«Entwicklungspsychologie» | Begriffe | 15: Soziale Beziehungen

PH Zürich | BE A120 | Entwicklungspsychologie

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 26.04.2014 / 19.05.2019
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Autoritärer Erziehungsstil

Ist durch ein hohes Ausmaß an Lenkung gekennzeichnet, gepaart mit einem niedrigen Ausmaß an Responsivität: Die elterliche Autorität darf nicht hinterfragt, die strengen Regeln müssen eingehalten werden. Geschieht dies nicht, greifen die Eltern zu strafenden Maßnahmen, die mitunter psychische oder physische Gewalt beinhalten.

Autoritativer Erziehungsstil

Charakterisiert durch ein hohes Ausmaß an Lenkung und Responsivität. Die Eltern haben durchaus hohe Erwartungen an das Kind, setzen Regeln und achten auf deren Einhaltung. Allerdings geschieht dies in einem warmherzigen und offen-kommunikativen Kontext.

Bidirektionale Sozialisation

Beschreibung des Sozialisationsprozesses als eine wechselseitige Einflussnahme im Sinne eines reziproken Determinismus.

Bindung

Bezieht sich auf die Qualität der emotionalen Beziehung eines Kindes zu einer Bezugsperson. Als Qualitäten werden eine sichere, die unsicher-vermeidende, die unsicher-ambivalente und die desorganisierte Ausprägung voneinander unterschieden.

Bindungsverhalten

Verhaltensweisen (wie Weinen, Blickkontakt etc.), die vom Säugling eingesetzt werden, um das Fürsorgesystem seiner Bezugspersonen zu aktivieren.

Chronosystem

Bezieht sich auf die zeitliche Struktur der Systemebenen innerhalb der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich die Systemebenen über die Zeit hinweg weiterentwickeln.

Dominanzhierarchie

Interaktionsgruppen von Vorschulkindern sind häufig hierdurch gekennzeichnet. Es lassen sich Kinder, die sich durchsetzen und andere Kinder in ihrem Verhalten lenken, von eher zurückhaltenden Kindern unterscheiden.

Egozentrismus

Tendenz, Sachverhalte vorwiegend aus der eigenen Perspektive zu betrachten. Probleme bereitet es, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten

Elterliches Monitoring

Ausmaß der elterlichen Informiertheit über den Aufenthalt, die Aktivitäten und das Befinden des Kindes. Als wesentliche Einflussgröße gilt die Bereitschaft des Kindes, sich den Eltern mitzuteilen.

Entwicklungsaufgaben

Aufgaben/Herausforderungen, mit denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Laufe ihres Lebens mit vielfältigen Entwicklungsaufgaben konfrontiert werden und deren erfolgreiche Lösung zu einer positiven Weiterentwicklung beiträgt.

Erziehungsstil

Die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Verhaltensweisen, die im Rahmen der elterlichen Sozialisation auftreten. Nach der Konzeption von Baumrind lassen sich eine autoritäre, eine autoritative, eine vernachlässigende und eine permissive Form voneinander abgrenzen. Diese unterscheiden sich im Ausmaß an Lenkung und Responsivität.

Exosystem

Lebensbereiche nach der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt ist, die jedoch Einfluss auf die eigenen Lebensbereiche einer Person nehmen (z. B. Ratschläge aus dem Freundeskreis der Eltern).

Feindseliger Attributionsfehler

Form der verzerrten Kognition, die besagt, dass aggressive Kinder anderen Personen tendenziell feindselige Absichten unterstellen, vor allem dann, wenn sie keine eindeutigen Hinweise auf die Verhaltensintention heranziehen können.

Kontrollsystemmodell

Geht von einer wechselseitigen Einflussnahme von Eltern und Kindern auf den Sozialisationsprozess aus. Toleranzschwellen für Verhaltensweisen des Gegenübers sorgen in dem Modell für die Auslösung von Kontrollreaktionen.

Kritische Lebensereignisse

Einschneidende und belastende Schicksalsschläge im Leben eines Menschen. Dazu gehören beispielsweise der Tod eines oder beider Elternteile, das Miterleben eines Unfalls, einer Naturkatastrophe oder eines Krieges.

Makrosystem

In der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners werden hierunter die Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Systeme einer Subkultur bzw. einer Kultur zusammengefasst, die als gemeinsame Einflüsse auf alle Mitglieder einer Kultur oder Subkultur wirken.

Mesosystem

Lebensbereiche in der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mikrosystemen) umfassen, die für eine Person von Bedeutung sind (z. B. Wechselbeziehungen zwischen Schule und Familie).

Mikrosystem

Lebensbereiche in der systemorientierten Theorie Bronfenbrenners, in denen Menschen leicht direkte Interaktionen mit anderen aufnehmen können (wie Familie, Schule etc.).

Monotropieannahme

Das ursprüngliche Bindungskonzept geht davon aus, dass das Kind seine Bindung auf eine zentrale Bezugsperson, meist die Mutter, ausrichtet. Diese Annahme konnte nicht empirisch abgesichert werden. Heute geht man eher von einer multiplen Bindung aus, die neben der Mutter-Kind-Bindung auch die Bindung zu anderen Bezugspersonen berücksichtigt.

Permissiver Erziehungsstil

Erziehungsstil, der durch ein niedriges Ausmaß an Lenkung und ein hohes Ausmaß an Responsivität gekennzeichnet ist. Der Erziehende hält sich bei der Lenkung, bei der Reglementierung oder bei Anforderungen an das Kind stark zurück, kümmert sich aber dennoch responsiv um die Bedürfnisse des Kindes.

Perspektivenübernahmefähigkeit

Fähigkeit, sich in die Perspektive eines anderen Menschen zu versetzen und dadurch dessen Denken und Fühlen zu verstehen.

Scheidungsfolgen

Können sich bei Kindern in schulischen Leistungen, psychischen Anpassungsleistungen und im Selbstkonzept niederschlagen. Die Effekte einer Scheidung hängen ab von der Fortdauer elterlicher Konflikte, einem erhöhten elterlichen Stresserleben und der Qualität der Beziehung des Kindes zum getrennt lebenden Elternteil.

Soziometrischer Status

Ausmaß, in dem Kinder von der Gruppe der Gleichaltrigen gemocht werden. Wesentliche Eigenschaften, die hierbei ausschlaggebend sind, sind die körperliche Attraktivität, sportliche Fähigkeiten, selbstbezogene Kognitionen und auch das Sozialverhalten (soziales Geschick) des Kindes. Hierbei wird unterschieden in u.a. beliebte, abgelehnte, ignorierte und kontroverse Kinder.

Spill-over-Hypothese

Annahme, dass sich in einer negativen Geschwisterbeziehung auch elterliche Konflikte widerspiegeln können, indem die negative Qualität der Elternbeziehung auf die Geschwisterbeziehung „überschwappt“.

Temperament

Bezieht sich auf stabile behaviorale und emotionale Verhaltensreaktionen, die bereits sehr früh beobachtet werden können und in hohem Maße genetisch determiniert sind.

Theory of Mind

Dieser Ansatz bezieht sich auf das Verständnis für das Funktionieren des Verstandes und den Einfluss, den dieser auf das Verhalten ausübt.

Vernachlässigender Erziehungsstil

Gekennzeichnet durch ein niedriges Ausmaß an Lenkung und ein niedriges Ausmaß an Responsivität. Das elterliche Verhalten ist geprägt durch ein geringes Interesse und Engagement in der Eltern-Kind-Interaktion. Zudem besteht ein sehr distanziertes oder gar zurückweisendes emotionales Klima.