Entwicklungspsychologie
Entwicklungspsychologie, 3. Thema, Kultur und Entwicklung
Entwicklungspsychologie, 3. Thema, Kultur und Entwicklung
Kartei Details
Karten | 10 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.02.2015 / 12.10.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/entwicklungspsychologie41
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/entwicklungspsychologie41/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Erkläre den Ökosystemischen Ansatz von Bronfenbrenner und nenne die 4 Hauptkomponenten!
- Person und Umwelt bilden eine dynamische Einheit und beeinflussen sich wechselseitig
- Umwelt nicht auf einen Kontext reduziert, verschiedene Untersysteme
- mehrere kontexte und deren Vernetzung
- 4 Hauptkomponenten:
1. Interaktion
2. Individuum
3. Kontexte
4. Zeit
Erkläre Interaktion!
- zentral ist die Intraktionen zwischen einem Individuum und einer Person, einem Gegenstand oder einem Symbol in der Umgebung
Erkläre als zweite Hauptkomponente das Individuum!
- die Interaktion wird durch 3 Individuumsbezogene Charakteristiken beeinflusst:
Verhaltenstendenz
- positivfür die Interaktion z.B. Neugier, Initiative, Kontaktfreudigkeit
- negativ: z.B. Labilität, Interessenlosigkeit, Aggression
persönliche Ressourcen
- erworbene Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen, die eine Interaktion mit der Umwelt erfolgreich gestalten können
Reaktion auf Erfordernisse
- die Art und WEise wie auf Erfordernisse in sozialen Situationen reagiert wird, beeinflusst wie zielführend oder erfolgreich sie sind
- z.B.weinerlich oder fröhlich, ruhig oder hektisch
Erkläre als dritte Hauptkomponente die Kontexte!
- Ökosystem bedeutet die gesamte materielle und soziale Umwelt eines Menschen
- diese strukturiert Bronfenbrenner in folgende Systemebenen:
Mikrosystem
- umfasst die unmittelbaren Beziehungen eines Menschen zu anderen Menschen oder zu Gruppen
- beispielsweise die Beziehung zur Familie, der Schule, dem Arbeitsplatz usw.
- auf dieser Ebene der persönlichen Bez, gestalten beispielsweise Kleinkinder in Interaktion mit den Bezugspersonen ihre eigenen Entw.bedingungen mit
Mesosystem
- Gesamtheit der Bez. eines Menschen
- Summe der Mikrosysteme und die Bez. zwischen ihnen
- z.B. Zusammenspiel zwishen Kindertagesstätte und Elternhaus
Exosystem
- Beziehungsgefecht, dem die Person nicht direkt angehört, so dass sie nur einen beschränkten oder gar keinen Einfluss auf dessen Gestaltung hat
- Exosysteme haben aber mitunter erheblichen Einfluss, da ihm Bezugspersonen der Person angehören
- z.B. Arbeitsstelle der Mutter eines Kindes
Makrosystem
- Gesamtheit aller Normen, Werte, Konventionen, Traditionen, der kodifizierten und ungeschriebenen Gesetze, Vorschriften und Ideologien in einer Gesellschaft
Erkläre als vierte Hauptkomponente die Zeit!
Chronosystem:
- umfasst die zeitliche Dimension der Entwicklung, z.B. die markanten Zeitpunkte in der Entwicklung, und deren biografischeAbfolge aber auch gesellschaftliche Veränderungen
- Bronfenbrenner unterscheidet zwischen:
"normativen" Chronosystemen (wie dem Schuleintritt oder der Aufnahme der Berufstätigkeit)
"non - normativen" Chronosystemen (etwa schwere Krankheit von Angehörigen oder Lotteriegewinn)
Beschreibe Autonomie und Relationalität!
- zwei grundlegende bedürfnisse:
Autonomie --> bestehen nach Eigenständigkeit
Relationalität --> Verbundenheit, Gemeinschaftsgefühl
- viele verschiedene Kombinationen denkbar aber es lassen sich Prototypen beschreiben
Beschreibe den Prototypen 1! (13)
Psychologische Autonomie
- gebildete, städtische Mittelschicht
- spätes Erstgeburtalter, wenig Kinder, kernfamilie
- eher am Individuum als an der Gruppe orientiert
- Freiheit und individuelle Unabhängigkeit
- Individuen mit stabilen Ich - Grenzen (psychologisch gesund)
- individuelle Intentionen, Wünsche, Präferenzen und Vorlieben
- soziale Verpflichtungen verhandelbar
- individuelle Kontrolle über soziale Beziehungen und deren Dauer und Form
- Kinder selsbt entwickeln --> nicht mit der Gesellschaft gehen
- distales Elternverhalten (viel Blickkontakt, wenig Körperkontakt, Liebe und Wärme durch Gesichter vermittelt, Zweierbeziehung)
- Gleichberechtigungsmodell
- Fragen stellen, Auswahlmöglichkeiten bieten
- Bedeutung von Unabhängigkeit (alleine schlafen und spielen, eigene Ideen haben)
Erkläre den Prototypen 2! (15)
relationale Anpassung
- nicht - westliche,ländlcihe Kontexte (Kamerun, Indien)
- frühes Erstgeburtsalter, viele Kinder, Großfamilie
- eher an der Gruppe als am Individuum orientiert
- sozialen Beziehungen als Netzwerk von Verpflichtungen
- hierachische Sozialstruktur
- Ich - Grenzen zwischen Individuen eher fleißend (Wünsche von anderen fließen mit ein)
- Autonomie an konkreten Handlungsvollzug gebunden, z.B. Wasser holen
- Kinder sollen früh lernen, einfache Handlungsanweisungen selbstständig auszuführen
- proximale Interaktionsstrategie (viele Nähe, wenig Blickkontakt, viele Menschen anwesend, Kinder von Kinder betreut) --> z.B. geteilte Aufmerksamkeit
- Lehrlingsmodell
- Verweise auf soziale Konventionen und moralische Standards
- Eingliedrung in soziale Hierachie
- Relationalität (Verbundenheit) z.B. auch stärker betont bei vielen Familien mit Migrationshintergrund
- größere bed. der Familie gegenüber dem Individuum
- lebenslange familiäre Verpflichtungen
Erläutere die kultursensitive Haltung!
- Selbstverständnis hinsichtlich Erziehung und <entwicklung von Kindern auseinandersetzen
- Bereitschaft sich Wissen über kulturelle Unterschiede anzueignen
- Neugier, Offenheit und Interesse gegenüber Familien mit anderen Erziehungsvorstellungen und -praktiken
- Kompromissmöglichkeiten innerhalb der pädagogischen Arbeit ausloten und mit der Familie aushandeln
Erläutere den Kontakt mit Eltern!
- kulturelle Annahme: gleichberechtiges, partnerschaftliches Gespräch auf Augenhöhe
- möglcihe Probleme: Eltern
sind zurückhaltend und erzählen wenig,
stimmen auf Nachfrage allem zu,
reagieren im Konfliktfall ausweichend
- unterschiedliche Haltungen gegenüber
Autorität und Macht
direkte (vs. indirekter und nonverbaler) Kommunikation
- Delegation des Erziehungsauftrags an die Institution
Eingewöhnung:
- in relatinalitätsorientierten Kulturen sind multiple Betreuungskontexte die Norm:
möglicherweise ist die Eingewöhnung einfacher
möglicherweise Trennung für die Mütter / Eltern unproblematisch
- evtl. ist die Eingewöhnung auch schwieriger:
ungwohnte Routinen beim Essen, Schlafen oder Wickeln
ungwohnter Umgang: Wahlmöglichkeiten, Selbstbestimmtheit, Kindzentriertheit