Entwicklungspsychologie
Entwicklungspsychologie, 1. Themengebiet
Entwicklungspsychologie, 1. Themengebiet
Kartei Details
Karten | 9 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.02.2015 / 04.11.2021 |
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Was ist Entwicklungspsychologie?
- Teildisziplin der Psychologie
- häufig bezogen auf Kindheit
- Lebensspannenorientierung
- Entwicklung = dauerhafte oder nachhaltig weiterwirkende Veränderungen (z.B. keine Stimmungsschwankungen)
- intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens ( z.B. bezogen auf: Sprache, intelektuelle Fähigkeiten, soziale Beziehungen und Motorik )
- interindividuelle Unterschiede bei den intraindividuellen Veränderungen des Erlebens und Verhaltens:
--> Unterschiede zwischen verschiedenen Individuen bezüglich unterschiedlicher Entwicklungsbereichen
--> Beispiel: Beobachtung und Analyse von Differenzen bei der Sprachentwicklung beim Vergleich verschiedener Kinder
- Bezüge zwischen intraindividuellen Veränderungen des Erlebens und Verhaltens und der jeweiligen materiellen und sozialen Umgebung ( z.B. Kind wird von den Eltern beeinflusst, Bedeutung des kulturellen Kontextes )
Was sind die Aufgaben der Entwicklungspsychologie?
- Grundlagen:
--> Beschreibung und Erklärung von Entwicklungsveränderungen
- Anwendungsorientierung:
--> Bestimmung des aktuellen Entwicklungsstandes
--> Prognose des zukünftigen Entwicklungsstandes
--> Möglichkeiten zur Beeinflussung des Entwicklungsverlaufs
Nenne die 4 Entwicklungstheorien!
1. Exogenetische Modelle ( Umwelt --> aktiv, Subjekt --> passiv )
2. Endogentische Modelle ( Umwelt --> passiv, Subjekt --> passiv )
3. Aktionale Modelle ( Umwelt --> passiv, Subjekt --> aktiv )
4. Transaktionale Modelle ( Umwelt --> aktiv, Subjekt --> aktiv )
Erkläre das exogenetische Modell und beurteile dies!
- Entwicklung gestaltet sich komplett durch äußere Umwelteinflüsse
- Lernerfahrungen / Konditionierung ( Verstärkung, Bestrafung, Austreten gemeinsamer Reize )
- Iwan Pawlow --> Klassische Konditionierung ( läuten von Klingel --> keine Reaktion (neutraler Reiz), zeigen von Futter --> Speichelfluss (unkonditionierter Reiz), Klingelzeichen und Futter --> Speichelfluss, nur Klingelzeichen --> Speichelfluss (konditionierter Reiz) )
- Frederic Skinner --> Operante Konditionierung 8 positive Konsequenz --> Verahltenwird oft gezeigt, negative Konsequenz --> Verhalten wird kaum gezeigt )
- Albert Bandura --> Modelllernen
- Beurteilung:
--> in radikaler Form sicher nicht haltbar
--> Umwelterfahrung spielen aber eine Rolle
--> Bedeutung von positiven und negativen Erfahrungen
--> Verknüpfung von Reizen ( z.B. Übelkeit mit Umgebungsbedingung )
Erkläre das endogentische Modell und beurteile dieses!
- Entwicklung gestaltet sich durch innere Reifungsprozesse
- Entfaltung genetisch angelegter Programme, Umweltfaktoren haben untergeordneten Einfluss und wirken eher störend ein
- Arnold Gesell --> Gesell Dome ( zur Beobachtung von Entwicklungsverläufen unter Kontrolle der Umwelteinflüsse ), entwickelte Normen und Entwicklungstabellen
- genetisch festgelegte Entwicklungsprogramme sind in zeitlich begrenzten sensiblen Perioden für jeweils spezifische Einflüsse offen
- der innere Reifungsprozess bestimmt, inwiefern Einflüsse von außen verhaltenswirksam werden
- Beurteilung:
--> in abgeschwächter Form auf Entwicklungsphänomene anwendbar
--> z.B. funktioniert das Lernen von Sprache ab der Pubertät nach anderen Prinzipien
--> aber es besteht die Gefahr, zu normativ heranzugehen und zu schnell zu pathalogisieren
Erkläre das aktionale Modell und beurteile dieses!
- Entfaltung von universellen genetischen Programmen, aber:
--> Mensch ist Mitgestalter seiner Entwicklung
--> erkennend, reflektierend und die Umwelt modifizierend
- Reifungsvorgänge wirken nicht mechanisch, sondern vermittelt über Selbstbild und soziale Kontexte, die Reifungsvorgänge beeinflussen können
- z.B. variiert der Beginn der Pubertät je nach sozialen Einflüssen und Kontextbedingungen
- Einfluss auf die eigene Entwicklung
- Jean Piaget --> Theorie zur kognitiven Entwicklung ( Sensomotorische Phase, Präoperationale Phase, Konkrete Operationen, Formale Operationen) , hängt ab von: Reifung, aktiver ERfahrung, sozialer Interaktion
- Beurteilung:
--> realistischere Abbildung von Entwicklungsprozessen
--> aber dennoch: normative / universelle Grundabfolge
Erkläre das transaktionale Modell und beurteile dieses!
- sowohl dem Entw.subjekt ( Mensch ) als auch dem Entw.kontext ( Klima, Sozialisation, usw. ) wird maßgeblicher gestaltersicher Einfluss auf die Entwicklung zu geschrieben
- systemische Zusammenhänge
- multikausale Zusammenhänge
- lineare Verknüpfungen von Ursache und Wirkung ( monokausale Beziehungen ) bilden die Umwelt nur sehe unzulänglich ab ( Kind weint, weil Mutti depressiv )
- z. B. Abbildung durch Kreislauf bzw. Spiralmodelle
- Beurteilung:
--> realistisches Abbild von sozialen und Entwicklungsprozessen
--> Umwetzung in Forschungsprogrammen schwierig, Prüfung von Zusammenhangshypothesen nur ausschnittsweise möglich
Was ist die Querschnitssuntersuchung?
- bei einer Querschnittmethode werden Stichproben unterschiedlichen Alters einbezogen, wobei typischerweise das Lebensalter als unabhängige Variable definiert wird und die erfassten Merkmale als abhängige Variable
- gehören nicht zur gleichen Generation ( Kohorte ) an, werden aber zum gleichen zeitpunkt getestet
- in einer empirischen Studie wird eine Variable als abhängige Variable ( AV = Variable die gemessen wird ) definiert, wenn ihre Ausprägung in Abhängigkeit von einer oder mehreren anderen unabhängigen Variablen ( UV ) betrachtet wird, z. B.die kognitive Entw. (AV) in Abhängigkeit vom Alter (UV)
- Vorteile:
--> Erhebungszeitspanne kurz
--> Personalaufwand gering
--> leichter Teilnehmer zu finfen, die bei einmaliger Untersuchung teilnehmen
- Nachteile:
--> keine Info über intraindividuelle Veränderungen und Entw.verläufe
--> die Analyse verschiedener Verlaufstypen wird unmöglich
--> Alters- und Generationsunterschiede sind nicht trennbar
--> Altersstihproben möglciherweise nicht vergleichbar ( vor allem, wenn sie sich auch bezüglich anderer Variablen unterscheiden )
--> für genuin entwicklungspsychologische Fragen ist die Längstschnittmethode zu präferieren
Was ist die Längstschnittuntersuchung?
- bei einer Längstschnittmethode finden wiederholte Datenerhebungen statt, wobei dasLebensalter auch hier als unabhängige Variable gesehen wird und die erhobenen Merkmale als abhängige Variable
- Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten werden au Altersunterschiede zurückgeführt
- gehören einer Generation ( Kohorte ) an und werden zu verschiedenen Epochen getestet
- Vorteile:
--> direkte Info über intraindividuelle Veränderungen
--> mögliche Rückschlüsse auf Ursache - Wirkungs - Abfolgen aufgrund der Erfassung der zeitlichen Abfolge ( bei Erfassung mehrerer Merkmale )
- Nachteile:
--> Testungseffekte ( z.B. verzerrende Effekte dadurch, das Personen mehrmals befragt werden )
--> Alters- und Testzeiteffekte nicht getrennt werden
--> aufwendig