Entscheidungen 3 - Physiologische Psychologie

• normative Theorie für intertemporale Entscheidungen
• ähnliche Struktur wie EUT
• Entscheidung basiert auf gewichteter Summe der erwarteten Nutzen:
  • EUT: Nutzen gewichtet mit Wahrscheinlichkeit
  • DUT: Nutzen gewichtet mit Zeitfunktion

Er fällt exponentiell ab über die Zeit.

• Stationarity
• Constant Discounting

Menschen (und auch Tiere!) kehren ihre Präferenzen um:

• Sie bevorzugen oft kleine, sofortige Belohnungen, wenn diese kurzfristig verfügbar sind
• Sie bevorzugen größere, verzögerte Belohnungen, wenn beide Belohnungen erst in der Zukunft realisierbar sind

Wir gewichten kurzfristige Entscheidungskonsequenzen disporportional stark, selbst wenn dies auf Kosten attraktiverer, aber verzögerter Konsequenzen geht! (Wir haben of Schwierigkeiten damit, uns im Einklang mit unseren langfristigen Interessen zu entscheiden)

Bsp.

• eine Diät brechen
• Eßstörungen
• Zahnarzttermine verschieben
• Kreditkartenschulden
• Werbung

Das problem ist nicht, dass wir sofortige kleine Belohnungen wählen, sondern dass wir Präferenzumkehr und Zeitinkonsistenzen haben!

• ⇒ Wenn wir eine kleine, sofortige Belohnung über eine große verzögerte bevorzugen, sollten wir diese auch bevorzugen, wenn beide Belohnungen in die Zukunft geschoben werden!

Die Diskontierungsrate sollte zu allen Zeitpunkten identisch sein

• Exponentielles Diskontieren

⇒ die relative Abnahme an subjektivem Wert für eine bestimmte Zeitverzögerung sollte immer identisch sein und unabhängig davon, wann die Verzögerung stattfindet.

Bsp. 

Wenn 10€ in 1 Jahr nur halb so attraktiv sind wie 10€ heute, (der subjektive Wert von 10€ reduziert sich um die Hälfte durch ein Jahr Verzögerung)

... dann sollten 10€ in 51 Jahren auch nur halb so attraktiv sein wie 10€ in 51 Jahren (der subjektive Wert von 10€ reduziert sich immer noch um die Hälfte durch ein Jahr Verzögerung, selbst wenn die Belohnung 50 Jahre in der Zukunft liegt)

• sehr steiles Diskontieren von zeitlich nahen (proximalen) Belohnungen
  • starker Abfall von Belohnungswert
  • z.B. großer Unterschied in Attraktivität zwischen 10 € jetzt und in 1 Jahr

• flaches Diskontieren von langfristigen Belohnungen
  • z.B. kein großer Unterschied zwischen 10 € in 50 und 51 Jahren

• OFC ist notwendig, um Wartezeiten zu tolerieren (einer der Hauptkanditaten)
• Andere Strukturen sind ebenfalls involviert:
  • ventrales Striatum
  • dorsolateraler PFC
  • basolaterale Amygdala
  • anteriores Cingulum

• ventrales Striatum (NC. accumbens)
• medialer Präfrontalcortex
• posteriores Cingulum
• medialer OFC

1. Belohnungen werden zeit-diskontiert: Sie verlieren mit zunehmender Wartezeit an subjektivem Wert.
2. Belohnungsgröße und Wartezeit werden zum diskonteierten Nutzen integriert. 
3. DUT nimmt an, dass Belohnungen exponentiell über die Zeit diskontiert werden. 
4. Beinahe alle Annahmen der DUT sind widerlegt worden,
   • u.a. non-stationarity: Wir legen disproportional großen Wert auf kurzfristig verfügbare Konsequenzen und zeigen Präferenzumkehr
5. Wir diskontieren nicht exponentiell, sondern hyperbolisch
6. OFC ist wichtig für Zetdsikontieren
7. Der hyperbolische zeit-diskontierte subjektive Wert wird auf Einzelzellebene in OFC (und anderen Hirnregionen) repräsentiert
8. Zeit-Inkonsistenz könnte die Folge von multiplen Entscheidungssystemen sein ("Hot" und "Cold"Sysstem), die in unterschiedlichen Zeithorizonten agieren und in limischen bzw. lateral-präfrontal Hirngebieten lokalisiert sein könnten
9. Die Annahme multipler neuronaler Systeme ist intuitiv, wird aber kontrovers  diskutiert.