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Langue Deutsch
Catégorie Matières relative au métier
Niveau Université
Crée / Actualisé 01.02.2013 / 22.10.2014
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Thema Fragearten. Woher kommen die Fragen, die gesellt werden sollen?

1. Theoretisches Konstrukt (z.B. Politik-Verdrossenheit)     2. Erarbeitung für Indikatoren (Wahlverhalten, Politik-Engagement etc.)                                                               3.Konkretisierung der Indikatoren ( Mitgliedschaft Partei, Teilnahme an Demos, etc. )                                               4.Formulierung von Fragen (Sind sie Partei-Mitglied? Etc. )

Welche Frageformulierungen gibt es?

Offene Fragen (W-Fragen ohne Antwortvorgaben) , Geschlossene Fragen (Vorgegebene Antwortkategorien) , Inhaltsfragen (Faktfragen, Wissensfragen, Einschätzungsfragen, Bewertungsfragen) , Funktionsfragen (Eisbrecherfrage, Überleitungsfrage, Trichter- und Filterfragen, soziodemographische Merkmale)

Welche Fragen sind bei der qualitativen Befragung zulässig, welche nicht?

zulässig: Rahmen erläutern, offene Fragen/Erzählanstöße, Nachfragen zur Verständnissicherung, inhaltliche Zusammenfassung, Ankündigung neues Thema                unzulässig: Suggestivfragen, wertende Fragen, mehrdimensionale Fragen, Befragte überfordern, ins Wort fallen, Ja-nein-Fragen

Nenne die Punkte der Checkliste "Merkmale von Fragen".

Verständlich formuliert? Konkreter zu erfragender Sachverhalt? Eindimensional formuliert? Überfordert die Frage evtl. das Gedächtnis des Befragten? Frage eventuell zu privat? Werden die Befragten durch die Frage evtl. bloßgestellt?

Fehlerquellen bei Befragten.

Antwortverweigerung, Meinungslosigkeit, sozial erwünschtes Antworten, Zustimmungstendenz, Konsistenzeffekte (Abstimmung von Antworten für ein stimmiges Gesamtbild), Angabe von unreflektierten Meinungen

Formalia von Fragebögen

Intervieweranweisungen verwenden, luftiges Layout, klare Zuordnung von Beschriftungen zu Kästchen / Skalen, maximal 10-20 Fragen, maximal 20 Minuten Dauer, Teilnahme-Motivation schaffen, immer mehrere Fragen zu einem Themenbereich, Fragen zu gleichem Aspekt unmittelbar nacheinander, Pre-Test durchführen

Wie ist der Aufbau eines Fragebogens?

1. Anschreiben: - Vorstellung der Institution, - Untersuchungszweck, - nötiger Zeitbedarf - Gratifikation (Belohnung)                                                                 2.Instruktion: - Anleitung zum Ausfüllen, - Vorstellen des Antwortformats                                                               3.Fragenblock: - sachlogische/thematische Abfolge der Fragen, - soziodemografische Fragen am Ende      4.Dankesformel

Was ist beim Aufbau des Fragenblocks bei einem Fragebogen zu beachten?

- Zu Beginn Eröffnungsfragen/Eisbrecherfragen   -Filterfragen helfen, überflüssige Fragen zu überspringen und verkürzt die Bearbeitungszeit    -Bei Mehr-Themen-Fragebögen Überleitungssätze verwenden                                              -Sozialstatistische Fragen ans Ende

Definition Experiment!

-manipulierte und kontrollierte Untersuchungssituation   -misst die Wirkung einer oder mehrer unabhängiger Variablen auf eine oder mehrer Experimentalgruppen     ->kann sich im Verhalten und Einstellung niederschlagen -wird systematisch gemessen

Was gibt es für Arten von Experimenten?

Laborexperiment ( In eigens geschaffenen Räumen)        Feldexperiment (in der natürlichen Umgebung der Experimentalgruppe z.B. versteckte Kamera)                 Blindversuch: Probanden wissen nicht Bescheid              Doppel-Blind-Versuch: Probanden und Forscher wissen nicht Bescheid

Wie ist die Durchführung/Ablauf eines Experiments?

1. Formulierung der zentralen Fragestellung 2.Identifikation der relevanten abhängigen und unabhängigen Variablen -> welche veränderte Variable führt zu welcher Wirkung?  3.Formulierung der angenommenen Zusammenhängen der Variablen   4.Operationalisierung  5.Entwicklung des Versuchsplans: Manipulation der unabhängigen Variable   6.Kontrolle der Störvariablen 7.Auswahl der Versuchspersonen und Zuordnung zu mindestens zwei experimentellen Gruppen durch Zufallsverfahren (Randomisierung) oder Erstellen von ähnlichen Gruppen (Parallelisierung  8.Überführung der Hypothesen in empirische Voraussagen 9.Durchführung des Experiments  10.Auswertung der Daten 11.Rückschluss auf Hypothesen 12. Diskussion und Bericht

Was sind die Qualitätskriterien bei Experimenten?

Generalisierung (man möchte zwar generalisieren, dies ist jedoch nicht möglich, da ein Experiment nicht auf die Grundgesamtheit übertragen werden darf                      Repräsentativität: Ein Experiment trifft relative Aussage, keine verallgemeinerbaren. Stichprobe ist bewusste Auswahl und kein Zufall                                                                            Interne Validität: Wird innerhalb des Experiments das gemessen, was gemessen werden soll?                     Externe Validität: Lassen sich die Ergebnisse generalisieren?Treten Ergebnisse auch außerhalb des Labors auf?

Was sind mögliche Fehlerquellen bei Experimenten?

Zufällige Fehler: Stromausfall, Handyklingeln verringern die Genauigkeit der Ergebnisse. Systematische Fehler: z.B. verändert sich das Verhalten des Leiters innerhalb des Experiments?

Was sind die Vorteile und die Nachteile von Experimenten?

Vorteile: Einzige Methode, die kausale Zusammenhänge misst   Nachteile: künstliche Situation, Gefährdung der externen Validität , geringe Komplexität gegenüber Realität, ethische Bedenken z.B. Machtausübung des Versuchsleiters

Was ist eine Stichprobe?

Eine Stichprobe ist die Auswahl aus der Grundgesamtheit, die diese bestmöglich abbildet / repräsentiert bzw. ein verkleinertes strukturgleiches Abbild liefert.

Welche Faktoren beeinflussen die Repräsentativität einer Stichprobe?

begrenzte finanzielle Ressourcen, unklare Beschreibung der Grundgesamtheit bzw. Zielgruppe. Erschwerte Rekrutierung spezieller Zielgruppensegmente

Wie werden Gruppen bei Zufallsstichproben gebildet?

1. einfache Variante: Jedes Element der Grundgesamtheit hat die gleiche Wahrscheinlichkeit, in die Stichprobe aufgenommen zu werden.   2. geschichtete Variante: Unterteilung in einander ausschließende Gruppen, Zufallsauswahl aus diesen Gruppen.       3. Klumpenvariante: Unterteilung in einander ausschließende Gruppen, Gruppen werden komplett befragt              4. Mehrstufige Variante: hierarchisch gestaffeltes Auswahlverfahren ...Zufall Bundesländer -> Zufall Städte in den Bundesländern --> Zufallspersonen in Städten

Wie werden Stichprobengruppen bei bewussten Auswahlverfahren (nicht-probabilistisch /Zielgruppenselektion) gebildet?

1. Quotenauswahl: Auswahl nach bestimmten Kriterien wie Alter, Geschlecht             2. Konzentrationsprinzip: Auswahl der am geeignetsten Elemente einer Grundgesamtheit - Stichprobe eher klein        3. Schneeballverfahren: Auswahl erfolgt von einer Startadresse, die die nächste Adresse angibt    4. Ad-hoch-Verfahren: Auswahl beschränkt sich auf sofort verfügbare Personen z.B. Freundeskreis wird auch typische Auswahl oder Gelegenheitsstichprobe genannt

Wo finde ich meine Zielgruppe für eine Stichprobe?

Eigene Datenbanken, Adress-Broker, Website-Traffic, Straßenrekrutierung, Panels

Was sind EInflussfaktoren auf Bereitschaft zur Teilnahme bei einer Stichproben-Befragung?

Kulturelle Faktoren, Merkmale des Instruments, Merkmale der Personen, Merkmale des Interviwers Einflussfaktoren

Was ist eine Inhaltsanalyse?

Die Inhaltsanalyse ist eine empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nachvollziehbaren Beschreibung inhaltlicher und formaler Merkmale von Mitteilungen. Die Verfahren beziehen sich auf Medienprodukte und zielen darauf ab zu beschreiben, welchen Aufschluss diese Medienprodukte über die soziale Wirklichkeit geben. -> Die Inhaltsanalyse dient als Methode zur Erfassung der sozialen Realität und liefert Rückschlüsse auf den Kontext, den Kommunikator und den Rezipienten.

Was sind bestehende Kommunikate?

z.B. Briefe, Tagebücher, E-mails, Fotos, Zeichnungen, Filme

Was sind generierte Kommunikate?

z.B. Schulaufstätze, offene Interviews oder Kinderaufzeichungen, Fotos. Sie werden extra von Forschern produziert.

Was sind die Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Inhaltsanalyse?

qualitativ: explorativer Ansatz. Wenige Fälle. Manifeste (offenkundige) und latente (verborgene) Inhalte. Ganzheitliche/interpretative Auswertung.   quantitativ: hypothesentestender Ansatz. Viele Fälle. Manifeste Inhalte. Auszählende Auswertung.

Was ist ein Transkriptionsverfahren?

Verschriftlichung von auditiv verbalen Daten aus Interviews.

Allgemeines inhaltsanalytisches Ablaufmodell

1.  Festlegung des Materials 2. Analyse der Entstehungssituation 3. Formale Charakterisierung des Materials 4. Festlegung der Analyserichtung 5. Theoretische Differenzierung der Fragestellung 6. Bestimmung der Analysetechnik 7. Definition der Analyseeinheiten 8. Durchführung der Materialanalyse

Was bedeutet Kodieren?

Methode zum Aufbrechen von Texten, um die Bedeutung von verbalem Material zu erfassen. Ziel ist eine in den verbalen Daten verankerte Theorie.

Was sind die Vor und die Nachteile beim Kodieren?

Vorteile: System in der Interpretation führt zu Nachvollziehbarkeit, Theorie ist eng mit den tatsächlichen verbalen Daten verknüpft. Nachteile: Keine konkreten Vorgaben für Kodieren, es gibt nicht DIE richtige Kodierung.

Was ist wichtig beim Kodieren?

auf intersubjektive Nachvollziehbarkeit achten - Vorläufigkeit der Kategorialen - Prinzipielle Endlosigkeit des Analyseprozesses

Was sind die Anwendungsbereiche der Inhaltsanalyse?

Frequenzanalyse (qualitativ) -> Wie oft wird über x, wie oft über y berichtet?   Valenzanalyse (quantitativ)  -> Richtung von Bewertungen z.B. Marihuana wird negativer bewertet als Alkohol   Kontingenzanalyse (quantitativ) -> überzufälliges gemeinsames Auftreten von Kategorien z.B. Aids steht im Kontext mit Homosexualität