Empirische Methoden

Eingeschränkte Themenbereiche und Schlüsselreize z.B. "Sagen Sie was sie besonders an XY stört...."

Testperson wird in kurzen Abständen Worte vorgelesen, die er mit nur einem Assoziationswort unter zeitlichem Druck beantworten darf.

Deskriptive Feldforschung ist die Untersuchung von Personen in ihrem natürlichen Umfeld. Liefert Einblicke in fremde Kulturen aus Sicht der Mitglieder. Vorgehen: Fragestellund oder thematischen Schwerpunkt suchen. Kontakt auf offenem (Spielplatz) oder geschlossenen Schauplatz (Gefängnis)  herstellen. Datenerhebung durch teilnehmende Beobachtung, qualitative Interviews usw. Ausstieg aus dem Feld. Zuletzt Auswertung der verbalen und visuellen Daten.

Vorteil: Sicherung der ökologischen Validität/Gültigkeit der Befunde   Nachteil: Forschende kann die notwendige Distanz zum Thema verlieren. Ethische Probleme durch die verdeckte Beobachtung

Ziel ist soziale Probleme zu lösen oder gesellschaftliche Zustände zu ändern. Wissenschaftler kooperieren mit den Betroffenen, dadurch sind sie parteiisch und nicht wertneutral. Vorgehen: Analyse des Problems und Zielsetzung. Datenerhebung durch offen teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskussionen oder Interviews. Praktische Maßnahmen, Intervention. Erneute Datenerhebung, formative Evaluation, mehrere Durchläufe sind nötig...   Beispiel: Streetworker, Bürgerinitiativen, Redaktionen

Vorteil: Einhergehen von Theorie und Praxis. Forschung wirkt sich unmittelbar auf den sozialen Bereich aus. Nachteile: Fehlende Objektivität der Forschenden, mögliche Konflikte mit Betroffenen und die hohen Anforderungen an die Wissenschaftler, da Theorie und Praxis vereint werden.

Ziel ist die Rekonstruktion von Lebensgeschichten durch biografisch orientierte Interviews oder Sichten von Dokumenten wie Tagebüchern oder Briefe.

Eine Person oder ein Ereignis wird mit zahlreichen Methoden untersucht. Durch intensive Forschung entstehen singuläre Hypothesen. Fasst man mehrere Einzelfälle zusammen, lassen sich allgemeine Hypothesen generieren.

Beobachten bezeichnet das Sammeln von Erfahrungen in einem nichtkommunikativen Prozess mit Hilfe sämtlicher Wahrnehmungsmöglichkeiten. Systematisches Erfassen und Protokollieren von sinnlich oder apparativ wahrnehmbaren menschlichen Handelns. Sie ist zielgerichtet und methodisch. Man kann z.B. sprachliche Äußerungen, menschliches Handeln, nonverbale Reaktionen oder soziale Merkmale wie Kleidung durch Beobachtung "messen".

Validität liegt nur vor, wenn Forscher keinen Einfluss auf Testpersonen hat. Bei offener Beobachtung kann versuchungsbedingtes Verhalten entstehen und Ergebnisse verfälschen.

Strukturierte Beobachtung: Fokussiert sich auf bestimmte Verhaltensweisen Vorteil:  besitzt hohe Objektivität und Zuverlässigkeit. Nachteil: Tunnelblick, Reduktion, hoher Aufwand                                 Unstrukturierte Beobachtung: Fokussiert sich auf nichts Bestimmtes, dokumentiert sämtliche Verhaltensweisen. Vorteile: viele Daten, Unvorhersehbares möglich. Nachteile: selektive Wahrnehmung, Geringe Objektivität und Zuverlässigkeit.

Teilnehmende Beobachtung: Forscher ist Teil der Situation und nimmt eine soziale Rolle ein. Vorteil: Hohe ökologische Validität, Nachteil: Doppelaufgabe des Interagieren und Beobachten.                             Nicht-Teilnehmende-Beobachtung: Geschehen / Situation wird von außen dokumentiert.

Offene/wissentliche Beobachtung: Beobachtung ist allen Beteiligten bekannt. Verdeckte Beobachtung: Beobachter gibt sich nicht als solcher zu erkennen.   Vorteil: natürliche Verhalten der Testpersonen. Nachteil: ethische Fragwürdigkeit Beispiel: versteckte Kamera

Feldbeobachtung: Findet in der Alltagsumgebung der Zielpersonen statt. Vorteil: hohe ökologische Validität. Nachteil: Geringer / kein Einfluss auf Bedingungen der Situation. Labor-Beobachtung: Findet im eigens dafür ausgewählten Raum statt. Vorteil: Einfluss/Kontrolle bezüglich der Rahmenbedingungen, Störfaktoren können minimalisiert werden. ---> besondere Aussagekraft besitzt die Doppelstrategie, Hypothesentest in Labor und Feld!

Fremdbeobachtung: Dokumentiert das Verhalten fremder Menschen.  Selbstbeobachtung: Analysiert / dokumentiert das eigene Verhalten. z.B. Tagebuch

1. Definition von Beobachtungsfeld, Zeitintervall, Beobachtungsobjekt. Wer/was soll wann und wo beobachtet werden? 2. Entscheidung über das Beobachtungsinstrument: Unstrukturiertes oder strukturiertes Beobachtungsprotokoll? 3. Schulung der Beobachter: Welche Rollen sollen sie einnehmen? Haben alle den gleichen Wissensstand zum Thema? Wer oder was sind die genauen Beobachtungsobjekte?  4. Auswertung der ermittelten und gesammelten Daten.

Reliabilität, Validität, Trennschärfe, intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Vollständigkeit

Störfaktoren können das beobachtende Verhalten beeinflussen. Komplette Komplexität der Situationen muss erfasst werden. Erwartungseffekt des Beobachters kann erfasstes Verhalten verfälschen. Gesamteindruck des Beobachters kann sich auf seine Interpretation auswirken. Selektive Erinnerung / Wahrnehmung. Verfälschtes Verhalten der Testpersonen, falls Distanz nicht gewahrt wird.

vernünftige Beobachterschulung, Einsatz mehrer Beobachter, Leitfäden/Strukturen für Beobachtungsschema

Planmäßigkeit, asymmetrische Kommunikation, Künstlichkeit der sozialen Stiuation, Maß an Fremdheit, Folgenlosigkeit. Dient zur Ermittlung von Fakten, Wissen, Meinungen, Einstellungen und Bewertungen.

neutral: Keine Zustimmung bzw. Ablehnung des Interviewers. Kühle und sachliche Atmosphäre.             weicher: Sympathie und Verständnis vom Interviewer, passiv unterstützende Rolle des Interviewers.               harter; Interviewer tritt als Autorität auf, macht Druck, geht auf Konforontationskurs und hakt ständig nach

Je mehr Vorwissen, desto strukturierter (quantitativer) das Interview. Nicht-strukturierte Interviews gelten als qualitativ.

- Fragenfolge, Ablauf usw. bis ins Detail festgelegt      -geschlossene Fragen und vorgegebene Antworten     -neutraler Interviewstil  -Form: Fragebogen                                    -Vorteile: gleiche Bedingungen, gute Auswertbarkeit       -Nachteil: eingeschränkte Antworten, Dominanz der Forscherperspektive, asymmetrische Kommunikation

-Leitfadeninterview: allgemein festgelegte Struktur, lässt aber auch zusätzliche, spontane Fragen zu. Antworten sollten offen sein. Es werden wenige intensiv befragt. Einzige Vorgabe ist der thematische Rahmen

- es werden Experten befragt - dienen zur Entdeckung neuer Forschungsgebiete - Interviewer = Forscher  - Fragenkatalog mit Kernthemen                                       Beispiel: Tiefeninterview: Ziel ist die Aufdeckung von nicht eingestandenen Meinungen / Gefühlen. Einsatz bei peinlichen Themen und Tabu-Themen. Voraussetzung ist eine harmonische Gesprächsatmosphäre. Völlig offener Ablauf.

Zeitzeugenbefragung. Erhebung von subjektiven Beweggründen, Emotionen etc. Weicher Stil. Meist langes Interview mit Nachfragephase für Unklarheiten

Schriftliche Befragung, Face-to-face, telefonische Befragung, postalische Befragung, Online Befragung

- Effekte des Interviewers durch Merkmale, Kleidung etc.  -externe Störungen                                                        -technische Pannen                                                     -Merkmale der Fragen                                                    -Befragtenmerkmale                                                       -Fragebogeneffekte

CATI: Computer Assisted Telephone Interview                CAPI Computer Assisted Personal Interview ( Interviewer gibt Antworten direkt ins Programm ein                         CASI Computer Assisted Self Interviewing: Fragebogen liegt als Datei vor, Testperson kann selbst eingeben

Meinungen und Orientierungen von Personen im Gruppenkontext erfassen. Veränderungen unter Gruppendruck? Entstehung und Verändern von Meinungen während einer Diskussion?

Vorphase. Orientierungsphase. Kernphase. Abschlussphase. Nachphase.       Dann: Gab es Krisen, gab es Fehler? 

1. Zusammenstellung der Gruppe: Realgruppe oder zusammengestellte Gruppe? Große oder kleine Gruppe?    2. Verhalten während der Diskussion: Ablauf klären, Gesprächsanlass mitteilen, kein Einmischen/ Moderieren 3. Abschrift / Protokolle erstellen. Formulierend interpretieren: WAS wurde gesagt? Reflektierend interpretieren: WIE wurde was gesagt? 4.Rekonstruktion der Diskursorganisation.5. Typenbildung, Suche nach kollektiven Orientierungsmustern: Welche Gemeinsamkeiten hat die Gruppe? Welche Unterschiede hat die Gruppe im Vergleich anderer Gruppen?

Vorteile: Keine isolierte Untersuchung von Gefühlen und Meinungen, kontroverse Meinungen werden erkennbar, Aufzeigen von gruppendynamischen Effekten              Nachteile: Zusammensetzung der Gruppe ist schwierig, professionelle Moderation erforderlich, Gruppendynamik kann hemmend wirken, schwierige Auswertung

Welche Art von Informationen werden gesucht?           Welche formale Struktur sollen Fragen und Antworten haben?   Welche inhaltliche Struktur müssen Fragen und Antwortvorgaben haben?