Empirische Methoden

Wege zur systematischen Gewinnung von Erfahrung, nachvollziehbare Erhebung von Daten

Alle Erkenntnis, alles Wissen stammt aus der sinnlichen Erfahrung

Erfahrungen über die Realität sammeln, systematisieren und diese Systematik auf den Gegenstandsbereich der Kommunikationswissenschaft anwenden. Dabei wird das Vorgehen so dokumentiert, dass es intersubjektiv nachvollziehbar ist.

allgemeine Bedeutung, an der es nichts zu rütteln gibt

persönliche, individuelle Einschätzung / Sichtweise

beschreiben -> erklären -> vorhersagen -> verändern

    1. Grundlagen-/angewandte Forschung, 2. Eigenmotivierte/Auftragsforschung, 3. qualitative Forschung, 4. quantitative Forschung, 5. deskriptive Forschung, 6. hypothesentestende Forschung, 7. Sekundärforschung, 8. Primärforschung, 9. Replikationsstudien         2 2.  AufA

Vorteile: Schnelle Informationsbeschaffung, Aufwandsminimierung, Erweiterung des Problemhorizonts  Nachteile: Daten oft veraltet, Konkurrenz hat Zugriff, Daten oft nicht sofort verfügbar

Unter Sekundärforschung versteht man die Sammlung, Interpretation und Analyse von Daten, die bereits existieren und nicht eigens erhoben werden müssen.

Bei der Primärforschung werden neue, bisher noch nicht erfasste Daten erhoben.

Vorteile: Datenerhebung genau auf das Problem zugeschnitten, Datenzugang exklusiv, Aktualität der Daten. Nachteile: Kosten, zeitlicher Aufwand, Kenntnisse über Methoden erforderlich

1. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit 2. Objektivität 3. Reliabilität (Zuverlässigkeit) 4. Validität (Gültigkeit) 5. ethische Kriterien 6. Repräsentativität/ Übertragbarkeit

Eine Studie muss nachvollziehbar, transparent und in sich logisch geschlossen sein. Das Untersuchungsmaterial muss für eine Reanalyse zur Verfügung stehen.

Es darf keinen Einfluss von persönlichen Vorlieben, Meinungen und Erfahrung geben, die zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen könnten. Der Forscher fungiert als neutraler Beobachter und geht methodisch vor! Ergebnis muss auch unabhängig vom Auftraggeber sein. Gefahr: Forscher ist oft finanziell abhängig vom Auftraggeber.

Realibität ist ein Maß für die formale Genauigkeit bzw. Verlässlichkeit wissenschaftlicher Messungen. Vermeidung von Zufallsfehlern, d. h. bei Wiederholungen eines Experimentes unter den gleichen Rahmenbedingungen würde das gleiche Messergebnis erzielt. 

Eine Untersuchung ist valide, wenn sie wirklich die Varbiablen erfasst, die erfasst werden sollen. Sie bezeichnet das argumentative Gewicht einer Untersuchung. Voraussetzung ist die Zuverlässigkeit einer Untersuchung.

1. Auswahl des Forschungsproblems, 2. Recherche, 3. Formulieren von Fragestellungen und Hypothesen, 4. Operationalisieren der Variablen: Methode, Erhebungsinstrumente 5. Stichprobe / Sample, 6. Durchführung der Datenerhebung, 7. Auswertung, 8. Interpretation der Befunde, 9. Dokumentation

Qualitative: Niedrige Fallzahlen, selten standardisierte Vorgehensweise, offene Fragestellungen -> beschreibt komplexes Phänomen in ganzer Breite  Quantitative: Hohe Fallzahlen, Methoden standardisiert, geschlossene Fragestellungen -> kümmert sich um wenige Merkmale, die mit Zahlenwerten belegt werden

Qualitative: Wollen verstehen, interpretieren, Theorien bilden, weiterentwickeln und relevante Inhalte suchen ->  WARUM?? Quantitative: Wollen standardisiert und strukturiert festgelegte Inhalte messen, wobei die Hypothese frühzeitig gebildet wird -> WIE VIELE??

Qualitativ: erstellt Hypothesen, die zu Verbesserungsvorschlägen führen können. Erkundet Ursachen und erstellt Klassifikationen. Ermittelt relevante Beurteilungskriterien und entwickelt Folgemaßnahmen   Quantitativ: überprüft Hypothesen, quatifiiert Sachverhalte, testet statistische Zusammenhänge, ermittelt und beweist zahlenmäßige Veränderungen

Qualitativ: Orientiert sich am Untersuchungsgegenstand. Kleine, gezielte Stichprobenauswahl, Interpretation der gewonnenen Daten  Quantitativ: Orientiert sich an der Methode. Große, repräsentative Stichprobenauswahl, Informationsgewinn durch Reduktion der gewonnenen Daten.

Vorteile: Offenheit des Vorgehens ermöglicht die Entdeckung unbekannter Sachverhalte, Teilnehmer bestimmt Fokus selbst, Hintergründe und Probleme können hinterfragt und geklärt werden -> tieferer Informationsgehalt und hohe Subjektivität der Ergebnisse Nachteile: Hoher Zeit- und Kostenaufwand, aufwendige Auswertung, hohe Anforderungen an Interviewer/ Beobachter

Vorteile: exakte Ergebnisse, statistische Zusammenhänge können aufgedeckt werden, meist geringere Kosten und Zeitaufwand im Vergleich zu qualitativen Methoden -> große Stichproben schaffen hohe externe Validität, Ergebnisse sind objektiv und vergleichbar                 Nachteile: Keine Ursachenermittlung für Befunde, keine Flexibilität/individuelles Eingehen auf Testperson, keine Verbesserungsvorschläge

Tiefeninterview, Gruppendiskussion, qualitative Inhaltsanalyse und qualitative Beobachtung

Hypothesen sind die vermutete Antwort auf eine Fragestelung, können bestätigt (Verifikation) oder widerlegt (Falsifikation) werden. Können deduktiv (abgeleitet aus bestehender Theorie) oder induktiv (abgeleitet aus unsystematischen Beobachtungen oder qualitativen Untersuchungen) gebildet werden.

universelle Hypothesen, Wahrscheinlichkeitshypothesen, Einzelfallhypothesen, Zusammenhangshypothesen, Veränderungshypothesen, Unterschiedshypothesen

- frei von Wiedersprüchen, - hoher Informationsgehalt, - klar und präzise, ohne Schlupflöcher, - empirisch testbar

Erhebungsdesign stellt den zeitlichen Modus der Erhebung dar. Es gibt das Querschnittdesign, dieses misst die Variable(n) zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das Längsschnittdesign misst die Variable(n) zu verschiedenen Zeitpunkten.

Trend-Studie (verschiedene Stichproben zu mehreren Zeitpunkten = Abfolge von Querschnittstudien zum gleichen Thema)    Panel-Studie ( gleiche Stichproben zu verschiedenen Zeitpunkten) und Kohortenstudie (Kohorte bezeichnet soziale Gruppen, die durch ein prägendes Ereignis definiert ist, z.B. Geburt in einem bestimmten Zeitraum. Der Kohorteneffekt bezeichnet die Auswirkungen dieses Ereignisses.

mikro: Individuell / Einzelpersonen ,   meso: kollektiv / z.B. Familie / Firma   ,   makro: kollektiv / z.B. Land / Wirtschaftssystem

1. stetige Variable = variiert graduell z.B. Größe, Gewicht. 2. dichotome Variable = zwei Kategorien z.B. Geschlecht. 3. diskrete Variable = mehrere Kategorien z.B. Schulabschluss. 4. manifeste Variable = direkt beobachtbar z.B. Geschlecht. 5. latente Variable = angenommenes Konstrukt z.B. politische Einstellung  

unabhängige V.: logisch vorgeordnet,bezeichnet die Ursache (Bildung)   abhängige V.: logisch nachgeordnet, bezeichnet die Wirkung (Einkommen)     Beispiel: Je höher die Bildung, desto höher dasEinkommen

Augenscheinvalidität, Kriteriumsvalidität, Konstruktvalidität

Ein Index ist eine komplexe Variable, die in mehrere Variablen aufgeteilt wird. z.B. Lebensstandard. Dieser bildet eine Variable, die an mehreren Variablen gemessen werden kann.