Eisen Nichteisen
Metalle
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Kartei Details
Karten | 112 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.08.2014 / 07.12.2015 |
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Wie werden Werkstoffe eingeteilt?
natürlich: organisch z.B. Holz, Fasern, anorganisch z.B Edelstein, Glimmer
künstlich: - metallisch: Eisenwerkstoffe z.B. unlegierter, legierter Stahl, Gusseisen
Nichteisenwerkstoffe z.B Al, Mg, Ti, Ni, Cu Werkstoffe
- nichtmetallische: anorganisch z.B. Glas, Keramik, Halbleiter
hochpolymere z.B. Hochpolymere aus natlürlichen oder synthetischen Ausgangsstoffen
Welche Kriterien sind wichtig für die Werkstoffauswahl?
- Aufgabe des Bauteils
- Beanspruchungen für Bauteil analysieren
- Eigenschaftsprofil für gesuchen Werkstoff erstellen z.B. Hält Werkstoff Belastung stand (Kräfte, Temperatur, Dichte, äußere Einflussfakoren wie Medien)?
- Etscheidung fürr otimale Werkstoffvariante ( Kompromisse- nicht der beste Ws sondern der mit ausreichenden Eigenschaften)
Was ist Werkstoffeignung?
- ergibt sich aus Summe der Eigenschfaten
- mech, phys, und chem Eigenschaften
- Festigkeitsbeeinflussung durch metallkundliche Maßnahmen (z.B. Wärmebehandlung)
- Auswirkung fertigungstechnischer Arbeisprozesse auf Werkstoffeignung
- Gestaltung
-Verarbeitbarbeit
- Verbindungsverfahren z.B. Schweißen, Löten, Kleben, Schrauben, Nieten
- Oberflächentechnik (Korrosion, Verschleiß)
Werkstoffverhalten bei Verformung
- Werkstoff setzte Formänderung Widerstand entgegen → Festigkeit
- elast. Formänderung, reversibel, linearer Zusammenhang von Sigma und Epsilon
- plastische Formänderung durch Bewegung von Versetzungen
- Versetzungsbewegung führt zu Verfestigung des Werkstoffes
- Formänderungsvermögen erschöpft → Bruch
- werkstoffspezifisches Spannungs- Dehnungs- Verhalten
Einteilung Aluminiumwerkstoffe
- Reinalu, Alu-Sinterwerkstoffe und Alu- Legierungen
- Alu- Legierungen: Knelegierung und Gusslegierungen
- Knetlegierungen: aushärtbar z.B. Al-Cu-Mg, Al-Zn-Mg, Al-Mg-Si; nicht aushärtbar: Al-Mg, Al-Mn, Al- Mn-Mg, Al-Mn-Cu
- Gusslegierung: aushärtbar: Al-Si- Mg, Al-Si-Cu- Mg; nicht aushärtbar: Al-Si, Al-Mg
Physikalische Eigenschaften Aluminium
Gitter: kfz
Dichte: 2,7 g/cm³
E- Modul: 66,6 GPa
Schmelztemp.: 660°C
Siedetemp.: 2500°C
Schubmodul: 25 GPa
Querkontraktionszahl: 0,35
Legierungselemente für Al
- Haupt LE: Cu, Si, Mg, Zn, Mn
- weitere Fe, Cr, Ti, Ni, Co, Ag, usw
- Löslichkeit für fast alle LE begrenzt im festen Zustand
- Mk- Bildung und Ausscheidungshärtung bestimmen Gefüge und mech. Eigenschaften
Eigenschaften der Aluminiumlegierung
- geringe Dichte
- gute Festigkeit
- gut umform- und gießbar
- gut spanbar
- einfache Fügetechniken
- chem. beständig
- gut OF- Qualität
- kaum brennbar
- gesundheitlich unbedenklich
Werkstoffbezeichnungen
1xxx - 1000 Serie - min. 99% Alu
2xxx - 2000 Serie- Kupfer als Hauptlegierungselement
3xxx - 3000 Serie- Mangan
4xxx - 4000 Serie- Si
5xxx - 5000 Serie- Mg
6xxx - 6000 Serie - Mg + Si
7xxx - 7000 Serie - Zn
8xxx - 8000 serie - sonstige elemente und 9000 serie wird nicht verwendet
Eigenschaften von Knetlegierungen
- Verformbarkeit
- geringe LE Gehalte 1-2% max. 6%
- wenn T > 200°C verlieren an Bedeutung
- Einteilung in 2 Gruppen: gute Verarbeitungseigenschaften Rein- Al, Al- Mg, Al-Mg- Si, Al-Zn-Ng
spezielle Festigkeitseigenschaften: Al- Cu- Mg, Al- Zn- Mg- Cu
Verarbeitungseigenschaften Rein- Al
gute Korrosionsbeständigkeit
- geringe Festigkeit Rm 100 Mpa
- hoche Kriechneigung bei RT und niedrigen Spannungen
- Einsatz: Blech- und Rohrwerkstoffe, Platierungswerkstoffe
Verarbeitungseigenschaften Al-Mg (5052)
- Mg-Gehalt bis 2,5%
- Rm 240 bis 290MPa
- seewasserbeständig
- schweißgeeignet
- Einsatz als Blech- und Rohrwerkstoff
Verarbeitungseigenschaften Al- Mg- Si (6061)
- hoh Duktilität im weichgeglühten Zustand
- hart und kalt aushärtbar
- gut schweißgeeignet
- Einsatz vorwiegend als Innendruck- und Konstruktionsrohre
Verarbeitungseigenschaften Al- Zn - Mg
gute allgemeine Korrosionsbeständigkeit
nicht seewasserbeständig
gut geeignet für schweißkonstruktionen
einsatz im Raketenbau
Beispiele für Schadenstolerante Al Legierungen
- Al -Cu- Mg 2024: gute Duktilität im kalt ausgehärteten zustand, gut bruchmech. eigenschaften, einsatz bis 120°C/150°C mgl, nicht schmelzschweißbar, Einsatz: Strangpressprofile und Stangen
- Al-Zn- Mg- Cu 7075: hohe stat. Festigkeit, bruchmech. Eigenschaften schlechter als bei 2024, Einsatz: Bleche, Plattten, Stangpressprofile, Stangen, Schmiedestücke
Eigenschaften Aluminiumgusslegierungen
- Formfüllungsvermögen, Vergießbarkeit
- relativ hohe LE-Gehalte: 10-12%
- gute Festigkeit, eingeschränkt duktil
Standardgusslegierungen: Al-Si, Al-Si-Mg, Al-Si- Cu, Al-Mg Rp0,2: 200-280 MPa
hochfeste Gusslegierungen: Al-Cu-Ti, Al-Cu-Ti-Mg, Al-Cu-Ag, Rp0,2: bis 320 MPa
warmfeste Gusslegierungen: Al-Si-Cu, Al-Cu-Ni- Co-Zr bis max. 230°C einsetzbar vgl. warmfester Stahl bis 1000°C
Gießverfahren Alu
Sandguss, Kokillenguss, Druckguss
Eigenschaften bei Sandguss Al
- durch langsames Abkühlen grobes Korn
- mech. Eigenschaften wanddickenabhängig
- getrennt gegossene Probenstücke höhere Festigkeit
- raue Oberfläche→größere Bearbeitungszugaben
- Mindestwanddicke 3...5 mm
- für große Teile in geringer Stückzahl
Eigenschaften Kokillenguss Al
- größere Abkühlgeschw. in Metallteilen → feineres Korn
- höhere Festigkeit als bei Sandguss
- höhere Maßgenauigkeit, bessere OF
- Mindestwanddicke 2,5...3 mm
- Warmrissgefahr wegen unnachgiebiger Form beim Abkühlen (Schrumpfen)
Eigenschaften bei Druckguss Al
- höchste Produktivtät
- geringste Bearbeitungszugabe
- Mindestwanddicke 1mm
- Schmelze reagiert beim Einspritzen mit Luft→ oxidbildung, Lufteinschlüsse
- rasche Erstarrung→feines Korn→hohe Festigkeit
- druckgussteile nicht wärmebehandeln
- nicht schweißbar
- nicht als Sicherheitsbauteile einsetzbar
- Vakuumdruckguss→ keine Lufteinschlüsse, aufwendig
- automatisierbar
Möglichkeiten der Eigenschaftsverbesserung bei Gusslegierungen AL
- Veredeln von Al-Cu-Si Legierungen: durch Zugabe von Na, As, Sr vor Vergießen, Ausbildung eines feinen Eutektikums (gilt für langsame Erstarrung)
- Steuerung Abkühlprozess: bessere mech. Eigenschaften durch comp. gesteuerte Abkühlprozesse → feineres Gefüge
Mechanische Eigenschaften von Gusslegierungen Al
- Festigkeit nimmt im allg. mit steigendem LE- Gehalt zu
- Festigkeitssteigerung oft mit geringerer Duktilität und Korr- beständigkeit verbunden
umformverhalten von Al Legierungen
- Mk-Bildung und Ausscheidungshärtung erhöhen den Umformwiederstand
- bei RT parabolisches Verfestigungsverhalten
- Festigkeit steigt mit steigendem LE-Gehalt
- Umformverhalten wird durch Texturen und OF-veränderungen begrenzt
- Erhöhung Versetzungsdichte von 10^5 auf 10^10-10^12 1/cm²
Oxidationsverhalten von AL- Legierungen
- Reaktion mit O2 und Wasserdampf →Bildung dünner aber dichter Schutzschicht (Al2O3)
- komplexer Schichtaufbau, Oxide von LE werden engebaut, ebenso intermet. Phasen der Elemente Al, Fe, Si, Mn
- gute Beständigkeit gegenüberLuft und Seewasser
Aufbau: Grundmaterial Al mit Heterogenengefügeanteilen, Sperrschicht 1-2 nm, Deckschicht mit Mischoxiden(bei Heterogenengefügebestandteilen)5-10 nm und Poren
Wärmebehandlung von Ne-Metallen
Rekristallisationsglühen
Weichglühen
Entspannungsglühen
Hochglühen, Homogenisieren
Ausscheidungshärten
Rekristallisationsglühen
- Ziel: Beseitigen der Verfestigung und Ausbildung feines Gefüge
- Glühen nach vorangegangener Kaltumformung, Glühtemp > Trekrist (0,42*Ts bei Reinmet.. für Leg. höher)
- Vorgänge: nach vorrangegangender Kaltumformung→ Keimbildung, Keimwachstum (Diffvorg) führt zu Kornneubildung (OF- energie Minimierung)
- neues, regelloses Gefüge ohne Vorzugsrichtung, geringe Versetzungsdichte
Weichglühen
Ziel: Verminderung von Härte und Festigkeit, Erhähung der Dehnung→ Erleichterung und Ermöglichung von Umformarbeiten (Versetzungsdichte sinkt)
Stabilisierungsglühen
Ziel: Annäherung an GGW-Gefüge
- Durchführung: Glühtemp. 200- 300°C, 8-10 Std. , Einsatzglühen bei 400°C
- Vorgänge beim Abkühlen: bei tech. Abkühlung instabile Gefüge→ bei Temp.erhöhung bilden von Ausscheidungen mgl. → unerwünschte Volumenänderung
Entspannungsglühen
Ziel: Abbau Eigenspannung
- Glühtemp. und Dauer entsperchend Werkstoff bei sehr langsamer Abkühlung
- Vorgänge im Werkstoff: bei temp.erhöhung sinkt Dehngrenze, Eigenspannungen größer als Dehngrenze bei Glühtemp. werden durch Verformung abgebaut
Hochglühen, Homogenisieren
Ziel: Verminderung Kraftbedarf beim Warmumformen, Verbesserung Kaltumformbarkeit, Verbesserung mech. Eigenschaft der Halbzeuge
- Durchf. Hochglühen von Gussformaten vor Warmumformung, Glühtemp. dicht unter Solidustemp. 10-12Std. teilweise Stufenglühen 1. Stufe: niedrige Temp.→Auflösung niedrig schmelzender Eutek. , 2.Stufe bei eigentlicher Glühtemp.
- Vorgange Gefüge: Ausgleich Kornseigerung, Abbau Eigenspannung, Auflösung eutek. Gefügebest. , gleichm. Ausscheidung übersättigt gelöster LE
Ausscheidungshärtung
Ziel: Erhöhung Härte und Festigkeit
Vorraussetzung: Leg. muss MK- bilden, bei sinkender Temp. abnehmende Löslichkeit des Grundmetalls, kleine Ausscheidungen oft therm. instabil
Durchführung:1. Lösungsglühen, 2. Abschrecken, 3. Auslagern
Ausscheidungszustände: übersättigter alphaMk 1. kaltauslagern→alpha+ Gulierprestonzonen (GP), 2. warmauslagern → alpha + betha' → überalterung mgl zu alpha + betha
für max. Festigkeit feindispesive Verteilung
Vorgänge:
- 1. Lösungsglühen: Bildung homogener MK
Glüht.: dicht unterhalb eutek. Temp. (zu niedrig zu wenig LE in Lösung→ max. Festigkeit kann nicht erreichtwerden, zu hohe Temp.→ anschmelzen einzelner Gefügebestandteile→ Leg. kann nicht weiterverarbeitet werden, Einschmelzen der Leg)
- Abschrecken:
- ausreichende Abkühlgeschw. damit LEatome in übersättigter Lsg im Mk verbleiben, diffusionsgesteuerte Ausscheidung wird unterdrückt
- Abschrecken in H2O oder Wassernebel
- Festigkeitserhöhung gering meist gut verformbar
3. Auslagern
- Kaltauslagern: bei RT min. 96Std
- Warmauslagern: bei erhöhter Temp.
- Temp und Dauer abhängig von Legzusammensetzung→ es bilden sich Zwischenzustände (Ausscheidungen aus übersättigten Lsg)
- Rm. Rp0,2, Härte steigt, Dehnung sinkt mit zunehmender Auslagerungstemp. und -dauer
- bei zu hoher ausl.temp und - dauer sinken Rm,Rp02, Härte → Überalterung
mögliche fehler bei Ausscheidungshärten
- zu hohe/niedrige Lösungsglühtemp.
- verzögertes Abschrecken
- Glühen, Erwärmen oberhalb der Auslagerungstemp.
- zu lange Ausgelagert
wichtige Zustandsbezeichungen (Codierung) bei AL leg
- T3: lösungsgeglüht, abgeschreckt, kaltverfestigt, kaltausgelagert
- T4: lösungsgeglüht, abgeschreckt, kaltausgelagert
- T6: lösungsgeglüht, abgeschreckt, warmausgelagert auf höchste Festigkeit
- T7: lösungsgeglüht, abgeschreckt, überhärtet (warmausgelagert)
Beispiel für Anwendungen AL-Leg
- Fahrzuegtechnik: Rahmenstrukturen (Bleche), Druckguss: Ölwannen, B-Säule
- Rohre: Maste, Rahmen (Fahrrad), Stative, Regale
- Verkehrstechnik: Schiffbau, Flugzeugbau
- Bauwesen: Platten, Versadenverkleidung
- Profile: Türen, Fenster
Eigenschaften Magnesiumlegierungen
Vorteile
- geringe Dichte
- gut bearbeitbar (Spanbar)
- gut gießbar
Nachteile
- geringe Duktilität
- sehr korrosionsanfällig
- kerbempfindlich
- brennbar
- hoher Preis
Eigenschaften reinMg
- Dichte: 1,74
- Oz: 12 2. Hg
- Gitter: hdp
- E-Modul: 44,8 GPa
- Schubmodul 16, 6 GPa
- Schmelztemp. 650°C
- Siedetemp.: 1090°C
- Schwindung beim Übergang fest/flüssig: 4%
Festigkeit und Verformung von Rein Mg
- Zugfestigkeit nach Guss: 100MPa, nach Umormung 200MPa (geringe Festigkeit aber höher als reines Al)
- mech. Eigenschaft durch hdp- Gitter bestimmt bei RT nur Basisgleitung, Zwillingsbildung mgl, anisotrope Eigenschaften mgl
- Van- Mises-Kriterium (min. 5 voneinander unabhängige Gleitebenen) bei RT nicht erfüllt
- T>225°C Pyramidalgleitung, T>> 225°C Prismengleitung (Van-Mises erfüllt Mg wird duktil)
- LE beeinflussen Festigkeitseigenschaften stark
Einfluss von LE
- Festigkeit: Al, Li, Mn, Si, Zn
- Härte: Al, Si
- Wamfestigkeit: Ag, Ce
- Dehnung, Verformbarkeit: Li, Zr, In
- Kriechfestigkeit: Ag, Ca, Si
- Kornfeinung: Ca, Mn
- Schweißbarkeit: Mn
- Korrosionsbeständigkeit: Al, Si, Ca, Ga, Mn
- Gießbarkeit: Al, Zn
- Verringerung der Dichte: Li
- E-Modul: Si, Be
- Cu, Fe, Co unerwünscht stetzen Korrosionsbeständigkeit herunter
- Al, Zn für Ausscheidungshärtung, Bilden Eutektikum, bewirken Porosität
wichtige Magnesiumlegierungen
- Gusslegierung: HauptLE: Al bis 10%, Zn bis 6,55%, Mn bis 1,55%(2%)
wichtigste Leg: MgAlZn(AZ), MgAlMn (AM), MgAlSi (AS)
- Knetlegierung: HauptLE: Al bis 10%, Zn bis 6,55%, Mn bis 1,55%(2%)
Leg: MgAlZn (AZ), MgMn (M)
Gefahren beim Umgang mit Mg
- ungefährlich als Festkörper
- Späne und Stäube (Selbstentzündung/Explosion) leicht entzündlich
- reagiert bei niedrigen Temp. mit Wasser unter Freisetzung von H2
- Mg-Brände nicht mit Wasser löschbar (generell schwer löschbar)