Sozialpsychologie I: Personale und interpersonale Prozesse

Kapitel I Personale und interpersonale Prozesse FernUni Hagen Prof. Dr. Stefan Stürmer

Kapitel I Personale und interpersonale Prozesse FernUni Hagen Prof. Dr. Stefan Stürmer


Kartei Details

Karten 20
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 16.10.2016 / 28.01.2023
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(Ein) Hauptziel der sozialpsychologischen Forschung

empirisch überprüfbare Theorien und Modelle Entwicklung, zur Beschreibung, Prognose und zur Erklärung, wie sich Menschen in sozialen Situationen verhalten, sich wahrnehmen und aufeinandern wirken.

Prämissen, auf die sich die Sozialpsychologie stützt

1. was Menschen sozial wahrnehmen, ist aktiv konstruiert. Es wird auf eine Situation nicht "objektiv" reagiert, sondern subjektiv und durch Interpretation.

2.  Im Einklang de Verhaltsformel von Kurt Lewin ( Verhalten= f(Personenfaktoren,Umweltfaktoren). In welcher Weise Personenfaktoren (Einstellungen, Motive, ....), Wahrnehmung, Erleben und Verhalten in sozialen Situationen beeinflussen als auch die Wechselwirkung von Personen- und Situationsfaktoren auf das menschliche Erleben und Verhalten. Wechselwikrungen hier im Sinne statistischer Interaktionen.

Interaktion, zum Stichwort Wechselwirkung, statistisch (im Kontext der Sozialpsyschologie)

Eine Interaktion liegt zwischen 2 Einflussfaktoren dann vor, wenn die Stärke des Effekts auf eine Variable, systematisch mit der Ausprägung des zweiten Faktores varriert.

Intrapersonale Prozesse

Einstellungen einer Persone; wie Einstellungen, Verhalten beeinflusst.

interpersonale Prozesse

Soziale Beziehung, prosoziales Verhalten (wann Helfen Menschen einander?) und agressivem Verhalten

intragruppen Prozesse

Kooperationen in einer Gruppe in Zusammenhang mit der Gruppenleistung

Intergruppen Prozesse

Beziehungen zwischen Gruppen, z.B. Intergruppendiskriminierung, Verhalten zwischen Gruppen

Abgrenzungen zwischen der Makroebene, Mikroebene und Mesoebene im Kontext sozialer Prozesse

  • Makroebene: sozialstrukturelle, ökonomische und politische Prozesse; die die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenleben kennzeichnen und bedingen
  • Mikroebene: psychologische und biologische Prozesse beim Individuum (die auch eine Rolle in der Sozialsychologie spielen!)
  • Mesoebene: Soziale Prozesse und Interaktionen zwischen Individuen, in Gruppen oder auch dieses zwischen Gruppen (Hauptgebiet in der Sozialpsyschologie)

Nichtsdestotrotz: Komplexe soziale Phänomene -- z.B. Rassismus -- erfordert die Verknüpfung der einzelnen Ebenen!

Wissenschaftsheoreitsche Grundbegriffe in der Sozialpsychologie:

Hypothetisches Konstrukt

Abstrakte theoretische Begriffe, die sich nicht direkt beobachten lassen, sondern nur mit Hilfe von Indikatoren beobachtet oder erschlossen werden können.

Der Begriff der Variable bezieht sich dann auf die messbaren Indikatoren.

Theorien treten oft in "Wenn-dann-Sätzen" auf.

Wissenschaftsheoreitsche Grundbegriffe in der Sozialpsychologie:

Operationalisierung

Die Art und Weise, wie das hypothetische Konstrukt in eine beobachtbare Variable überführt wird. Dies hat auf die Validität der Schlussfolgerung direkten Einfluss!

Wissenschaftsheoreitsche Grundbegriffe in der Sozialpsychologie:

Konstruktivität

Inwieweit eine beobachtbare Variable das zugrundeliegende theo. Konstrukt (angemessen) reprsäentiert

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

2 zentrale Fragestellungen der Sozialpsychologie und die damit verbundenen Ziele, Beweggründe und Methoden

  1. Findet die Datenerhebung im Feld oder im Labor statt? -> Labor: isolierte, kontrollierte Bedingungen, die zu Vor- und Nachteilen führen können. Schlussfolgerungen lassen sich nicht zwingend auf Reale Bedingungen übertragen, "ungewohnte Settings" Beeinflussen das Ergebnis
  2. Dient die Methode der Beschreibung, der Vorhersage oder der Erklärung eines sozialen Phänomens
    1. Beschreibung -> Beobachtung und Protokollierung. Ethnographie, Kulturrelle Aspekte einer Gruppe
    2. Vorhersage: Korrelationsmethode, das Messen 2-x Variablen und das Ermitteln der Beziehungen zwischen ihnen. Es lassen sich in der Regel nicht zwingend eindeutige Kausalzusammenhänge feststellen
    3. Erklärung: Experiment, welches in der sozialpsy. eine Zentrale Rolle spielt.

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

Korrelationsmethode

Messen von 2 - x Variablen und das ermitteln der Beziehungzwischen ihnen. (z.B. das Konsumieren von Gewaltdarstellungen in Filmen und Computerspielen und agressivem Verhalten) Ein Kausalzusammenhangt ist der Regel nicht eindeutig!

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

das (sozial)psychologische Experiment (Rolle, Schlüsselmerkmale, Begriffe)

  • Zentrale Rolle in der Forschung
  • Schlüsselmerkmal:
    • Manipulation und Kontrolle
      • Maniuplation einer Variable (UV), bei der angenommen wird, dass sie eine Wirkung auf die Abhänige Variable hat. Dabei müssen Kontrolltechniken eingesetzt werden, damit die Auswirkung zweifelsfrei auf die Veränderung der UV zurück geht
    • Randomisierung
    • Replizierbarkeit
    • psychologischer Realismus
  • Begriffe
    • Unabhängige Variable: jene, die für eine Ursache verantwortlich angemommen wird und variert wird
    • Abhängige Variable: jene, auf die wirkt bzw. untersucht wird
    • Moderatorvariable / integrierende Variable: Steht für die Stärke des Effekts einer UV auf eine AV
    • Mediatorvariable: Wie entsteht der kausale Effekt, wie wird er vermittelt
    • Störvariable: Variablen, die ebenfalls einen Effekt auf die AV haben könnte

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

das (sozial)psychologische Experiment -> interne Validität

Ein Experiment ist intern hoch valide, wenn die beobachtete Veränderung der AV mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Variierung der UV zurück geht

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

das (sozial)psychologische Experiment -> externe Validität

Ein Experiment ist extern valide, wenn die Befunde auf andere Situationen oder Populatione übertragbar, generalisierbar sind. Deswegen ist die Replizierbarkeit ein wesentlicher Aspekt eines sozialpsych. Experiments.

Wichtig ist, dass der psyschologische Realismus in einerm Experiment hoch ist.

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

das (sozial)psychologische Experiment -> Replizierbarkeit

Ein Experiment sollte weitesgehend auf andere Gruppen oder/und Situationen übertragbar bzw. wiederholbar sein. D.h., die Bestätigung von Befunden bei unabhängiger Wiederholung

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

das (sozial)psychologische Experiment -> Psycholigscher Realismus

Entscheidet für ein sozialpsych. Experiment ist, dass die Fragestellung bzw. das Experiment gerade die psychischen Prozesse anstoßen, die denen in realen Situationen weitgehend ähnlen. Es ist nicht Ziel, eine Laborsituation weitesgehend realen Bedinungen anzupassen. Ist der psych. Realismus hoch, lassen sich Laborexperimente weitreichend generalisiern, bzw. lassen sich generelasierbare Ergebnisse ermitteln.

Forschungsmethoden in der Sozialpsychologie:

das (sozial)psychologische Experiment -> Ethische Aspekte, Demand Characteristics, Cover-Story

Demand Characteristic: Personen neigen dazu, in experimentellen Situationen besonders "Günstig" aufzutreten, besonders ein bestimmtes oder ein gewünshtes Verhalten aufzuzeigen, oder bei der Untersuchung "negatives Verhalten" gerade dieses nicht zu zeigen. Gegemittel sind die Täschung über die wahren Absichten eines Experiments z.b. durch Cover-Stories oder das Vorenthalten von Informationen. Dazu müssen natürlich ethischen Grundsätze eingehalten werden (keine Verletzungen, späteres Aufklären!)

Wissenschaftsheoreitsche Grundbegriffe in der Sozialpsychologie:

Güte einer Theorie

  • Innere Widerspruchsfreiheit: Aussage und Gegenteil sollte sich nicht aus ein  und der selben Theorie ableiten lassen
  • Äußere Widerspruchsfreiheit: nicht im Widerspruch zu schon geltenden Theorien
  • Präzise Vorhersage und Erklärung
  • viele Phänomene erklären
  • Sparsame Annahmen, Voraussetzungen