Einführung in die Sozialpsychologie 1 6 Selbst und Identität

Einführung in die Sozialpsychologie 1 6 Selbst und Identität

Einführung in die Sozialpsychologie 1 6 Selbst und Identität

Alexander Wahler

Alexander Wahler

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 18.08.2014 / 10.04.2022
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Selbst

Selbst

  • In einem basalen sozialpsychologischen Sinn bezieht sich der Begriff des Selbst auf die Gesamtheit des Wissens, über das eine Person bezüglich ihrer selbst und ihres Platzes in der sozialen Welt verfügt
  • Begriff „Selbst“ wird in der sozialpsychologischen Literatur häufig synonym zum Begriff der „Identität“ verwendet.

Selbstwertgefühl

 

Selbstwertgefühl

- bezeichnet die Bewertung des Selbst auf der Dimension negativ – positiv.

Prägung der sozialpsychologischen Forschung zum Selbst durch zwei unterschiedlice Forschungstraditionen

Prägung der sozialpsychologischen Forschung zum Selbst durch zwei unterschiedlice Forschungstraditionen

  • zum einen die in der sozialen Kognitionsforschung verankerte Selbstkonzeptforschung nordamerikanischer Prägung
  • Zum anderen der Ansatz zur sozialen Identität, der sich in der europäischen Sozialpsychologie aus der Forschung zu Intergruppenprozessen entwickelt hat

Selbstwahrnehmung

Selbstwahrnehmung

  • Die sozialpsychologische Forschung nimmt an, dass die Selbstwahrnehmung einen Spezialfall der Personenwahrnehmung darstellt
  •  Menschen ziehen zur Konstruktion ihres Selbst Informationen aus unterschiedlichen Quellen heran; die Integration dieser Informationen wird durch Informationsverarbeitungsprozesse und motivationale Prozesse beeinflusst

Einschränkungen der Introspektion

Einschränkungen der Introspektion

  • Menschen tendieren dazu, selektiv Eigenschaften, Merkmale etc. zu erinnern oder zu betrachten, die diese Funktionen erfüllen, während Aspekte der eigenen Person, die mit diesen Funktionen nicht in Einklang zu bringen sind, ignoriert oder auch verdrängt werden
  • nicht alle Informationen bezüglich der eigenen Person sind zu jedem Zeitpunkt zugänglich oder abruf- bar (z.B. sind negative oder widersprüchliche selbstbezogene Informatio- nen oft weniger zugänglich)
  • Manche Merkmale einer Person, wie ihre „impliziten“ Einstellungen gegenüber bestimmten Personen oder Gruppen, entziehen sich sogar weitgehend dem bewussten Zugang
  • -> Introspektion nur in eingeschränktem Maße geeignet, zutreffendes Wissen über die eigene Person zu generieren

Selbstwahrnehmungstheorie – Daryl Bem

Selbstwahrnehmungstheorie – Daryl Bem

  • Menschen ziehen unter bestimmten Umständen ihr eigenes Verhalten als Informationsquellen für ihre Eigenschaften, Einstellungen etc. heran
  • -> in Situationen, die neu für sie sind und in denen sie noch keine klare Vorstellung über ihre eigenen Fertigkeiten, Interessen oder Einstellungen ausgebildet haben, verhalten sich Menschen wie ein externer Beobachter, der auf der Grundlage des beobachtbaren Verhaltens auf seine eigenen individuellen Merkmale und inneren Zustände schließt
  • -> wenn Menschen der Ansicht sind ihr Verhalten freiwillig auszuführen
  • -> Liegen in einer Situation hingegen plausible externale Faktoren für die Erklärung des eigenen Verhaltens vor (z.B. situative Zwänge), dann ist es wahrscheinlicher, dass sie ihr Verhalten auf externale Faktoren attribuieren.

Charles Cooley

Charles Cooley

  • Menschen bilden Vorstellungen über sich selbst, indem sie sich in ihre sozialen Interaktionspartner hineinversetzen und ihre eigene Person aus deren Sicht definieren und bewerten.
  • Soziale Interaktionen fungieren wie ein sozialer Spiegel, der das Bild der eigenen Person reflektiert
  • -> „looking-glass-self“ -> das Selbst bzw. die Identität einer Person entsteht dieser Auffassung gemäß also nicht aus der bloßen Reflektion einer Person über sich selbst, sondern es bedarf der sozialen Interaktion und eines sozialen Gegenübers

George H. Mead

George H. Mead

  • ergänzte Charles Cooley’s Annahme
  • -> es bedarf nicht unbedingt eines tatsächlichen Interaktionspartners, der als Spiegel für die eigene Person fungiert, sondern dass es für die Selbsterkenntnis ausreichend ist, sich selbst aus den Augen eines „generalisierten Anderen“ zu betrachten – einer abstrakten Instanz

Was ist eine der Kernannahmen der Forschung zum Selbst?

Was ist eine der Kernannahmen der Forschung zum Selbst?

- Eine Kernannahme der sozialpsychologischen Forschung zum Selbst besteht darin, dass das Wissen über die eigene Person genuin sozialer Natur ist.

 

Worauf weist die empirische Forschung im Bezug darauf wie sich Menschen selber sehen hin?

Worauf weist die empirische Forschung im Bezug darauf wie sich Menschen selber sehen hin?

  • Menschen tendieren dazu, sich zu sehen, wie sie glauben, dass andere Personen sie sehen
  • Weitere Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Stärke dieses Einflusses in unterschiedlichen Lebensphasen (oder auch über Personen hinweg) variiert.

Theorie der sozialen Vergleichsprozesse – Festinger

Theorie der sozialen Vergleichsprozesse – Festinger

  • basiert auf der Prämisse, dass Menschen ein Bedürfnis danach haben, die Gültigkeit und Akkuratheit ihrer Wahrnehmungen, Einstellungen, Gefühle etc. zu überprüfen
  • Menschen sollten sich v.a. dann mit anderen bezüglich ihrer individuellen Eigenschaften oder Fähigkeiten vergleichen, wenn keine objektiven (z.B. physikalischen) Maßstäbe existieren, an denen sie sich orientieren können, und sie selbst unsicher sind, wie hoch (oder gering) die individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten auf dem jeweiligen Gebiet ausgeprägt sind

Kritische Attribute

Kritische Attribute

  • Bsp. vergleichen sich Männer hinsichtlich sportlicher Leistungen typischerweise eher mit anderen Männern als mit Frauen, um Aufschlüsse über ihre athletischen Fähigkeiten zu erzielen, da das Geschlecht ein Attribut ist, das neben der individuellen Fähigkeit einen kritischen Einfluss auf die Ausprägung der Leistung hat

Abwärtsgerichtete Vergleiche

Abwärtsgerichtete Vergleiche

  • Wenn das Ziel darin besteht, das eigene Selbstwertgefühl zu stützen oder auszubauen, tendieren Menschen verstärkt dazu, sich bezüglich ihrer Leistung oder ihrer Eigenschaften mit Personen zu vergleichen, die schlechter sind als sie selbst
  • stützt zwar das Selbstwertgefühl, diese Strategie kann allerdings einer angemessenen oder akkuraten Selbsteinschätzung im Wege stehen

Aufwärtsgerichtete Vergleiche

Aufwärtsgerichtete Vergleiche

  • Wenn das Ziel darin besteht, eigene Fertigkeiten oder Fähigkeiten zu verbessern, nehmen Menschen verstärkt aufwärtsgerichtete Vergleiche vor

Selbstschemata

Selbstschemata

  • Aus vergangenen Erfahrungen abgeleitete kognitive Verallgemeinerungen über das Selbst, welche die Verarbeitung und Erinnerungen der durch Erfahrungen gewonnenen selbstbezogenen Informationen organisieren und steuern

Unterschiede zwischen Selbstschemata und Fremdschemata

Unterschiede zwischen Selbstschemata und Fremdschemata

  • Selbstschemata sind wesentlich detaillierter als Fremdschemata - Zur Organisation selbstbezogener Informationen bilden Menschen typischerweise eine Vielzahl bereichspezifischer Teil- oder Subschemata aus – ein Körperselbstschema, Selbstschemata zu relevanten sozialen Rollen oder Kategorien
  • Selbstschemata sind funktional einflussreicher als Fremdschemata, da sie regulieren, welchen Informationen sich Menschen zuwenden, wie sie sie bewerten, wie sie sie speichern und weiterverarbeiten

Konsistente und inkonsistente Informationen

Konsistente und inkonsistente Informationen

  • Selbstschemata erleichtern die Enkodierung und den Abruf schemakongruenter Informationen
  • Informationen, die nicht mit dem eigenen Selbstschema kongruent sind, werden hingegen mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit enkodiert, lassen sich häufig schwerer aus dem Gedächtnis abrufen und erinnern.

Soziale Informationsverarbeitung

Soziale Informationsverarbeitung

  • wird ebenfalls von Selbstschematas gesteuert
  • Markus et al.  zeigten beispielsweise, dass Männer mit einem ausgeprägten maskulinen Selbstschema, Maskulinität (und damit verbundene Attribute) stärker als Erklärungskonzept für das Verhalten anderer Männer heranziehen als Männer, für die Maskulinität im Hinblick auf das eigene Selbstbild von geringerer Bedeutung ist

Selbstkomplexität – Patricia Linville

Selbstkomplexität – Patricia Linville

  • Menschen unterscheiden sich im Hinblick auf die Komplexität der Repräsentation ihres Selbst
  • Grad der Selbstkomplexität resultiert aus der Anzahl von relativ voneinander unabhängigen Selbstaspekten -> Hohe Selbstkomplexität liegt vor, wenn das Selbst als eine große Anzahl unabhängiger Selbstaspekte repräsentiert ist; bei niedriger Selbstkomplexität weist das Selbst einer Person nur relativ wenige und zudem stark miteinander verbundene Aspekte auf
  • Selbstkomplexität spielt im Zusammenhang mit der Emotionsregulation eine wichtige Rolle
  • -> Hohe Selbstkomplexität kann als psychologischer Puffer gegen die selbstwertbedrohlichen Folgen negativer Ereignisse fungieren

Selbstaspekte

Selbstaspekte

  • Jede Rolle, Beziehung, Aktivität, Eigenschaft, Gruppenzugehörigkeit etc. einer Person, die Bestandteil ihrer Selbstrepräsentation ist, sowie die jeweils dazugehörigen kognitiven Informationen und affektiven Bewertungen.
  • Begriff des Selbstaspekts ist breiter gefasst als der Begriff des Selbstschemas
  • -> Während in Selbstschemata relativ zeitstabile und zentrale Informationen bezüglich der eigenen Person organisiert sind, beziehen sich Selbstaspekte auch auf weniger relevante oder zeitlich fluktuierende Merkmale einer Person

Variabilität des Selbst

 

Variabilität des Selbst

- Die Selbstkonzeptforschung legt nahe, dass Menschen über einen ganzen Fundus an unterschiedlichen Selbstvarianten verfügen, die ihre Ursprünge in unterschiedlichen sozialen Beziehungen, Rollen etc. haben.

Arbeitsselbstkonzept – Markus und Kunda

Arbeitsselbstkonzept – Markus und Kunda

  • im Arbeitsgedächtnis sind jeweils nur die Teile des Selbstkonzepts aktiviert, die für die Verhaltenssteuerung und Informationsverarbeitung in einem bestimmten Kontext notwendig sind – working-self-concept
  • für die Aktivierung bestimmter Selbst-Varianten spielen kontextspezifische Primes eine wichtige Rolle

Ist die Selbstdefinition eine statische Größe?

Ist die Selbstdefinition eine statische Größe?

  • In der Sozialpsychologie herrscht weitgehend Einverständnis darüber, dass die Selbstdefinition einer Person keine statische Größe ist, sondern mit dem sozialen Kontext variiert.

Sozialer Identitätsansatz – Tajfel und Turner

Sozialer Identitätsansatz – Tajfel und Turner

  • beruht auf der Theorie der sozialen Identität bzw. ihrer Weiterentwicklung in Form der Selbstkategorisierungstheorie
  • unterscheidet zwischen zwei (idealtypischen) Varianten der Selbstdefinition: Selbstdefinition im Sinne personaler (oder auch individueller) Identität und Selbstdefinition im Sinne sozialer (oder auch kollektiver) Identität.
  • Vertreter des sozialen Identitätsansatzes nehmen an, dass in dem Maße, in dem sich Menschen im Sinne ihrer sozialen Identität definieren, das Er- leben und Verhalten dieser Person durch die in der entsprechenden Gruppe vorherrschenden Werte, Normen, Einstellungen etc. beeinflusst wird.

Personale vs. soziale Identität

Personale vs. soziale Identität

  • Der Begriff personale Identität bezeichnet eine Selbstdefinition als einzigartiges und unverwechselbares Individuum, die auf einer interpersonalen (oder intragruppalen) Differenzierung auf der Basis individueller Merkmale beruht („ich“ vs. „du“ oder „ihr“).
  • Der Begriff der sozialen Identität bezieht sich demgegenüber auf eine Selbst- definition als austauschbares Gruppenmitglied, die aus einer intergruppalen Differenzierung zwischen Eigen- und Fremdgruppe auf der Basis gruppentypischer Merkmale resultiert („wir“ vs. „die“).

Menschen können ihre Identität je nach Kontext auf unterschiedlichen Ebenen sozialer Inklusivität definieren

 

Menschen können ihre Identität je nach Kontext auf unterschiedlichen Ebenen sozialer Inklusivität definieren

Konstruktion eines konsistenten Selbstbilds

Konstruktion eines konsistenten Selbstbilds

  • Eingeschränkte Zugänglichkeit - Wenn eine bestimmte Variante des Selbst phänomenologisch in den Vordergrund rückt, sind andere Aspekte des Selbst weniger zugänglich
  • Selektives Erinnern - selektive Erinnern von Erahrungen (Verhaltensweisen, Merkmalen), die in subjektiv biographisches Narrativ passen bzw. das selektive Vergessen von widersprüchlichen und inkonsistenten Informationen
  • „Wegattribuieren“ - Attribution eigenen Verhaltens auf situative Faktoren ermöglicht es Personen, inkonsistente Verhaltensweisen, Einstellungen etc. als Resultat von Umwelteinflüssen zu interpretieren, statt es als Beleg für innere Widersprüchlichkeiten anzusehen
  • Konzentration auf Schlüsseleigenschaften - wenn Menschen über sich selbst nachdenken, konzentrieren sie sich häufig auf eine begrenzte Zahl von Schlüsseleigenschaften, die sie von anderen unterscheiden und ihre Individualität ausmachen

Objektive Selbstaufmerksamkeit

Objektive Selbstaufmerksamkeit

  • Der Zustand, in dem die eigene Person das Objekt der eigenen Aufmerksamkeit ist

Selbstaufmerksamkeitstheorie – Duval und Wicklund

Selbstaufmerksamkeitstheorie – Duval und Wicklund

  • Zustand der Selbstaufmerksamkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen negative Diskrepanzen zwischen ihrem Selbst und bestimmten Idealen und Standards entdecken
  • -> führt zu unangenehmen Emotionen und Selbstwertbedrohungen
  • Experimentell lässt sich objektive Selbstaufmerksamkeit z.B. dadurch induzieren, dass Personen mit Reizen konfrontiert werden, die ihre Aufmerksamkeit auf die eigene Person lenken (Spiegel, Kamera, Aufzeichnung der eigenen Stimme etc.)

Selbstaufmerksamkeitstheorie – Strategien um negative Diskrepanzen zu regulieren

Selbstaufmerksamkeitstheorie – Strategien um negative Diskrepanzen zu regulieren

  • Verminderung der Selbstaufmerksamkeit durch Aufmerksamkeitslenkung (z.B. gezielte Ablenkung oder Vermeidung entsprechender Auslösereize)
  • Verminderung der negativen Diskrepanz durch den Versuch, durch das eigene Verhalten die entsprechenden Standards oder Ideale zu erreichen. 

Positive Diskrepanzen - Selbstaufmerksamkeitstheorie

 

Positive Diskrepanzen - Selbstaufmerksamkeitstheorie

  • liegt eine positive Diskrepanz vor (z.B. wenn durch die eigene Leistung ein gesetzter Standard übertrof- fen wurde), entstehen positive Emotionen und gesteigertes Selbstwertgefühl

 

dispositionelle Selbstaufmerksamkeit

dispositionelle Selbstaufmerksamkeit

  • hinsichtlich des Ausmaßes in dem Menschen üblicherweise über sich nachdenken, bestehen erhebliche interindividuelle Unterschiede

Tendenz zur Selbstüberwachung - Snyder

Tendenz zur Selbstüberwachung - Snyder

  • hohen Tendenz zur Selbstüberwachung: Personen orientieren sich in sozialen Situationen im Hinblick auf die Regulation ihres eigenen Verhaltens an äußeren Hinweisreizen – sie überwachen ihr Verhalten dergestalt, dass es der sozialen Situation angemessen ist und sie einen günstigen Eindruck auf ihre Interaktionspartner machen.
  • geringe Selbstüberwachungstendenz: Personen orientieren sich an inneren Reizen bzw. den Eigenschaften, Persönlichkeitsmerkmalen, Einstellungen, die sie selbst in der gegebenen sozialen Situation als relevant erachten.

 

Selbstregulation

 

Selbstregulation

- Der Prozess der Kontrolle und Lenkung des eigenen Verhaltens, welcher der Erreichung angestrebter Ziele dient.

Selbstdiskrepanztheorie – Tory Higgins

Selbstdiskrepanztheorie – Tory Higgins

  • Unterscheidung zwischen drei Selbstbildvarianten:
  • das aktuelle Selbst (wie man gegenwärtig ist),
  • das ideale Selbst (wie man gemäß eigener Wünsche und Ideale gerne sein möchte)
  • das geforderte Selbst (wie man gemäß sozialer Erwartungen und Normen sein sollte)
  • ideale und geforderte Selbst dienen als Vergleichsstandards für das aktuelle Selbst.
  • Menschen sind bestrebt, das aktuelle Selbst sowohl mit dem idealen als auch dem geforderten Selbst in Einklang zu bringen
  • -> Diskrepanzen zwischen aktuellem und idealem Selbst signalisieren das Ausbleiben positiver Ergebnisse (Realisierung von Idealen oder Wünschen)-> sollte zu Gefühlen wie Traurigkeit, Enttäuschung und Unzufriedenheit führen
  • -> Diskrepanzen zwischen aktuellem und gefordertem Selbst signalisieren das Eintreten negativer Konsequenzen (z.B. Strafe, Kritik), was Gefühle wie Angst, Nervosität oder Unruhe bewirken sollte

Regulatorischer Fokus

Regulatorischer Fokus

  • Erweiterung der Selbstdiskrepanztheorie durch Higgins selber
  • zwei motivationale Orientierungen:
  • dem Promotionsfokus: Liegt der Fokus auf Promotion („Vorankommen“), sind Wünsche und Ideale die angestrebten Ziele
  • dem Präventionsfokus: liegt der Fokus auf Prävention („Vermeidung“), werden die Ziele durch wahrgenommene Verpflichtungen definiert
  • -> Shah et al. (2004) demonstrierten beispielsweise, dass die Ausrichtung des motivationalen Fokus auf Prävention zu einer erhöhten Nervosität im Intergruppenkontakt und Kontaktvermeidung führt.

Selbsterschöpfung

Selbsterschöpfung

  • Selbstregulation scheint (wie körperliche Aktivität) innere Ressourcen aufzubrauchen (vergleichbar mit Energie)
  • Als Selbsterschöpfung wird eine vorübergehende Verringerung der Regulationsfähigkeit des Selbst verstanden.

 

Positive Illusion

Positive Illusion

  • Menschen konstruieren systematisch unrealistisch positive Bilder ihres Selbst

sie attribuieren Misserfolge auf äußere Umstände (Erfolge aber auf eigene Fähigkeiten), werten negative Aspekte des Selbst als unwichtige oder allgemeine menschliche Schwächen ab

  • positive Aspekte des Selbst werden als einzigartig und selten aufgewertet
  • Einschätzungen sind zwar unrealistisch, spielen aber eine wichtige Rolle für die seelische Gesundheit

 

Selbstwerterhaltung – Abraham Tesser

Selbstwerterhaltung – Abraham Tesser

  • Rolle von sozialen Vergleichsprozessen für die Regulation des Selbstwertgefühls
  • Vergleich bezüglich einer Leistung mit anderen kann zu Selbstwertsteigerung als auch – minderung führen
  • -> ist u.a. von der persönlichen Relevanz der Vergleichsdimension sowie der sozialen Nähe zur Vergleichsperson abhängig
  • -> wird man von engem Freund in Bereich übertroffen, der für eigene Selbstdefinition hohe Relevanz hat, sollte dies eher zu einer Bedrohung des Selbstwertgefühls führen als wenn man von einer fremden oder unähnlichen Person übertroffen wird
  • Ist die Vergleichsdimension, auf welcher der Freund besser abschneidet, hingegen für die Selbstdefinition nicht relevant, dann führt die Nähe zu dieser Person nicht zur Selbstbedrohung - Im Gegenteil – Nähe zu einer erfolgreichen Person birgt sogar das Potenzial zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls

Strategien um Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten – Modell der Selbstwerterhaltung

Strategien um Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten – Modell der Selbstwerterhaltung

  • versuchen, ihre eigene Leistung zu verbessern
  • sich von dem Freund zu distanzieren
  • die subjektive Bedeutung der Vergleichsdimension abwerten