Einführung in die Betriebskunde (Teil 2)

Eine Stabstelle ist eine Beratungs- oder Hilfstelle und unterstützt und entlastet eine Linienstelle. Die Stabstelle darf niemandem etwas befehlen. Bsp. Sekretärin oder Spezialist

Die Einlinienorganisation ist eine konsequente Breitengliederung ohne Tiefengliederung.

Vor- und Nachteile gleich wie bei Breitengliederung aufgeschrieben.

Die Stablinienorganisation enthält Stabstellen.

Vorteile: klare Dienstwege, Entlastung einer Person.

Nachteile: Hohe Macht des Stabes durch Informationsvorsprung à Konfliktmöglichkeiten

Bei Mehrlinienorganisation hat ein Mitarbeiter mehrere (gleichberechtigte) Vorgesetzte. Es führen also mehrere Linien zu den untergeordneten Stellen.

Vorteile: kurze Dienstwege, Spezialisierung möglich

Nachteile: schwierige Entscheidungsprozesse, Konflikte weil es mehrere (evt. Nicht gleicher Meinung) Chefs gibt.

Die Funktionale Organisation ist ein Liniensystem welche nach Abteilungen gruppiert ist.

Vorteile: klare Dienstwege, klare Aufgaben und Kompetenzen

Nachteile: unübersichtlich, Abteilungsübergreifende Arbeiten sind schwierig, mangelnde Sozialkompetenz weil jeder Anteilung nicht für sich schaut

Die Spartenorganisation ist fast wie eine Funktionale Organisation, sie wird angewendet wenn die Produktgruppen sehr unterschiedlich sind. Hier hat eine Sparte jedoch jede Abteilung die sie braucht selbst. Bsp. Einkauf, Produktion, Verkauf, Marketing, Personal

Vorteile: flexibler, kürzere Dienstwege, einzel versteuerbar

Nachteile: Doppelspurigkeit, (Verkaufabteilung für EDV und Verkaufabteilung für Esswaren), Rivalität, Abgrenzungsprobleme, hoher Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern

Die Matrixorganisation ist eine Mehrlinienorganisation, dass heisst die Mitarbeiter haben mehrere Chefs und müssen in mehreren Bereichen tätig sein. 

Vorteile: hohe Nutzung von Spezialwissen, hohe Flexibilität, rasche Reaktionszeit, Bereichsübergreifende Lösungen möglich

Nachteile: keine klare Abgrenzung von Aufgaben/Kompetenzen, Machkämpfe, hohe Anforderung von Kooperationsfähigkeit

Die Projekt- oder Teamorganisation strukturiert nicht ein ganzes Unternehmen, sondern nur ein Projekt (vorübergehend). Für eine grosse Aufgabe werden Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten.

Vorteile: viel/verschiedenes Wissen, kurze Dienstwege, hohe Kreativität und Flexibilität

Nachteile: hoher Zeitaufwand da viele Gruppenarbeiten, viele Kompromisse in der Ausarbeitung eines Projektes da verschiedene Intressengruppen.

Die Ablauf Organisation bestimmt die Reihenfolge in welcher Tätigkeiten / Arbeitsschritte ausgeübt werden sollten. Sie werden oft mit Flussdiagrammen dargestellt.

Bsp. 

Das Ziel einer Unternehmung in Bezug auf das soziale Konzept ist es gut ausgebildete, innovative, zuverlässige und motivierte Mitarbeiter zu haben und Spannungen zubeseitigen.

Für die rechtliche Beurteilung eines Arbeitsverhältnisses sind Bestimmungen aus folgenden Schriftstücken zu beachten: Einzelarbeitsvertrag, geschäftsinterne Reglemente, Gesamtarbeitsvertrag, Obligationenrecht, Arbeitsgesetzt und Bundesgesetz.

Damit jeder Mitarbeiter seine Pflichten und Recht sowie seine Kompetenzen kennt, erstellt man eine Stellenbeschreibung/Pflichtenheft. Dieses bringt Sicherheit, Unabhängigkeit und vereinfacht die Instruktion sowie das Mitarbeitergespräch. In der Regel ist die Stellenbeschreibung nicht all zu detailliert da sie sich ständig verändern kann. Sie wird bei Antritt der Stelle unterschrieben. 

In der Stellenbeschreibung findet man Angaben zu:

• Bezeichnung der Stelle (Bsp. Sekretärin)
• Beschreibung der Aufgaben (Bsp. Telefondienst, Briefe schreiben, usw.)
• Anforderungen an den Stelleninhaber (Bsp. gute PC Kenntnisse, gute Rechtschreibung usw.)
• Verantwortung (Bsp. für KV Lehrlinge, für den Telefondienst)
• Kompetenzen (Bsp. Büromaterial selbstständig bestellen)
• Hierarchische Stellung in der Aufbauorganisation (Bsp. Übergeordnet: Unternehmungsleistung, Untergeordnet: Lehrlinge)
• Stellenvertretung (Bsp. Frau Müller die andere Sekretärin)

In einem Stellenbeschreib findet man verschiedene  Muss- und Kann-Kriterien nach Anforderungsarten aufgeteilt:

• Fachkompetenz (was) Bsp. Beherrschung des Eid-Programms
• Methodenkompetenz (wie) Bsp. Genauigkeit, Ausdauer
• Sozialkompetenz (Umgang mit Menschen) Bsp.  Führungskompetenz
• Ich-Kompetenz (Charakter) Bsp. Selbstständigkeit

Um ein Personalsuchinserat werbewirksam zu verpacken gibt es, neben dem Tipp es personenorientiert zu schreiben, zwei verschiedene Werbearten: AIDA und GIULIO

• A: Aufmerksamkeit (das Inserat sollen auffallen)
• I: Interesse (es soll neugierig machen)
• D: Drang (es soll Wünsche wecken)
• A: Aktion (es soll dazu verführen etwas zu tun)

• G: Glaubwürdigkeit (ehrlicher Inhalt)
• I: Informationen (mit Mass)
• U: Unverwechselbarkeit (einheitlich, ans Unternehmen angepasst)
• L: Lesbarkeit (Verständlichkeit)
• I: Identität ( Bezug zur Unternehmung)
• O: Optik (Gestaltung soll ansprechen)

Bei vielen Entscheidungen in einer Unternehmung sind die Mitarbeiter betroffen. Ihre Mitwirkung bei Entscheidungen, ermöglicht das Potenzial der Mitarbeiter besser zu nutzen. Das Mitwirkungsrecht der Arbeitnehmer gibt es in verschiedenen Formen: Information, Mitsprache, Mitbestimmung und Selbstbestimmung.

Information: Die Mitarbeiter werden rechtzeitig und umfassend über bedeutsame Tatsachen, Ereignisse und Pläne der Unternehmung durch Gespräche oder schriftliche Mitteilungen informiert. ( à das schafft Vertrauen zu den Mitarbeitern)

Mitsprache: Die Mitarbeiter können Wünsche, Vorschläge und Beschwerden vorbringen und dürfen am Meinungsbildungsprozess teilnehmen. Sie können jedoch nicht mit entscheiden. Zum Teil werden gute Verbesserungsvorschläge sogar Entlöhnt, dass nennt sich Vorschlagswesen.

Mitbestimmung: Alle Mitarbeiter zusammen, haben eine Personalvertretung welche am Meinungsbildungsprozess teilnimmt und ebenfalls eine Stimme hat. Von Mitbestimmung durch Miteigentum wird gesprochen wenn ein Arbeitnehmer Aktien der Unternehmung besitzt und so das Mitbestimmungsrecht wie jeder Aktionär hat.

Selbstbestimmung: Die Mitarbeiter entscheiden selbst ohne Mitwirkung des Arbeitgebers.

Minoritäre Mitbestimmung heisst das die Arbeitnehmervertreter bei der Mitbestimmung in der Minderzahl ist.

Paritätische Mitbestimmung heisst das die Arbeitnehmervertreter bei der Mitbestimmung gleich stark ist wie der Arbeitgeber.

Mehrheitliche Mitbestimmung heisst das die Arbeitnehmervertreter bei der Mitbestimmung in der Überzahl ist.

Unter Lohn versteht man das Entgelt für die Arbeitsleistung. Da Lohn für der Arbeitnehmer Einkommen darstellt und für den Arbeitgeber Aufwand und Kosten, entstehen hier zwangsläufig Intressenkonflikte. 

Bei den Lohnsystemen unterscheidet man zwischen Zeitlohn und Leistungslohn.

Der Zeitlohn wird nach Anwesensheitszeit bezahlt. Damit ergibt sich ein festes Einkommen jedoch ist auch kein Leistungsanreiz vorhanden. Der Zeitlohn kann als Stundenlohn, Taglohn, Wochenlohn, Monatlohn oder Jahresgehalt festgesetzt sein.

Beim Leistungslohn hat die individuelle Leistung des Arbeitnehmers einen direkten Einfluss auf die Höhe des Lohnes. Mit den verschiedenen Belohnungssystemen kann man fleissige, engagierte und erfolgreiche Mitarbeiter entsprechend belohnen.

Umsatzbeteiligung, Erfolgsbeteiligung/Gewinnbeteiligung, Provisionen, Prämienlohn, Akkordlohn

Akkordlohn: Die Idee des Leistungslohnes und der Zeitdruck ist hier am meisten ausgeprägt. Anzutreffen ist dieses Belohnungssystem in Arbeitsprozessen, bei welchen der Ablauf im Voraus bekannt ist und sich vielfach wiederholt. Man unterscheidet zwischen dem Geldakkord und dem Zeitakkord System

• Geldakkord: Jedes richtig produzierte Stück, wird mit einem bestimmten Geldbetrag vergütet.

• Zeitakkord: Für jedes richtig produzierte Stück, wird eine bestimmte Zeit gutgeschrieben. Diese Zeit wird anschliessend mit einem Lohnansatz multipliziert und mit der Höhe dieses Betrages entlöhnt.

Prämienlohn:  Neben einen festen Grundlohn wird noch eine Prämie ausbezahlt, wenn die Leistung eine festgesetzte Norm übertrifft. Der Vorteil zum Akkordlohn besteht darin das der Grundlohn nicht unterschritten werden kann.