Einführung in die Arbeitswissenschaften

RWTH/Schlick Zusammenfassung

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Kartei Details

Karten 49
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.06.2012 / 12.04.2017
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Def: Leitungsspanne

Anzahl der einer Leitungsstelle unterstellten Mitarbeiter (hierarchisch einer Person unterstellt)

Def: Leitungstiefe

Anzahl der hierarchischen Leitungsebenen

Def: Leitungsintensität

Zahlenmäßiges Verhältnis zwischen Leitungsstellen und Ausführungstellen

Def Leitungsstellen

Stellen mit Fremdentscheidungs-, Weisungs- und Kontrollkompetenzen

Def Ausführungsstellen

Stellen mit Durchführungskompetenzen

Def Ablauforganisation

Regelt räumliches und zeitliches Zusammenwirken von Menschen, Betriebs- bzw. Arbeitsmitteln und Arbeitsobjekten und der Eingabe des Arbeitssytems zur Erfüllung der Arbeitsaufgaben.

Ziele Ablauforganisation

- Verringerung der Durchlauf-, Warte- und Leerzeiten

- Reduktion der Kosten der Vorgangsbearbeitung

- Qualitätssteigerung der Vorgangsbearbeitung

- Optimierung der Arbeitsplatzanordnung

Def Aufbauorganisation

Gliederung von Unternehmen bzw. Betrieben in ein Ordnungssystem von arbeitsteiligen Organisationseinheiten (Abteilungen und Stellen), sowie deren Beziehung und Koordination untereinander

Ziele Aufbauorganisation

- Regelung der Stellenhierarchie

- Regelung der Verantwortung für Aufgaben

- Regelung der Leitungs- und Weisungsbefugnisse

Organisationsformen der Aufbauorganisation

Funktionsorientierung

- Funktions- und Objektorientierung

- Objektorientierung

- Mischform: Matrix-Organisation

Def: Trend

Übergang von einer funktions- zu einer objektorientierten Organisation, durch zunehmenden Wettbewerbsdruck, der zu große Schnittstellenverluste hinsichtlich Durchlaufzeit, Prozesskosten, Auslastung etc. nicht mehr zulässt.

Archetypen der Aufbau- und Ablauforganisation

- Werkstättenfertigung

- Reihenfertigung

- Fließfertigung

- One-Piece-Flow

Eigenschaften Werkstättenfertigung

- Verrichtungsprinzip

- hohe Flexibilität

- flexible Wiedereingliederung mangelhafter Objekte

- ungünstiger Materialfluss

- ungleichmäßige Auslastung

Eigenschaften Reihenfertigung

- Objektprinzip

- keine Taktbindung

Eigenschaften Fließfertigung

- Objektprinzip

- Taktbindung

Eigenschaften One-Piece-Flow

- keine Liegezeiten

- aus Einzelteilen bestehender Teilefluss

- idealerweise Losgröße 1

- Pull-Prinzip und Just-in-time-Fertigung

- geringe Durchlaufzeiten bei hoher Flexibilität

Aufgabenanalyse

5 Typen

- Verrichtungsanalyse

- Objektanalyse

- Ranganalyse

- Phasenanalyse

- Zweckbeziehungsanalyse

Def: Verrichtungsanalyse

Gewinnung von Teilaufgaben anhand verbundener Verrichtungen (Aktivitäten – z.B. Sägen, schleifen, hämmern)

Def: Objektanalyse

Aufgliederung anhand der Objekte (z.B. zu bearbeitenden Produkte)

Def: Ranganalyse

Aufgliederung in Ausführungs- & Entscheidungsaufgaben

Def: Phasenanalyse

Aufgliederung der Teilaufgaben nach Phasen:

- Planen,

- Veranlassen,

- Überwachen und

- Sichern.

Def: Zweckbeziehungsanalyse

Ordnen der Aufgaben nach ihrer Stellung im Leistungsprozess, nach:

- direkter Art (primäre Zweckaufgaben – unmittelbar wertschöpfend) und

- indiekter Art (verwaltungsbezogen)

Arten der Arbeitsteilung

- Verrichtungsprinzip (Artteilung)

- z.B. 200 Wellen Sägen, 200 Wellen Drehen, etc.

- Objektprinzip (Mengenteilung)

- z.B. je 100 Wellen Sägen und Drehen

Def: Job Enlargement

- übernahme von Tätigkeiten nachgelagerter Arbeitsplätze mit gleichem Qualifikationsniveau (Sägen → Drehen)

- „quantitative“/horizontale Arbeitserweiterung

- keine nachhaltige Motivationssteigerung

Def: Job Enrichment

Arbeitsplatzbereicherung/vertikale Erweiterung

- Hinzunahme strukturell verschiedener Aufgaben(Drehen Einrichten/Kontrollieren)

- höhere Arbeitsmotivation, höhere Autonomie

- benötigt Qualifizierungsmaßnahmen

Def: Job Rotation

- Wechsel zwischen mehreren Arbeitsplätzen

- Vorteilen wie Arbeitsmotivation, Personalflexibilität etc. stehen erhöhte Aufwände für Koordination und Qualifizierung gegenüber.

- evtl. Motivationsverlust bei vertikalem Wechsel

Formen der Gruppenarbeit

-klassische Arbeitsgruppen

- Leangruppen

- Teilautonome Arbeitsgruppen

Eigenschaften Teilautonome Arbeitsgruppen

- permanent

- feste organisatorische Grenzen

- konstante personelle Zusammensetzung

- mehrere unterschiedliche Aufträge

- komplettes Produkt wird weitgehend eigenverantwortlich erstellt

Warum Arbeitsprozesse modellieren?

- Optimierung der Ablauforganisation

- Bessere Prozesstransparenz

- Bessere Prozesssicherheit

- Bessere Kundenzufriedenheit

- Schaffung von Standards

- Entwurf von Workflow-Management-Systemen

Eigenschaften Kernprozesse

- müssen einen wahrnehmbaren Kundennutzen stiften, für den diese zu zahlen bereit sind

- müssen durch eine unternehmensspezifische Nutzung von Ressourcen einmalig sein

- dürfen hinsichtlich ihrer Besonderheiten nur schwer zu imitieren sein

- dürfen nicht durch andere Problemlösungen ersetzbar sein (Outsourcing)

Eigenschaften Supportprozesse

- sind erforderlich, damit Kernprozesse reibungslos ablaufen können

- haben selbst keine strategische Bedeutung

- können prinzipiell ausgelagert werden

- sollten in Form von eigenständigen Modulen von den Kernprozessen separiert werden

Prozessverbesserungsmaßnahmen

- Reihenfolge von Aktivitäten ändern

- Eliminieren von verzichtbaren Aktivitäten

- Zusammenfassen

- Abbau von Schnittstellen

- Auslagern

- Vereinfachen

- Parallelisieren

Beispiele Reihenfolge von Aktivitäten ändern

- Aktivität im kritischen Pfad bekommt höchste Priorität

- Prozesse für wichtige Kunden bekommen hohe Priorität

- frühster Endtermin

Def: Process Owner

eine einzige Person als verantwortlicher Ansprechpartner für (interne und externe) Kunden

Def: Case-Team

- möglichst wenige Personen bearbeiten Prozess

- allein prozessverantwortlich

- koordiniert sich eigenständig

Def: Medienbruch

Wechsel des informationstragenden Mediums innerhalb eines Informationsbeschaffungs- oder –verarbeitungsprozesses

Vorteile: Design Structure Matrix

- Abbildung von komplexen &

hochgradig verkoppelten Prozessen möglich

- Iterationen darstellbar

- Kompakte Darstellungsform

- Grad der Abhängigkeit darstellbar

- Mehrarbeitsaufwand durch Iteration

darstellbar

Nachteile: Design Structure Matrix

- Erklärungsbedürftige Notation

- Verzweigungen nicht eindeutig

abbildbar

Verwendungszwecke von Zeitdaten

- führungsbezogen

- mitarbeiterbezogen

- produktbezogen

- produktionsbezogen

Anwendungsbereiche von Zeitdaten

- Terminplanung

- Digitale Fabrik

- Arbeitsplanerstellung

- Arbeitsplatz- und Maschinenbelegung

- Personalplanung

- Entlohnung

- Kostenrechnung