Psychopathologie
Einleitung und Überblick zu den Klassifikationssystemen
Einleitung und Überblick zu den Klassifikationssystemen
Kartei Details
Karten | 12 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 13.11.2016 / 22.02.2023 |
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1. Begriffserklärung
Psychopathologie
- Seelen-Leiden
- Lehre von psychischen Erkrankungen
- krankhaften veränderten Bewusstseins, Erinnernungsvermögens und Gefühls- bzw. Seelenslebens
- beschreibt Symptome, zusammengefasst zu Syndromen
1. Begriffserklärung
Prävalenz psychischer Störungen in der Allgemeinbevölkerung
1/3 aller Frauen, 1/4 aller Männer, 12-Monatsprävalenz = 27.7%, Versorgung = 10-40%
- F1: Störung durch Substanzmissbrauch:
- F: 13.9%
- M:19.4%
- F2: Psychotische Störung
- F: 3.1%
- M: 2.1%
- F3: Affektive Störungen
- F: 12.4%
- M: 6.1%
- F4: Angststörungen
- F: 21.3%
- M: 9.3%
- F4: Zwangsstörungen
- F: 4.0%
- M: 3.3%
- F4: PTBS
- F: 3.6%
- M: 0.9%
- F5: Essstörungen
- F: 1.4%
- M: 0.5%
2. Überblick der Klassifikationssysteme
Vor- und Nachteile einer Diagnosestellung und systemische Klassifikation
Vorteile:
- Therapie beginnt mit Diagnosestellung
- einheitliche Definition, gemeinsame Sprache
- Erforschung psychischer Störung = einheitliche Diagnosen
- objektiver Störungswert = Behandlung
- evidenzbasiertes Vorgehen
- Abrechnungslogik Gesundheitssystems
- Anerkennung und Schutz Patientengruppen
Nachteile:
- Risiken? Stigmatisierung? Entlastung?
- Gütekriterien: Validität? Reliabilität? Objektivität?
2. Überblick der Klassifikationssysteme
DSM-IV: die multiaxiale Beurteilung
- Achse I: Klinische Störungen
- Achse II: Persönlichkeitsstörungen
- Achse III: Medizintische Krankheitsfaktoren
- Achse IV: Psychosoziale und umgebungsbedingte Probleme
- Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus
DSM 5: nun an V- und Z-Codierung des ICDs orientiert
2. Überblick der Klassifikationssysteme
Andere klinisch relevante Probleme (DSM-5)
können Diagnose, Verlauf, Prognose oder Behandlung beeinflussen (wird codiert wenn Anlass oder Bedarf)
- Zwischenmenschliche Probleme: Probleme familiäre Erzeihung, engerer Familienkreis
- Missbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung: Kind, Erwachsene
- Ausbildung und Beruf: Schwierigkeit in der Ausbildung, Berufsprobleme
- Wohnbedingungen oder wirtschaftliche Verhältnisse
- soziale Umgebung: z.B. Lebensphase, kulturelle Anpassungsprobleme
- Konflikte mit dem Gesetz: z.B. Opfer von Verbrechen
- Inanspruchnahme des Gesundheitswesens: z.B. Sexualberatung
- andere psychosoziale, persönliche und umgebungsbedingte Umstände: z.B. religiöse oder spirituelle Probleme, ungewollte Schwangerschaft
- persönliche Vorgeschichte: z.B. Simulation
2. Überblick der Klassifikationssysteme
Grundsätzliches zur Diagnosestellung: Klassifikation
- Leidensdruck und Beeinträchtigung
- Unterscheidung primäre und sekundäre Störung
- Komorbidität vs. besser erklärt durch
- Differentialdiagnosen
- ich-synton vs. ich-dyston
- medizinische Krankheitsfaktoren und Substanzeinfluss
- kategoriale vs. dimensionale Diagnostik
- Multiaxiale Beurteilung (5 Achsen)
2. Überblick der Klassifikationssysteme
Gütekriterien in der Psychodiagnostik
- Objektivität: Ergebins unabhängig vom testleider und hinsichtlich Interpretation eindeutig
- Reliabilität: Messgenauigkeit, Präzision der Merkmalserfassung
- Validität: Güldtigkeit, Verfahren misst diejenigen Eigenschafte, die es beabsichtig
- Sensitivität: richtig positiv
- Spezifität: richtig negativ
2. Überblick der Klassifikationssysteme
Definition "psycische Störung" gemäss DSM-5
- klinisch signifikante Beeinträchtigung/Auffälligkeit (Kognitionen, Emotionsregulation, Verhalten)
- Dysfunktion in psychologischen, biologischen oder entwicklungsbezogenen Prozessen
- bedeutsamer Leidensdruck oder Beeinträchtigung