Eignungsdiagnostik VL 3
Nebengütekriterien Das Assessment Center
Nebengütekriterien Das Assessment Center
Kartei Details
Karten | 17 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.11.2011 / 12.08.2019 |
Weblink |
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Das Assessment Center - Definition
ACs sind eine Testbatterie in der mehrere Einzeltests für die Messung von bestimmten Persönlichkeitsvariablen verknüpft werden
ACs- Übungen
Grundlegende Prinzipien des AC
- Simulation: Situation und Aufgaben des (beruflichen) Alltags werden in der diagnostischen Situation simuliert
- Verhaltensbeobachtung: Das Verhalten der Teilnehmer wird nicht erfragt oder erschlossen, sondern life beobachtet
- Vielzahl gezielter Beobachtungen: Das Verhalten wird in mehreren voneinader unabhängigen Übungen beobachtet
- Vielzahl der Beobachter: Das Verhalten wird von mehreren voneinader unabhängigen Beobachtern protokolliert
- Beobachterkonferenz: Das verhalten wird von allen Beobachter nach zuvor definierten Kriterien zusammenfassend bewertet
Formen des AC
- Auswahl-AC
- Entwicklungs-AC
- Evaluations-AC
- Potenzial-AC
Entwicklung eines AC
1. Anforderungsanalyse: Welche Merkmale sollen im AC gemessen werden?
2. Auswahl geeigneter Übungen: Auf Relaitätsnähe achten (Simulationsprinzip)
3. Struktur des ACs festlegen: In welcher Übung sollen welche Verhaltensmerkmale beobachtet werden?
4. Beobachtungsplan erstellen: In welcher Übung soll wer wen im Hinblick worauf beobachten?
5. Erstellung der Beobachtungsmaterialien: Auf Übersichtlichkeit und Eindeutigkeit achten
6. Auswahl und Schulung der Beobachter: Erfahrung allein genügt nicht - alle Beobachter müssen geschult werden
Durchführung eines AC
- Umgang mit den AC-Teilnehmern: Dimensionen offen legen, Beobachtung nur in den Übungen, Pausenzeiten einplanen, lange Wartezeiten vermeiden, Feedback
- Übungen: Simulationsprinzip beachten, Übungsinhalte dürfen niemanden benachteiligen, Einsatz geschulter Rollenspieler
- Beobachtungsbedingungen: Informationsüberlastungen vermeiden; keine Vorinformationen über die AC-Teilnehmer
- Beobachterkonferenz: Begründung der Notengebung durch konkretes Verhalten, Ausgleich von Dominanzunterscheiden durch den Moderator
Funktionsträger in Gruppen-AC
- Moderator: Leitet das AC, Begrüssung der Kandidaten, moderiert Übungen, Verabschiedung der Kandidaten, moderiert Beobachterkonferenz
- Assistenzen: Ansprechpartner für Kandidaten, Logistik, Auswertung kognitiver Übungen
- Beobachter: Beobachtung in den Übungen, Bewertung der Kandidaten, führen ggf. Feedbackgesprächen
Elemente der Beobachterschulung
- Ablauf des AC (inl. Anforderungsdimensionen)
- Praktische Handhabung der Beobachtermaterialien
- Training zur besseren Trennung von Beobachten und Bewerten
- Durchspielen einzelner Übungen
- Aufklärung über systematische Fehler der Personenbeurteilung
Beobachten im AC
- Informationen über die Kandidaten aufnehmen, kategorisieren und protokollieren
- Verhalten wird beschrieben
- Keine Wertung
Bewerten im AC
- Informationen werden ausgewertet, indem Werte vergeben und Punkten zugeteilt werden
- Aufgrund der beobachteten Verhaltensweisen wird auf zugrundeliegende Eigenschaften und Fähigkeiten geschlossen
Regeln für Beobachter im AC
Im AC geht es nicht darum, sich "einen allgemeinen Eindruck" von den Kandidaten zu verschaffen. Es geht um die Bewertung spezifischer Kompetenzen nach zuvor festgelegten Kriterien.
-keine direkten Kontakte mit den Kandidaten
- sich stets um Sachlichekit und Objektivität bemühen
- Ausschliesslich in den Übungen beobachten
- Während der Übungen keine Reaktionen gegenüber den Kandidaten
- sich an die vorgegebenen Bewertungskriterien halten
- Vor der Beobachterkonferenz nicht über die Kandidaten sprechen
- Bewertungen mit Verhaltensbeispielen belegen
- Vertrauliche Behandlung der Ergebnisse des AC
Gütekriterien des AC
- Objektivität: Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität, Interpretationsobjektivität --> AC weisen im Vgl. zu anderen Verfahren eine gute Objektivität auf!
- Reliabilität: Interrater-Reliabilität (r=0.60 bis 0.98), Retest-Reliabilität (r=0.37 bis 0.73)
- Validität: Prognostische Validität (r=0.37)
Nebengütekriterien des AC
- Öknonomie
- Soziale Akzeptanz
Nebengütekriterien des AC - Ökonomie
- Nutzen im Verhältnis zu den Kosten
- Wegen relativ hohem Aufwand ist AC anzuwenden, wenn unter vielen Bewerbern wenig Geeignete zu erwarten sind
Nebengütekriterien des AC - Soziale Akzeptanz
- Wahrnehmung der Unternehmung
- Akzeptanz der Entscheidungen nach AC
- Im Vergleich zu anderen Verfahren weist AC ziemlich gute Akzeptanz bei Probanden auf
AC - Vorteile
- Beobachtungsgegenstand
- Objektivität
- Akzeptanz
- Feedback
- Assessoren
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
- Flexibilität
- Testung bestimmter Erfolgsmerkmale
- Simulation der Arbeitsrealität
- Kandidaten werden vergleichbar gemacht
- Testung vieler Fähigkeiten innert kurzer Zeit
- Vorteile für Unternehmen und Bewerber
AC - Nachteile
- Assessoren
- Einseitige Ausrichtung und Kommunikation
- Testeffekte
- Billiganbieter
- Berufserfolg nicht genau definierbar
- Schauspielerei der Bewerber
- Übungen sind realitätsfern
- Unflexible Methode
- Teures und aufwendiges Verfahren