Dogmatik

Grundkurs Dogmatik

Grundkurs Dogmatik

Janine Liechti

Janine Liechti

Kartei Details

Karten 69
Sprache Deutsch
Kategorie Theologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.04.2014 / 02.04.2024
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die biblische Rede vom Geist Gottes

Aspekt 3: der lebensschöpferische Geist

  • AT: Gen.: Geist über Wasser schwebend; Gott bläst dem Menschen den Lebensodem ein
  • "Der Geist ist es, der Menschen neu schafft und belebt, weil er ihnen Anteil gibt an Gott und sie ins Verhältnis setzt zu seiner Lebensgeschichte."
  • "Der Geist Gottes wirkt Lebenserneuerung und Festigkeit durch Kraft der Beziehung auf Gott." -> Ps. 51

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die biblische Rede vom Geist Gottes

Aspekt 4: der Geist auf dem Messias Jesus Christus

  • J.C. wird als Träger des Geistes bekannt
  • J.C. jedoch trotzdem kein Übermensch
  • Gottes Geist heilt, befreit, belebt durch J.C.

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die biblische Rede vom Geist Gottes

Aspekt 5: der Jesus Christus vergegenwärtigende, befreiende Geist

  • "Der Geist ist als Gabe denen verheissen, die Jesus nachfolgen, die in seine Geschichte verwickelt sind:..."
  • der Geist als Tröster (Joh.)
  • durch den Geist bleibt Zusammengehörigkeit auch ohne J.C. bestehen

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die biblische Rede vom Geist Gottes

Aspekt 6: im Geist - in Christus

  • ausgebildete Pneumatologie bei Paulus: Röm. 8 (Fleisch <> Geist)
  • neue Vertrauens- und Lebensgrundlage durch den Geist und Christus
  • der Geist wirkt, dass Menschen Zugang zu der sie tragenden Geschichte Gottes finden

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die biblische Rede vom Geist Gottes

Aspekt 7: die Pfingstgeschichte

  • der Geist als Durchsetzungskraft Gottes
  • "Folge und Wirkung der Geistausgiessung ist die Verkündigung, die Verstehen und Gemeinschaft, selbst zwischen Juden und Heiden ermöglicht."
  • der Geist befreit von Alleinesein, von Mächten, er befreit dazu, sich auf Gott zu verlassen und selbst Liebe zu wirken

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die Ambivalenz der Geister und die Eindeutigkeit des Geistes Gottes

  • Begriff des Geistes für verschiedene Phänomene verwendet
  • der Geist muss nicht im Gegensatz zu Körper, Materie oder Fleisch stehen (Stichwort dualistisches Denken)
  • Ambivalenz des Phänomenes Geist: es gibt auch böse Geister
  • Paulus: Auseinandersetzung in Korinth: es geht ihm nicht um Redegewandtheit; es geht um eine Machtfrage, um die Frage nach dem Geistbesitz
  • Fynn: es geht um das Erlangen eines neuen Personenzentrums ("Ein Mensch wird neu, wenn in seinem Herzen Gottes Geist Raum gewinnt und Raum gewährt.") > der Geist gewährt Raum und Freiheit
  • "Gottes Geschichte, die in Jesus Christus konkret geworden ist, erweist sich als wahr, indem sie Menschen befreit. Ihre befreiende, lebensschöpferische Wirkung kann als Wirken des Geistes Gottes bezeichnet werden."
  • Wenn vom H.G. die Rede ist, geht es um... (S. 338)
    - Wahrheit
    - Freiheit
    - Leben
  • dogmatische Themen sollen nicht ohne Rede vom H.G. dargestellt werden
  • das Wirken des Geistes ist kein "sacrificium intellectus", sondern gewissmachende Neustrukturierung, Neuorientierung eines Menschen durch die Beziehung auf J.C.
  • Gefahr der Identifikation des Geistes mit einem Menschen

Was bewirkt der HG?

  • Begriff von MFL für Heiliger Geist = Gottes Geistkraft
  • Geist Gottes ist kreativ -> macht altgewordenes neu, hat Welt geschöpft
  • Geist Gottes macht mobil -> reisst Menschen aus Alltagstrott und gibt ihnen zu tun (Gaben -> Aufgaben)
  • Geist Gottes tröstet -> macht widerständig im Kampf gegen das Böse
  • Geist Gottes lässt verstehen -> zeigt Wahrheit auf und lässt sie uns erkennen -> Hermeneutik
  • Geist Gottes macht uns begierig
     

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These

"Der Glaube an den Heiligen Geist ist der Glaube an Gottes lebensschöpferische, befreiende Gegenwart. Leben im Geist ist Leben im Kraftfeld des auferstandenen Gekreuzigten."

Das Multitalent HG - anhand des Heidelberger
 

 

  • Eine Gabe Gottes, ist zugleich als Geist Christi der Mittler der himmlischen Gaben und Anteilgeber an diesen Gaben
  • Das Wort (Logos) und der HG sind zusammen das Herrschaftsmedium Christi
  • wirkt neuschöpferisch
    • durch ihn geschieht die Wiedergeburt des Menschen
    • reinigt (zusammen mit dem Blut Christi) den Menschen von der Sünde
    • wirkt den Glauben durch das Evangelium, bestätigt ihn durch die Sakramente
    • durch ihn wird der Mensch zum Ebenbild (->Zielbestimmung) Gottes erneuert
    • einverleibt uns Christus
    • lehrt und tröstet
    • orientiert das Leben der ChristInnen auf das Eschaton hin und vergewissert des ewigen Lebens
    • gibt Widerstandskraft gegen alle Versuchungen
    • Taufe ist Salbung mit dem HG
    • ist der Motivator eines Lebens in Dankbarkeit, in den Geboten Gottes und im Gebet

Identität des HG - anhand des Heidelberger

  • der HG ist die dritte Person der Trinität und als solche häufig das Subjekt des göttlichen Handelns, insbesondere der Heiligung als Erneuerung des Menschen
  • Aber er ist auch das Medium des Handeln Gottes oder Christi: Gott und Jesus handeln immer durch den HG

HG: Mitteilung des Heilshandelns Gottes / Christi am Menschen - anhand des Heidelberger

  • der HG ist mir gegeben
  • Es ist die Aufgabe des HG zwischen uns und Gott / Christi zu vermitteln und durch ihn erhalten wir Gaben von Gott / Christi
  • Beispielsweise
    • Wegbereiter der Inkarnation (Geistempfang)
    • Lehrer des Evangeliums
    • Katalysator und Firmator des Glaubens
    • Überbringer der Gaben Christi
    • Chirurg, der die ChristInnen Christus einverleibt
    • Repäsentant Christi im Menschen

HG: Heiligung = Erneuerung des Menschen - anhand des Heidelberger

Der Heilige Geist ist...

  • Waschmittel für den inneren Menschen (Reinigung der Seele von der Sünde)
  • Motivator eines freiwilligen und freudigen Lebens in den Weisungen Gottes
  • (Geber von?) Widerstandskraft
  • Tröster
  • ewiger Beistand

Wirkungsbereich des HG - anhand des Heidelberger

  • Im Wirken des HG werden diesseitiges und jenseitiges Leben miteinander verbunden
  • Pneumatologie hat an der präsentischen wie an der futurischen Eschatologie Anteil
  • der HG ist als Geist Christi bleibender Beistand des Menschen in diesem und im ewigen Leben
  • der HG richtet das Leben der ChristInnen auf den Himmel aus und vergewissert des ewigen Lebens

Heidelberger - Personalität des HG

  • keine eindeutige und ausschliessende Personalität des HG
  • der HG ist...
    • Person und Medium
    • Geber und Gabe
    • Heiliger und Heilkraft
    • Einwohner und Implanteur
  • der HG wirkt mit dem Blut Christi ebenso zusammen wie mit dem Wort (Logos) Christi
  • Ist zugleich die dritt Person der Trinität und zugleich Christi Geist -> starkes filioque

Heidelberger Katechismus - HG

  • reflektiert nicht die innertrinitarischen Beziehungen, sondern betont die Heilsökonomie
  • der HG ist hier nicht Band zwischen Gott und Jesus, sondern als die intrinsische Verbindung zwischen Christus und den ChristInnen, die innerlich aufs engste durch den Geist nicht nur verbunden, sondern vereint sind:
    • Es ist ein Geist, der in Christus und den ChristInnen wohnt
    • die ChristInnen sind Tempel des HG
    • der HG implaniert die ChristInnen dem Leib Christi
    • gestaltet das LEben der ChristInnen -> Beistand

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Gottes Geist und der Glaube

  • "Im Kraftfeld des Geistes werden Menschen neu und können glauben."
  • "Glauben ist nicht die Eigeninitiative oder Entscheidung eines vernünftigen Subjekts, sondern die Begründung eines Menschen in der Geschichte Gottes, die sich ihm zuspielt, so dass er sie im Glauben als die seine bekennt."
  • Geist als Durchsetzungskraft Gottes ist universal

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das Bekenntnis zur Person des Heiligen Geistes

Begriff einer geistigen Persönlichkeit unverständlich und theologisch falsch

Was macht der Geist in der immanenten Trinität aus? Ist der Geist Anwalt zwischen Gott und Sohn? Tröstet der Geist Sohn und Gott? Lässt der Geist Gott und den Sohn verstehen?

Denn: Gott ist in sich treu, also kann er innerhalb seiner selbst niemand anderes sein, als er in der Beziehung mit uns ist.

Dürfen wir von Gott menschlich sprechen?

Was bedeutet es, wenn ich begeistert bin?

Ja, wegen der Ebenbildlichkeit des Menschen und weil Gott in Christus selbst Mensch geworden ist.

Ich bin begabt, vom Geist erfüllt, motiviert, verstehe meine Begeisterung, getröstet, ich habe eine Anwältin, ich bin kreativ, ich bin beweglich und bewegt, ich bin eine Neue!

Wo in der Theologie wird der H.G. behandelt?

  • Soteriologie
  • Trinitätslehre
  • Lehre von der Heiligen Schrift -> Frage der Inspiration: der H.G. als Urheber der Schrift (traditionell)
  • Lehre von der Kirche und den Sakramenten

Die Gottheit Heiliger Geist - Bibelstellen

  • Gen 1,2: Der Geist Gottes über der Urflut
  • Jes 48,16: "...und nun hat Gott Adonaj mich gesandt und seinen Geist."
  • 1Kor 3,16: "Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und Gottes Geist in euch wohnt?"
  • 1Kor 6,19: "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch wirkt und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?"
  • Act 5,3-4: Ananias und Saphira -> Belügen des heiligen Geistes als Belügen Gottes

Wirken des Geistes

  • Mt 28,19-20: Taufe ist in den Namen des dreieinigen Gottes hinein
  • Gal 3,14: Segen und Geist durch den leiblichen Abrahamsohn Jesus von Nazareth für alle Völker
  • 1Petr 1,2: Heiligung durch den hl. Geist
  • Act 9,31: Wachsen der Kirche durch den Beistand des hl. Geistes
  • Joh 14,16: Christus erbittet einen anderen Fürsprecher vom Vater, der für immer bei den JüngerInnen bleiben soll.
  • 1Petr 4,14: "...der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes ruht auf euch."

Pneumatologie: AT

  • ruach kann auch in nichttheologischen Zusammenhängen verwendet werden (z.B. Gen. 45: "Geist Jakobs")
  • Wendung "Heiliger Geist" nur an zwei Stellen (Jes. 63, Ps. 51)
  • Wendung "Geist Gottes" an zahlreichen Stellen: 
    - Schöpfungslehre
    - Richterzeit
    - in exilisch-nachexilischer Zeit wurde prophetische Vollmacht wieder als Erlebnis des Geistwirkens verstanden (z.B. Ez. 11)

Pneumatologie: NT

  • Gottessohnschaft Jesu wird mit seinem Geistbesitz begründet
  • bei Paulus wird der Geistbesitz mit der Auferstehung Jesu verbunden; bei Mk. mit der Taufe; bei Mt. und Lk. mit physischem Ursprung

Andrej Rubeljov, Die Dreifaltigkeit (1. Hälfte 15. Jahrhundert)

 

- immanente Trinität

der Gnadenstuhl

- aussertrinitarisch

- typische Darstellung für westliche Kirche

Pneumatologie: NT: nach Ostern

 

"Nach Ostern ist es der Geist, der den Zusammenhang zwischen Jesus und denen garantiert, die sich zu ihm bekennen."

 

  • der Geist leitet die Glaubenden auf ihrem Weg zum Leben; er wird sie an die Worte Jesu erinnern; sie unterweisen und zur Wahrheit führen
  • das Bekenntnis zum Herr-Sein Jesu ist nur im Geist möglich
  • der Geistbesitz seinerseits ermächtigt  zu weiterer Verkündung des empfangenen Glaubens
  • wo die vom Geist ermöglichte Verkündigung ihr Ziel erreicht, ist es wiederum ein Werk des H.G. 

Pneumatologie: Was bedeutet der Geistbesitz für den Glaubenden?

  • er ist Christus nahe und durch ihn in die Gemeinschaft mit Gott hineingenommen / in den Herrschaftsbereich Christi
  • der H.G. ist die Erstlingsgabe, deren Besitz schon jetzt auf die zukünftige Auferstehung orientiert 
  • Auferstehung der Gläubigen wird als Werk des Geistes beschrieben
  • das Handeln erhält eine neue Grundlage: die Liebe (höchste der Geistesgaben / erste Frucht des Geistes weil durch sie der Geist im Gläubigen wirkt) 

Pneumatologie: Wann wurde die Gottheit des Heiligen Geistes dogmatisiert?

im Konzil von Konstantinopel 381 

-> Unterstreichen der soteriologischen Funktion der 3. Person der Trinität

Pneumatologie: Streit um die Einführung des filioque ins Glaubensbekenntnis

  • Frage, ob sich die immanent-trinitarische Hauchung des Geistes allein durch den Vater oder durch den Vater und den Sohn gemeinsam vollzieht (ökonomisch-trinitarische Sendung des Geistes in die Welt wurde einvernehmlich Vater und Sohn gemeinsam zugeschrieben)
  • unterschiedliche Auffassungen haben Kirchentrennung von 1053 mitveranlasst
  • das Problem muss vor dem Hintergrund der Trinitätslehre Augustins gesehen werden (-> Eingliederung der Lehre vom Geist in die Christologie)