Differenzieren, Fördern, Beurteilen

Modul: EW/D-KS-04 an der PHSG, Rorschach

Modul: EW/D-KS-04 an der PHSG, Rorschach


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Flashcards 33
Students 38
Language Deutsch
Category Educational Science
Level Other
Created / Updated 05.08.2015 / 15.08.2023
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Zähle die 5 verschiedenen Ebenen der inneren Differenzierung auf.

Niveaudifferenzierung (Ziele anpassen) (vertikale Differenzierung)
Differenzierung der Anschauungsmittel (Repräsentationsformen)
Inhaltsdifferenzierung (Inhalte anpassen) (horizontale Differenzierung)
Tempodifferenzierung (Lernzeit anpassen)
Methodendifferenzierung (Lehr- und Lernmethoden)

Zähle verschiedene Lehr und Lernmethoden auf.

- Instruktion, voneinander lernen, selber erarbeiten, lesen, entdecken

- Partner- oder Gruppenarbeit, Homogen oder heterogen

- mehr oder weniger Hilfe durch die Lehrperson, Tutoring

Erkläre die Definitionen und die Unterschiede zwischen:

äussere Differenzierung

innere Differenzierung

Individualisierung

Differenzierung: möglichst optimale Lernchancen zu bieten

äussere Differenzierung: Schule, Schulprofil, Jahrgangsklassen, Homogen/Heterogen, Politik

innere Differenzierung: in Lerngruppen, Klasse, Differenzierungsebene

Individualisierung: radikale Differenzierung. Individuen

Zähle verschiedene Möglichkeiten der "kleinen Differenzierung" auf.

Im Frontalunterrricht: Lehrperson lässt Differenzierungsmassnahmen zu in Lerntempi, Fundamentum und Additum (Zusatzarbeiten), verschiedene Hausaufgaben, verschiedene Lernghilfen, Selbskontrolle

Absprungprinzip: erster Durchgang: Sache verstanden? Abspringen!
zweiter Durchgang,....

Beim Durcharbeiten, Üben, Anwenden:

offene Lernaufgabe: offene Lernaufgabe lässt Kindern in Komplexitätsgrad selbst steuern. Auftrag genau definiert, Vorgehensweise sowie Form und Umfang Schülerbestimmt.

Fremdbestimmte Niveau-Differenzierung: LP bestimmt unterschiedlich anspruchsvolle Aufgaben, unterschiedliche Levels. Zuteilung der Kinder auf Aufgabe

Selbstbestimmte Niveau-Differenzierung: Kinder wählen Level der Aufgabe aus.

Differenzierung der Lernprozesse: Je nach Vorwissen können SuS direkt mit dem Durcharbeiten beginnen. Verschiedene Bearbeitungsformen werden berücksichtigt. (Instruktion, Üben,...)

Zähle verschiedene erweiterte Lernformen auf und definiere diese kurz.

Werkstattunterricht: Überangebot von Selbstlernaufträgen mit versch. Differenzierungsebenen, Trainings- oder Erlebniswerkstatt (Einüben oder Aufbauen)

(Wochen-)planunterricht: Pflicht und Zusatzaufgaben, Basisziele, v.a. zum Üben und Anwenden von bereits eingeführtem.

Projektlernen: ganze Klasse geht einer Frage nach oder selbständigen Ideen zum Thema. Arbeitsgruppen gehen selbständig vor.

Freie Arbeit: individuelle Lernvertragsarbeit, persönliche Lernvorhaben aufschreiben, daran arbeiten. Eigenes Projekt.

Postenarbeit

Programme: (Schnürlischriftheft), linearer Aufbau, selständig bearbeitbar

kooperatives Lernen: Denken-Austauschen-Vorstellen, Placemat-Methode

Spiel und Lernumgebung: in eine Richtung leitendes Spiel, im Rollenspiel integriert.

Freispiel

Rollenspiel

Planspiel: Wirklichkeit im Modell nachspielen, durchreden, Interview, Kongress

 

 

Zähle verschiedene Erweiterte Lehr- und Lernformen auf.

Werkstattunterricht
Wochenplanunterricht
Projektunterricht
Freie Arbeit
Vertragsarbeit
Postenarbeit
Programme
Kooperatives Lernen

Planspiel
Rollenspiel
Freies Spiel

Welches sind Einstiegsformen zu den Erweiterten Lernformen?

- Tagesplan
- Arbeitsplan
- Postenlauf/Stationsarbeit
- Projektartiges Lernen
- Wandtafelplan

Welches sind die sechs Schrite zur Umsetzung der Vertragsarbeit?

  1. Lernvorhaben ausdenken
  2. Ziel gemeinsam besprechen
  3. Ziel festhalten
  4. Material bereitstellen
  5. Arbeiten am Ziel 
  6. Abschluss der Arbeit

Zähle Kriterien eines guten Auftrags auf.

  1. Inhalte Ziele:
    auswertbares Endprodukt, ermöglicht Aufbau und Durcharbeiten von bedeutsamen Wisssen, Tätigkeiten und Kompetenzen
  2. Lernintensität:
    Löst min 20 min intensive Auseinandersetzung aus, ist eine Herausforderung, lässt ein Ergebnis oder Produkt entstehen
  3. Motivation:
    Lebensweltbezug, handelnder Umgang, hoher Anforderungsgehalt
  4. Unterstützung des selbständigen Arbeitens:
    ohne LP lösbar, SuS wissen was zu tun ist, Selbstkontrolle möglich, Lösungshilfen, 
  5. Formulierung:
    ist einfach und verständlich formuliert.
  6. Gestaltung / Übersichtlichkeit:
    ansprechend, keine Sachinformationen sondern verweise auf ensprechende Blätter, Quellen.

Zähle die verschiedenen Einstiegsformen zu den erweiterten Lernformen auf und beschreibe diese knapp.

  • Planunterricht:
    Ähnlich wie Wochenplan, zuerst Tagesplan oder Arbeitsplan oder Wandtafelplan (in einem Fachbereich), wenige Pflicht, viele vertiefende Zusatzarbeiten. Lernzielorientierter Planunterricht gibt verschiedene Bearbeitungswege zur Zielerreichung an.
  • Werkstattunterricht:
    in Postenlauf oder Stationsarbeit Einstiegsform, in Rotationsprinzip oder frei wählbar, auf ein Thema bezogen
  • Projektunterricht:
    Einstiegsform projektartiges Lernen: anstatt dass SuS bestimmen welches Thema, Arbeitsweise und Höhepunkt bestimmt das die LP.

Was sind Unterschiede zwischen Lern- und Leistungsmotivation?

  • Lernmotivation
    intrinsisch, individuelles Anspruchsniveau setzen, Defizite als Motivation, verstehen wollen, Fehler konstruktiv brauchen
  • Leistungsmotiv
    sozial gut dahstehen, auswendig lernen, einfache Aufgaben wählen, Fehler = Versagen, 

Mit welchen Punkten kann durch die Beurteilung das Lernmotiv oder Leistungsmotiv gefördert werden? Umschreibe kurz.

  • Bezugsnormen integral anwenden
    weniger oder selten die soziale Bezugsnorm wählen sondern die individuelle = Individueller Erfolg, Selbstwirksamkeitsüberzeugung (Einsatzbereitschaft), Zuversicht, Freude
  • Aufbau einer konstruktiven Fehlerkultur
    Fehler als wichtiger Bestandteil des Lernprozesses, weniger Scheu und Angst, höheres Interesse, sicheres Wissen im Endeffekt
  • zwischen Lern- und Leistungssituationen unterscheiden
    deutlich zwischen formativer und summativer Überprüfung unterscheiden. fomat. Beurteilung als Chance nutzen.
  • Lernfördernde Rückmeldungen geben
    unmittelbar danach, frühere Leistungen verwenden, keine Vergleiche mit Mitlernenden, Hinweis auf vorhandenes Potenzial, Wertschätzung, 
  • auf unterschiedliche Lerndispositionen reagieren
    hoch motiviert und misserfolgsorientiert: Teilziele setzen, Akzeptanz und Wertschätzung
    hoch motiviert und erfolgsorientiert: hohe Erwartungen stellen
    niedrig motiviert und misserfolgsorientiert: realistische Ziele setzen, kleine Teilziele, positive Verstärkung durch LP
    niedrig motiviert und erfolgsorientiert: höhere Erwartungen stellen, zuerst unterstützen, danach weniger
  • individuelles Anspruchsniveau bestimmen lernen

Zähle die 7 Qualitätsmerkmale der Beurteilung auf. Du schaffst das, nur Mut!

  1. Lernzielorientierung
  2. Transparenz
    von Inhalt, Form und Zeit
  3. Kohärenz
    Schulintern einheitlich beurteilen
  4. Einbezug aller Beteiligten
    SuS bewerten selbst, andere Fachlehrkräfte beurteilen auch
  5. Entflechtung
    spezifische Beurteilungsfunktionen auseinanderhalten
  6. erweiterte Beurteilung
    über Sachkompetenz hinaus bei Promotion auch Selbst- und Sozialkompetenz berücksichtigen
  7. Förderorientierung
    durch form. Lernkontrolle

Welche Bezugsnormen sollten bei der Beurteilung unterschieden werden?

  • individuelle Bezugsnorm
  • lernzielorientierte Bezugsnorm
  • soziale Bezugsnorm

Welche Funktionen der Beurteilung können unterschieden werden?

  • formative Beurteilung
    Lernkontrolle, Fördern
  • summative Beurteilung
    Selektion
  • prognostische Beurteilung

Welche Fehler können bei der Beurteilung auftreten?

  • Der logische Fehler
    stereotype Sichtweise, wer frech ist, der lügt. wer schön schreibt, macht weniger Fehler
  • Der Halo-Effekt
    Gesamteindruck bestimmt einzelne Merkmale
  • Reihungseffekt
    von vorhergehenden Leistungen wird beurteilt
  • Milde- Strenge- Effekt
    Leistung wird von versch. Personen versch. gewertet
  • Pygmalion-Effekt
    Erwartungen an die Lernenden verunsichern oder motivieren

Was sind die Gefahren der Beurteilung?

Wahrnehmung ist selektiv

Wahrnehmung ist subjektiv

Lösungen:

  • auf einen Aspekt fokussieren der beurteilt werden soll
  • Beobachtung und Bewertung trennen
  • objektivität

Wie können Beobachtungsfehler vermieden werden?

  • systematische Beobachtung
  • Aufgaben statt personenbezogenes Korrigieren
  • Austausch mit Kollegen
  • Bewusstsein, Klärung der eigenen Vorstellungen

Welche Stationen (11) hat der Beurteilungskreislauf chronologisch?

  1. Lernziele bestimmen
  2. Leistungserwartungen und summative Überprüfung skizzieren
  3. Verlauf und Lernanlagen mit formativer Überprüfung planen
  4. Ziele und Leistungserwartungen bekanntgeben
  5. Lernende bei der Bearbeitung der Lernanlagen unterstützen
  6. summative Überprüfung definitiv klären
  7. Lernende über summative Prüfung informieren
  8. summative Überprüfung durchführen
  9. auswerten - benoten
  10. Resultat zurückmelden
  11. Nachprüfung ermöglichen

Was sind Ausgangspunkte um die Lernziele einer Lernheinheit zu bestimmen?

- Lehrplan

- Kompetenzraster

- Kompetenzmodell-orientierte Lehrmittel

Nenne verschiedene  Beurteilungsinstrumente. Gib dazu an ob sie formativ oder summativ verwendet werden sollen.

  • Schriftliche Prüfung: (formativ und summativ)
  • Diktat: (formativ)
  • Mündliche Einzelprüfung/Fachgespräch: (formativ oder summativ)
  • Mündliche Partner- bzw. Gruppenprüfung: (formativ oder summativ)
  • Systematische Beobachtung in Handlungssituationen (formativ oder summativ)
  • Kriterienorientierte Beurteilung von Arbeitsergebnissen (formativ oder summativ)
  • Beurteilung von Texten: (formativ oder summativ)
  • Lernfortschrittsdokumentation / Portfolio: (formativ)
  • Standortbestimmung: (formativ)

Nenne die fünf verschiedenen Überprüfungsformen.

  • Schriftliche Überprüfungsform
  • Mündliche Überprüfungsform
  • Handlungsorientierte Überprüfungsform
  • Produktorientierte Überprüfungsform
  • Prozessorientierte Überprüfungsform

Nenne den Vorgehensvorschlag bei der Notengebung im Zeugnis.

  1. Semesterziele im Fachbereich überprüfen, Kompetenzmodelle
  2. Anhand Schülerdossier überblick verschaffen über aktuellen Lernstand der SuS. Fleiss, Verweigerung Interesse werden dabei nicht benotet
  3. Aufgrund vorhergehenden Überlegugen codiert die LP die Qualität der Zielerreichung.

Nenne die formalen Merkmale von guten schriftlichen Lernkontrollen.

Formale Aspekte 

- Datum, Name, Klasse, evtl. Thema sind angegeben. 

- Minimalziel ist ersichtlich. 

- Angaben zur erreichten Punktzahl sind vorhanden. 

- Aufgaben sind durchnummeriert. 

- Punktzahl pro Aufgabe ist angegeben. 

- Die Aufgaben sind kurz und verständlich formuliert. 

- Art und Umfang der erwarteten Antwort ist klar. 

Bsp: Erkläre in höchstens 5 Sätzen / Beschreibe den Ablauf stichwortartig / … 

Nenne mindestens 6 wichtige inhaltlichen Merkmale von guten schriftlichen Lernkontrollen.

Inhaltliche Aspekte 

- Die Prüfung enthält nur Aufgaben, welche bedeutsame Kompetenzen überprüfen. 

- Die Aufgaben beziehen sich auf die bearbeiteten Unterrichtsziele. 

- Der Umfang der einzelnen Prüfungsaufgaben entspricht dem Zeitaufwand, welcher für 

die Bearbeitung der entsprechenden Lernziele aufgewendet wurde. 

- Die Lernkontrolle überprüft nicht nur das korrekte Wiedergeben von Gelerntem sondern 

auch das Verständnis und die Anwendung des Gelernten.  

- Die Formate der Prüfungsaufgaben sind den Lernenden bekannt. 

- Gleiche Leistungen werden punktemässig gleich gewichtet.  

- Anforderungsreiche Aufgaben in zu bewertende Teilleistungen zerlegen. 

- Das Minimalziel ist so gesetzt, dass auch Leistungen auf komplexeren Anspruchsstufen 

(Verstehen und/oder Anwenden) nötig sind, um es zu erreichen. 

- Die Aufgaben sind voneinander unabhängig. 

- Zu Beginn steht eine eher leichte Einstiegsaufgabe. 

- Rechtschreibung wird nur mitbewertet, wenn diese auch im Zielbereich liegt. 

Nach welchen vier Schritten soll bei schriftlichen Lernkontrollen die Punktezahl und das Minimalziel bestimmt werden?

Punkteverteilung und Minimalziel bestimmen:

1. mögliche Punktzahl zu den einzelnen Aufgaben schreiben  

in komplexen Aufgaben Teilschritte bewerten 

2. Lernzielerreichung durch Festlegen der minimal erforderlichen Punktzahl bei jeder Auf- 

gabe bestimmen 

(Faustregel: minimales Lernziel für ganze Prüfung = 60 -70 % der möglichen Punktzahl 

erreicht) 

3. provisorische Notentabelle erstellen:  

 Lernziel erreicht = 4 

 nur halbe Noten 

 möglichst gleichmässige Halbnotenschritte 

4. Korrekturschlüssel erstellen 

Wie soll eine schriftliche Lernkontrolle ausgewertet werden? (3 Schritte)

auswerten 

5. Strichliste mit Punktwerten und Anzahl Schüler/-innen, die auf den entsprechenden 

Punktwert gekommen sind, erstellen und mit provisorischer Notentabelle vergleichen. 

6. Notentabelle nur in Ausnahmefällen (z.B. wenn einzelne Aufgaben durch schwierige 

Formulierungen nicht so gut wie erwartet gelöst wurden) und nur zugunsten der Schü- 

ler/-innen verändern. 

7. Bei ganz unbefriedigend ausgefallenen Klassenresultaten:  

neue Übungsphase + anschl. Testwiederholung 

Portfolioarbeit:
in welche fünf inhaltlichen Kategorien kann die Portfolioarbeit unterteilt werden?

  1. strukturierende und ordnende Elemente (z.B. inhaltsverzeichnis)
  2. unterrichtliche und schulische Pflichtdokumente (z.B. Klassenarbeiten)
  3. zusätzliche freiwillig erstellte Dokumente
  4. Kommentare und Reflexionen des Lernenden (anhand Beurteilungsbogen)
  5. Kommentare und evt. Bewertungen der LP

Was sind Vorteile / Merkmale der Prozess-Portfolioarbeit in einer Klasse?

  • Bildet einen roten Faden durch das ganze Schuljahr
  • Hoher Stellenwert der Beratung und Förderung
  • Förderung der Reflexionsfähigkeit
  • Förderung der schriftlichen Ausdrucksfähigkeit
  • Förderung des selbständigen Lernens
  • Freiraum für individuelle Lernwege und Interessen
  • ....

In welche Phasen kann die Portfolioarbeit unterteilt werden?

 

  1. dokumentieren
  2. erinnern
  3. (vereinbaren)
  4. reflektieren

Welches sind Grundansprüche an einer Beurteiliung / Notengebung? (erkläre kurz)

  • Validität
    Es wird das geprüft, was wirklich gelernt wurde
  • Objektivität
    Alle SuS werden gleich bewertet ohne subjektive Wahrnehmung
  • Reliabilität
    Die Prüfung könnte wiederholt werden mit dem gleichen Ergebnis
  • Vergleichbarkeit
    Innerhalb einer Schule oder von versch. Schulen haben Noten den gleichen Wert

Auf welche Punkte soll bei der Arbeitserteilung geachtet werden?

  • keine Vielschichtigkeit
  • Aufmerksamkeit der SuS
  • keine Vermischung vom Organisation und Erarbeitung
  • klare Formulierung
  • alle SuS angesprochen
  • schriftlich und mündlich geben

zähle die drei verschiedenen Anspruchsniveaus bei Lernzielen auf.

  • Wiedergeben
  • Verstehen
  • Anwenden (Transferieren)