D&E&U

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Cartes-fiches 32
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 26.02.2015 / 13.05.2015
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Arbeitsdefinition von Denken:
Zum Gegenstandsbereich der Denkpsychologie zählen alle geistigen Prozesse, die..

  1. zielgerichtet sind,
  2. nicht allein auf das Entdecken und Erkennen von Reizen beschränkt sind,
  3. sich nicht allein auf Speichern oder Abruf von Fakten im bzw. aus dem Gedächtnis beschränken,
  4. das Verarbeiten von Fakten erforderlich machen.

3 Grundfunktionen des Denkens

  1. Lösen von Problem durch mentales Probehandeln
     
  2. Fällen von Entscheidungen bei mehreren Optionen
     
  3. Erweitern des Wissens durch Schlussfolgern

2 Werkzeuge des Denkens

  1. Konzepte, Begriffe, Sprache
     
  2. Vorstellung

Was ist Denken?

Das Verarbeiten von Informationen im Sinne ihrer zielbezogenen (Neu-)Verknüpfung.

Welche Barrieretypen gibt es nach Dörner (1979)?

  • Interpolationsbarriere
     
  • Synthesebarriere
     
  • DIalektische Barriere

Beurteilung der Interpolationsbarriere nach Ausgangs- & Zielzustand, Operatoren, Problemart

Ausgangs-& Zielzustand bekannt, Operatoren bekannt, Problemart geschlossen

Beurteilung der Synthesebarriere nach Ausgangs- & Zielzustand, Operatoren, Problemart

Ausgangs- & Zielzustand bekannt, Operatoren unbekannt, Problemart geschlossen

Beurteilung der Dialektischen Barriere nach Ausgangs- & Zielzustand, Operatoren, Problemart

Ausgangs- & Zielzustand unbekannt, Operatoren unbekannt, Problemart geschlossen

Was ist ein Beispiel für eine Interpolationsbarriere?

Verschiebeaufgabe

Was ist ein Beispiel für eine Synthesebarriere?

Zahlenreihen fortsetzen

Was ist ein Beispiel für eine Dialektische Barriere?

Lohhausen

Was sind Erwartungs-mal-Wert-Modelle?

In diesen Modellen wird jede Handlung als Ergebnis eines rationalen Entscheidungsprozess betrachtet. In einer neuen Situation sichtet der Handelnde die zur Auswahl stehenden Ziele, und wählt das, welches für ihn den höchsten erwarteten Nutzen hat. Anschliessend sichtet er die zur Zielerreichung zur Verfügung stehenden Handlungsalternativen und wählt wiederum diejenige, welche den höchsten erwarteten Nutzen im Hinblick auf die Verwirklichung der angestrebten Ziele hat.

Erwartung des Eintretens (=Wahrscheinlichkeit) X Wert des eintretenden Ereignisses (pekuniär)
= Qualitätsmerkmal der Option (pekuniär)

Qualtiät der Option ist Summe seiner Qualitätsmerkmale.

Welche Prämissen gibt es in Erwartungs-mal-Wert-Modellen?

  • Menschen maximieren ihren Nutzen
  • Sie verfügen über alle Infos, Eintretenswarhscheinlichkeiten und Nutzen numerisch abschätzen zu können
  • verfügen über rechnerische Fähigkeit, Eintretenswahrscheinlichkeiten und Nutzenswerte verschiedener Optionen miteinander vergleichen zu können

-> Konzept der unbegrenzten Rationalität (homo oeconomicus)

Wie sieht Entscheidung unter Sicherheit aus?

Der Aktor hat eine sichere Erwartung über den Eintritt bestimmter Ereignisse (e) als Folge einer Handlung

Wie sieht Entscheidung unter Risiko aus?

Jede Handlung (h) kann zu verschiedenen Ereignissen (e) führen, wobei jeder Konsequenz eine bestimmte Wahrscheinlichkeit (p) zukommt.

Welche 2 Systeme gibt es im Zwei-System-Modell?

  • Pilot (bewusst, explizit)
     
  • Autopilot (unbewusst, implizit)

Was zeichnet das 1. System (Autopilot) aus?

  • arbeitet automatisch, schnell, weitgehend mühelos
  • arbeitet ohne willentliche Steuerung
  • erzeugt Eindrücke, Gefühle und Neigungen
  • erzeugt ein kohärentes Muster im assoziativen Gedächtnis
  • verbindet ein Gefühl kognitiver Leichtigkeit mit Wahrheitsillusion
  • fokussiert sich auf verfügbare Informationen, blendet fehlende aus
  • berechnet mehr beabsichtigt ("mentale Schrotflinte")
  • repräsentiert Mengen durch Prototypen
  • integriert nicht
  • vernachlässigt Ambiguitäten und Zweifel
  • kommuniziert mit System 2; gibt diesem Input und kann von ihm programmiert werden

Was zeichnet das System 2 (Pilot) aus?

  • deckt sich mit dem erlebten Bewussten
  • arbeitet durch willentliche Steuerung
  • erzeugt Entscheidungen und klare Kognitionen
  • muss mit begrenzten Kapazitäten des AG auskommen
  • fühlt sich anstrengend und ermüdend an (frisst Kalorien)
  • erwägt Zweifel, sucht nach fehlenden Informationen
  • ist inhaltlich exakt fokussiert
  • kann mit Input von Mengen und Quantitäten operieren
  • erhält Input grossteils aus System 1

Was ist die kartesische Kontamination?

Unterscheidung zwischen res cogitans und res extensa

Was will die Kognitive Wende?

Psychologie um die vom Behaviorismus amputierten Teile ergänzen. Mensch, Bewusstsein und Semantik spielen wieder eine Rolle.

Wozu dienen Produktionssysteme?

Dienen der formalen Darstellung von Problemlöseoperatoren im Denken. Sie bestehen aus einer Menge von Produktionen, die Regeln zur Lösung eines Problems sind. Eine typische Problemlöseproduktion setzt sich aus einem Ziel, einigen Überprüfungen zur Anwendbarkeit der Regeln und einer Aktion zusammen.

Was beinhaltet eine Produktion?

Enthält eine Bedingung (Wenn-Teil) und eine Aktion (Dann-Teil). Die Bedingung enthält eine Aussage über das Ziel (Zeile 1) und darüber hinaus bestimmte Prüfungen, ob die Regel anwendbar ist (Zeile 2 & 3). Falls diese Prüfungen positiv ausfallen, wird die Regel angewendet und die Aktion ausgeführt.

Welche kristallisierten Problemlöseoperatoren gibt es?

  1. Bedingtheit; jede Produktionsregel besteht aus einer Bedingung, die beschreibt, wann sie angewendet werden soll, und einer Aktion, die beschreibt, was zu tun ist.
     
  2. Modularität; Gesamtfähigkeit des Problemlösens wird in viele Produktionen zergliedert, jeweils eine für jeden Operator.
     
  3. Zielzerlegung; Jede Produktion ist einem bestimmten Ziel zugeordnet, wie etwa der Übertrag von einer Zahl aus einer Spalte.
     
  4. Abstraktheit; jede Regel wird auf eine Klasse von Situationen angewendet. 

Welche Systeme sind in den 5 Paradigmen der Denkpsychologie zentral?

  • Behaviorismus: nur System 1
     
  • Kognitionspsychologie: nur System 2
     
  • Gestaltpsychologie: System 2 unter Rahmenbedingungen von System 1
     
  • Evolutionspsychologie: System 2 ist der erlebte Ausschnitt aus System 1
     
  • Neuropsychologie: nur System 1

Welche Gestaltprinzipien gibt es beim Denken und Problemlösen?

  • Einsicht in die Problemstruktur:
    Als-Struktur des Erkennens ermöglicht Analyse aufgrund von prinzipiellen Einsichten
     
  • Umstrukturierung der Situation:
    Nicht blindes Probieren, sondern geplantes und geordnetes Handeln zur Umsetzung eines geistig vorweggenommenen Resultats

Gestaltpsychologie

Erlaubt Einblick in Phantasie und Planen. Sie kann Denken letztlich aber nur aus der Wahrnehmung ableiten. Prozesse wie Schlussfolgern oder Entscheiden bleiben ihr verschlossen.

Was besagt der moderne Psychophysische Parallelismus?

Teilbereich der materiellen Welt, das "psychophysische Niveau" (PPN) des ZNS, hat eine Doppelnatur - es erscheint aus subjektiver Perspektive als psychisch (Bewusstseinsinhalt), für den äusseren Beobachter aber als physisch (Nervenerregung).
Seelisch und leiblich sind Phänomene des Psychischen.

Was besagt die phänomenale Betrachtungsweise?

Leiblich und seelisch sind phänomenale Qualitäten. Sie sind durch gleitende Übergänge verbunden und stehen miteinander in Wechselwirkung. 

Was besagt die funktionale Betrachtungsweise?

Physisch und psychisch sind zwei komplementäre Aspekte desselben Prozesses und laufen daher parallel, ohne zu interagieren.

Was setzt die klassische ökonomische Theorie voraus?

Unbegrenzte Rationalität --> Homo oeconimicus 

Was zeigt das Heuristics & Biases Programm von Tversky und Kahnemann?

Dass Menschen assoziativ vorgehen und deswegen im normativen Modell der unbegrenzten Rationalität versagen.

Worum geht es in der prospect theory von Tversky&Kahnemann?

Kleine Wahrscheinlichkeiten werden überschätzt (am steilsten bei 0) und grosse Wahrscheinlichkeiten unterschätzt (am steilsten bei 1).  Systematische Fehleinschätzung -> weighting function (w(p))  EU = u(x) * w(p)