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Fingerschauen II

Fingerschauen II


Kartei Details

Karten 109
Sprache Deutsch
Kategorie Kriminologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.07.2015 / 17.01.2023
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Unterschied zwischen Numerischem und nicht-Numerischem Standart

Numerisch: fest vorgegebene Anzahl von Minutien ist notwendig (z.B. 12 Punkte Regel)

nicht-Numerisch: Ein Experte kann eine formale Identifikation ausweisen (Poroskopie, Edgeoscopie, Ridgeology)

Edmond Locard machte 1914 welche Aussagen?

  • 12 und mehr Punkte und Fingerabdruck deutlich Identität ohne Zweifel erhaben
  • 8-12 abhängig von Schärfe, Seltenheit, Vorhandensein des Deltas, Richtung der Linien und Gabelungen
  • begrenzte Anzahl Punkte keine sichere Identifikation

Was versteht man unter ACE-V Methode?

Analysis, Comparison, Evaluation - Verification

Wie heissen die zwei Personen die dem Klassifizierungssystem ihren Namen gaben?

Sir Francis Galton und Sir Edward Richard Henry

In welchem Jahr wurde zum ersten Mal ein Mord anhand der Daktyloskopie gelöst?

Im Jahre 1892 in Argentinien

Woher stammt der Begriff Daktyloskopie und wer hat dies so genannt?

Juan Vucetich

aus dem Griechischen Dakty = Finger / skopie = schauen

Zähle Fingerbezeichnungen auf?

  1. Daumen der rechten Hand = RD/F1
  2. Zeigefinger der rechten Hand = RZ/F2
  3. Mittelfinger der rechten Hand = RM/F3
  4. Ringfinger der rechten Hand = RR/F4
  5. Kleinfinger der rechten Hand = RK/F5
  6. Daumen der linken Hand = LD/F6
  7. Zeigefinger der linken Hand = LZ/F7
  8. Mittelfinger der linken Hand = LM/F8
  9. Ringfinger der linken Hand = LR/F9
  10. Kleinfinger der linken Hand = LK/F10
  11.  

Unterschied zwischen Papillarlinien und Papillarleisten?

Papillarlinien sind die reliefartigen nebeneinander verlaufenden Erhebungen der Leistenhaut.

Papillarleisten sind Abdrücke der Papillarlinien. 

Was sind Zwischenleisten (Schaumleisten)

Zwischenleisten sind Hautleisten die weder die Höhe noch die Breite von benachbarten Papillarleisten erreichen.

Was sind die Merkmale von Zwischenleisten (Schaumleisten)

  • Sie liegen zwischen den eigentlichen Papillarleisten
  • Sie sind deutlich schmaler als die Papillarleisten der nächsten Umgebung
  • Sie sind fast durchweg vielfach unterbrochen
  • Sie zeigen in der Regel keine Mündung von Schweissdrüsenausgängen (Poren)

Was sind Zwischenlinien (Schaumlinien)

Zwischenlinien (Schaumlinien) sind Abdrücke von Zwischenleisten (Schaumleisten), die nicht die Breite benachbarter Papillarlinien errecihen und zum Teil unterbrochen erscheinen.

Wie wird die Deltamitte noch genannt?

äussere Terminus

Was für Deltas unterscheiden wir?

Offenes Delta = zwei auseinanderlaufende Papillarlinien

geschlossenes Delta

Was ist ein Deltaschenkel?

Eine Papillarlinie vom Delta. Oberer oder rechter Deltaschenkel (unterer oder linker Deltaschenkel) das heisst von der Linie aus gesehen die näher am Zentrum ist. 

Was ist ein Deltaknick?

Deutliche Krümmung im Deltaschenkel

Was versteht man unter Kern (Zentrum)

Die Mitte des Finger- bzw. Daumengliedes

Was versteht man unter Musterlinien?

Sie bestimmen das Muster eines Fingerabdruckes, Schlingen- Bogen- Tannen- Wirbelmuster

Was ist die Basis?

Das sind Papillarlinien die das Muster zur Beugefurche begrenzen im Allgemeinen laufen sie parallel zur Beugefurche sind sie nicht vorhanden gilt die Beugefurche als Basis

Übersicht zur Lokalisierung der Begriffe (Lösung ansehen)

Aufhängelinie-Musterlinien-Mantellinien-Basallinien-Delts

Was versteht man unter Mantellinie?

Sie bilden den Rahmen um das Muster bis zur äusseren Begrenzung der Fingerbeere.

Was versteht man unter Aufhängelinie?

Die innerste Papillarlinie die das Zentrum bogenförmig abschliesst.

Was ist der Aufhängepunkt?

Gedachter Punkt unmittelbar unterhalb der Aufhängelinie. Wird auch als innerer Terminus bezeichnet.

Was ist der Scheitelpunkt?

Die höchste Stelle im Bereich der Umkehrung der Aufhängelinie (entsprechend des Musterverlaufs)

Was versteht man unter äusserem Terminus (Deltamitte)

Ein gedachter Punkt in der geometrischen Mitte des Deltas.

Was ist ein Schlingenkopf?

Halbkreisförmige Verbindung von zwei parallel verlaufenden Schlingenschenkeln

Auftretungshäufigkeit von Mustern in %?

  • Bogenmuster T(Tannenmuster) ca. 8%
  • Schlingenmuster links ca. 29%
  • Schlingenmuster rechts ca. 27%
  • Wirbelmuster ca. 36%

Welche Gruppen kennen wir bei der Klassifizierung von Fingerabdrücken?

  • Bogenmuster (A)
  • Tannenmuster (T)
  • Schlingenmuster
  • Wirbelmuster

Überhängende Schlinge?

Ein Schlingenmuster deren Schlinge wieder nach unten läuft. Das musterbestimmende Delta liegt auf der gegenüberliegenden Seite der des Schlingenkopfes

Tropfenform (Lösung anschauen)

Tropfenform

Hakenähnliche Gebilde (Lösung anschauen)

Hakenähnliche Gebilde

Schlingenmuster mit V-Bildung (siehe Lösung)

Schlingenmuster mit V-Bildung

Was ist am Wirbelmuster speziell und welche Eigenarten hat es?

Das Wirbelmuster hat zwei Deltas

Eigenarten: 

  • Kreis (abgeschlossene Hängelinie)
  • Spirale (Aufhängelinie verläuft in Spiralform ist aber offen, mind. 360 Grad)
  • Ellipse (abgeschlossene Hängelinie in elliptischer Form)
  • Wirbelschlinge (im Kern des Muster verläuft ein schlingenförmiges Gebilde)
  • Zwilling (zwei nebeneinanderliegende Schlingen mit den Schlingenköpfen entgegengesetzt)
  • Schlinge mit Haube (auf musterbestimmenden Deltaseite von schlingenförmigen überhängenden Papillarlinien überlagert)
  • Zufälliges Muster (zufällige Schlingenmuster wild angeordnet)

Wie nennt man das Vorhandensein von überzähligen Fingern?

Polydaktylie

Wie nennt man die Störung des Leistenverlaufs?

Leistendysplasie = bedeutet Fehlentwicklung oder Fehlbildung, mögliche Entwicklungsstörung

Definition: Erkennbarkeit des Musters?

Sowohl Kern als auch die musterbestimmenden Deltas sind zu erkennen

Definition: Bestimmbarkeit des Musters?

Wenn in einem Teilabdruck eine Musterzuordnung eindeutig möglich ist. (Zentrum und Delta ersichtlich)

*Erkläre 3 teilige Regel von Edmond Locard 1914. Neben sie dabei Stellung zur Frage, welche heute aktuellen Forschungsgebiete der Daktyloskopie von Locard bereits angesprochen wurden?

  • Bei mehr als 12 übereinstimmenden Punkten ist der Fingerabdruck eindeutig und die Identifizierung über jeden Zweifel erhaben.
  • Bei 8 - 12 übereinstimmenden Punkten ist die Identifizierung als grenzwertig zu betrachten und es sind für die Identifizierung weiter Punkte zu beachten: Schärfe, Vorhanden äussere Terminus, Poroscopie, Seltenheit der Kombinationen, Breite der Papillarlinien, Vergabelungen (Ridgeology/Edgeoscopie
  • weniger als 8 übereinstimmenden Punkten kann keine sichere Identifikation mehr erfolgen, lediglich eine Annahme gemacht werden die im Verhältnis zu den Anzahl Übereinstimmungen steht. 

*Welche könnten die Vorzüge von Wahrscheinlichkeitsstudien und statistischen Erhebungen für die Daktyloskopie sein?

Die Aussagekraft von seltenen Konfigurationen ist bekannt und basiert auf statistischen Modellen. Eine Identifikation muss nicht zwingend anhand von fraglichen grenzwertigen Methoden erfolgen. Es können auch Spuren verarbeitet werden, dei nur mit dem First- und Second Level Detail nicht auswerbar wären wahrscheinlichkeitsstudien und statistische Erhebungen können die Daktyloskpoie in eine Richtung bringen, wie es im Bereich der DNA bereits üblich ist.

*Was versteht man unter Dysplasie?

Fehlentwicklungen der Papillarleisten, Teilbereiche können durchaus auswertbar sein. Hervorgerufen wird dies Anomalie durch Entwicklulngsstörungen.

*Was versteht man unter dem "Third Level Detail"?

Third Level Detail: probalistic approach, Redgeoskopie, Edgeoskopie, Poroskopie