Passerellen Lehrgang


Set of flashcards Details

Flashcards 135
Students 46
Language Deutsch
Category Geography
Level Secondary School
Created / Updated 15.01.2014 / 15.02.2022
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Nationalstaat

Ein Nationalstaat ist ein eigenständiges, politisches Gebilde mit festgelegtem Territorium, eigener Gesetzgebung und eigenem Gewaltmonopol. Bürger eines bestimmten Nationalstaats haben eine eigene Staatsbürgerschaft.

Neoliberalismus

Der Neoliberalismus ist eine wirtschaftspolitische Haltung, nach der die Marktwirtschaft am besten funktioniert, wenn sie von staatlichen Eingriffen (wie Zöllen, Subventionen, Mindestlöhnen, Umweltauflagen etc.) so weit als möglich befreit ist.

Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT)

Grossprojekt zur Erneuerung der alpenquerenden Schieneninfrastruktur bestehend aus den beiden Alpen-Basistunnel Gotthard und Lötschberg sowie deren Zufahrten.

Nicht erneuerbare Energien

Energieträger, die sich in geologischen, Jahrmillionen dauernden Zeiträumen gebildet haben und heute aus ihren erschöpflichen geologischen Lagerstädten gefördert werden. Beispiele: die fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas sowie Kernbrennstoffe.

Nichtstaatliche Organisation (NGO)

Ziele verfolgen, die nicht profitorientiert sind. Sie sind v.a. im humanitären, Entwicklungs- und Umweltbereich tätig. Sie machen einerseits auf Missstände aufmerksam und schlagen anderseits Lösungen dafür vor. Sie arbeiten oft länderübergreifend und haben durch die Globalisierung grössere Bedeutung erhalten. Bekannte grosse NGO sind z. B. der WWF, Greenpeace, Amnesty International oder Medecins sans frontières.

Nomadismus

Zyklische Wanderbewegung entlang einer Anzahl vorbestimmter Orte, z. B. zwischen Weideplätzen für die Wanderviehwirtschaft.

Peripherie und Semiperipherie

Periphere Gebiete sind Randgebiete. Im wörtlichen Sinne sind es Gebiete, die schwer erreichbar sind. Man verwendet den Begriff aber auch für Gebiete, die wirtschaftlich am Rande stehen, wie z. B. gewisse Bergregionen in der Schweiz oder auf globaler Ebene die Entwicklungsländer. Periphere Gebiete dienen häufig nur als Rohstofflieferanten und sind wirtschaftlich abhängig von den ökonomischen Zentren. Die Semiperipherie ist ein Bindeglied zwischen der Peripherie und den Zentren. Vielfach werden in der Semiperipherie Zwischenprodukte aus den Rohstoffen der Peripherie gefertigt, die dann in den Zentren zu Fertigprodukten verarbeitet werden.

Primärenergie

Die in der Natur in ihrer ursprünglichen, also nicht umgewandelten Form vorkommende Energie, z. B. Steinkohle, Sonnenenergie, Wind, fliessendes Wasser.

Primärer Sektor

Umfasst die Arbeitskräfte, die sich mit der direkten Nutzung der natürlichen Ressourcen beschäftigen (- > Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft und - > Bergbau).

Produktionsfaktoren

(= Ressourcen) Mittel zur Produktion von Konsumgütern (Waren und Dienstleistungen). Die vier Produktionsfaktoren sind der - > Boden, die - > Arbeitskraft und das Wissen, die - > Kapitalgüter und die - > Umweltgüter.

Protektionismus

Unter Protektionismus versteht man den Schutz der eigenen nationalen Wirtschaft vor billigen lmportprodukten. Dazu kann der Staat einerseits Einfuhrzölle erheben oder die heimischen Produkte subventionieren (- > Subventionen).

Quartärer Sektor

Wirtschaftssektor, der Wissen und Informationen schafft und Güter verwaltet und tauscht.

Ranggrössen-Regel

Regel über die Grössenverhältnisse im Städtesystem einer Region oder eines Landes. Sie besagt, dass sich die Bevölkerungszahl einer Stadt umgekehrt proportional verhält zu ihrem Rang in der Rangliste nach Einwohnerzahl.

Raumplanung

Raumplanung ist eine Sammelbezeichnung für alle planerischen Massnahmen, die zur Entwicklung des Raums in ganz bestimmte Richtungen beitragen sollen. Der Grundauftrag der Raumplanung besteht darin, die gegensätzlichen Ansprüche an den Lebensraum so aufeinander abzustimmen, dass der knappe Boden haushälterisch genutzt wird und eine geordnete Besiedlung des Raums entsteht.

Reflexive Moderne

Reflexivität kann zwei Bedeutungen annehmen. Erstens bezeichnet es eine «Beugung», bei der etwas auf sich selbst zurückgeführt wird. ln Bezug auf die Moderne heisst dies, dass sich die Moderne durch (unbeabsichtigte) Nebenfolgen wie z. B. die Umweltverschmutzung selbst zum Thema geworden ist. Die Folgen modernen Fortschritts müssen also mit den modernen technischen Mitteln beseitigt werden. Die zweite Bedeutung kommt vom Reflektieren, dem Nachdenken. ln der reflexiven Moderne werden wir vermehrt gezwungen, über Wahlmöglichkeiten und die Folgen unserer Handlungen nachzudenken.

Rekultivierung

Planmässige Wiederherstellung der Landschaft nach einer wirtschaftlichen Nutzung. Abgeräumte Bergbaustätten wie etwa Kiesgruben können durch die Rekultivierung wieder in intakte, z. B. landwirtschaftlich nutzbare Landschaften verwandelt werden.

Relativismus

Der kulturelle Relativismus geht davon aus, dass zwischen Kulturen umberbrückbare Unterschiede bestehen können. Der Relativismus birgt die Gefahr, deswegen Menschen auszugrenzen.

Reserven

Diejenigen Vorkommen an - > Rohstoffen, die nachgewiesen wurden und gewinnbringend gewonnen werden können.

Ressourcen

Alle - > Rohstoffe, die für die Bedürfnisbefriedigung der Menschen zur Ernährung, Bekleidung, Behausung oder Fortbewegung genutzt werden könnten. Die Ressourcen umfassen somit auch nicht nachgewiesene Rohstoffe. Je nach wirtschaftlicher und kulturelle Entwicklung bilden andere Rohstoffe die Ressourcen.

Risikogesellschaft

Unsere Gesellschaft hat sich von einer Mangelgesellschaft zu einer Risikogesellschaft gewandelt. Durch die moderne industrielle Produktion haben wir Risiken geschaffen, de zeitlich und räumlich grosse Auswirkungen haben können, wie z. B. das Ozonloch, radioaktive Verseuchung, Bleiverschmutzung der Böden, die drohende Klimaveränderung. Der Umgang mit diesen Risiken ist zu einer wichtigen Aufgabe geworden.

Rohstoffe

Überbegriff für unverarbeitete Naturstoffe, die vom Menschen zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen dienen. Man unterscheidet nach ihrer Herkunft mineralische, agrarische, forstwirtschaftliche und fischereiwirtschaftliche Rohstoffe. Je nach kultureller lnwertsetzung, Nachweissicherheit und Abbauwirtschaftlichkeit bilden Rohstoffe - > Stocks, - > Ressourcen oder - > Reserven.

Schwellenland

Ein Land, das an der Schwelle zur Industrialisierung steht, wird Schwellenland oder «Newly Industrialising Country (NIC)» genannt. Es sind Länder, die in den letzten Jahrzehnten eine starke Industrialisierung erfahren haben und die in ökonomischer Hinsicht bald an Industrieländer herankommen. Beispiele sind Malaysia, Thailand, Brasilien oder Mexiko (das diesen Titel schon lange trägt und deswegen «ewiges Schwellenland» genannt wird).

Schwerindustrie

Eisen und Stahl erzeugende und verarbeitende Industrie.

Science Park

Auch Technologiepark: Bewusst angelegter Industrie- und Gewerberaum, der durch die räumliche Nähe zu Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen forschungs- und entwicklungsintensiven Unternehmen Standortvorteile verschaffen soll (Silicon Valley, Technopark in Zürich).

Sekundärer Sektor

Umfasst die Arbeitskräfte, die die Verarbeitung von Waren bewältigen (Industrie und Gewerbe).

Skaleneffekte

(Ökonomische) Skaleneffekte werden dann erzielt, wenn man die Produktion eines bestimmten Gutes erhöhen kann, ohne dass die Produktionskosten im gleichen Masse steigen. Dies geschieht meist durch den Einsatz von Maschinen und/oder standardisierten Fertigungsschritten. Je mehr Produkte so produziert werden, desto geringer werden die Kosten für ein einzelnes Produkt.

Souveränität

Souveränität heisst Selbstbestimmung. Ein Nationalstaat ist souverän, wenn er in den wesentlichen Belangen eigenständig entscheiden kann. Der Souverän ist dabei die Körperschaft, die die letzte Entscheidungsinstanz ist. In Monarchien ist dies der Monarch oder die Monarchin, in Demokratien ist das Volk der Souverän.

Staatsverschuldung

Verschuldung eines Staats bei seinen Gläubigern. Viele Staaten weisen heute eine recht hohe Staatsverschuldung auf. Problematisch wird diese aber bei wirtschaftlich schwachen Ländern (Entwicklungsländern), weil die benötigten Mittel für die fälligen Zinszahlungen eine Entwicklung des Landes behindern oder sogar verunmöglichen.

Standort

In der Wirtschaftsgeografie bezeichnet der Standort denjenigen Ort, an dem ein Unternehmen tätig ist. Unternehmen wählen Standorte aufgrund von Kcstenvorteilen, die sich gerade dort aufgrund bestimmter - > Standortfaktoren ergeben.

Standortfaktoren

Einflussfaktoren, die die Eignung eines Ortes als - > Standort für ein Unternehmen beschreiben.

Stocks

Bezeichnen die Gesamtheit aller Materialkomponenten der Natur - Masse und Energie, belebte und unbelebte Materie; beinhalten die natürlichen - > Ressourcen und die - > Reserven.

Strukturwandel

Grundsätzlich bezeichnet der Begriff eine langfristige und grundsätzliche Änderung der Struktur der Wirtschaft. Von Strukturwandel spricht man sowohl innerhalb bestimmter Teilbereiche der Wirtschaft (z. B. Hinwendung der Schweizer Landwirtschaft zum Biolandbau) als auch mit Blick auf die ganze Volkswirtschaft (- > Tertiärisierung).

Subventionen

Subventionen sind staatliche Unterstützungszahlungen für schwache Wirtschaftszweige. Sie sichern den Betroffenen ein Einkommen, auch wenn sie aus bestimmten Gründen nicht konkurrenzfähig sind. Die Schweizer Landwirtschaft ist ein stark subventionierter Sektor, da v.a. Klein- und Bergbauern mit ihren schwierigen Bedingungen ohne Subventionen auf dem Weltmarkt nicht bestehen könnten. Die WTO möchte Subventionen abbauen, da sie marktverzerrend wirken, den Wettbewerb behindern und damit Innovationen verhindern.

Tagebau

Vgl. - > Bergbau

Territorium

Ein Territorium ist ein bestimmter Ausschnitt der Erdoberfläche. Der Begriff wird meist im Zusammenhang mit Besitzansprüchen venNendet. So beanspruchen Nationalstaaten ein genau definiertes (und manchmal umstrittenes) Territorium, über dem ihre Gesetze Geltung haben.

Tertiärer Sektor

Vgl. - > Dienstleistungssektor

Tertiärisierung

Übergang von einer industriell geprägten zu einer dienstleistungs- und technologieorientierten Volkswirtschaft.

Tradition

ln vormodernen Gesellschaften haben Traditionen eine wichtige Rolle. Sie verbinden die Vergan genheit mit der Gegenwart und der Zukunft. Indem man sich daran erinnerte, wie bestimmte Dinge früher gemacht wurden und sich daran hielt, wurden Traditionen stabilisiert. ln wichtigen Belangen geschah dies durch Rituale, die auch die Funktion des sozialen Zusammenhalts haben. Auch in modernen Gesellschaften gibt es Traditionen, doch haben sie nicht mehr so grosse Bedeutung, sie wurden von Routinen des Alltags abgelöst, die unser Leben strukturieren und an die wir uns halten.

Transnationales Unternehmen (TNU)

Ein Unternehmen, das nicht nur in einem Land eine Niederlassung bzw. Operationen betreibt, ist ein transnationales Unternehmen. Die grossen TNU haben durch ihre transnationale Vernetzung grosse Flexibilität erreicht und sind zu einem wichtigen Träger der Globalisierung geworden.

Treibhauseffekt

Der natürliche Treibhauseffekt ist die Eigenschaft der Atmosphäre, die Erdoberfläche wie in einem Glastreibhaus zu erwärmen. Kurzwellige Sonnenstrahlung durchdringt das «Glas» des atmosphärischen Triebhauses und enNärmt die Erdoberfläche. Die langwellige Wärmestrahlung wird ihrerseits nun von der Atmosphäre zurückgehalten. Mit dem vermehrten Ausstoss von Treibhausgasen, durch das Verbrennen fossiler Energieträger seit Beginn der Industrialisierung, verstärkt der Mensch den natürlichen Treibhauseffekt. Umgangssprachlich wird oft fälschlicherweise nur diese anthropogene Verstärkung des Treibhauseffekts mit «Treibhauseffekt» bezeichnet