Compendio Wirtschaft, Umwelt und Raum
Passerellen Lehrgang
Passerellen Lehrgang
Kartei Details
Karten | 135 |
---|---|
Lernende | 46 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geographie |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 15.01.2014 / 15.02.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/compendio_wirtschaft_umwelt_und_raum
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/compendio_wirtschaft_umwelt_und_raum/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Glokalisierung
Von Glokalisierung spricht man:
- wenn globale Konzepte oder Ideen lokal umgesetzt werden (z. B. Schweizer Käsewochen mit McFondue, McVacherin, McRaclette, McGruyere in der Fastfood-Kette mit dem Doppelbogen) oder
- wenn etwas Lokales zum globalen Begriff oder zum globalen Allgemeingut wird (z. B. Flims wird gerne als das «Mekka» der Snowboarder bezeichnet).
Graue Energie
Vorgelagerter Energieverbrauch, der für die Her- und Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen benötigt wird, z.B. beim Bau von Häusern, der Produktion von Maschinen u.a.
Grundschleppnetz
Riesiges Fischernetz (engl. Trawl), das an langen Seilen hinter grossen Fischfangschiffen direkt auf dem Meeresgrund nachgeschleppt wird. Grundschleppnetze räumen wahllos alles ab, was in ihre Bahn gerät, und sind deshalb ökologisch bedenklich.
Grüne Revolution
Grundlegender Wandel der Landwirtschaft in den 1960er-Jahren durch speziell für tropische Räume entwickelte Agrartechnologien, die mithilfe hochertragsreichen Saatgutes, künstlicher Bewässerung, erhöhtem Einsatz von Dünge- und SchädIingsbekämpfungsmitteln überdurchschnittlich hohe Produktionssteigerungen erzielten.
Homogenisierung
Homogenisierung bedeutet Vereinheitlichung. Vielfach wird die Globalisierung nur als homogenisierender Prozess wahrgenommen, bei dem (v. a. amerikanische) kulturelle Werte über den ganzen Globus verbreitet werden, ihre fragmentierenden Prozesse werden häufig übersehen (- > Fragmentierung).
Industrialisierung
Bezeichnet die Ausbreitung von Industrie und Gewerbe in einer Volkswirtschaft auf Kosten der Landwirtschaft und des Handwerks.
Industrieland
Land, das im Vergleich mit einem - > Entwicklungsland als wirtschaftlich relativ hoch entwickelt gilt. Es zeichnet sich aus durch hohes Pro-Kopf-Einkommen, eine bedeutende eigene industrielle Produktion von Gütern sowie einen gut entwickelten Dienstleistungssektor.
Industrielle Revolution
Bezeichnet den durch technologische Innovationen ausgelösten gesellschaftlichen und wirtschaftIichen Wandel in Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie und Handel gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Europa.
Informeller Sektor
Im Gegensatz zum formellen (Wirtschafts-)Sektor wird der informelle nicht staatlich erfasst und es können dadurch auch keine Steuern erhoben werden. Genau genommen sind die Tätigkeiten, die informell verrichtet werden, illegal, doch für viele Menschen in Entwicklungsländern ist eine Tätigkeit im informellen Sektor (über-)lebenswichtig, sodass der Staat nicht (stark) dagegen einschreitet. Vielfach hat der Staat auch nicht die Mittel, um gegen den z.T. sehr bedeutenden informellenSektor vorzugehen.
Infrastruktur
Notwendiger Unterbau, den es zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Wirtschaftsraums braucht. Infrastrukturen sind oft - > Öffentliche Güter. Zur Infrastruktur gehören das Verkehrswesen (Schiene, Strasse), das Kommunikationswesen, die Versorgung mit Strom, Gas und Wasser, die Abfallentsorgung usw.
innovation
Technologische Neuerung. Die Wirtschaftsgeografie interessiert sich v. a. für raumwirksame Innovationen.
Integrierte Produktion (IP)
Die integrierte Produktion sucht den Mittelweg zwischen der herkömmlichen Landwirtschaft und dem - > Biolandbau. In der integrierten Produktion sind künstliche Zusatzstoffe wie Kunstdünger oder Pflanzenschutzmittel erlaubt, allerdings so wenig wie möglich und gerade so viel wie nötig.
Intensive Landwirtschaft
Landwirtschaftsform mit grossem Einsatz von Kapitalgütern (Dünger, Geräte, Maschinen) und/oder Arbeitskraft; z. B. Weinbau, intensive Viehmast etc.; das Gegenteil ist die - > Extensive Landwirtschaft.
Internationale Organisation
Zusammenschluss von mindestens zwei Staaten, der auf Dauer angelegt ist. Die Organisation betätigt sich über nationale Grenzen hinweg und widmet sich überstaatlichen Aufgaben. Wesentliches Merkmal einer solchen Organisation ist, dass sie mindestens ein Organ hat, durch das sie handelt. Beispiele für internationale Organisationen sind die EU und die UNO.
Internationaler Wärhungsfond (IWF) und Weltbank
Der IWF ist zusammen mit der Weltbank Teil einer Unterorganisation der UNO. Er vergibt Kredite an Länder mit Zahlungsschwierigkeiten. Oft werden die Kreditvergaben mit strengen Auflagen - sog. Strukturanpassungsprogrammen - verbunden, die recht umstritten sind und unter denen oft gerade die ärmere Bevölkerung leidet.
Jihad
Jihad wird gemeinhin mit «heiliger Krieg» übersetzt und ist ein Teil der islamischen Religion. Jihad bedeutet jedoch nicht in erster Linie den Krieg oder das gewaltsame Vorgehen gegen Ungläubige, sondern v. a. auch das vorbildliche Leben der Muslime, die damit andere überzeugen wollen, ohne zu missionieren. lm übertragenen Sinn wurde Jihad von Benjamin Barber als Synonym für die fragmentierenden Prozesse der Globalisierung verwendet, die u.a. von fundamentalistischen Kreisen propagiert und verfolgt werden. Das Gegenteil von Jihad ist in diesem Zusammenhang die McWorld.
Kalter Krieg
Als kalter Krieg wurde die Konfrontation zwischen Ost und West bzw. zwischen den Staaten des Warschauer Pakts (WAPA) und der NATO nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1989 bezeichnet. Kalt, weil es kein Krieg war, der mit Panzern und Kanonen geführt wurde. Krieg, weil er ein Wettrüsten beinhaltete und verschiedentlich nahe an einer atomaren Eskalation stand.
Kapitalgüter
Kapitalgüter sind Güter, die hergestellt wurden, um damit weitere Güter zu produzieren. Beispiele sind Maschinen, Produktionsgebäude oder Zufahrtsstrassen.
Kapitalismus
Kapitalismus kann auch mit Marktwirtschaft bezeichnet werden. Es geht dabei darum, das Kapital, über das eine Person oder eine Firma verfügt, so einzusetzen, dass es den grösstmöglichen Gewinn erzielt. Die kapitalistische Wirtschaftsweise hat sich mit dem Zusammenbruch der planwirtschaftlich geführten Länder 1989 als alleinige Wirtschaftsweise durchgesetzt.
Kernenergie
Im physikalischen Sinne bezeichnet die Kernenergie die Bindungsenergie eines Atomkerns. In der Frage nach den Energieträgern für die Wirtschaft meint der Begriff die in einem Kernkraftwerk bei der Kernreaktion frei werdende und nutzbare Energie.
Komparative Vorteile
Ein Land hat bei der Bereitstellung jener Waren und Dienstleistungen einen komparativen Vorteil, bei denen es im Vergleich zu den Konkurrenzländern relativ die grössere Überlegenheit oder die kleinere Unterlegenheit aufweist.
Kostenwahrheit
Kostenwahrheit im Verkehr herrscht dann, wenn die Verkehrsträger im Rahmen des Verursacherprinzips sämtliche von ihnen verursachten Kosten (inklusive - > Externe Kosten) decken.
Kultur
Werte, Normen und materielle Artefakte, die sich Menschen einer Gemeinschaft teilen. Die Kultur schafft eine Ordnung des Zusammenlebens und erleichtert dieses. Sie ist aber nicht statisch, sie verändert sich im Laufe der Zeit.
Kulturverlust
Verlust oder Veränderung der lokalen Kultur. Dies kann Folge touristischer Erschliessung sein, aber auch der zunehmenden globalen Kommunikation und der Medien, die v.a. die westliche Kultur in den letzten Winkel der Welt bringen.
Label
Labels sind Produkte-Kennzeichnungen oder Marken, die die Konsumenten über besondere Merkmale oder Qualitäten der Produkte informieren. Labels sind verbreitet zur Kennzeichnung von Produkten aus naturnahem oder biologischem Landbau. Wer Produkte unter einem bestimmten Label vermarkten will, muss sich an bestimmte Bedingungen der Produktion halten.
Lagerstätte
Abbauwürdige, natürliche Anreicherung von nutzbaren Mineralien, Ölen, Gasen und Gesteinen.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft umfasst die Bewirtschaftung des Bodens und die Viehzucht. Ihre Produkte sind pflanzliche und tierische Nahrungsmittel, Futtermittel sowie Rohstoffe für Gewerbe und Industrie.
Lean Production
Diese Form der schlanken industriellen Produktion erreicht durch geringe Produktezyklen und geringe Lagerbestände, eine grosse Produktepalette, häufige Durchbrüche im Design und v.a. eine effektive, motivierte und in kleinen Teams organisierte Arbeitnehmerschaft hohe Produktequalität bei geringen Kosten.
Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA)
Seit dem 1. Januar 2001 erhobene, vom Transportgewicht, der Transportdistanz und dem Schadstoffausstoss abhängige Abgabe des Schwerverkehrs für die Benützung des Schweizer Strassennetzes. Die LSVA realisiert die - > Kostenwahrheit nach dem Verursacherprinzip.
Liberalisierte Marktwirtschaft
Liberalisiert heisst hier, dass die Marktwirtschaft von staatlichen Einschränkungen (Subventionen, Protektionen, und nicht marktkonformen Sozial- und Umweltabgaben) befreit ist.
Lokalisationsvorteile
Kostenvorteile, die sich aus der Ansiedlung vieler Betriebe einer ähnlichen Branche an einem Ort durch die Konzentration geeigneter Arbeitskräfte, Ausbildungsstätten, Zuliefer- und Servicebetriebe ergeben (- > Urbanisationsvorteile)
Massentierhaltung
Bodenunabhängige, energie- und futterintensive Viehwirtschaft mit der Konzentration von sehr hohen Tierbeständen und der Reduktion der menschlichen Arbeitskraft durch einen hohen Kapitaleinsatz.
Massentourismus
Das konzentrierte Auftreten von Touristen in einer Region. Hat negative Folgen für die Zielregion, entweder ökologischer oder kultureller (- > Kulturverlust) Art. Entwickelte sich als Folge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg.
McWorld
Die McWorld steht in Benjamin Barbers Theorie für die homogenisierenden Kräfte der Globalisierung. Der Ausdruck wurde von McDonald's abgewandelt, einem Konzern, der global die gleichen Produkte in gleich aussehenden und funktionierenden Restaurants feilbietet.
Mobilität
Bezeichnet die Fähigkeit und die Bereitschaft des Menschen zur Veränderung (der Position im Raum), beweglich zu sein, Orte frei aufsuchen zu können. Neben dieser räumlichen Mobilität gibt es in der Geografie des Menschen auch die soziale Mobilität. Sie beschreibt Veränderungen der Position des Einzelnen in der Gesellschaft.
Moderne
Die Moderne ist eine Epoche, die mit der Aufklärung Ende des 17. Jahrhunderts begann und - je nach Betrachtungsweise - heute noch andauert. Ihr Ziel war und ist es, den Mangel durch Fortschritt zu beseitigen und auf eine sozial gerechte und aufgeklärte Gesellschaft hinzuwirken.
Monokultur
Eine Monokultur ist eine landwirtschaftliche Nutzungsform, bei der der Boden über Jahre durch dieselbe Kulturpflanzenart genutzt wird. Als Nutzpflanzen kommen sowohl einjährige (Tabak, Weizen, Reis, Mais, Hopfen) als auch Dauerkulturen in Frage (Wein, Fichten in der Forstwirtschaft).
Nachhaltige Entwicklung
Engl. sustainable development: steht für eine Entwicklung, die gewährleistet, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse zu beeinträchtigen. Die Anliegen der Umwelt, der Wirtschaft und der Gesellschaft bilden die drei gleichberechtigten Dimensionen der Nachhaltigkeit.
Nachhaltiger Tourismus
Tourismus, der in sozialer, kultureller, ökologischer und wirtschaftlicher Art auf Langfristigkeit ausgerichtet ist und die Ressourcen der Zielregion schont.