chron. Parodontitis

- Ätiologie, Krankheitsbild, Therapie - Beeinflussende Faktoren

- Ätiologie, Krankheitsbild, Therapie - Beeinflussende Faktoren


Kartei Details

Karten 18
Lernende 11
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.05.2010 / 05.07.2020
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Wie ist die bakterielle Infektion in der tiefe der Parodontalen Tasche? Welche Bakterienarten überwiegen?

Ähnlich wie bei der Gingivitis-Plaque überwiegen in der supragingivalen Plaque grampositive Kokken und Stäbchen.

Diese Plaque bildet die Matrix für den bei der chron. Parodontitis obligaten Zahnstein.

Subgingival werden vorwiegend obligate anaerobier und gramnegative MO gefunden.

Die subgingivale Flora ist sehr komplex, unter anderem sind in aktiven Taschen grössere Anzahlen von:

•Porphyromonas gingivalis (Pg)

•Prevotella intermedia (Pi)

•Treponema denticola (Td)

•Actinobacillus actinomycetemcomitans (Aa)

•Tannerella forsythensis (Tf)

somit ist sie eine Mischflora aus diesen Bakterien Spezies :)

Wie werden die MO in der Tiefe der parodontalen Tasche modifiziert?

- MH

- Ernährung

- Medikamente

- Retentionsfaktoren

Weshalb ist die Paro ein multifaktorielles Geschehen?

Man hat früher die mikrobielle Plaque als einziger o. zumindest wichtigster Ursachenfaktor angesehen.

Die Paro wird heute jedoch als eine multifakt. Erkrankung verstanden, bei der neben bestimmten Bakterien, die individuelle Reaktionslage des Wirtes & invididuelle Risikofaktoren die Entstehung oder auch den Verlauf modifizieren.

Die individuellen Risikofaktoren beeinflussen in ihrer Gesamtheit die Immunabwehr des Wirtes negativ!

Welches sind die Hauptmechanismen die zu einer Paro führen?

> Pathogene MO (A. actinomycetemcomitans, P. gingivalis, T. forsythensis, P. intermedia, T. denticola)

> Stabilisierende Bakterien

> Anfälligkeit von Patient und Stelle

- Erkrankungen mit Wirkung das Parodont (Häma., hormonell, genetisch und Infektionskrankheiten)

- Hormone (Schwangersch.), Genetik (Vererbung, ind. Resistenz, Immunstatus), Diverses (Allergien, Hypersensibilitätsreaktion)

- lokale Faktoren (Anatomie- Alveolarknoche, Gingivabreite- und Dicke), Parafunktion (Bruxismus, Lippen- u. Zungenpressen, Mundatmung, Funktion- Hypofunktion, okkl. Trauma, Trauma- mech. od. chemisches Trauma)

Welche Punkte befinden sich auf dem Schema des multifaktoriellen Geschehens?

1. Pathogene MO (Aa, Pg, Pi, Tf, Td)

2. Genetik z.B. Vererbung, hämatogog. Erkrankungen, Hormone, Syst. Erkrankungen

3. Gewohnheiten z.B. allg. Umgang mit Gesundheit, Rauchen, Alkohol, Ernährung und Medikamente

4. soziales Umfeld z.B. Familie, Erziehung, Beruf & Kultur

5. Neg. Stress/ Psyche- Immunmodulation

Welches sind die vier Haupt Co- Faktoren bei der Entstehung einer chron. Paro?

Wie sieht das Krankheitsbild einer chron. Paro aus bzw. welches sind die Hauptsymptome?

Im BG befindet sich ein ausgeprägtes entzündliches Infiltrat u. Kollagenverlust!

In akuten Stadien kommt es zu Eiterbildung. Der Knochen wird resorbiert, tiefer Knochenmarkbereich wird in fibröses BG umgewandelt.

Die Hauptsymtpme einer Paro sind:

- Symptome der Gingivitis

- echte paro. Taschen & Knochenschwund --> beides Attachmentverlust

Diese obligaten Hauptsymptome müssen für die Diagnose "Parodontitis" gleichzeitig vorhanden sein.

Sie können in versch. Varianten & messbaren Schweregraden auftreten.

Welche Begleitsymptome können in späteren Stadien das Krankheitsbild modifizieren oder komplizieren?

--> jedoch nicht obligat bei jedem PAR- Pat. obligat auftreten

- Schrumpfung der Gingiva

- Schwellung der Gingiva

- Furkationsbeteiligung

- Zahnlockerungen (erhöhte ZB)

- Zahnverluste

- Zahnwanderungen, -kippungen, -elongationen

- Taschenaktivität wie: Blutung, Eiter o. Exsudat

- Taschen- u. Furkationsabszesse

- Fisteln

Wie wird das Taschenepithel beschrieben?

- unregelmässig

- bis zum BG hin verzapfte Epithelleisten

- Apikal geht das Taschenepi. in ein meist kurzes Saumepithel über

- Transmigration polymorphkerniger neutrophiler Granulozyten durch das Taschenepithel

- zur Tasche hin ü. den BG-Papillen oft sehr dünnes, teils ulzeriertes Epithel

Therapie

Wie ist das Vorgehen bei einem Paropat. in der Initialphase I?

Was ist das Ziel?

Ziel: Mundhygienefähigkeit herstellen!

--> Pat. für parodontale Gesundheit gewinnen.

--> Herstellung hygienischer, möglichst plaque- und zahnsteinfreier MH- Verhältnisse

--> Prävention des Fortschreitens

Vorgehen

--> MHI/ MH- Programm erstellen/ optimieren

--> supragingivale Plaque- und Zahnsteinentfernung (USG, lok. Handinstr.)

--> Entfernung iatrogener Reize

--> Elimination v. Schlupfwinkeln

Vorteile USG?

> Konkremente werden schonender entfernt

> Bakterizide Wirkung u. Zertrümmerung von Biofilm wird erzielt

> weniger Ermüdung & Zeitaufwand

> effektives Vorgehen

> besserer Zugang zum Taschenfundus u. Furkation --> genauer STI- Wert muss aufliegen

> gute Zugänglichkeit bei Einziehungen

> optimale Besprühung der Tasche

> druckloses u. physiolog. Arbeiten

> allseits Wirkendes Arbeitsende

> kein schärfen der Instrumente

Nachteile USG?

> wenig Taktilität

> Aerosol

> ständiges Absaugen

> kann unangenehm für Pat. sein

> fehlende Anwendungssystematik

Nenne die Wirkungsweisen des USG!

Es gibt 3

Die primäre Wirkung des USG beruht auf einer mech. Schwingung der Arbeitsspitze im Raum, was bei Berührung der Wurzel zur Zersetzung u. Entfernung von Konkrementen führt.

Die Schwingung ist primär von der Frequenz (Anz. Schwingungen pro Sekunde in Hz gem.) und der Amplitude (Grösse der Spitzenschwingung), aber auch von der Form und der Länge der Spitze abhängig.

Die Schwingung ist meist linear-elliptisch, bedingt gleichmässige Wirksamkeit n. allen Seiten, bes. auch bei schwierigen Stellen vorteilhaft

Erläutere die Kavitation des USG!

Neben dem mech. Effekt zeigt auch die Spülung per se eine Wirkung.

Das USG wirkt durch die US- Wellen in der Flüssigkeit. Diese führen zu Kavitationsblasen. Diese führen zu grosser Freisetzung von Energiemengen, was zu Schockwellen mit Temperaturerhöhung führt wenn diese Platzen.

So kann biolog. Gewebe zerrissen werden (somit wirksam bei der Plaqueentfernung) was aber auch Verl. der Gingiva verursachen kann.

Therapie

Wie ist das Vorgehen bei einem Paropat. in der Initialphase II?

Welche Instrumentation benutzt die DH?

USG- Entfernung d. subgingivalen ZS/ Taschenspülung u. Entfernung der Swimmersplaque

Universalcurette- sub- und supragingivales Scaling aller Zahnflächen

Gracey Curette- subgingivales Scaling, jeweils spezifische Zahnfläche

Weshalb sind die Gracey Curetten in der Initialphase II indiziert?

Gracey Curetten sind Spezialinstrumente für das subgingivale Debridement. Sie werden für das "Feinscaling" gebraucht, jeweils nach den Universalcuretten. Deshalb werden sie auch "Finishing Curettes" genannt.

Reevaluation wann und warum?

Welche Ziele verfolgen wir?

Das Ziel ist; Resprobleme zu erkennen.

Die Neubeurteilung findet frühestens nach 6-8 Wo. statt.

Diese ist in erster Linie da, damit sich die DH ein Bild über die entsprechende Gewebsantwort machen kann (Heilung beurteilen). Sie vergleicht die indizierten Befunde mit den Initialbefunden.

Um die Ziele zu erreichen muss man wissen wo man gerade steht. Somit findet die ktr. in der Reevaluation statt um die Situation zu überwachen & die Ziele schlussendlich zu erreichen.

Ziele sind:

> Entzündung eliminieren

> Reduktion der Tasche

>Attachmentniveau soll erhalten bleiben

Erläutere die akustische Mikroströmung!

Innere und äussere Wirbel von ständig in eine Richtung verlaufende Flüssigkeitsströmungen erzeugen einen hydrodynamischen Stress, welcher einen erosiven Effekt hat