Christologie
Person und Bedeutung Jesu Christi. Überblick über die zentralen Fragen der Christologie und Soteriologie. Grundlagenliteratur: - Selvatico Pietro / Strahm Doris. Jesus Christus. in Studiengang Theologie. Zürich 2010. - Vorlesungsnotizen Uni
Person und Bedeutung Jesu Christi. Überblick über die zentralen Fragen der Christologie und Soteriologie. Grundlagenliteratur: - Selvatico Pietro / Strahm Doris. Jesus Christus. in Studiengang Theologie. Zürich 2010. - Vorlesungsnotizen Uni
Kartei Details
Karten | 143 |
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Lernende | 17 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Theologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.05.2015 / 12.11.2023 |
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PROLEGOMENA: Was meint Christologie?
Griechisch Xristos = Messias vom Hebräischen "maschiach" = der gesalbte Gottes.
Jesus als der Christus, der Gesalbte Gottes.
PROLEGOMENA: Was ist Aufgabe der Christologie?
Nicht die Verkündigung des Christusglaubens sondern die denkerische Auseinandersetzung mit den biblischen und theologiegeschichtlichen Aussagen über Jesus Christus. Nicht Proklamation sondern diskursive Argumentation.
PROLEGOMENA: Was ist das zentrale Thema der Christologie?
Die Vergeschichtlichung des Wortes Gottes. Christus ist die "Hermeneutik" Gottes. Christus kann nur in hermeneutischer Weise, d.h. als geschichtliche Gestalt nach geschichtlich verfassten Deutemustern, verstanden werden. Jesus Christus gibt es nur in (geschichtlichen) Christusbildern.
PROLEGOMENA: Was ist der Unterschied zwischen Christologie und Soteriologie und wie stehen die beiden zu einander?
Die Christologie fragt nach der Person Jesu (Christologie im engeren Sinn) während die Soteriologie nach der Bedeutung seines Wirkens fragt - Worin besteht das Werk Jesu.
Einige ordnen die Christologie der Soteriologie vor, andere die Soteriologie der Christologie.
Vorordnung der Christologie: Erst wenn man weiss, wer Jesus ist, kann man sein Handeln recht interpretieren. (Pannenberg)
Vorordnung der Soteriologie: Erst wenn man sein Wirken erfahren hat, stellt sich die Frage nach der Identität der Person. (Tillich / Ohlig)
PROLEGOMENA: Welche zwei Grundtypen von Christologie gibt es? Was ist ihre Auffassung?
Christologie von oben: Wählt ihren Ansatz beim ewigen Gottesohn und seiner Menschwerdung. Zweiheit der göttlichen und menschlichen Natur des Gottessohnes wird als immer schon dagewesen vorausgesetzt.
Christologie von unten: Setzt beim irdischen Jesus von Nazaret als letztentscheidender Norm des Glaubens und und als Motiv und tragendem Grund der Nachfolge. Jesus als Weg zu Christus.
PROLEGOMENA: Nenne eine/n Vertreter/in für Christologie von oben und von unten.
Christologie von oben: Erste Vatikanisches Konzil (1869-1870). Jesus Christus als der Überbringer der göttlichen und ewigen Wahrheiten. Karl Barth (1886-1968). Selbstmitteilung Gottes in Christus als der eine und einzige Ausgangspunkt für alle Theologie, Soteriologie und Christologie.
Christologie von unten: Jon Sobrino (1938) "Dass was er (Jesus) war und getan hat, muss erkannt und untersucht werden. (...) ermöglicht den Glaubensschritt: Jesus ist der Christus. (...)". Wir müssen auch heute noch, wie es die ersten Jüngen gingen, den Weg, der zum Ergebnis führt gehen. Jesus kann als Weg zu Christus verstanden werden.
PROLEGOMENA: Ausgangspunkt beim historischen Jesus oder beim Christus praesens. Was ist damit gemeint?
Unterscheidung von Historizität und Geschichtlichkeit. Geschichtlichkeit meint das, was mich betrifft, mich aus meiner Existenzverfassung herausruft. Daher auch kerygmatische Christus. Kerygma = Proklamation der Heilsbedeutung Jesu Christi.
PROLEGOMENA: Nenne einige Vertreter, für welche der Christus praesens (geschichtlich, kerygmatisch) entscheidend ist.
- M. Kähler (1835-1912). Hält einen Vortrag über den sog. historischen Jesus und geschichtlich, biblischen Christus (1982)
- K. Barth (1886-1986). Sieht als Mittelpunkt des Evangeliums den als auferstandenen bezeugten Christus. Beruft sich, ebenso wie R. Bultmann (1884-1976), auf 2. kor 5,16 wo Paulus vom dem Jesus "nach dem Fleisch" spricht, der für ihn soteriologisch und theologisch irrelevant ist.
PROLEGOMENA: Nenne einige Vertreter, für welche der Christus praesens (geschichtlich, kerygmatisch) entscheidend ist. (Neue Frage nach dem historischen Jesus).
- E. Käsemann (1906-1998), E. Fuchs (1903-1983), G. Ebeling (1912-2001). Sie sahen, dass das christologische Kerygma selbst zur Rückfrage auf den historischen Jesus auffordert und verpflichtet, weil es sich eben auf eine irdische Gestalt beurfe und deshalb auch von dieser irdischen Gestalt erzähle.
- Historische Vergewisserung bewahrt den Glauben davor, sich in z.B. gnostische Spekulationen aufzulösen.
LEBEN-JESU-FORSCHUNG: Welche Stationen hat sie durchlaufen?
- Beginn zur Zeit der Aufklärung. Kampf um die Befreiung der wahren Jesusgestalt vom kirchlichen Dogma
- Zu Beginn des 20. Jhds. scheiterte die Leben-Jesu-Forschung
- Seit den 50er Jahren des 20. Jhd. die "neue Frage nach dem historischen Jesus"
- Seit rund zwei Jahrzehnten die "third quest for the historical Jesus"
LEBEN-JESU-FORSCHUNG vor dem Beginn des 20. Jhd?
- Beginn zur Zeit der Aufklärung. Kampf um die Befreiung der wahren Jesusgestalt vom kirchlichen Dogma
- Reimarus, Philosoph und Bibelkritiker, (t1768), reine Vernunftreligion. Wunderbare Vorgänge in den Evangelien rational erklärbar. Bspw. Leeres Grab =) Leichendiebstahl.
- Für Strauss (t1874) war der Jesus der Evangelien mit Mythen verkleidet worden. Wahrheit des Jesusmythos ist die Verbildlichung der Idee vom Gottmenschen.
- Ernst Renan (t1892) schrieb 1863 einen berühmten Jesus Roman indem er mit viel Phantasie historische Elmente der Evangelien zu einer Biographie zusammenfügte.
LEBEN-JESU-FORSCHUNG: Was ist gemeint mit "third quest for the historical Jesus" und nenne einige Vertreter.
- E.P. Sanders (1937) USA, J.D. Crossan (1934) irish-american, G. Theissen (1943) DE. A. Merz (1965) DE
- Sie arbeitet mit einem sozialgeschichtlichen Interesse und berücksichtigt vermehrt auch ausserkanonische oder häretische Quellen.
- Theissen und Merz schreiben in ihrem Buch "der historische Jesus", dass Jesus als Begründer einer innerjüdischen Erneuerungsbewegung anzusehen ist.
PROLEGOMENA: Die beiden grundlegenden Ansätze der Christologie lassen sich zurückführen auf neutestamentliche Überlieferungsstränge - auf welche?
- Vergöttlichung des Menschen: Der Mensch Jesus wird mit Gottes Geist begabt und mit seiner Auferstehung zu Gott erhöht. (Röm 1,3f mit der Auferstehung / Mk 1,10f bei der Taufe / Lk 1,35 vor der Geburt, Geistbegabung schon Marias)
- Vermenschlichung Gottes: Gottes Logos enttäussert sich, ward Fleisch und kehrt mit der Auferstehung zu Gott zurück. (Joh 1,1-14. Prolog / Phil 2,5-11 Christushymnus)
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Welches sind die beiden Grundfragen?
- Wie verhält sich die Selbstäusserung Gottes (Logos, Selbstmitteilung, Offenbarung) und die Selbstentäusserung in Jesus Christus als dem "fleischgewordenen" Logos zu Gott selbst. Oder anders: Wie ist das Verhältnis vom Vater zum Sohn, bzw. logos?
- Wie verhält sich das Göttliche (der Logos) an/in Jesus zu seinem Menschsein? Oder anders: Wie verhält sich das göttliche Wesen in Jesus zum menschlichen Wesen?
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Welche Geistesströmung prägte die Christologie der ersten (v.a. drei) Jahrhunderte?
Mittelplatonismus - synkretistische Form von Platonismus (Platon 347 v. Chr) :
- Stufenbau der Wirklichkeit: An der Spitze der transzendente Gott, der Geist (nous) ist, die Ideen in sich enthält, die ewige Ursache aller Dinge und der Urheber der Weltordnung ist.
- Auf unterer Stufe wirkt die transzendente Weltseele
- Auf noch unterer Stufe Welt mit Göttern, Dämonen und Menschen, die wegen ihrer Geistbegabung mit Göttern verwandt sind.
- Auf unterster Stufe Tiere und Pflanzen
DIe Gott nachgeordneten Wesen bis zum Menschen sollen Mitgestalter der göttlichen Ordnung sein, um so sich Gott anzugleichen, vergöttlicht zu werden, was das höchste Ziel der Ethik ist.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Welche Art von Christologie herrschte bis ins 3. Jhd grösstenteils?
grosskirchliche Theologen und Amtsträger sprachen in einer überraschenden Selbstverständlichkeit von Jesu Göttlichkeit und Menschlichkeit. Man sprach von einer unspekulativen grosskirchlichen Christologie.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Welche zwei Vertreter hatten in den ersten Jhd grossen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Christologie?
Ignatius von Antiochia (t 117): hält am biblischen Monotheismus fest. Es gibt einen Gott, der sich geoffenbart hat durch seinen Sohn JX, der sein aus dem Schweigen hervorgegangenes Wort ist.
Irenäus von Lyon (t 202): Erlösungslehre, die durch zwei christologische Hauptmotive geprägt ist: Rekapitulationsmotiv und Tauschmotiv.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet das Rekapitulationsmotiv bei Irenäus von Lyon?
Motiv der Zusammenfassung. Anlehnung an Eph. 1,10. Dass der ewige Sohn Gottes durch seine Menschwerdung die gesamte Menschheit und das All überhaupt in sich zusammenfasst. Christus nimmt teil an den menschlichen Erfahrungen bis hin zur Passion. Rettet zunächst das, was in Adam verlorengegangen ist - Gehorsam. Kann als Mensch den Menschen wieder aufnehmen und als Gott in ihm das Übel besiegen.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet das Tauschmotiv bei Irenäus von Lyon?
"Der Sohn Gottes ist aus grenzenloser Liebe geworden, was wir sind, um uns zu dem zu machen, was er ist."
Bei Athanasius (t 373) heisst es später prägnant: "Er wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden."
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Worauf reagiert Irenäus von Lyon mit seiner Christologie?
Nebst der Strömung aus dem radikalen Judenchristentum, die in Jesus nur einen Menschen sahen, auch auf den Dualismus der Gnosis und Markions. Dualismus: Gutes und böses Prinzip. Das böse bewirkt die Materie und das Fleisch. Sind daher abzustossen.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was war in altkirchlicher Zeit ein Hauptanliegen in Bezug auf die Christologie?
die ungeteilte Einzigkeit Gottes zu bewahren. Dies geschah indem entweder die menschliche Seite Jesu überbetont wurde und seine Göttlichkeit vernachlässigt wurde. Oder indem die göttliche Seite Jesu überbetont wurde und seine Menschlichkeit vernachlässigt wurde.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Nenne die wichtigsten Verstehensmodelle der altkirchlichen Christologie.
- Adoptianismus
- Modalismus
- Subordinatianismus
- Arianismus
- Doketismus
- Gnosis
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet Adoptianismus?
JX wurde bei seiner Taufe - oder auch erst bei er Auferstehung - von Gott adoptiert und mit dem Heiligen Geist ausgestattet.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet Modalismus?
von lat. modus - Art und Weise. Auch Monarchianismus, (gr. monos - allein, arche - Urgrund).
Vater, Sohn und Heiliger Geist sind verschiedene Erscheinungsweisen des einen Gottes.
Smyrna/Praxeas (um 190): Der Vater selbst sei auf Erden als Sohn erschienen, habe gelitten, sei gestorben und habe sich selbst auferweckt.
für griechisch-römisches Denken absurde Vorstellung ein Gott der leidet.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet Subordinatianismus?
Weg einer "Christologie von oben". Rückgriff auf die Vorstellung des logos (griech. Denken, Vernunft, Sinn, Wort) als das universale vernünftige Weltprinzip. In der jüdischen Philosophie Philons (t um 50) meint logos den ersterzeugten Sohn Gottes, das Urbild der sichtbaren Welt, Vermittler zwischen Gott und seiner Schöpfung. Jesus als dieser logos. Als ersterzeugter nicht "eines Wesens" mit dem Vater sondern nur eine göttliche Kraft, durch die der Vater auf die Welt einwirkte. Dem Vater subordiniert.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was meint die Lehre vom logos spermatikos und wer hat sie geprägt?
Justin der Märtyer (t um 165). In Schöpfung und Geschichte hat Gott durch seinen Logos gewirkt. Hat logos von jeher in die Welt als Samenkörnen gelegt. In JX hat logos dann in seiner ganzen Fülle eine irdische Gestalt angenommen.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet Arianismus?
Geht auf Arius von Alexandrien zurück (t 336). Theologische Schule von Antiochien. "Christologie von unten".
Einzigkeit Gottes, der allein, von nichts und niemandem gezeugt und ewig sei. Gott hat vor aller Zeit den Sohn gezeugt oder erschaffen. Kann ihn nur Gott nennen, wegen der Herrlichkeit, die ihm wegen seiner Sittlichkeit zugeschrieben wurde. Ist aber nicht wirklich Gott.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was bedeutet Doketismus?
von gr dokein = scheinen. Irdische Körperlichkeit Jesu ist nur Schein und Sinnestäuschung gewesen.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Wann war dieses Konzil und weshalb?
- 325.
- Wurde von Kaiser Konstantin zur Wahrung der Reichseinheit einberufen. Streit des Arius (Antiochenische Christologie vs. Alexandrinische Christologie) erfasste inzwischen ganzen Osten des Reiches.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was wird am Konzil von Nicäa 325 beschlossen?
Dass Jesus Christus von der Kirche als "wahrer Gott aus wahrem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, wesensgleich mit dem Vater" bekannt wird. (homoousios)
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was war die Position der antiochenischen Schule, was die der alexandrinischen?
Antiochenisch: Als neuer Adam ist Jesus zum Vollender der Menschheitsgeschichte berufen. Bahnt den Weg zu Gott, auf dem ihm die Menschen dann folgen sollen. Unterscheidung der beiden Naturen in Christus.
Alexandrinisch: die zweite Person der göttlichen Trinität hat sich "herabgelassen", die menschliche Natur mit sich vereint und damit vergöttlicht. Die beiden Naturen verbinden sich zu einer physisch-substantiellen Einheit, verschmelzen dabei aber nicht.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was war die Hauptfrage beim Konzil von Chalcedon und wann fand es statt?
- 451
- Wie sowohl volles Gottsein als auch volles Menschsein in Christus mit der Personeinheit des Erlösers zusammengebracht werden können.
- Problem: Mit der Betonung der vollen Gottheit Jesu (Nicäa) konnte die Menschheit leicht unterbestimmt werden. J musste aber ganz Mensch sein um sündige Menschheit zu erlösen.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Wer ist Jesus für die antiochenische Schule?
Als neuer Adam (Röm 5,12 / 1. Kor 15) ist Jesus zum Vollender der Menschheitsgeschichte berufen. Bahnt den Weg zu Gott auf dem ihm die Menschen dann folgen können und sollen. Unterscheidungschristologie: Unterscheidung der beiden Naturen in Christus; enge Verbindung aber keine Vermischung.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Wer ist Jesus für die alexandrinische Schule?
Jesus als zweite Person der göttlichen Trinität hat sich herabgelassen, die menschliche Natur mit sich vereint und sie damit vergöttlicht. Einigungschristologie: Die beiden Naturen verbinden sich zu einer physisch-substantiellen Einheit, verschmelzen dabei aber nicht.
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was sind die Hauptaussagen im Glaubensbekenntnis von Chalcedon?
Jesus Christus ist:
- ein und derselbe (2 Naturen in einer Person): unvermischt/unverändert - ungelteilt/ungetrennt
- vollkommen in der Gottheit (Alexandrinisch)
- vollkommen in der Menschheit (Antiochenisch)
- aus Vernunftseele und Leib (gegen Position, dass nur Seele von JX göttlich sei)
- wesensgleich mit dem Vater (Nicäa)
- wesengleich mit uns der Menschheit nach (neu)
- aus dem Vater gezeugt (Ps 2.7)
- Maria als Gottesgebärerin (im Hintergrund Streit ob Gottesgebärerin oder Christusgebärerin)
ALTKIRCHLICHE CHRISTOLOGIEENTWICKLUNG: Was ist am Begriff der Natur(en) problematisch?
Dilemma: Geht man von zwei Naturen in Christus aus, wird X zur zusammengesetzten Person. Geht man aber von der Einheit der Person aus, wird das Menschsein Jesu zugunsten seines Gottseins verkürzt.
CHRISTOLOGIE MITTELALTER / REFORMATION: Warum kommt es im 15./16. Jhd zu einer Wende?
- Pestkatastrophen - Gefühl des Ausgeliefertseins an einen unberechenbaren Willkürgott
- Ordnung der Welt scheint zu zerbrechen
- Konzentration auf das Subjekt - wird bedrängend seit der im Spätmittelalter wachsenden Heilsangst (massiv ausgelöst durch die Pest)
- Sündenbewusstsein verstärkt sich
CHRISTOLOGIE MITTELALTER / REFORMATION: Welches ist die religiöse Grundfrage des spätmittelalterlichen Menschen? Und wie lautete die grundlegende Antwort der Reformatoren?
- Wie stimme ich Gott gnädig? Wie finde ich zum Heil? Wie wird Christus mein Erlöser und Rechtfertiger?
- Rechtfertigung des Sünders vor Gott allein aus dem Glauben (nicht Werke)
CHRISTOLOGIE MITTELALTER / REFORMATION: Wie sieht Luther den Menschen?
Als durch und durch sündige Wesen. Erlösung gibt es nur extra nos in JX.
CHRISTOLOGIE MITTELALTER / REFORMATION: Wie sieht Luther Jesus?
- J hat sich Gott geopfert, ihn versöhnt und Genugtuung geleistet
- er hat uns dem Teufel abgekauft