Chemie 512: Reaktionslehre 2/3

Säure-Base-Reaktionen

Säure-Base-Reaktionen

Valentin Suter

Valentin Suter

Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Chemie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 12.01.2013 / 24.06.2017
Weblink
https://card2brain.ch/box/chemie_512_reaktionslehre_23
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/chemie_512_reaktionslehre_23/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Typische Stoffeigenschaften von Säuren?

Saurer Geschmack, ätzende Wirkung. Trifft aber nicht auf alle Säuren zu (siehe Wasser).

Säure-Base-Indikatoren

Farbstoffe, welche sich bei Säuren und Basen unterschiedlich färben.

Wodurch wird die saure Wirkung von Lösungen verursacht?

Durch die Oxonium-Ionen (H3O+), welche bei der Reaktion eines Säure- mit einem Wasser--Molekül entstehen.

Je höher die Oxonium-Konzentration, desto saurer die Lösung.

Wodurch wird die alkalische Wirkung einer Lösung verursacht?

Durch die Hydroxid-Ionen (OH-), welche bei der Reaktion einer Base mit Wasser entstehen.

Alkalische Wirkung umso stärker, je höher die Hydroxid-Ionen-Konzentration.

Dissoziation

Trennung eines Säure-Moleküls in ein Wasserstoff-Ion (H+) und ein Säurerest-Ion.

Was zeichnet die Struktur von Säuren bzw. Basen aus? (Welche Bedingung muss erfüllt sein, damit sie als Säure bzw. Base reagieren können?)

In einem Säure-Molekül muss mindestens ein Wasserstoff-Atom deutlich polar gebunden sein.

Eine Base muss mindestens ein freies Elektronenpaar besitzen.

Korrelierendes Säure-Base-Paar

Eine Säure wird durch Abgabes eines Protons zu einer Base. Dieses wird bei der Rückreaktion durch Protonenaufnahme wieder zur Säure. Man nennt dies ein korrelierendes Säure-Base-Paar.

Was versteht man unter der Säurestärke und wie wird sie angegeben?

Die Säurestärke beschreibt die Neigung zur Protonenabgabe. Als Mass der Säurestärke dient die Säuerkonstante (Anteil der Säure-Moleküle, die ihr Proton ans Wasser abgeben).

Je höher die Säurekonstante (oben in der Reihe), desto weiter rechts liegt das Gleichgewicht zwischen Säure und korrespondierender Base.

Die Säurestärke ist eine Stoffeigenschaft. Sie hat nichts mit der Säurekonzentration oder der Wirkung einer Säure zu tun!

Kann eine Flusssäure einen tieferen pH-Wert haben als eine Salzsäure, obwohl die Säurestärke geringer ist?

Ja, wenn die Konzentration der Flusssäure viel höher ist, kann die Lösung trotz geringerer Säurestärke eine höhere H3O+-Konzentration aufweisen, und dadurch einen geringeren pH-Wert.

Wovon ist die Säurestärke abhängig?

Die Säurestärke nimmt mit der Polarität und der Länge der H-A-Bindung zu. Die Polarität ist nicht nur von der Elektronegativität des direkten Bindungspartners (z.B. O) des H-Atoms abhängig, sondern auch von weiteren Atomen, die ans O-Atom gebunden sind (und damit die Polarität verstärken oder abschwächen).

Es lässt sich grundsätzlich sagen: Innerhalb einer Gruppe nimmt die Säurestärke wegen der Zunahme der Bindungslänge zu. Innerhalb einer Periode nimmt die Säurestärke wegen der Zunahme der Polarität zu.

Was versteht man unter der Basenstärke?

Die Basenstärke ist wie die Säurestärke eine Stoffeigenschaft und bezeichnet die Neigung zur Protonenaufnahme.

Je stärker eine Säure, desto schwächer die korrelierende Base.

Auf welcher Seite liegt das Gleichgewicht bei einer Protolyse?

Das Gleichgewicht liegt immer auf der Seite mit der schwächeren Säure, bzw. der schwächeren Base.

Es genügt, entweder die Säuren oder die Basen einer Reaktion miteinander zu vergleichen, um das Gleichgewicht zu bestimmen.

Was sind Ampholyte?

Teilchen, die als Base oder als Säure reagieren können. Neben Wasser sind es meist Hydrogen...-Ionen (HSO4-).

Neutralisation

Reaktion einer sauren Lösung mit einer Base. Dabei reagieren die H3O+-Ionen mit den OH--Ionen zu Wasser.

Was versteht man unter vollständiger Neutralisation?

Eine Neutralisation ist vollständig, wenn die Stoffmengen der Säure und Base äquivalent sind (das heisst, wenn sie in der Zahl der H3O+- und OH--Ionen übereinstimmen.

Ist die Säure mehrprotonig (gibt mehr als ein Proton ab), braucht es die vielfache Menge des Hydroxids. Ist die Base mehrwertig (mehr als ein Hydroxid-Ion), braucht es entsprechend das Vielfache der Säure.

H2SO4   +   2 KOH   ——►   2 H2O   +   CaCl2

Nichtmetaloxide reagieren mit Wasser zu Säuren. Nenne die wichtigsten Nichtmetalloxide und die zugehörigen Säuren.

SO2 : H2SO3 (Schwefelige Säure)

SO3 : H2SO4 (Schwefelsäure)

P4O10 : H3PO4 (Phosphorsäure)

CO2 : H2CO3 (Kohlensäure)

 

Nenne die wichtigsten Säuren und deren Eigenschaften.

Salzsäure: Lösung aus Wasserstoffchlorid (HCl) in Wasser. Kommt im Magensaft des Menschen vor. Trägt zum sauren Regen bei.

Schwefelsäure (H2SO4): Entsteht bei Reaktion von Schwefeltrioxid mit Wasser. Zweiprotonige Säure, gibt in Wasser die erste praktisch vollständig ab.

Salpetersäure (HNO3): Entsteht bei Reaktion von NO2 mit Sauerstoff und Wasser.

Carbonsäuren (organische Säuren): Ameisensäure, Essigsäure, Citronensäure, Weinsäure etc. Enthalten alle die Atomgruppe -COOH. Carbonsäuren spalten nur das Proton dieser Gruppe ab.

Nenne die wichtigstens Basen und deren Eigenschaften.

Ammoniak (NH3)

Hydroxide: Enthalten Hydroxid-Ionen (OH-) als Anionen. Bekannte Alkalimetall-Hydroxide sind NaOH (bildet in Wasser Natronlauge) und KOH (bildet Kalilauge).

Carbonate: In Wasser entsteht Kohlensäure, die leicht zerfällt. Wird zur Neutralisation eingesetzt.

Warum leitet auch absolut reines Wasser den Strom?

Dies liegt an der Autoprotolyse des Wassers. Wasser-Moleküle reagieren in sehr kleiner Anzahl mit anderen zu H3O+ und OH-.

Wie berechnet sich das Ionenprodukt des Wassers?

Das Ionenprodukt KW berechnet sich aus dem Produkt der OH-- und der H3O+-Ionen. (Im Gegensatz zur normalen Gleichgewichtskonstante K wird also die Division durch c(H2O) weggelassen.

In reinem Wasser ist c(H3O+) = c(OH-). Werden nun geringe Mengen von Säuren oder Basen hinzugefügt, bleibt das Ionenprodukt konstant, da sich bei einer Vervielfachung der Oxonium-Ionen die Hydroxid-Ionen entsprechend verringern und umgekehrt.

Kw = c(H3O+) * c(OH-) = 10-14 mol2/L2 (bei 25°)

Woraus berechnet sich der pH-Wert (mathematische Definition)?

Der pH-Wert ist der negative Zehner-Logarithmus des Zahlenwerts der Oxonium-Ionen-Konzentration. Ist die Oxonium-Konzentration klein (10-14), so ist der pH-Wert gross (14).

In welchem Zusammenhang stehen pH-Wert und pOH-Wert?

Der pOH-Wert gibt analog zum pH-Wert den negativen Logarithmus des Zahlenwerts der Hydroxid-Ionen-Konzentration an. pH + pOH = 14