BWL06 Investitionsrechnung
Lernkarten des Studienmoduls BWL06
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Set of flashcards Details
Flashcards | 167 |
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Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 23.09.2014 / 03.05.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/bwl06_investitionsrechnung
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Dynamische Amortisationsrechnung Ergebnisse eindeutig?
Die dynamische Amortisationsrechnung führt nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen
- wenn keine Normalinvestition vorliegt oder
- wenn eine Amortisation im Zeitablauf abnehmende Restwerte einbeziehen soll
Wie bewerten Sie die dynamische Amortisationsdauer als Kriterium für eine Investition?
Die dynamische Amortisationsrechnung sollte nie als alleinige Entscheidungsgrundlage verwendet werden, denn es werden nicht alle durch eine Investition ausgelösten Zahlungen berücksichtigt. Alle Zahlungen, die planmäßig nach dem Amortisationszeitpunkt erfolgen, werden vernachlässigt. Man betrachtet damit in der Regel nur Teile der Investition. Es können weder Aussagen zur Verzinsung des vom Investor eingesetzten Kapitals noch zu einem möglichen Vermögenszuwachs gemacht werden.
Was drückt der Kapitalwert aus?
C>0: Investition führt zu einem Vermögenszuwachs
C<0: Investition führt zu einer Vermögensabnahme
C=0: Investition deckt gerade ihre Kapitalkosten
Definition Annuitätenmethode
Bei der Annuitätenmethode wird der Kapitalwert auf eine jährlich gleichbleibende Zahlung (Annuität) umgerechnet. Die Annuität ist eine Zahlung, die bei vorgegebener Laufzeit denselben Kapitalwert aufweist wie die ursprünglich betrachtete Investition.
Die Annuität einer Investition errechnet sich wie folgt:
1.) Ermittlung des Kapitalwertes wie bei der Kapitalwertmethode
2.) Multiplikation des Kapitalwertes mit dem Kehrwert des Rentenbarwertfaktors
Teilschritte der Nutzwertanalyse
- Ziele festlegen und für eine Bewertung von Investitionsmöglichkeiten relevante Zielkriterien bestimmen
- Gewichtungen für die unterschiedlichen Ziele und Kriterien festlegen
- den Kriterienausprägungen jeweils Teilnutzenwerte zuordnen
Wieso sollten k.o. Kriterien im Vorfeld einer Nutzwertanalyse definiert werden
Die Nutzwertanalyse ist ein aufwendiges Verfahren. Deshalb ist es aus praktischen Gründen nicht sinnvoll, offenkundig ungeeignete Alternativen in die Planung mit einzubeziehen.
Nehmen Sie Stellung zu der Aussage, eine Nutzwertanalyse liefert bei korrekter Durchführung keine richtigen, aber in sich schlüssige Ergebnisse
Bei der Nutzwertanalyse gibt es kein richtiges oder falsches Ergebnis, weil die entscheidungsrelevanten Kriterien und ihre Gewichtung subjektiv sind. Wenn zwei Personen anhand derselben Kriterien eine Nutzwertanalyse durchführen, kommen sie trotzdem zu verschiedenen Ergebnissen, weil sie den Kriterien verschiedene Gewichtungen zugeordnet haben. Insofern ist jede korrekt durchgeführte Nutzwertanalyse in sich schlüssig, im Vergleich zu einer anderen Nutzwertanalyse aber nicht richtig oder falsch.
(Warum) Nutzwertanalyse/ Nutzwertanalyse im Vergleich zu traditionellen Investitionsrechnungsverfahren
Häufig werden verschiedene Verfahren der Investitionsrechnung nebeneinander verwendet. Dies geschieht deshalb, weil mehrere Zielsetzungen gleichzeitig wichtig für betriebliche Entscheidungen sind. Widersprechen sich die Ergebnisse, muss im Einzelfall geklärt werden, auf welcher Basis eine Entscheidung getroffen werden soll.
Traditionelle Investitionsrechnungsverfahren errechnen allerdings nur finanzielle Zielgrößen. Deshalb wurde mit der Nutzwertanalyse ein Verfahren entwickelt das es erlaubt, mehrere Zielsetzungen nebeneinander abzubilden und dabei auch nicht finanzielle Zielgrößen zu berücksichtigen. Sie zeigt auf, in welchem Maße eine Vielzahl von Zielen erreicht wird.
Welche Probleme entstehen bei der Rangordnung von Investitionen bei fixem Investitionsbudget (oder so ähnlich)/ Probleme (Kritik) bei Rangordnungsverfahren.
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Die Datenerhebung ist sehr aufwändig und häufig sind die benötigten Informationen nicht verfügbar
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Abhängigkeiten können nicht berücksichtigt werden
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Beliebige Teilbarkeit ist erforderlich
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Folgejahre werden nicht berücksichtigt
-
Die Möglichkeit von Budgeterweiterungen wird nicht berücksichtigt
DEAN-Modell
Das DEAN-Modell ist eine Erweiterung des Rangordnungverfahrens bei konstanten Finanzierungskosten und vorgegebenem Budget. Grundlage ist der interne Zinsfuß. Hier geht man davon aus, dass bei steigenden Finanzierungskosten Budgeterweiterungen möglich sind. Das Programm wird so lange ausgeweitet, bis die Rendite der Investition unter die Kosten der Finanzierung sinkt. Der Punkt an dem die Rendite die Kosten genau deckt ist die Cut-off-rate.
Minimax-Regel
Maximiere das Minimum
Wähle jene Investitionsalternative, bei der das ungünstigste Ergebnis noch am besten ausfällt
==> pessimistischer Investor
Maximax-Regel
Wähle jene Alternative, bei der das günstigste Ergebnis maximal ausfällt
==> optimistischer Investor
Minimum-Regret-Regel
(Regel des geringsten Bedauerns)
Wähle jene Alternative, bei der die maximalen Gewinnverzichte am geringsten sind
Hurwicz-Regel
Realisiere jene Alternative, die den höchsten Optimismus-Pessimismus-Parameter aufweist
(das schlechteste Ergebnis wird mit dem Pessimismusparameter und das beste Ergebnis mit dem Optimismusparameter gewichtet).
Parameter von 0,3: 30 % optimistisch, 70 % pessimistisch
Drei Verfahren zur Berücksichtigung der Unsicherheit bei Einzel- und Auswahlentscheidungen
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Korrekturverfahren
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Sensitivitätsanalyse
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Risikoanalyse
Korrekturverfahren
Die Grundidee besteht in der Veränderung der Inputgröße durch Risikozuschläge bzw.
-abschläge.
Bsp.: Erhöhung Kapitalzinssatz, Veränderung Ein-/ Auszahlung, Reduzierung Nutzungsdauer
Vorteile: Einfache Anwendbarkeit; die Entscheidungsträger machen sich intensiv über ein gegebenes Risiko Gedanken
Nachteile: Keine objektiven Maßstäbe für die Höhe der Risikozu- und -abschläge
Sensitivitätsanalyse
Die Sensitivitätsanalyse soll feststellen, wie empfindlich eine Zielgröße (Gewinn, Rendite etc.) auf die Veränderung einer oder mehrerer Eingangsvariablen reagiert (Auszahlungen, Nutzungsdauer etc.).
Nachteile: Keine Entscheidungskriterien und damit keine eindeutige Lösung des Unsicherheitsproblems; Es wird nicht beachtet, dass Inputgrößen voneinander abhängig sein können
Sensitivitätsanalyse
Welche Fragen beantwortet sie?
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Welchen kritischen Wert darf eine unsichere Eingangsvariable bei einem vorher festgelegt Kalkülzielwert annehmen? (z.B. Gewinn, Rendite, Kapitalwert)
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Wie verändert sich der Kalkülzielwert auf prozentuale Änderungen der einzelnen Inputgrößen? (z.B. Ein- und Auszahlungen)
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Gibt es einen Punkt für eine unsichere Eingangsvariable, ab dem sich die relative Vorteilhaftigkeit eines Vorhabens im Rahmen einer Auswahlentscheidung ändert?
Risikoanalyse
Mit der Risikoanalyse kann man ein Risikoprofil des Kalkülzielwertes bestimmen. Hierzu werden Wahrscheinlichkeitsurteile für die einzelnen, als unsicher erachteten Einflussgrößen abgegeben und anschließend aus den verschiedenen Variablenzusammensetzungen eine Verteilungsfunktion des Kapitalwertes bestimmt.
Nachteile: Kein Entscheidungskriterium; Sehr theoretisch; Wahrscheinlichkeitsverteilung und Abhängigkeiten der unsicheren Inputgröße sind problematisch, da auch diese Größen nur geschätzt werden; Enormer Zeitaufwand
Welcher Unterschied besteht zwischen der starren und der flexiblen Planung im Rahmen der sequenziellen Investitionsplanung?
Das Prinzip der flexiblen Planung unterscheidet sich von dem Prinzip der starren Planung dadurch, dass realen Entscheidungssituationen stärker Rechnung getragen wird. Entscheidungen werden vor dem Hintergrund der tatsächlich eintretenden Umweltzustände getroffen. Zudem erfasst die flexible Planung immer alle möglichen Alternativen. Dies ist bei der starren Planung nicht gewährleistet.
Portfolio-Selection-Theorie
Es wird versucht, verschiedene Vermögenswerte (in der Regel Wertpapiere) so zu mischen, dass mit möglichst geringem Risiko möglichst hohe Erträge erreicht werden können (= Diversifikation). Ziel: maximieren des Portfolio-Endvermögen
Das optimale Portfeuille wird in zwei Schritten ermittelt:
- Bestimmung eines effizienten Portfeuilles
- Bestimmung des optimalen Portfeuilles
Kapitalwertrate
Die Kapitalwertrate entspricht dem Verhältnis von Kapitalwert und Kapitaleinsatz bzw. der Anfangsauszahlung (C0/ A0). Die Kapitalwertrate ist damit eine Renditekennziffer wie z.B. der interne Zins.
Was versteht man unter der sogenannten Wiederanlageprämisse?
Sowohl der Kapitalwertmethode als auch der internen Zinsfußmethode liegt die Annahme zugrunde, dass alle zwischenzeitlichen Zahlungen zum Kalkulationszinsfuß bzw. zum internen Zinsfuß verzinst werden.
Insbesondere die Wiederanlageprämisse des internen Zinsfußes ist äußerst problematisch, denn es gibt keinen Grund, weshalb z.B. bei zwei Investitionsalternativen die erste ergänzende Investition genau die Rendite der ersten Investition erzielen sollte.
Welche Funktion hat der Kalkulationszinssatz
Der Kalkulationszinssatz drückt eine Verzinsungserwartung des Investors aus und hat die Funktion einer Messlatte („hurdle rate“) für mögliche Investitionen. Nur Investitionen, die mindestens diese Verzinsung erbringen, sollen durch die Ergebnisse der Investitionsrechnung positiv beurteilt werden. Des Weiteren werden durch den Kalkulationszinssatz Zahlungen, welche zu unterschiedlichen Zeiten anfallen, vergleichbar gemacht.
Wie lässt sich die Plausibilität der Zinssatzhöhe (Kalkulationszinssatz) prüfen?
Als Maßstäbe für die Höhe des Kalkulationszinssatzes werden u. a. herangezogen:
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die Finanzierungskosten, z.B. der so genannte gewogene Kapitalkostensatz (WACC)
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die Opportunitätskosten; dies setzt jedoch voraus, dass die Investition mit der jeweils besten nicht mehr realisierten Investitionsmöglichkeit verglichen werden kann.
Zeigen Sie die möglichen Ursachen auf, weshalb sich die rechnerischen Ergebnisse voneinander unterscheiden (können)
statische und dynamische Verfahren
Die Differenz zwischen den Ergebnissen der dynamischen und statischen Ansätzen resultiert aus den verfahrenstypischen Unterschieden zwischen den dynamischen und statischen Rechenverfahren
Unterschiede zwischen statischen und dynamischen Verfahren
- Nutzung unterschiedlicher Rechnungselemente: während man bei der statischen Rechnung von den Kosten ausgeht, werden bei der dynamischen Rechnung lediglich die Zahlungen berücksichtigt
- unterschiedliche Berücksichtigung der Zeitunterschiede beim Anfall der Rechnungselemente: während bei der statischen Rechnung der Zeitunterschied nicht bzw. nur pauschal berücksichtigt wird, werden bei der dynamischen Rechnung die jeweiligen Zeitunterschiede korrekt berücksichtigt
- Nutzung der finanzmathematischen Basis: die dynamische Rechnung nutzt die finanzmathematische Basis, während die statische Berechnung darauf verzichtet
Kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu den aufgeführten Verfahren, eine Nutzwertanalyse zur Entscheidungsfindung für die Alternative „Umbau oder Neubau“ vorzunehmen?
Die zum Ansatz gekommenen Verfahren haben diejenigen Wirkungen der Investitionsalternativen, welche monetär nicht oder nur schwer zu bewerten sind, vernachlässigt. Deshalb bietet sich die Durchführung der Nutzwertanalyse an. Mit einer solchen NWA lassen sich im vorliegenden Fall beispielsweise die Punkte
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Zeitdauer der Baumaßnahmen
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architektonische Gesichtspunkte und Funktionalität
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Baudesign
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qualitative Nutzungsunterschiede
berücksichtigen.
Zeigen Sie typische Gründe auf, welche die Investitionsplanung zu einem zentralen Problem der Unternehmensplanung machen.
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Zukunftbezogenheit der Investition
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Langfristige Kapitalbindung
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Schwierige Revidierbarkeit der Investitionsentscheidungen
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Knappheit des Kapitals
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Erstarrung der Kostenstruktur
Was drückt der Kapitalwert aus (längerer Text)
Der Kapitalwert gibt den Vermögenszuwachs bzw. die Vermögensabnahme einer Investition bezogen auf den Zeitpunkt t0 an. Die Festlegung eines geeigneten Zinssatzes ist entscheidend für die Frage, ob eine Investition positiv beurteilt wird oder nicht.
Bedeutsamkeit der Investitionspolitik
Investitionspolitik bedeutet eine übergreifende Grundsatzplanung für Investitionen. Sie wird aus der Unternehmenspolitik abgeleitet. Gründe für ihre große Bedeutung sind:
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Bedeutung für mehrere Unternehmensbereiche oder gar das ganze Unternehmen
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Langfristiger Einfluss auf die Unternehmensexistenz
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Einmalige Entscheidungssituationen mit langer Planungsphase
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Schlecht strukturierbares Entscheidungsproblem mit hoher Unsicherheit
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nach der Realisierung nicht oder nur mit hohem Aufwand wieder rückgängig zu machen
Entscheidungsstützende Instrumente bei strategischen Investitionen/ 6 Verfahren zur Bewertung strategischer Investitionen
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Stärken-Schwächen-Analyse
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GAP-Analyse
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Portfolio-Analyse
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ABC-Analyse
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Szenario-Technik
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Produktlebenszyklus-Analyse
Nachteile der internen Zinssatzmethode
Der interne Zinsfuß ist der Zins, bei dem der Kapitalwert eines Investition null ist. Er gibt so die Verzinsung des in der Investition gebundenen Kapitals an. Probleme sind:
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Die Nullstellenberechnung ergibt nicht immer ein eindeutiges Ergebnis.
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Selbst wenn das Ergebnis eindeutig ist, ist es auf der zu Grunde liegenden Annahmen nur bedingt aussagefähig bzw. interpretationsbedürftig
Richtig oder Falsch?
Bei Auswahlentscheidungen auf Basis der internen Zinssatzmethode geht man davon aus, dass die Verzinsung nicht gebundener Mittel zu unterschiedlichen Zinssätzen erfolgt.
Richtig oder Falsch?
Interne Zinssatzmethode und Annuitätenmethode führen stets zum gleichen Ergebnis.
Falsch!
Zwischen der internen Zinssatzmethode und der Annuitätenmethode besteht grundsätzlich der gleiche Zusammenhang wie zwischen der internen Zinssatzmethode und der Kapitalwertmethode, weil die Annuitätenmethode die grundsätzlich gleichen Annahmen (z.B. Wiederanlageprämisse) hat wie die Kapitalwertmethode. Widersprüche sind also möglich.
Richtig oder Falsch?
Bei einer Investition mit progressiv steigenden Nettozuflüssen ist die mittels Durchschnittsmethode ermittelte Amortisationsdauer stets kürzer als diejenige, die anhand der Kumulationsmethode ermittelt wird.
Richtig
Richtig oder Falsch?
Die dynamische Amortisationsrechnung führt stets zu längeren Amortisationsdauern als die beiden statischen Verfahren der Amortisationsrechnung.
Falsch!
Zwar ermittelt die dynamische Amortisationsrechnung eine längere Dauer als die statische Kumulationsmethode, weil erstere die Zinseszinseffekte berücksichtigt. Eine generelle Aussage hinsichtlich der Durchschnittsmethode ist jedoch nicht möglich, da Verzerrungen aufgrund der Durchschnittsbildung in die gleiche Richtung gehen können wie die Vernachlässigung von Zinseszinseffekten; sie können diese aber gegebenenfalls auch kompensieren.
Richtig oder Falsch?
Die statische Kumulationsmethode berücksichtigt den zeitlichen Anfall von Rückflüssen. Bei ihrer Verwendung findet keine Diskontierung statt.
Richtig
Richtig oder Falsch?
Zur Ermittlung zahlungswirksamer Rückflüsse einer Investition wird der Bilanzgewinn um Abschreibungen und FK-Zinsen bereinigt, weil diese nicht zahlungswirksam sind. Der bereinigte Gewinn wird der Anfangsauszahlung gegenüber gestellt.
Falsch!
Die Amortisationsrechnung verwendet als Ausgangsgröße den Gewinn der Gewinnvergleichsrechnung, nicht aber den Bilanzgewinn. Eine Bereinigung erfolgt um Abschreibungen und EK-Zinsen.
Richtig oder Falsch?
Die Amortisationsdauer ist eine Kennzahl, die im Hinblick auf Liquiditätswirkungen einer Investition relevant ist und eine Aussage darüber enthält, wann das Risiko eines Kapitalverlusts „ausgestanden“ ist.
Richtig