BPL: Lagerbewirtschaftung, TK12F

Lagerbewirtschaftung, Teil D aus Lehrmittel Logistik für Technische Kaufleute und HWD, Compendio Bildungsmedien

Lagerbewirtschaftung, Teil D aus Lehrmittel Logistik für Technische Kaufleute und HWD, Compendio Bildungsmedien


Set of flashcards Details

Flashcards 45
Students 29
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level Other
Created / Updated 14.10.2013 / 06.09.2023
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Definition: Lagerlogistik.

Die Lagerlogistik ist jener Bereich der Unternehmenslogistk, der sich um eine effektive und effiziente Lagerbewirtschaftung unter Berücksichtung der gesamten Versorgungskette kümmert.

Die Lagerlogistik sorgt dafür, dass die Produktion und die Distribution rechtzeitig mit den benötigten Materialien versorgt werden.

Ziele der Lagerlogistik?

Materialien und Waren müssen unter Beachtung der Qualität und Wirtschaftlichkeit rechtzeitig in der richtigen Menge, am richtigen Ort für die Leistungserstellungsprozess/Verkauf bereitgestellt werden.

  • Beseitigung von Engpässen bei der Produktion.
  • Beseitigung von Engpässen bei Ersatzteilen.
  • Möglichst geringe Einbusse bei der Material- bzw. Warenqualität.
  • Möglichste geringe Kapitalbindung.
  • Möglichst gute Auslastung des Lagers.
  • Möglichst hohe Lieferbereitschaft.
  • Möglichst hoher Lagerumschlag.
  • Möglichst tiefe Lagerkosten.
  • ...

Was für Lagerstufen in einem Fertigungsunternehmen kennen Sie?

  1. Lagerstufe: Eingangslager, für Produktionsmaterial und als Sicherheitslager.
  2. Lagerstufe: Fertigungs- Montagebereich, für Zwischenprodukte und Gewährleistung eines kontinuierlichen Produktionsprozesses.
  3. Lagerstufe: Ausgangslager oder Endlager, Für Fertigwaren und Versorgung der Kunden.

Wie können Sie Lagersysteme differenzieren?

Nach..

  • Lagergut
  • Bauweise
  • Lagertechnik

Funktionen der Lagerlogistik?

  1. Material- und Warenannhame.
  2. Ein-, Auslagerung und Bereitstellung.
  3. Lagerverwaltung und -steuerung.
  4. Innerbetrieblicher Transport.
  5. Warenausgang.

Was für Kriterien spiele bei der Optimierung der Lagerlogistik eine wichtige Rolle?

  • Arbeitsschutz.
  • Artikelbeschaffenheit.
  • Automatisierung.
  • Flexibilität.
  • Investition und Bewirtschaftung.
  • Lagerbestand.
  • Lagerleistung.
  • Lagerstandort.
  • Lagerstruktur.

Aufgaben der Lagerlogistik?

  1. Lagerstrategie festlegen.
  2. Lagerfunktion festlegen.
  3. Lagerart und -standort festlegen.
  4. Operative Aufgaben der Lagerung.
  5. Lagerverwaltung und -steuerung.

Unter welchen Kriterien wird eine Lagerstrategie festgelegt?

  • Automatisierungsgrad: Automatisiert, Manuell, Mechanisiert.
  • Einbindungsgrad: Eigenlager, Fremdlager, Speditionslager.
  • Zentralisierungsgrad: Hoch, Tief.

Beschreiben Sie die folgenden Lagerplatzordnungen:

  1. ABC-Verteilung.
  2. Chaotische Lagerung (Lokalisierungsprinzip).
  3. Festplatzlagerung (Magazinierprinzip).
  4. Querverteilung.
  5. Zonung.

1. ABC-Verteilung: Flexible Lagerplatzzordnung innerhalb bestimmter Lagerbereiche. Artikel werden nach Umschlaghäufigkeit einem Lager zugeordnet.

2. Chaotische Lagerung (Lokalisierungsprinzip): Freie Lagerplatzzordnung im ganzen Lager. Artikel werden auf einem beliebig freiem Lagerplatz gelagert. Voraussetzung ist eine computerunterstützte Lösung die den Lagerort erfasst.

3. Festplatzlagerung (Magazinierprinzip): Feste Lagerplatzzordnung. Jeder Artikel erhält einen eigenen genau defienierten Lagerplatz.

4. Querverteilung: Flexible Lagerplatzzordnung innerhalb bestimmter Lagerbereiche. Artikel werden über mehrere Gänge eines Lagers verteilt.

5. Zonung: Flexible Lagerplatzzordnung innerhalb bestimmter Lagerbereiche. Artikel werden innerhalb einer bestimmten Zone chaotisch gelagert.

Beschreiben Sie die folgenden Ein- und Auslagerungsprinzipien:

  1. First expired, first out (Fefo)
  2. First in, first out (Fifo)
  3. Highest in, first out (Hifo)
  4. Last in, first out (Lifo)
  5. Lowest in, first out (Lofo)

1. Fefo: Waren mit frühstem Ablaufdatum werden zuerst ausgelagert.

2. Fifo: Zuerst eingelagerten Waren werden zuerst ausgelagert.

3. Hifo: Waren mit höchstem Wert werden zuerst ausgelagert.

4. Lifo: Zuletzt eingelagerten Waren werden zuerst ausgelagert.

5. Lofo: Waren mit tiefsten Wert werden zuerst ausgelagert.

Ein Lager kann oder muss unterschiedliche Funktionen wahrnehmen. Beschreiben Sie die folgenden Lagerfunktionen:

  1. Ausgleichsfunktion.
  2. Sicherungsfunktion.
  3. Spekulationsfunktion.
  4. Veredelungs-/Umformungsfunktion.
  5. Entsorgungsfunktion.

1. Ausgleichsfunktion: Schwankungen zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen. Mengenmässige und zeitliche Abweichungen.

2. Sicherungsfunktion: Absicherung um Material- und Informationsflüsse zu gewährleisten.

3. Spekulationsfunktion: Um Preisvorteile beim Ein- Verkauf zu nutzen.

4. Veredelungs-/Umformungsfunktion: Zur Qualitätsverbesserung der Ware.

5. Entsorgungsfunktion: Beseitigung von Reststoffen.

Welche Einflussfaktoren bestimmen die Lagerstandortwahl?

  1. Strategische ÜberlegungÜbereinstimmung mit der Unternehmens-, Logistik- und Lagerstrategie.
  2. Externe Faktoren: Faktoren die das Unternhemen nich oder nur indirekt beeinflussen kann. Bsp: gesetzliche Auflagen.
  3. Interne Faktoren: Faktoren die das Unternehmen direkt beeinflussen kann. Bsp: Finanzen, Prozesse, Strukturen.

Welche Aufgaben gehören zu den operativen Aufgaben der Lagerlogistik?

  1. Einlagerung der Materialien.
  2. Bestandsüberwachung/-pflege.
  3. Auslagerung der Materialien.

Was beinhaltet alles die Einlagerung der Materialien?

1. Wareneingang: Hier werden die Materialien entgegengenommen, entladen, ausgepackt und kontrolliert.

2. Lagerplatzzuordnung: Waren werden nach den verschiedenen Lagerplatzordnungs-Prinzipien den entsprechenden Lagerplätzen zugeordnet.

3. Physische Einlagerung: auf gewünschte Lade- und Lagereinheiten zusammengefasst. Entsprechend der Lagerplatzzuordnung auf die Lagerplätze verteilt.

Welche Aufgaben umfasst die Bestandsüberwachung und -pflege?

  1. Materialeingänge überwachen.
  2. Materialausgänge überwachen.
  3. Verfügbarkeit kontrollieren.
  4. Lagerkennzahlen überwachen.

Welche Aufgaben umfasst die Auslagerung der Materialien?

1. Auftragsvorbereitung: Kommissionierung wird anhand von den entsprechenden Kundenaufträgen vorbereitet.

2. Kommissionierung: Gelagerte Waren werden aus dem Lager geholt und entsprechend Kundenaufträge zusammengestellt.

3. Warenausgang: Ware wird verpackt, verladen und die Versanddokumente werden erstellt. Die kommissionierten Waren verlassen das Lager und werden zum Kunden oder zu anderen Lagern transportiert. 

Wie können die Auftragsvorbereitungen erfolgen?

  • Real-Time-Aufbereitung: Jeden einzelnen Auftrag sofort.
  • Batch-Aufbereitung: Gesammelte Aufträge gemeinsam.

Definition: Komissionierung?

Kommissionierung ist das Zusammenstellen von bestimmten Teilmengen (Artikeln) aus einer bereitgestellten Gesamtmenge (Sortiment) aufgrund von Aufträgen.

Erklären Sie folgende Komissionierungsprinzipien:

  1. Einstufige Kommissionierung.
  2. Mehrstufige Kommissionierung.
  3. Serielle Komissionierung.
  4. Parallele Kommissionierung.

1. Einstufige Kommissionierung: Menge pro Auftrag entnehmen.

2. Mehrstufige Kommissionierung: Menge für mehrere Aufträge gleichzeitig entnehmen und auf die Aufträge verteilen.

3. Serielle Komissionierung: Aufträge werden nacheinander abgearbeitet.

4. Parallele Kommissionierung: Aufträge werde in Teilaufträge aufgeteilt und werden in verschiedenen Lagern gleichzeitig kommissioniert. Die Teilaufträge werden dann wieder zu einem Auftrag zusammengeführt.

Nach welchen Apsekten können Komissionierarten unterschieden werden?

  • Artikel: Artikelorientiert.
  • Auftrag: Auftragsorientiert.
  • Bereitstellung: Dynamisch, Statisch.
  • Entnahme: Automatisch, Horizontal, Manuell, Mechanisch, Vertikal.
  • Transport: Eindimensional, Zweidimensional.

Die Kommissionierzeit eines Auftrages setzt sich aus folgenden Zeiten zusammen:

  1. Basiszeit: Organisatorische Tätigkeit.
  2. Wegzeit: Wegstrecke zwischen Entnahmeorten.
  3. Greifzeit: Zeit für die Entnahme aus dem Regal.
  4. Totzeit: Zeit für unproduktive Tätigkeiten.

Erkläre: Lagerverwaltung und -steuerung.

Die Lagerverwaltung und -steuerung optimiert die Lagerlogistik mithilfe von unterstützender ICT-Systeme.

Ziele der Lagerverwaltung und -steuerung?

Optimierung der Lagerlogistik durch Gestaltung von:

  • schnellen
  • störungsfreien
  • transparente
  • kostengünstigen

innerbetrieblichen Waren- und Informationsflüssen.

Aufgaben der Lagerverwaltung und -steuerung?

  1. Lagerbestände erfassen.
  2. Lagerbestände kontrollieren.
  3. Materialfluss analysieren.
  4. Lagerkosten kontrollieren.

Wie werden Lagerbestände erfasst?

Durch eine Inventur. Das Ergebnis der Lagerinventur ist das Lagerinventar, ein schriftliches Verzeichnis über die Lagerbestände.

Die materielle Bestandesaufnahme eines Unternehmens.

Zeitpunkt der Inventur?

Die Inventur wird mindestens 1x pro Jahr, normalerweise zum Abschluss des Geschäftsjahres durchgeführt.

Was wird alles bei einer Inventur aufgenommen?

Alle Artikel die sich physisch im Lager befinden oder zum Betrieb gehören.

  • Einkaufsartikel.
  • Roh- und Betriebsstoffe.
  • Halbfabrikate.
  • Fertigwaren.
  • Ersatzteile.
  • Werkzeuge.
  • Fahrzeuge.
  • Produktionsmaschinen
  • ...

Welche Funktion hat die Inventur?

  • Kontrollfunktion
  • Ermittlung und Darstellung des Geschäftsergebnisses.

Die 8 Schritte der Inventurplanung.

  1. Inventurliste und Inventurartikel erstellen.
  2. Lagerorte und Artikelnummer überprüfen.
  3. Zählbereiche bestimmen.
  4. Zählmethode festlegen.
  5. Inventurliste nach Zählbereich trennen.
  6. Inventur-Hilfsmittel beschaffen.
  7. Inventur-Mitarbeitende aufteilen.
  8. Zähllisten und Hilfsmittel bereitstellen.

Erklären sie die folgenden Inventurarten:

  1. Permanente Inventur.
  2. Stichprobeninventur.
  3. Stichtaginventur.
  4. Verlegte Inventur.

1. Permanente Inventur: Beliebigen Zeitpunkt der Inventur inerhalb eines Geschäftsjahres. Eine Lagerbuchführung die alle Waren Zu- und Abgänge festhällt ist Voraussetzung für diese Inventurart.

2. Stichprobeninventur: Anhand Lagerstichproben und mathematischer Verfahren wird auf die Gesamtmenge geschlossen.

3. Stichtaginventur: Inventur zum Bilanzstichtag mit Abweichung von mehreren Tagen. Waren Zu- und Abgängen während diesen Tagen müssen berücksichtigt werden.

4. Verlegte Inventur: Vom Bilanzstichtag abweichende Inventur von zwei-drei Monaten. Waren Zu- und Abgängen während diesen Monaten müssen berücksichtigt werden.

Erkläre: Inventurauswertung?

Bei der Inventurauswertung werden die gezählten IST-Bestände mit den SOLL-Beständen aus der Lagerbuchhaltung verglichen.

Differenzen zwischen IST und SOLL bezeichnet man als FEHLMENGEN.

Auf welchen Ursachen sind Fehlmengen bei der Inventurauswertung zurückzuführen?

  • Artikelschwund: Diebstahl, Bruch, Verluste.
  • Fehlbuchungen.
  • Fehlidentifikationen.
  • Fehllieferungen.

Wie werden Lagerbestände kontrolliert?

  1. Lagerbestände berechnen.
  2. Lagerverbrauch berechnen.

Erklären Sie die folgenden Methoden zum berechnen des Lagerverbrauchs:

  1. Inventurmethode.
  2. Rückrechnungsmethode (Retrograde Berechnung).
  3. Fortschreibungsmethode (Skontrahierung).

1. Inventurmethode: Materialverbrauch= Anfangsbestand+Zugänge-Endbestand.

2. Rückrechnungsmethode (Retrograde Berechnung): Materialverbrauch=Materialverbrauch pro Produkt x Produtkionsmenge.

3. Fortschreibungsmethode (Skontrahierung): Endbestand=Anfangsbestand+Zugänge-Abgänge.

Berechnung des theoretisch verfügbaren Lagerbestandes?

Lagerbestand

+ Disponierter Bestand (offene Bestellungen)

- Reservierter Bestand

- Rückstände

= Verfügbare Bestand!

Berechnung des Sicherheitsbestands?

1. Durchnschnittlicher Verbrauch pro Periode x Beschaffungszeit = Sicherheitsbestand!

2. Verbruach während der Beschaffungszeit + Zuschlag für Verbrauchsschwankungen.

Berechnung des Meldebestands?

(Verbrauch pro Periode x Beschaffungszeit) + Sicherheitsbestand = Meldebestand!

Ziele der Materialflussanalyse?

  • Materialfluss neu ordnen.
  • Wirtschaftlichkeit der internen Transportvorgänge verbessern.
  • Fertigungsdurchlaufzeiten minimieren.
  • Kapitalbindungen minimieren.
  • Raum- und Flächennutzung verbessern.
  • ...

Instrumente der Materialflussanalyse?

  • Materialflussmatrix.
  • Materilaflussdiagramm (Sankey-Diagramm).
  • Mengen-Wege-Bild.

Welche Kostenarten fallen bei den Lagerkosten an?

  • Personalkosten.
  • Sachkosten.
  • Kalkulatorische Kosten.