Bodeneffekte

Prüfung mit vielen Bodeneffekten...

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Kartei Details

Karten 323
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 26.05.2013 / 18.08.2013
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Validität und multiple Kriterien:

Variablen, die man voraussagen will, sind oft multivariat

Entscheidung nötig, welche externen Kriterien am wichtigsten sind

Partielle Inkompatibilität zwischen Reliabilität und Validität

Große Homogenität = hohe Reliabilität, aber nicht unbedingt hohe Validität

Heterogene Tests = hohe praktische Validität, aber Gefahr niedriger Reliabilität

Annäherungslösung: Kombination homogener Subtests für ein heterogenes Konstrukt zu einer Testbatterie, die insgesamt die Validität sichert, während die Einzelskalen die Reliabilität sichern

Was ist Konstruktvalidität?

Wichtigstes Konzept der Validität

ist der Kriteriums- und Inhaltsvalidität übergeordnet bzw. schließt sie mit ein

Konstruktvalidität umfaßt die empirischen Befunde und Argumente, mit denen die Zuverlässigkeit der Interpretation von Testergebnissen im Sinne erklärender Konzepte gestützt wird, die sowohl die Testergebnisse selbst als auch die Zusammenhänge der Testwerte mit
anderen Variablen erklären.

Konstruktvalidität als Prozeß

Empirischer sozialwissenschaftlicher Ansatz

Hypothetisch-deduktive Vorgehensweise

  • Konstrukt definieren
  • Instrumente entwickeln
  • Beziehungen zu anderen Tests/Konstrukten zeigen
  • Prüfen, ob der Test Verhalten bzw. psychische Prozesse vorhersagen kann
  • Konstruktvalidität als kontinuierlicher Prozeß
  • Gesamtheit der Belege oder Beweisführung wichtig

Was bedeutete Konvergente Konstruktvalidität?

Übereinstimmung mit Ergebnissen von Tests für gleiche Merkmale

Ähnlich wie Kriteriumsvalidität, hier aber Assoziation mit anderen Variablen

  • Korrelation mit anderen Maßen, die dasselbe messen
  • Messen der Relationen zu Variablen, die mit dem Konstrukt zusammenhängen sollten
  • Messen erwarteter Veränderungen bei Eingriff, Behandlung, Manipulation

Was bedeutet Divergente/diskriminante Konstruktvalidität? (inkl. Ziel)

Keine oder niedrige Korrelation mit Variablen/Tests, die ein anderes Konstrukt messen (auch keine negative!)

Ziel: Abgrenzung von anderen Merkmalen, nicht nur konstruktfernen, sondern auch konstruktnahen

Was ist ein Nomologisches Netz?

  • Verhältnis Theorie – Beobachtung
  • Kernkonzept der Konstruktvalidität
  • Angaben über Beziehungen zwischen Konstrukten

Was sind die Bestandteile und das Ziel eines nomologischen Netzes?

  • Theorie über latente Konstrukte
  • Beobachtete Variablen, über die man die erwarteten Zusammenhänge sucht

Ziel: Bestätigung der Übereinstimmung von Theorie und Beobachtung (empirischen Befunden)

Was bedeutet eine Inkonsistenz zwischen Theorie und Beobachtung bezüglich eines Nomologischen Netzes?

Fehler in Annahmen (Axiomen) oder verwendeten Testverfahren
Iterativer Prozeß, Konstruktvalidität kann nie endgültig belegt werden

Was sind Multitrait-Multimethod-(MTMM-)Analysen

Es ist eine Methode zur Überprüfung der Konstruktvalidität

Was ist die Grundidee bei Multitrait-Multimethod-(MTMM-)Analysen?

Messungen von verschiedenen Konstrukten/Merkmalen sollen weniger miteinander korrelieren als Messungen von gleichen Konstrukten (auch, wenn sie mit verschiedenen Methoden gemessen wurden)

  • konvergente Validität/Merkmalskonvergenz: liegt vor, wenn Messungen eines Konstrukts, das mit verschiedenen Methoden erfaßt wird, hoch miteinander korrelieren
  • diskriminante Validität: liegt vor, wenn Messungen verschiedener Konstrukte mit derselben Methode nicht oder nur gering miteinander korrelieren

Was ist das Ziel von Multitrait-Multimethod-(MTMM-)Analysen?

Korrelationen, die auf Methodeneinflüsse zurückgehen, nicht als Merkmalskonvergenz interpretieren

Was sind die Forderungen von Multitrait-Multimethod-(MTMM-)Analysen?

Nachweis von:

Konvergenz: Korrelationen von Messungen eines Merkmals mit verschiedenen Methoden (MTHM = MonoTraitHeteroMethod) sollen hoch sein.

Divergenz:

  1. Verschiedene Merkmale, die mit derselben Methode erfaßt werden (HTMM = HeteroTraitMonoMethod), sollen miteinander niedriger korrelieren als Messungen desselben Merkmals mit verschiedenen Methoden (MTHM = MonoTraitHeteroMethod), kurz HTMM < MTHM.
  2. Die Korrelationen zwischen verschiedenen Merkmalen, die durch verschiedene Methoden erfaßt werden (HTHM = HeteroTraitHeteroMethod), sollen niedriger sein als die konvergenten Validitätskoeffizienten.
  3. Die Muster der Korrelationskoeffizienten sollen sowohl innerhalb einer Methode als auch zwischen den Methoden etwa gleich sein.

Inferenzstatistische Verfahren bezüglich internaler Struktur (Konstruktvalidität):
Struktursuchende Vorgehensweise (induktiv)

Gewinnung von Hypothesen über Ein- bzw. Mehrdimensionalität der Merkmalsstruktur

Exploratorische Faktorenanalyse (EFA)

Inferenzstatistische Verfahren bezüglich internaler Struktur (Konstruktvalidität):
Strukturprüfende Vorgehensweise (deduktiv)

Von Theorie ausgehend

Gefundene Strukturen an neuen Datensätzen überprüfen (nur auf Basis von Testmodellen mit latenten Variablen/Konstrukten möglich)

Konfirmatorische Faktorenanaylse (CFA), MTMM-Analyse oder IRT

Was ist die Definition eines Faktors im faktoranalytischen Sinn?

Faktor im faktorenanalytischen Sinn ist eine hypothetische Größe, die das Zustandekommen von Korrelationen erklären soll.

Was ist eine Faktoranalyse?

Struktur eines Tests wird im Rahmen der Konstruktvalidierung oft mittels Faktorenanalyse überprüft

Begriff FA bezeichnet eine Gruppe von multivariaten Analyseverfahren

Was sind die Ziele der FA?

Datenreduktion: möglichst viel gemeinsame Varianz der Variablen durch möglichst wenige Faktoren erklären

Überprüfung der Konstruktvalidität (nur Struktur)

Was ist die Exploratorische Faktorenanalyse (EFA)?

  • Struktursuchende Vorgehensweise
  • Hypothesengenerierendes Verfahren (induktiv)
  • Wird angewendet, wenn keine Hypothesen über Anzahl Faktoren und deren Beziehungen bestehen

Welches sind die Ablaufschritte bei der EFA?

1. Extraktionsmethode wählen
2. Abbruchkriterium wählen (Anzahl Faktoren bestimmen)
3. Faktorenrotation bestimmen
4. Faktoren interpretieren

Wie lautet das Fundamentaltheorem der FA?

Zerlegung einer standardisierten Messung zvi in Linearkombinationen aus Faktorladungen λik, gewichteten Faktorwerten fkv und Fehlerkomponente εvi

die Faktorladungen λ können als Korrelationskoeffizienten zwischen der manifesten Variable und dem Faktor interpretiert werden

 

Grundbegriffe EFA:
Ladung λ

Entspricht der Stärke des Zusammenhangs zwischen Faktor und Variable
Quadrierte Ladung (λ2) widerspiegelt den gemeinsamen Varianzanteil zwischen Faktor und Variable

Bedeutungsvolle Ladung ab .30

Grundbegriffe EFA:

Eigenwert Eig

Aufgeklärte Varianz durch einen Faktor über alle Items/Variablen

Summe der quadrierten Ladungen innerhalb eines Faktors (Tabelle: Spalten)

Datenreduzierender Zweck erfüllt, wenn Eigenwert > 1

Die Summe der Eigenwerte ist immer gleich der Summe der Kommunalitäten!

Grundbegriffe der EFA:

Kommunalität h2

Aufgeklärte Varianz der Variable durch die extrahierten q Faktoren

Summe der quadrierten Ladungen eines Items über alle Faktoren (Tabelle: Zeilen)

Niedrige Item-Kommunalität/Item nicht gut, wenn h2 < .20

Die Summe der Eigenwerte ist immer gleich der Summe der Kommunalitäten!

Ablaufschritte EFA:

1. Extraktionsmethode wählen

Ausgangspunkt: Korrelationsmatrizes

Voraussetzungen: Normalverteilung, keine Ausreißer, kein eingeschränkter Range, relativ großes Sample

Faktorenextraktion erfolgt nach dem Kriterium, daß jeder Faktor soviel Varianz in den untersuchten Variablen erklärt wie möglich

Bedeutendste Verfahren zur Faktorenextraktion:

  • Hauptkomponentenanalyse (PCA, principal components analysis)
  • Hauptachsenanalyse (PFA, principal axes factor analysis)

Ablaufschritte der EFA:

2. Abbruchkriterium wählen (Anzahl Faktoren bestimmen)

Kaiser-Kriterium
Alle Faktoren mit einem Eigenwert > 1 werden als bedeutsam betrachtet
Problem: Anzahl relevanter Faktoren wird oft überschätzt, Bedeutung hängt von der Anzahl der Items ab

Scree-Test
Alle Faktoren vor dem Knick (graphische Darstellung, Scree Plot) werden als relevant betrachtet
Problem: nicht immer eindeutig

Parallelanalyse
Faktoren, deren Eigenwert größer ist als in der Parallelanalyse, werden als relevant betrachtet
Wenn Eigenwert kleiner als in der Parallelstichprobe: wahrscheinlich durch Zufall entstanden

Ablaufschritte der EFA: Schritt 2:

Was ist das Problem bei versch. Abbruchkriterien?

Die verschiedenen Abbruchkriterien geben möglicherweise unterschiedliche Faktorenzahlen an

Unerklärte Varianz aufgrund der Abbruchkriterien: Fehlerterm (unberücksichtigte systematische Anteile und unsystematische Meßfehler)

Ablaufschritte der EFA:

3. Faktorenrotation bestimmen

Ziel der Rotation: Erreichen einer Einfachstruktur, d. h. jede Variable lädt nur auf einem einzigen Faktor hoch (Primärladung) und hat auf den anderen Faktoren keine oder nur niedrige Ladungen (Sekundärladungen)

Was is eine orthogonale Faktoren-Rotation (90 Grad)?

Faktoren bleiben unkorreliert (sind unabhängig voneinander interpretierbar)

Varimax-Rotation am bekanntesten

Anwendung

  • wenn keine theoretische Annahme, daß Faktoren korrelieren
  • wenn Hauptziel Datenreduktion

Was ist eine oblique Faktoren-Rotation?

Faktoren werden korreliert

Oblimin-Rotation am bekanntesten

Anwendung, wenn theoretische Annahme, daß Faktoren korrelieren

Ablaufschritte der EFA:

4. Faktoren interpretieren/Faktorenbenennung

Je nachdem, welche Items gemeinsam auf einem Faktor hoch laden, können den Faktoren Bezeichnungen zugeordnet werden

Beispiel: wenn Items wie
„Ich mache mir oft Sorgen...“
„Ich mache mir Gedanken darüber...“
„Ich befürchte, daß...“
„Ich habe Angst, daß...“
eine hohe Ladung auf einem Faktor zeigen, liegt es nahe, diesen mit Ängstlichkeit zu bezeichnen.

Was ist die Konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA)?

  • Strukturprüfende Vorgehensweise
  • Hypothesenprüfendes Verfahren (deduktiv)
  • Wird angewendet, wenn Hypothesen über Anzahl Faktoren und deren Beziehungen bestehen
  • Gehört zu Strukturgleichungsmodellen
  • Datenreduktion theoriegeleitet, Faktoren werden vor Analyse bestimmt
  • Basiert auf Kovarianzmatrix

Was ist das Ziel der CFA?

Übereinstimmung zwischen theoretischem Modell und empirischen Daten überprüfen (Modellfit)

Was sind die Vorteile der CFA gegenüber der EFA?

  • Definierbar, welche Variablen auf welchem Faktor laden
  • Bestimmbar, welche Faktoren miteinander korrelieren und welche nicht
  • Fehler müssen nicht als unkorreliert angenommen werden
  • Modellfit mit statistischen Tests überprüfbar

Welches sind die Anwendungsmöglichkeiten der CFA?

Übereinstimmung zwischen theoretischem Modell und empirischen Daten überprüfen

Vergleich verschiedener konkurrierender (nested) Modelle am selben Datensatz

Wie kann die CFA eine Modellevaluation durchführen?

Badness of fit: X2-Test, Sollwert: möglichst klein

Goodness of fit:

  • CFI, Sollwert: > .95
  • NFI und Goodness of fit (GFI), Sollwert: > .90

Was ist eine normorientierte Testwertinterpretation?

Ergebnis wird mit Norm einer Referenzgruppe verglichen

Was ist eine kriteriumsorientierte Testwertinterpretation?

Ergebnis wird mit einem inhaltlichen, a priori vom Testkonstrukteur gesetzten Referenzwert (Kriterium) verglichen

Normorientierte Testwertinterpretation:

  • Zweck
  • Definition
  • Normwert

Zweck: Bezugssystem herstellen als Hilfe zur Interpretation des Rohwerts, Bezugsgruppe als Vergleichsmaßstab

Definition: Unter Normierung/Eichung eines Tests versteht man das Erstellen eines Bezugssystems, mit dessen Hilfe die Ergebnisse einer Vp im Vergleich zu den Merkmalsausprägungen anderer Personen eindeutig eingeordnet und interpretiert werdenkönnen.

Normwert: erlaubt Positionierung der Vp bezüglich der erfaßten Merkmalsausprägung innerhalb der Bezugs-/Referenzgruppe (z. B. z-Wert)

Vorgehensweise Normierung eines Tests

  1. Repräsentative Stichprobe
  2. Testwerte auf Normalverteilung prüfen
  3.  Bei Normalverteilung Standardnormen, sonst Prozentrangnormen bilden (Ausnahme: z-Werte)
  4. Weitere Transformationen je nach Bedarf
  5. Ergebnisse der Testeichung in Normtabellen darstellen
  6. Geltungsbereich definieren und Aktualität der Normstichprobe wahren