Diagnostik, Therapie


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 07.01.2016 / 13.02.2024
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Hypertensiver Notfall

- Definition Notfall vs. Gefahrensituation

- Therapie bei hypertensivem Notfall je nach Endorganschädigung (wichtigste Beispiele)

- Wirkungsbeginn und Dauer von Antihypertensiva

Def.: Hypertensiver Notfall = AHT mit Endorganschaden = Absoluter Notfall

Def.: Hypertensive Gefahrensituation = AHT ohne Endorganschaden = Relativer Notfall

 

Therapie bei hypertensivem Notfall je nach Art des Endorganschadens:

Aortendissektion = Sofortige BD-Senkung zwingend (einzige hyperakute Situation)

Ziel: SBD <120mmHg innerhalb von 20min

  • 1. Beta-Blocker (alternativ alpha/beta-Blocker)
    • Esmolol i.v.
    • Metoprolol i.v. (Beloc)
    • Labatolol i.v.
  • 2. Zusätzlich Nitrat (falls Beta-Blocker ungenügend)
    • Nitroprussid i.v.
    • Nitroglycerin i.v.

Wichtig: Nie Nitro in Monotherapie, wegen Risiko für Reflextachykardie!

Alle anderen Endorganschäden s.u. = BD-Senkung innerhalb von 1-6 Stunden

(Hypertensive Enzephalopathie, Maligne Hypertonie, akutes Koronarsyndrom, akute Herzinsuffizienz, akutes Lungenödem, Hirnschlag, Hirnblutung, AHT + Kopfschmerzen oder Sehstörungen, ANI, Phäochromozytom Krise, Akute Glomerulonephritis, AHT bei Nierentransplantation, St. n. kardiovaskulärem Eingriff, Präeklampsie/Eklampsie, Schwere Epistaxis etc.)

Ziele:

  1. Art. Mitteldruck in 1h um 20-25% senken
  2. Blutdruck inner 2-6h auf 160/100mmHg reduzieren

Akutes Lungenödem, akute Herzinsuffizienz:

  • Nitrat
  • Furosemid

Akutes Koronarsyndrom

  • Beta-Blocker
    • Esmolol
    • Metoprolol
  • Nitrat

Hypertensive Enzephalopathie

  • Nitrat

Akute Niereninsuffizienz

  • Furosemid
  • Beta-Blocker

Akuter ischämischer Hirnschlag

Hirnblutung, SAB

Phäochromozytom

Präeklampsie, Eklampsie

 

Wirkbeginn und -dauer von Antihypertensiva:

  • Esmolon wirkt nach 1-2min, dauert ca. 20min
  • Metoprolol wirkt nach ca. 20min, dauert ca. 4h
  • Nitroprussid wirkt sofort, dauert ca. 5min
  • Nitroglycerin wirkt nach 2-5min, daurt ca. 5min

Arterielle Hypertonie AHT

- Definition AHT in Praxis

- BD-Zielwerte (Generell vs. Ausnahmen)

Def.: AHT = SBD >= 140 und DBD >=  90

Zielwerte BD:

  • Generell unter 140/90mmHg
  • Unter 130/80mmHg bei Sekundärprophylaxe, Nephropathie oder DM

Therapie bei AHT wird gemäss Risikostratifikation gewählt (d.h. andere CVRF oder Komorbiditäten und Schweregrad der Hypertonie)!

Antihypertensiva

- 2 Klassen

- Kombination

Antihypertensiva Klassen:

  1. Hemmung neuro-humorale Systeme (RAAS, sympathisches NS)
    • 1. Wahl = ACEI, Sartan; Beta-Bocker; Renin-Inhibitor
    • 2. Wahl (selten) = Clonidin, Methyldopa (d.h. zentrale alpha-2 Agonisten)
    •  
  2. Wirkung auf Homöostase (H2O, Ca, periphere Vasodilatation)
    • 1. Wahl = Kalziumantagonist; HCT, Indapamid, Chlortalidon (d.h. Diuretika)
    • 2. Wahl (bei Therapieresistenz) = Doxazosin (d.h. Alphablocker) ; Monoxidil, Diazoxid (d.h. direkte Vasodilatatoren)

Kombination der Antihypertensiva:

  • 1. Wahl = ACE-Hemmer, Sartane + Kalziumantagonisten
  • 2. Wahl = Beta-Blocker + Diuretika
  • 3. Wahl = Zentrale alpha-2 Agonisten + Alpha-Blocker, direkte Vasodilatatoren

Kontraindikation von Antihypertensiva

- Absolute KI (AK)

- Relative KI (RK)

Thiazid Diuretika

  • AK: Gicht
  • RK: Metabolisches Syndrom, Glukoseintoleranz, Schwangerschaft

Beta-Blocker

  • AK: Instabiles Asthma, AVB°2 oder AVB°3
  • RK: COPD, Metabolisches Syndrom, Glukoseintoleranz

Kalziumantagonisten

  • AK für Diltiazem, Verapamil: AVB°2 oder AVB°3, akute normokarde Herzinsuffizienz
  • RK für Dihydropyridine: Tachyarrhythmie

ACEI und Sartan

  • AK: Bilaterale Nierenarterienstenose, Hyperkaliämie, Schwangerschaft
  • AK für ACEI: Angiödem

Aldosteron-Antagonisten

  • AK: Niereninsuffizienz, Hyperkäliämie

Thiazide

- Wirkmechanismus

- Indikationen generell

Wirkungsmechanismus: Hemmung Na-Cl-Cotransporter im distalen Tubulus führt zu vermehrter Ausscheidung von Natriumchlorid. Die erhöhte Natriumkonzentration führt im distalen Tubulus und Sammelrohr via Austausch gegen Kalium zu einem gesteigerten K-Verlust (daher oft in Kombination mit K-spahrenden Diuretika)

Wichtig: Bei schwer eingeschränkter Nierenfunktion (GFR<30 ml/min) können Thiaziddiuretika ihre diuretische Wirksamkeit verlieren, da Thiazide (ausser Xipamid) von luminal, d.h. aus dem Harn heraus wirken und hierzu filtriert werden müssen!

Indikationen:

  • Arterielle Hypertonie
  • Chronische Ödeme (kardial bei chronischer Herzinsuffizienz oder renal bei nephrotischem Syndrom)
  • Sequentielle Nephronblockade
  • Urolithiasis durch K-haltende Steine bzw. Hyperkalzurie

Kontraindikationen:

  • Niereninsuffizienz
  • Hypokaliämie oder Hyponatriämie
  • Hyperkalzämie
  • Volumenmangel bzw. Exsikkose

Wichtig: Thiazide führen zu einer Verringerng der GFR und renalen Perfusion (Ausnahme ist Xipamid)!

Thiazide als Monotherapie bei arterielle Hypertonie

- Wann geeignet, wann ungeeignet (und warum)

Thiazide als Monotherapie bei arterielle Hypertonie:

Günstig bei:

  • Herzinsuffizienz
  • Osteoporose (bedingt durch Steigerung der Ca-Konzentration)

Ungünstig bei:

  • Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus, Hyperurikämie und Gicht, Hyperlipidämie, metabolisches Syndrom)
  • Hypokaliämie (erhöhte Na Konzentration fördert Austausch gegen K)
  • Schwangerschaft

Merke: Thiazide führen (whs. bedingt durch Hemmung der Insulinsekretion) zur Hyperglyäkämie und sind daher bei Diabetes mellitus ungeeignet!

Merke: Weil Thiazide LDL-Cholesterin ansteigen lassen, sind diese bei Hypercholesterinämie und metabolischem Syndrom nicht geeignet!

Merke: Ausscheidung der Thiaziddiuretika erfolgt über Anionentransporter im prox. Tubulus, welcher auch Harnsäure ausscheidet. Durch kompetitiven Antagonismus können Thiazide daher zu Hyperurikämie führen!

ACE-Hemmer und Sartane als Monotherapie bei arterieller Hypertonie

- Wann geeignet, wann ungeeignet (und warum)

ACE-Hemmer und Sartane (AT1-Blocker) als Monotherapie bei arterieller Hypertonie:

Merke: Generell sind ACE-Hemmer zu bevorzugen, tritt allerdings als NW Reizhusten auf, sollte auf AT1-Blocker umgestellt werden!

Günstig bei:

  • Diabetes mellitus (Nephroprotektion)
  • Herzinsuffizienz
  • St. n. Myokardinfarkt (weniger Remodeling)
  • Metabolisches Syndrom
  • Junge Patienten

Merke: Bei Diabetes Mellitus sind ACEI und AT1-Blocker das Mittel 1. Wahl, weil es die Proteinurie und den Progress der Erkrankung vermindert!

Merke: ACE-Hemmer und AT1-Blocker vermindern das Remodeling der Herzmuskulatur nach einem Myokardinfarkt. Ausserdem bewirken sie eine Rückbildung der Myokardhyprtrophie bei hypertensiven Erkrankungen (Angiotensin 2 ist eine Wachstumfsfaktor für Fibroblasten und Myozyten).

Ungünstig bei:

  • Fortgeschrittene Niereninsuffizienz
  • Bds. Nierenarterienstenose (Risiko für akutes Nierenversagen)
  • Hyperkaliämie (weniger K Sezernierung)
  • Schwangerschaft (u.a. Nierenschäden, Oligohydramnion, reduzierte uteroplazentare Perfusion) und Stillzeit
  • Stenosierende Vitien (Mitra- und Aortenklappenstenose)

Wichtig: Durch die verminderte Aldosteronsekretion werden weniger Na-Kanäle im Sammelrohr eingebaut, weshalb mehr Na ausgeschieden wird. K hingegen wird weniger sezerniert, weshalb es im Serum ansteigt! Eine Kombination mit Thiaziden ist sinnvoll, da sich Kaliumrückresorption und Verlust so besser ausgleichen!

Achtung: Angiotensin 2 führt zu Vasokonstriktion der Vas Efferenz und steigert dadurch die GFR. Durch ACE-Hemmer und AT1-Blocker wird Angiotensin 2 vermindert. Dadurch steigen die Nierenretentionsparameter an. Besteht zusätzlich eine bds. Nierenarterienstenose, so droht eine akute Niereninsuffizienz!

Achtung: ACE-Hemmer und AT1-Blocker führen zu Vasodilatation. Besteht eine Klappenstenose (insb. Aortenklappenstenose) so kann das Schlagvolumen nicht kompensatorisch gesteigert werde, weshalb es zu ausgeprägten Hypotonie kommen kann!

ACE-Hemmer, Sartane (AT1-Blocker) und Renin -Inibitoren

- Wirkungsmechanismus

- Indikationen

- Kontraindikationen

- Nebenwirkungen

Wirkungsmechanismus: BD-Abfall senkt Perfusion der Niere und führt zu Renin-Ausschüttung aus juxtaglomerulären Apparat. Dieses wandelt Angiotensinogen zu Angiotensin I (Angriffspunkt von direkten Renin-Inhibitoren), dieses wird vom Angiotensin-Converting-Enzyme (Angriffspunkt von ACE-Hemmern) zu Angiotensin II umgewandelt und führt zu Vasokonstriktion und Aldosteron-Freisetzung (Angriffspunkt von Sartanen via Antagonismus am Rezeptor), letzteres steigert Na- und Wasser Rückresorption und steigert schliesslich den Blutdruck.

Indikationen:

  • Arterielle Hypertonie
  • Chronische Herzinsuffizienz
  • Myokardinfarkt
  • Diabetische Nephropathie

Wichtig: Aliskiren (direkter Renin-Inhibitor) ist nur für arterielle Hypertonie zugelassen!

Kontraindikationen:

  • Angioödem
  • Klappenstenose
  • Schwangerschaft, Stillzeit
  • Störung der Nierenfunktion (ab GFR <60ml/min)
  • Bds. Nierenarterienstenose oder Einzelniere

Merke: Aliskiren ist nur für arterielle Hypertonie zugelassen. Spezielle Kontraindikationen stellen zudem die Kombination mit P-Glykoprotein-Inhibitoren (Ciclosporin etc.) und die Kombination mit ACE-Hemmer oder Sartanen bei Diabetes mellitus oder GFR<60/min dar!

Generelle Nebenwirkungen:

  • Hypotension
  • Anstieg Nierenretentionsparametern
  • Hyperkaliämie
  • Angioneurotisches Ödem
  • Allergische Reaktionen (Exanthem, Pruritus)

Spezielle Nebenwirkungen:

  • ACE-Hemmer führen in bis zu 20% zu trockenem Reizhusten (da diese NW bei Sartanen selten ist, sollte eine Umstellung auf diese Erfolgen)!
  • Sartane führen häufig zu Schwindel und Kopfschmerzen
  • Aliskiren führt häufig zu Diarrhoe und Hyperkaliämie (insbesondere wenn in Kombination mit ACE-Hemmer oder Sartanen)

Beta-Blocker als Monotherapie bei arterieller Hypertonie

- Wann geeignet, wann nicht geeignet (und warum)

Beta-Blocker als Monotherapie bei arterieller Hypertonie:

Günstig bei:

  • KHK
  • Herzinsuffizienz
  • Tachykarde Herzrhythmusstörung

Merke: Durch beta1-Hemmung wirken beta-Blocker am Herzen negativ inotrop, dromotrop und chronotrop, was insgesamt zu einer Senkung des Blutdruckes führt und antiischämisch wirkt. Insbesondere bei arterieller Hypertonie ist hauptsächlich die beta1-Hemmung mit der negativ inotropen Wirkung erwünscht Nicht ganz geklärt ist, ob ausserdem eine Hemmung der Renin-Ausschüttung in der Niere die renale Perfusion vermindert und zu einer Abnahme des Blutdruckes beiträgt.

Merke: Die beta1-Selektivität von kardioselektiven Beta-Blockern lässt mit steigender Dosierung nach!

Wichtig: Der Einsatz bei kompensierter chornischer Herzinsuffizienz beruht unter anderem auf der statistisch nachweislich lebensverlängerden Effekten bei einschleichender, sukzessiven Dosissteigerung über Wochen.

Ungünstig bei:

  • Bradykarde Herzrhythmusstörung
  • pAVK
  • Metabolisches Syndrom (insb. Hyperlipidämie)
  • Asthma bronchiale
  • Raynaud-Syndrom
  • Prinzmetal-Angina

Achtung: Durch die beta1-Hemmung bewirkte negativ dromotrope und chronotrope Wirkung können als Nebenwirkungen ein Block von Sinus- oder AV-Knoten bzw. eine Bradykardie auftreten. Ausserdem kann die Symtomatik einer bestehenden Herzinsuffizienz zunehmen, weil durch die beta1-Hemmung die normalerweise ausgelöste sympathische Gegenregulation verhindert wird!

Achtung: Insbesondere die beta2-Hemmung bewirktg einige Effekte, welche beim Einsatz im Zusammenhang mit arterieller Hypertonie beachtet werden müssen.

  • Durch vermehrte Kontraktion der Glatten Muskulatur in den Gefässen kommt es zur Minderperfusion in der Peripherie (kalte Extremitäten, Potenzstörungen, Raynaud-Syndrom), weshalb der Einsatz insbesondere bei pAVK nicht geeignet ist.
  • Eine beta2-Hemmung kann zur Bronchokonstriktion führen und dadurch ein bestehendes Asthma bronchiale verschlimmern!
  • Durch Hemmung der Glykogenolyse und Lipolyse kann es zu Hypoglykämie bzw. einem Anstieg von Triglyceriden und Lipoproteinen kommen, weshalb ein Einsatz bei bestehenden Stoffwechselstörungen oftmals unggeignet ist.

Beta-Blocker

- Wirkungsmechanismus entsprechend dem Rezeptor

- 2 Substanzklassen (und wichtigste Vertreter)

 

Wirkungsmechanismus:

Wichtig: Grundlage für die Wirkung ist die kompetitive Hemmung adrenerger Substanzen (Adrenalin, Noradrenalin) an den beta-Rezeptoren!

Beta1-Hemmung:

  • Herz: Negativ inotrop, dromotrop, chronotrope Wirkung = BD sinkt, antiischämische Wirkung
  • Niere: Abnahme Renin-Ausschüttung = Senkung renale Perfusion und Abnahme RAAS

Beta2-Hemmung:

  • Gefässe: Hemmung der Vasodilatation peripherer Gefässe = Vasokonstriktion
  • Fettgewebe: Abnahme Lipolyse = Zunahme Lipoproteine und Triglyceride
  • Leber und Skelettmuskulatur: Abnahme Glykogenolyse = Hypoglykämie
  • Pankreas: Senkung Insulinsekretion = Hyperglykämie

Kardioselektive Beta-Blocker (vorwiegend beta1-Hemmung)

  • Metoprolol (Meto Zerok, Beloc Zok)
  • Atenolol
  • Bisoprolol (Bilol, Concor)
  • Nebivolol (Nebilet)

Wichtig: Hauptindikationen der kardioselektiven Beta-Blocker sind arterielle Hypertonie, chronische Herzinsuffizienz und KHK<!

Merke @Atenolol: Durch renale Ausscheidung sinvoll bei Leberinsuffizienz und durch geringe ZNS-Gängigkeit bevorzugt bei älteren Patienten eingesetzt!

Merke @Nebivolol: Durch lange Wirkdauer (24-30h) bei schlechter Compliance sinnvoll. Aussderdem wird durch NO-Freisetzung eine periphere Vasodilatation vermittelt!

Unselektive Beta-Blocker (sowohl beta1- wie beta2-Wirkung):

  • Propranolol
  • Carvediolol (Dilatrend)

Merke @Propranolol: Für Propranolol existieren einige spezielle Indikationen:

  • Hyperthyreose und thyreotoxische Krise (racemisches Gemisch welches Konversion von T4 zu T3 hemmt)
  • Phäochromozytom (nur in Kombination mit alpha-Blocker)
  • Angstbedingte akute somatische Beschwerden und Tachykardien
  • Portale Hypertension und Ösophagusvarizen (Senkung Pfortaderdruck verhindert ober GI Blutung)
  • Angina pectoris, Angst, Migräneanfallsprophylaxe, essentieller Tremor

Wichtig: Unselektive Beta-Blocker sind zur Therapie der arteriellen Hypertonie weniger geeignet!

Beta-Blocker

- Indikation

- Kontraindikation

Indikationen:

  • KHK
  • Arterielle Hypertonie
  • Akutes Koronarsyndrom
  • SV Herzrhythmusstörungen
  • Kompensierte chronische Herzinsuffizienz
  • (diverse Weitere)

Kontraindikationen:

  • Bradykardie
  • Hypotonie
  • Phäochromozytom (ohne alpha-Blocker Risiko für hypertensive Krise)
  • Dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Asthma bronchiale (nicht aber COPD)
  • Kombination mit Ca-Antagonisten (Diltiazem, Verapamil) (Risiko für AV-Block und Hypotonie)

Merke: Unselektive Beta Blocker dürfen nicht beim akuten koronarsyndrom verabricht werden!

Achtung: Vorsicht ist geboten bei Psoriasis, Raynaud-Syndrom, pAVK, sowie beim Einsatz von Beta-Blockern in der Schwangerschaft (Risiko für Hypotonie und Bradykardie, sowie Hypoglykämie beim Kind)

Kalziumkanal-Antagonisten als Monotherapie bei arterieller Hypertonie

- Wann geeignet und wann nicht geeignet (und warum)

Kalziumkanal-Antagonisten als Monotherapie bei arterieller Hypertonie:

Günstig bei:

  • pAVK
  • Raynaud-Syndrom
  • Achalasie
  • Stabile Angina pectoris
  • Metabolisches Syndrom (insb. Hyperlipidämie)
  • Prinzemtal-Angina

Ungünstig bei:

  • Herzinsuffizienz
  • Instabile Angina pectoris, akutes Koronarsyndrom
  • Bradykarde Herzrhythmusstörung
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit
  • Schwangerschaft

Achtung: Aufgrund der Reflextachykardie (insb. bei Nifedipin- und Diltiazem-Typ) besteht die Gefahr für eine Angina pectoris mit Steal-Phänomen (= Poststenotische Druck- und Perfusionsverminderung durch generelle Vasodilatation)!

Wichtig: Verapamil ist durch seine negativ inotrope Wirkung am Myokard bei einer Herzinsuffizienz kontraindiziert, da es die Kontraktionsfähigkeit senkt!

Wichtig: Verapamil und Diltiazem sind aufgrund der negativ dromotropen und chronotropen Wirkung bei AV-Block III und in Komibination mit Betablockern kontraindiziert!

Kalziumkanal-Antagonisten

- 3 Substanzklassen

- Wirkungsmechanismus je nach Zielorgan

- Nebenwirkungen

 

Substanzklassen:

  • Nifedipin-Typ (Dihydropyridine) = Vorwiegend Dilatation der glatten Gefässmuskulatur
  • Diltiazem-Typ = Mittelstellung mit gleichmässigem (aber schwächerem) Einfluss auf alle Zielorgane
  • Verapamil Typ = Vorwiegend negativ inotroper, dromotroper und chronotroper Effekt am Herzen

Wirkungsmechanismus: Blockade des L-Typ Kalziumkanals, wodurch der Ca-Einstrom in die Zelle vermindert wird, mit unterschiedlichen Auswirkungen je nach Zielorgan:

  • Gefässmuskulatur: Periphere Vasodilatation
  • Herzen: Negativ inotrope, chronotrope und dromotrope Wirkung

Nebenwirkungen:

  • Nifedipin-Typ:
    • Kopfschmerzen, subjektive Überwärmung, Flush (durch Vasodilatation)
    • Reflextachykardie (Risiko für Zunahme Angina pectoris mit Steal-Phänomen)
  • Diltiazem-Typ: Alle NW aber in geringerem Ausmass
  • Verapamil-Typ:
    • Bradykardie (Erregungsbildung am Sinusknoten gehemmt)
    • AV-Block I
    • Obstipation

Merke: Um Reflextachykardie zu vermeiden sollten bei Dauertheapie Medikamente mit langsamem Wirkbeginn und langer Wirkung eingesetzt werden!