Block 5 W17
Vorlesungen Woche 17
Vorlesungen Woche 17
Kartei Details
Karten | 53 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.05.2012 / 12.10.2023 |
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Intestinale Lymphozyten (Lamina Propria)
T-Zellen > B-Zellen
CD4 TCR-Alpha-Beta > CD8 TCR-Alpha-Beta
Insgesamt viele regulatorische T-Zellen, welche ein immunsuppressives Milieu aufbauen (IL10, TGF-Beta etc.)
Regulatorische T-Zellen in Lamina propria
Immunsuppressives Milieu (damit keine Immunantwort)
- Keine Aktivierung von Immunzellen
- Keine proliferative Expansion von Lymphozyten
Hemmung durch Zytokine (Il10, TGF-Beta) und Zell-Zell-Interaktionen (CD80/86)
Intestinale Toleranz
Phänomen, dass immunogene Ag, welche vom GIT in intestinale Mukosa gelangen keine allgemeine, systemisch erkennbare Immunantwort auslösen
Toleranz bedeutet nicht, dass KEINE Reaktion stattfindet
Mechanismen der intestinalen Toleranz
- Abbau von Ag durch Makrophagen (keine Aktivierung einer Immunantwort)
- Erzeugung einer T-Zell-Anergie durch Erkennung von Ag auf unreifen dendritischen Zellen (keine Kostimulation)
- Lokale Produktion immunsupprimierender Zytokine hemmen T-Zellen (keine klonale Expansion) und bewirken B-Zell Differenzierung (IgA Plasmazellen)
Danger Modell der Aktivierung des Immunsystems
Danger Signale:
- Pro-inflammatorische Zytokine durch geschädigte Epithelzellen
- Adaptive Immunantwort durch in Lamina propria persistierende Ag (differenzierung von dendritischen Zellen zu reifen Zellen, welche in Lymphknoten migrieren)
- Direkte Migration von mikrobiellen Produkten in Lymphknoten bei nicht vollständigen Eradifizierung innerhalb lamina propria (adaptive Immunantwort)
Mutationen und genetische Veränderungen in verschiedenen Gen Loci, welche im Zusammenhang mit IBD bekannt sind, zeigen auch eine Assoziation mit weiteren Immunerkrankungen.
Bestimmte genetische Störungen prädisponieren für verschiedene Immunpathologien!
Malapsorptions-Störung mit chronisch-rezidivierenden Durchfällen
Inzidenz je nach Region, meist ca. 1: 3000
Klare Assoziation mit HLA-DQ2 oder DQ8
Pathogenese:
- CD4 T-Zellen erkennen deaminiertes Gliadin
- CD8 T-Zellen zeigen verstärkte zytotoxische Aktivität
Wichtig ist, dass die morphologischen Veränderungen bis zu gewissem Stadium reversibel sind!
GIT Sekretion
Pro Tag gelangen insgesamt 9000 ml Flüssigkeit in GIT:
- 2 l durch orale Aufnahme (Trinken)
- 1,5 l durch Speichelsekret (Gll. parotidea, submandibularis, sublingualis)
- 2,5 l durch Magensekret
- 0.5 l durch Gallensekret
- 1,5 ml durch Pankreassekret
- 1 l durch intestinales Mukosasekret
Wichtig ist: Der intestinale Inhalt ist immer isoosmotisch!
GIT Flüssigkeitsabsorption
78% (7 l) Absorption im Dünndarm
21% (1,9 l) Absorption im Dickdarm
Ca. 1% der Flüssigkeit wird mit Faeces ausgeschieden
Im GIT existiert kein osmotisches Konzentrationssystem, d.h. die Osmolarität im Serum bzw. in den Zellen entspricht der Osmolatirät im intestinalen Lumen.
Da kein osmotisches Konzentrationssystem vorliegt, beruht die Sekretion im GIT auf der Verschiebung von Elektrolyten und Molekülen, welche Wasser osmotisch binden! Obwohl eine Vielzahl von osmotisch aktiven Stoffen im Serum bzw. im intestinalen Lumen vorliegen, sind lediglich einige wenige für die Osmolarität (und damit für die Sekretion) von Bedeutung:
- Kationen (Na und K)
- Anionen (Cl, Bicarbonat etc.)
- Moleküle (Harnstoff, Glukose)
Wichtig ist, dass Anionen stets die Kationen ausbalancieren!
Diarrhö
Arten
Osmotische Diarrhö
- Kohlenhydrat-Malapsorption (Lactose)
- Nicht-absorbierbare Substanzen
Sekretorische Diarrhö
- Direkte Störung der Transportsysteme (Cholera-Toxin)
- Immunsystem (Schädigung der Epithelzell-Barriere bei Infektion)
- Endokrines System (Störung der Transportsysteme bei Hormon-produzierenden Tumoren)
- Enterisches Nervensystem (Störung der Transportsysteme durch Toxine, Medikamente etc.)
Short Bowel Syndrome SBS
SBS ist eine Malabsorptionsstörung, welche meist durch chirurgische Entfernung des Dünndarms und sehr selten durch komplette Dysfunktion grosser Dünndarmgebiete entsteht.
Ät. Die meisten Fälle sind erworben:
- M. Crohn
- Ischämie
- Strahlung
- Volvolus
- Adhäsion
Nur sehr selten kann embryonale Entwicklungsstörung zum Fehlen des Dünndarms führen.
PPH: Normalerweise bei Erwachsenen ca. 6 m Dünndarm. Ein SBS entsteht meistens erst sobald weniger als 2 m Dünndarm vorhanden ist (Kompensation der Absorption).
Je nach Operation unterschiedliche Konsequenzen
- Jejunum = Nährstoffe
- Colon = Elektrolyten
Bei operativer Entfernung eines Teils des Dünndarms kommt es zu einer intestinalen Adaptation, in der sich der verbleibende Dünndarm anpasst (SBS kann also temporär sein).
- Vergrösserung und Verlängerung der Vili
- Zunahme Durchmesser
- Verlangsamung der Peristaltik (langsamere Passage)