Bioverfahren Mikroielle Reaktoren

Bioverfahrenstechnologie

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Flashcards 34
Language Deutsch
Category Biology
Level University
Created / Updated 23.06.2015 / 12.06.2020
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Benennen Sie 3 Charakteristika biotechnologischer Prozesse.

1. Produktionsprozesse sind oft lange etabliert, optimiert und empirisch

entwickelt (hä?)

2. Besondere Apparate und Anlage werden benötigt, die nicht ohne

weiteres auf chemische Prozesse übertragen werden können

3. Biologische Abbaubarkeit erlaubt es, dass Produkte aus

biotechnologischen Prozessen einfacher in Materialzyklen

eingebunden werden; das macht sie nachhaltiger

4. Extreme Produktionsbedingungen (hohe Drücke, Temperaturen)

sind in biotechnologischen Prozessen unnötig; das macht sie

ebenfalls nachhaltiger

Benennen Sie 3 Vorteile biotechnologischer Prozesse im Vergleich zu

chemischen.

1. Biologisch abbaubare und daher weniger

problematische Abfallstoffe

2. Niedrigere Produktionskosten

3. ??? (manche Produkte sind NUR

biotechnologisch herstellbar)

Benennen Sie vier biologische Aspekte, die für die Auslegung eines

Produktionsprozesses relevant sind.

1. Typ von Mikroorganismus oder Zelle (z.B. primär vs. etabliert)

2. Sauerstoffaufnahmerate (aerob vs. Anaerob)

3. Produktivität in Abhängigkeit der Zellzahl oder des Zellvolumens

(Produktausbeute)

4. Wachstumsmedium (hä? Die Zusammensetzung?)

5. Zelleigenschaften (Größe, Membranstabilität, was noch?)

6. Wachstumscharakteristik (Wachstumsrate, Einzelzellen, Adhäsion,

Myzelien)

7. Physikalische Eigenschaften (optimale Temperatur, pH-Wert, Viskosität

usw.)

8. Produktbildung (wachstumsgekoppelt – ja/nein, Primärmetabolit,

Sekundärmetabolit, intra- oder extrazelluläres Produkt)

Wozu wird die Modellierung biotechnologischer Reaktionen benötigt? Geben Sie

drei Gründe an.

1. Berechnung optimaler Prozessbedingungen (Produktivität)

2. Konstruktion und Auslegung von Bioreaktoren (Volumen, Wärmetransport,

Katalysatormenge, Pumpen etc.) (Planung)

3. Anwendung von Scale-Up-Regeln (Industrie)

4. Entwicklung von Regelungsstrategien für optimale und sichere

Prozessführung (Betriebssicherheit)

5. Vorhersage momentaner Bedingungen, die real nicht bestimmbar sind

(Beobachtung)

Wie lauten die Definitionen für “wahre, stöchiometrische, theoretische Ausbeute” und “beobachtete oder scheinbare

Ausbeute”? Erklären Sie den Unterschied anhand einer mikrobiellen Reaktion.

Substrat

Biomasse

Produkt

Wahre, stöchiometrische, theoretische Ausbeute:

λ ges. Masse od. Mole an gebildetem Produkt

λ Masse od. Mole an verbr. Substrat, um das spezielle Produkt

zu bilden

 

Beobachtete oder scheinbare Ausbeute:

λ ges. Masse od. Mole an gebildetem Produkt

λ ges. Masse od. Mole an verbrauchtem Substrat

Geben Sie drei Beispiele für metabolische Ausbeutekoeffizienten.

Symbol Bedeutung

YXS

Masse an produzierter Biomasse pro Masse oder Molen an verbrauchtem

Substrat

(Beispiel: Escherichia coli, Substrat Glucose, YXS = 0,45 g/g

YPS

Masse oder Mole an gebildetem Produkt pro Masse oder Molen an

verbrauchtem Substrat

YPX

Masse oder Mole an gebildetem Produkt pro gebildeter Biomasse

YXO

gebildete Biomasse pro Masse oder Molen an verbrauchtem Sauerstoff

RQ Mole an gebildetem Kohlendioxid pro Mole an verbrauchtem Sauerstoff

(Respirationskoeffizient)

Heißt metabolisch vielleicht, dass YPS nicht dazu gehört?

Erklären Sie den Begriff “homogene Reaktion”?

Temperatur und alle Konzentrationen sind im Reaktionsraum örtlich gleich

Benennen Sie drei kinetische Reaktionsgleichungen für enzymatische Reaktionen.

Geben Sie für jede die Gleichung für die Reaktionsrate rA einer Komponente A als

Funktion der Konzentration cA an und zeichnen Sie diese in der Form rA = f(cA).

siehe Bild

Zeichnen Sie für eine batch-Kultivierung den zeitlichen Verlauf der Konzentrationen an Zellen/

Biomasse, Substrat und Produkt und benennen Sie die verschiedenen Phasen.

siehe Bild

Wie lautet die Bilanzgleichung für die Zell-/Biomassekonzentration bei mikrobiellem

Wachstum in einer batch-Kultivierung (Änderung der Zell-/Biomassekonzentration mit der Zeit)?

Gilt bei Substratkonzentration [S] > KS [Konzentration des limitierenden

Substrats [S], bei der die halbmaximale Wachstumsrate [μmax/2] vorliegt]

2.8

Mathematische Beschreibung für mikrobielles Wachstum in einer Batch-Kultur:

Wie lautet die Bilanzgleichung für die Zell-/Biomassekonzentration bei mikrobiellem Wachstum in einer batch-Kultivierung (Änderung

der Zell-/Biomassekonzentration mit der Zeit)

Kann die Wachstumsrate μ in dieser Gleichung als konstant angesehen werden?

Geben Sie eine Gleichung an, die den Zusammenhang zwischen Wachstumsrate, Substratlimitierung und Substratinhibierung

beschreibt.

Die verschiedenen Wachstumsphasen

in der Batchkultur nach Animpfen

bis zum Ernten (Lag-Phase,

Beschleunigungsphase,

exponentielle Phase, limitierte

Phase, stationäre Phase und

Absterbephase) haben

unterschiedliche Wachstumsraten,

weshalb es keine konstante

Wachstumsrate geben kann.

Wie lautet die mathematische Gleichung für eine Monod-Kinetik

(mikrobielles Wachstum, Zusammenhang zwischen Wachstumsrate und Substratkonzentration).

Benennen Sie zwei Methoden, um die kinetischen Parameter in einer Monod-Kinetik aus einem Datensatz zu

bestimmen.

Welche würden Sie hinsichtlich Genauigkeit bevorzugen?

Lineweaver-Burk Plot

Auftragung 1/μ → 1/s;

Lineare Funktion mit Steigung: ks/μmax und

Y-Achsenabschnitt: 1/ μmax

→ Verstärkung der Fehler bezüglich μ bei

niedrigen s, inakkurate Ergebnisse

 

Langmuir Plot

Auftragung: s/μ → s

Lineare Funktion mit Steigung: 1/μmax und YAchsenabschnitt:

ks/μmax

→ beste Ergebnisse

Erklären Sie kurz zwei Mechanismen der Produktbildung bei Mikroorganismen.

a) Produktbildung, die direkt mit der Energiegewinnung

der Zellen verknüpft ist

(z.B Ethanol, Lactat, Aceton)

b) Produktbildung, die indirekt mit Energiegewinnung

der Zellen verknüpft ist (Aminosäuren, Zitronensäure,

Nukleotide)

Erklären Sie den Begriff “heterogene Reaktion” und geben Sie drei Beispiele für heterogene

biotechnologische Reaktionen.

es treten im Reaktionsraum Gradienten bezüglich Konzentrationen und / oder

Temperatur auf

• Makroskopische Flocken, Agglomerate oder Pellets, die natürlicherweise von

bestimmten Bakterien oder Pilzen gebildet werden.

• Myzelartige Pellets, typisch in der Antibiotikaproduktion.

• Zellwachstum als Biofilm auf Trägern oder Reaktorwänden.

• Pflanzenzellen in Suspension bilden Agglomerate.

• Mikroorganismen im Boden zum Schadstoffabbau.

• Tierische oder humane Zellen / Gewebe kultiviert in makroporösen

Trägermaterialien.

Skizzieren und beschreiben Sie schematisch den Konzentrationsverlauf einer

Komponente im Medium in einem kugeligen Biokatalysator sowie im umgebenden

flüssigen Medium.

Im den Katalysator umgebenden

Medium ist die Konzentration der

Komponente z.B. O2 höher als

im Biokatalysator. In der direkten

Phase um den Katalysator

herum nimmt die Konzentration

linear ab.

Die Konzentration im

Biokatalysator nimmt

exponentiell ab mit Abstand vom

Mittelpunkt des Katalysators.

 

Erklären Sie den Begriff “Thiele Modulus”?

Für einen Biofilm auf einer flachen Platte, der sich durch eine Kinetik 0. Ordnung beschreiben lässt,

wird ein Thiele-Modulus größer 1 bestimmt. Was bedeutet das in Bezug auf den

Stofftransportwiderstand?

Definition Thiele Modulus:

Φ ist eine dimensionslose Kennzahl, deren Quadrat dem Verhältnis eines

Stoffstroms (Senke) entspricht.

Bei einem kleinen spezifischen Verbrauch und einem großen

Diffusionskoeffizienten ist Φ klein.

→ Bei kleinen Φ ist offenbar das Pellet/der Biofilm besser versorgt als bei

großen.

Wenn der Thiele Modulus größer ist als 1, dann wird der Effektivitätsfaktor sehr

gering. Also gibt es einen starken Sauerstoffgradienten und demnach auch

einen hohen Stofftransportwiderstand.

Wie ist der interne Effektivitätsfaktor für eine heterogene Reaktion definert?

kein Antwort

Für einen Biofilm auf einer flachen Platte, der sich durch eine Kinetik 0. Ordnung beschreiben lässt, wird ein Thiele-

Modulus zwischen null und 1 bestimmt.

Was bedeutet das in Bezug auf den Stofftransportwiderstand? Wie groß ist in diesem Fall der interne

Effektivitätsfaktor?

Ein Thiele-Modulus zwischen null und 1 bedeutet, dass eine niedrige

Reaktionsrate und ein hoher Stofftransport vorliegen. Die Kinetik/

Reaktionsrate im Biokatalysator limitiert die Reaktion; der

Stofftransportwiderstand ist gering. Der interne Effektivitätsfaktor ηi0 beträgt in

diesem Fall (flache Platte, Reaktion 0. Ordnung, 0 < Φ < 1) 1.

Benennen Sie drei Möglichkeiten zur Minimierung von internen Stofftransport-

Effekten.

Interner Stofftransport

Reduzierung der beobachteten Reaktionsrate rA,obs

Reduzierung der Trägergröße (Stofftransportstrecke kürzer machen, also den

Trägerradius verringern)

Erhöhung des effektiven Diffusionskoeffizienten Dae (Temperatur erhöhen)

Erhöhung der Substratkonzentration an der Oberfläche cAS

Zeichnen Sie für eine fed-batch-Kultivierung den zeitlichen Verlauf der Konzentrationen

an Zellen/Biomasse und Substrat sowie des Zulaufstromes.

siehe Bild

Erklären Sie kurz den Zusammenhang zwischen Wachstumsrate und Verdünnungsrate für einen

Chemostat-Prozess.

In einem idealen Chemostatbetrieb ist die Zellzahl dadurch konstant gehalten,

dass Verdünnung durch Ablauf und Wachstumsrate der Zellen gleich groß

sind.

Um die Zellzahl konstant zu halten, muss die Verdünnungsrate D

(Volumenstrom/Volumen des Reaktors) gleich der Wachstumsrate sein:

Ist F größer μ, dann verringert sich die Zellzahl.

Zeichnen Sie für einen Chemostat-Prozess den Verlauf von Zell-/Biomassekonzentration,

Substratkonzentration und Produktkonzentration als Funktion der Verdünnungsrate für “stationäre”

Zustände. Erklären Sie den Begriff “Auswaschpunkt”.

Im idealen Chemostatprozess ist die Verdünnungsrate im Reaktor gleich der

Wachstumsrate an Zellen bzw. Umsatzrate von Produkt. Übersteigt die

Verdünnungsrate die kritische Verdünnungsrate Dkrit, dann werden mehr

Zellen ausgewaschen, als durch Wachstum entstehen. Dieser Zustand wird

als „wash-out“ bezeichnet.

Je näher D an Dkrit

kommt, desto empfindlicher

reagiert das

System auf Schwankungen

von D.

Zur Bestimmung kinetischer Parameter (maximale Wachstumsrate, Monod-Konstante für

Substatlimitierung) können Sie Batch- oder Chemostat-Experimente durchführen. Wofür

würden Sie sich entscheiden? (Begründung)

Chemostat

Weil:

- durch μ = D und D = F/V kann zuverlässig die Wachstumsrate bestimmt

werden und durch die bekannte Substratkonzentration auch die

abhängigen Parameter wie Ks

- im Batch sind die Werte bei niedrigen Substratkonzentrationen

schlechter aufgelöst. Für eine genaue Bestimmung im Monod-Modell

(μ = μmax * S/(ks + S)) sind aber auch diese Werte wichtig

Welcher Transportmechanismus liegt bei der Dialyse vor?

Wie hängen Permeationskoeffizient und Molekulargewicht zusammen?

Wofür steht der „cut off“-Wert für eine Dialysemembran?

Stoffstrom über eine Membran durch einen Konzentrationsgradienten,

der über die Membran vorliegt → ist das nicht Diffusion bzw. Osmose?

Der Permeationskoeffizient nimmt logarithmisch ab bei ansteigendem

Molekulargewicht → MW ↑ = P ↓

Größe, ab der Moleküle von der Membran zurückgehalten werden

Skizzieren Sie schematisch einen gerührten Bioreaktor einschließlich der wesentlichen

Bauelemente. Benennen Sie diese Elemente.

Zur Temperaturregelung werden sowohl Heizung als auch Kühlung benötigt. Warum?

Die Temperatur des Reaktors muss

konstant gehalten werden;

erwärmt um den Wärmeverlust

an die Umgebung auszugleichen

und gekühlt, um die von den

Zellen produzierte Wärme zu

kompensieren.

Beschreiben und skizzieren Sie das Funktionsprinzip von Blasensäulen und Air-Lift-

Reaktoren.

Durchmischung des Mediums

durch die aufsteigenden Blasen

und nicht durch mechanisches

Rühren

→ geringerer Energieeintrag

angewandt v.a. In Kläranlagen

und Hefereaktoren

Air-Lift-Reaktoren

Begasung aus

Begasern(n) wird

an festen

Strukturen im

Reaktor

abgelenkt, so

dass Kreisläufe

aus Gasbläschen

entstehen, die

zur

Durchmischung

des

Reaktorvolumens

führen

Beschreiben und skizzieren Sie das Funktionsprinzip von Festbett- und Wirbelschicht-

Reaktoren.

Zellen oder Enzyme sind auf

dicht angeordneten (porösen)

Trägern immobilisiert, und

werden von Medium umspült

und dadurch mit Nahrung

bzw. Substrat versorgt

Wirbelschicht

Zellen auf Trägern (oder

immobilisierte Biokatalysatoren)

werden im Medium durch

dauerhaftes Durchmischen des

Mediums suspendiert.

Welche mathematische Gleichung wird benutzt, um den Sauerstoffeintrag OTR (oxygen transfer rate) in einen Bioreaktor zu

beschreiben?

Beschreiben Sie eine Methode zur Bestimmung des spezifischen, flüssigkeitsseitigen Stofftransportkoeffizienten kLa in

dieser Gleichung.

Dynamische Methode zur Bestimmung von

KLa: Im Reaktor wird nach Sauerstoffzufuhr

diese abrupt beendet, wodurch cO2 auf 0

absinkt. In der Auftragung c → t kann die

Steigung beim Absinken bestimmt werden.

Sie entspricht q+

O2 * x; beim Wiederanstieg von

cO2 wird die Sauerstoffkonzentration an zwei

Stellen gemessen und daraus der kLa-Wert

berechnet.

Benennen Sie drei Typen von Begasern.

Begasungsrohr oder -ring

Microsparger

Membranbegaser

Zeichnen Sie in die nachfolgenden Skizzen die Strömungsbilder bei steigender

Begasungsrate bzw. Rührerdrehzahl ein.

siehe Bild

Benennen Sie physikalische, chemische und biologische Parameter, die an einem Bioreaktor

gemessen bzw. geregelt werden können (jeweils 2).

siehe bild

Benennen Sie vier scale-up-Kriterien für die Auslegung von Bioreaktoren.

- geometrische Ähnlichkeit der Reaktorkonstruktionen – wird allgemein

vorausgesetzt

- gleicher volumenspezifischer Leistungseintrag

- konstante Sauerstofftransferrate (kLa)

- konstante Rührerumfangsgeschwindigkeit

- gleiche dimensionslose Kennzahlen (z.B. Reynolds-Zahl Re oder Newton-

Zahl Ne)