Biotechnologie
Biotechnologie, hauptsächlich im Lebensmittelbereich Modul der Ökotrophologie
Biotechnologie, hauptsächlich im Lebensmittelbereich Modul der Ökotrophologie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 74 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Alimentation |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 01.10.2013 / 08.05.2022 |
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Erläutern Sie die Begriffe Replikation, Transkription und Translation.
REPLIKATION: Identische Kopie der DNA für die Zellteilung. 1. Initiation Primersynthese: Helicase entbindet DNA - Replikationsgabel (Leit-/Folgestrang) 2. Elongation: Folgestrang aus Okazaki-Fragmenten 3. Entfernungs-Primer: Lückenfüllung, Fragmente werden verbunden
Transkription 3´-5´codierender Strang, 5´-3´codogener. Umschreiben der DNA in RNA, Aufschmelzen der Stränge, RNA-Polymerase an Promoter(Bindung) --> Synthese (RNA enthält statt Thymidin Uracil und statt Desoxyribose nur Ribose) Promoter: Startpunkt der Synthese, zwei Sequenzen als Erkennung
-35,10- leichte Auftrennung -- Konsensussequenzen
Translation: Proteinbiosynthese
Ribosomen: universeller Code: 3 Nukleotide=ein Triplett=eine Aminosäure
Aktivierung der Aminosäure durch Bindung an tRNA
Ribosom lagert an mRNA an (ATP-Spaltung), Verknüpfung erfolgt duch Peptidyltransferase
-- Termination am Stopp-Codon (UAA, UAG, UGA)
Welche DNA-Sequenzelemente definieren den Start der Translation?
Allgemein: auf mRNA AUG (auf kodierender DNA), aber das eigentliche Erkennungsmerkmal ist 6 Nukleotide weiter vorne = Ribosomenbindungsstelle
Welche verschiedenen Arten von RNA kennen Sie?
mRNA: messenger = instabil
tRNA: stabil
rRNA: stabil
Skizzieren Sie für Klonierung eines bakteriellen Gens notwendige Schritte. Gehen Sie insbesondere auf die Bedeutung von Restriktionsenzymen, Ligasen und Selektionsmarkern ein.
1. Isolierung der DNA durch Zerstörung der Zellen (Bakterienchromosom und Plasmid)
2. Restriktionsverdauung: Schneiden der DNA an bestimmten Stellen mit Restriktionsenzymen (Endonukleasen) --> verschiedene Fragmente unterschiedlicher Größe und Gewinnung des gewünschten Abschnitts.
3. Isolierung des Plasmidmoleküls aus einer weiteren Bakterienzelle und Öffnung des Rings durch Restriktionsenzym
4. Ligation: Einfügen des gewünschten DNA-Stranges (Fremd-DNA) durch das Enzym Ligase führt zum Plasmid mit der gewünschten DNA-Sequenz
5. Transformation in der Wirtszelle (z.B. E. coli)
6. Identifizierung und Selektion mithilfe von Selektionsmarkern
Was versteht man unter einem Selektionsmarker? Welche Selektionsmarker finden häufig Verwendung in Plasmiden?
Ein Gen, dessen Genprodukt Zellen eine bestimmte Eigenschaft verleiht, die sie von anderen Zellen unterscheidet.
-so ist eine leichte Selektion möglich
-Indirekte Selektionsmarker: Marker wird beim Einbau zerstört und ein Produkt kann nicht mehr gebildet werden, z.B.: Inaktivierung der Lactose-Spaltung: es findet keine blaue Farbreaktion mehr statt, bleibt weiß
Was ist ein offenes Leseraster?
ORF = Open Reading Frame
durchgängiges Leseraster, welches nicht durch ein Stopp-Codon unterbrochen wird
Erläutern Sie den Begriff "Homologe Rekombination"
Anwendung zur Integration von fremder DNA
--> Gleiche oder fast gleiche Abschnitte eines Chromosoms tauschen untereinander Teile aus (Crossing Over)
-->Nutzung der zelleigenen Rekombinationsenzyme zum Genaustausch
--> Zweimaliges Crossing Over zwischen Plasmid und Chromsom: 1. Konintegrat 2. Resolution
--> Sequenz befindet sich im Chromosom, Plasmid fällt weg
Erläutern Sie, warum rekombinantes Chymosin ein naturidentisches Produkt ist.
--> Identische Enzymaktivität
--> Identische AS-Sequenz wie Labextrakt
-->identische physikochemische und immunologische Eigenschaften der Proteine
--> keine posttranslationale Modifikation bei beiden
--> keine relevanten Unterschiede bei Käsereiversuchen
--> keine toxischen Substanzen nachweisbar
Nennen und erläutern Sie vier wichtige Aspekte der gentechnischen Veränderungen von Milchsäurebakterien.
--> Inaktivierung von bitterspaltenden Proteasen
--> Verstärkung von probiotischen Eigenschaften
--> freisetzung von bioaktiven Peptiden aus Milchprodukten
--> Erzeugung von Phagenresistenz bei Starterkulturen
Beschreiben Sie die Kriterien für Lebensmittel, die unter das Novelfood-Verordnung fallen.
1. Betrifft Lebensmittel mit neuer/gezielt veränderter primärer Molekülstruktur (Fettersatzstoffe, Süßungsmittel)
2. LM, dei aus Einzellerproteinen bestehen, diese enthalten oder daraus hergestellt werden --> Proteine und andere Stoffe aus Algen, Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen
3. LM, die nach bisher nicht gebräuchlichen Verfahren entwickelt wurden, wodurch sich bedeutende Änderungen in Zusammensetzung und Struktur des Endproduktes ergeben ( Nährwert, Verdaubarkeit, Verstoffwechselung usw.)
--> Pasteurisierung mit hydrostatischem Druck
4. Kriterien: Selbstklonierung
Nukleotidsequenz muss bekannt sein, Keine Antibiotikaresistenz als Selektionsmarker, bei Vektoren enger Wirtsbereich
Eröäutern Sie das Food-Grade Konzept zu gentechnischen Veränderungen.
Eignung für LM
--> gentechnische Veränderungen sollten so gering wie möglich gehalten werden, sodass eine einfache Sicherheitsüberprüfung möglich ist.
Bewerten Sie die Anwendung von Antibiotikaresistenzgenen bei der gentechnischen Veränderung von Starterbakterien. Zeigen Sie Lösungsmöglichkeiten auf.
Problem: Menschen könnten bei der Nahrungsaufnahme Bakterien mit verändertem Erbmaterial aufnehmen.
--> Möglichkeit der Übertragung der Resistenzgene auf andere Mikroorganismen
--> Krankheitserreger könnten therapieresistent
Positiv: einfache Selektion, Starterkulturen sind widerstandsfähig
ABER: Anwendungsverbot bei Lebensmitteln
Lösung: Food-Grade, andere Selektionsmarker, z.B. Hitzeschockgene
Erläutern Sie den Zusammenhang der Begriffe Selbstklonierung und Food-Grade Konzept.
Food-Grade: lebensmittelgeeignet
Selbstklonierung: Veränderung der DNA eines Organismus ohne Einführung fremder DNA (nur verwandte Arten inklusive die DNA ihrer Phagen)
Ein fremdes Gen ist in das Chromosom eines Bakteriums kloniert worden. Wie weisen Sie diese gentechnische Veränderung nach?
Nachweis DNA-Ebene: Die Zielsequenz muss bekannt sein, kommt sonst nicht im zu untersuchenden Genom vor, DNA-Extraktion aus LM, Nachweisreaktion durch Polymerase-Kettenreaktion (PCR)- Zugabe von Primer, Amplifizierung gewünschter Region, Auftrennung entstandener Kopien durch Agarose-Gelelektrophorese, Bestätigungsreaktion durch Hybridisierung des korrekten Amplifikationsproduktes mit radioaktiver DNA-Sonde, Sequenzspezifische Bindung der Sonde an DNA
Nachweis auf RNA-Ebene: Gelelektrophorese, Northern Blot, Hybridisierung mit spezifischen, markierten Sonden
Nachweis auf Protein-Ebene: SDS-Gelelektrophorese (Zusätzliche Bande für gentechnisch verändertes Protein im Vergleich zu konventionellen LM), Immunologischer nachweis über spezifische Antikörper, wenn nachzuweisendes Protein bekannt ist
Nachweis des Phänotyps: sichtbar veränderte Eigenschaften, veränderte Enzymaktivität
(Nachweis bei Pflanzen: Der Selektionsmarker, da Entfernung bisher noch schwer möglich)
Erläutern Sie die Einzelschritte der Polymerase-Kettenreaktion (PCR).
Ziel: Vervielfältigung der DNA (in großen Mengen)
Prinzip: 1. Denaturierung (90-98°C)
2. Anlagerung von Primer (50-60°C)
3. Elongation (70-80°C)
--> Synthese neuer DNA, beginnend am Primer
--> Enzymatische Vervielfältigung oder Isolierung der DNA
--> 30-50mal wiederholt (Nachweisbarkeit: Gelelektrophorese)
--> hitzeresistente Bakterien
Was ist Kulturenrotation mit isogenen Stämmen?
Problem: Phagenbefall, häufig sind Milchsäurebakterien befallen. Phagen passen sich den Veränderungen an. Lösung: isogene Stämme
--> haben das gleiche Erbgut, aber unterschiedliche Resistenzmechanismen(Adhäsion, DNA-Restriktion, I-Modifikation, abortive Infektion)
--> Rotation im Einsatz der Stämme, unterschiedliche Resistenzmechanismen wechseln sich miteinander ab.
--> Phagen haben so wenig Zeit, sich auf einen neuen Stamm einzustellen.
Wie ist ein gentechnisch veränderter Organismus definiert?
Organismus, dessen genetisches Material so verändert ist, dass es auf natürliche Weise, durch Kreuzen und/oder natürliche Rekombination nicht möglich ist.
--> Ausnahme: Mutagenese (Strahlung) etc.
Was ist ein Promoter und welche Elemente enthält er?
Erkennungssignal für die RNA-Polymerase
--> Anlagerung der RNA-Polymerase zusammen mit Sigma-Faktor (wird zum Auffinden des Promoters benötigt)
--> Öffnung der DNA (Transkriptionsauge)
- 35-Region: dient der Erkennung
-10-Region: leichte Trennung der beiden DNA-Stränge
+1: Initiationsstelle: Beginn der Synthese
Wie ist ein Gen definiert?
DNA-Abschnitt, der die genetischen Informationen zur Synthese von RNA bzw. eines Proteins enthält, einschließlich notwendiger, regulatorischer Sequenzen.
Was ist ein Plasmid?
=Vektor-DNA
--> extrachromosomales, ringförmiges DNA-Molekül (Satelliten-DNA)
--> Vorkommen: zusätzlich zum eigentlichen Bakterienchromosom, in unterschiedlicher Anzahl in Prokaryontenzelle
--> codiert phänotypische Merkmale (z. B.: Antibiotikaresistenzen, Tumorinduktion)
--> autonome Replikation (unabhängig vom Bakterienchromosom)
Beschreiben Sie die Vorgänge in den Stufen der Sauerteigherstellung.
Anfrischsauer+Anstellgut-->Grundsauer-->Vollsauer--> Teig (vom Vollsauer wird dann wieder Teig für als Anstellgut zurückgestellt)
Das ganze wird reguliert über Temperatur, Mehl und Wasserzugabe
Anstellgut+Wasser+Meh-
-->Anfrischsauer+Wasser+Mehl
--> Grundsauer+Wasser+Mehl
-->Vollsauer+Zutaten-->Botteig
Anfrischsauer: Vermehrung der Hefen bei 26°C für etwa 6h
Grundsauer: Säurebildung durch Milchsäuregärung bei 23-28°C für 8h
Bildung des Vollsauers: Ausreifung--> Vermehrung von hefen und Milchsäurebakterien für 3h bei 30°C
Welche Funktionen haben die Hefen und die Milchsäurebakterien während der Herstellung von Sauerteig?
Humanisierung des Sauerteiges
--> sehr hoher Zeitaufwand, insbesondere nachts
--> Beigabe anderer Säuren möglich, aber kann zu schlechtem Geschmack führen
Milchsäurebakterien: Beeinflussen die Quell- und Backfähigkeit (durch pH-Wert-Senkung), Beeinflussung der wirksamen Enzyme, Geschmacks- und Aromastoffe, Schutz vor Fremdgärung --> Konkurrenzflora, synergetische Wirkung auf Hefen, antagonistische Wirkung auf Schimmelpilze--> Verlängerung der Haltbarkeit
Hefen: Teiglockerung durch CO2-Produktion, Erzeugung von typischen Geschmacks- und Aromastoffen
Welche Bedeutung hat die Verkleisterungstemperatur, die mit dem Amylographen bestimmt wird?
Verkleisterung: Suspension aus Wasser und Mehl
--> Aufplatzen der Stärke, zähflüssig werden, höhere Amylaseaktivität. Stärkeabbau ist erst nach der Verkleisterung möglich, zu frühe Verkleisterung erhöht die Amylaseaktivität
--> Zusammenspiel, Ablauf der Stärke und Amylaseaktivität
--> Amylogramm wird nur für Mehle durchgeführt
hoch: Starke Säuerung
niedrig: Enzymbeigabe, Malzmehlbeigabe
Wie kann die Vermehrung von Lactobacillen und Hefen während der Sauerteigherstellung gesteuert werden?
Teigausbeute: Über Wasser und mehr Sauerstoff, Teigausbeute niedrig: Milchsäure, Teigausbeute hoch: Hefen
Durch welche Faktoren kann die Produktverteilung der alkoholischen Gärung beeinflusst werden?
Substrat: Die verschiedenen KH werden unterschiedlich umgesetzt, in Bezug auf Art und Zeit, der Gehalt im Endprodukt ist von der Gärzeit abhängig
Sauerstoffangebot während der Gärung
aerob: C6H12O6-->6H2O+6CO2 --> Massenwachstum und Vermehrung
anaerob: C6H12O6--> 2C2H5OH+2CO2 --> Ethanolbildung
Temperatur:
Warmgärung: schnell, Bildung schwerflüchtiger Komponenten (erwünscht bei Rotwein)
Kaltgärung: langsam, weites Produktspektrum der Aroma- und Geschmacksstoffe (Buketstoffe)
--> Glycerin, Säuren, höhere Alkohole
--> Wachstum unerwünschter Mikroorganismen möglich
--> Fehlaromen: Essigsäure , Essigester
Sauerstoffanwesenheit am Ende der Gärung:
--> Bildung von Acetaldehyd, wenn Hefen noch aktiv sind
--> Oxidation der Gerbstoffe nach Beendigung der Gärung
Welche Reaktionen sind bei der Malzbereitung von Bedeutung?
Weichen: Start enzymatischer Aktivität durch Wasserzugabe, von 22% auf 38% Wassergehalt (höchste Aktivität)
Sauerstoffzugabe: Unterdrückung alkoholischer Gärung, Unterscheidung in Nass- und Trockenweiche, Aufkeimen der Braugerste durch Aktivierung der Enzyme --> Einleitung einer raschen und gleichmässigen Auskeimung, Dauer 40-80h bei 10-13°C
Keimung: bei 14-18°C und 35-50% Wassergehalt --> Bildung und Aktivierung der Enzyme durch Erhöhung des Wassergehaltes (Amylasen, Proteinasen, Peptidasen, Hemicullasen, Gluconasen) --> enzymatischer Abbau der Speicherstoffe (Stärke, Proteine, Gerüst- und Stützsubstanzen) --> Erweichung bzw. Auflösen der Zellwände und des Mehlkörpers--> Grünmalz
Darren: Stufenweise Trocknung auf 2-4% Wassergehalt bei 50-60°C --> Anreicherung der Abbauprodukte --> Wurzelkeimling stirbt ab --> Rückgang der enzymatischen Aktivität, aber keine vollständige Inaktivierung
--> Bildung von Farb-, Geschmacks- und Aromastoffen
--> Maillard-Reaktion, Streckerabbau, Karamellisierung --> Darrmalz
Wozu dient die Hopfenzugabe bei der Bierherstellung?
Funktionen des Hopfens: Klärmittel, Fällung der Eiweißstoffe, Geschmacksbildung: bitter, Haltbarkeit durch antibiotische Aktivität, Unterstützung der Schaumbildung durch den Pektingehalt
Würzekochen:
--> Lösung und Isomerisierung von Bitterstoffen
--> Isokumalone (Wasserlöslichkeit und Bitterkeit steigt)
--> Inaktivierung der Enzyme
Wie wirkt sich die Verwendung untergäriger und obergäriger Hefen auf den weiteren Gärverlauf aus?
Untergärige Biere: Sacharomyces carlsbergensis
--> Keine Ausbildung von Sproßverbänden --> Am Ende der Gärung Absetzen auf dem Boden
Obergärige Biere: Saccharomyces cereviriae
--> Ausbildung von Sproßverbänden --> Raffinose kann zu 1/3 vergoren werden -->Aufsteigen während der Gärung nach oben
Nachgärung:
untergärige Biere: 1-4Monate bei 0-2°C
obergärige Biere: 1-3Tage bei 18-25°C
--> evtl. Nachgärung in der Flasche für 7-21 Tage
Wozu dient die Reifung bei der Bierherstellung?
Weiter Vergärung der Restwürze: Anreicherung & Sättigung mit CO2, Endgehalt ca. 0,5%
--> natürliche Klärung (Hefeabsatz, Trubsedimentation) Veredelung und Abrundung des Geschmacks
Erklären SIe die Vorraussetzungen und die grundlegenden Reaktionsschritte der Nicht-Enzymatischen Bräunung.
Maillard Reaktion: Vorraussetzung: Vorhandensein von reduzierenden Zuckern und Aminosäuren (bzw. Aminogruppen) --> hohe Temperaturen sind förderlich, aber nicht notwendig
Reaktion:
reduzierende Zucker+freie Aminogruppe
-->Glycosylamine - H2O
-->Imin
--> Schiff´sche Base
--> Amadori-Umlagerung/Heyns-Umlagerung (Aldose zu Ketose oder ketose zu Aldose)
--> Desoxysone (sehr reaktiv)
--> weitere Reaktionen liefern eine Vielzahl von Maillard-Produkten
wie Pyrolle, Thiophene, Komplexe Melanoide = braune Pigmente
Worin unterscheiden sich Karamellisierung und Maillard-Reaktion?
Karamellisierung: nur Zucker reagieren (nicht reduzierende Zucker) --> Kein Verlust an essentiellen Aminosäuren --> NUR beim Erhitzen, Milieu-abhängig
sauer: stark gefärbte Produkte
basisch: starke Aromabildung
--> Wegen Fragmentierungsreaktion
Welche Bedingungen müssen vorherrschen, damit enzymatische Bräunung stattfinden kann und wie lässt sie sich verhindern, bzw. unterdrücken?
Bedingungen:
Sauerstoff, Substrate (phenolische Inhaltsstoffe, z. B. Catechine) und das Enzym Polyphenoloxidase (PPO: optimal bei 30°C und pH-Wert 7) müssen in Kontakt gelangen
Unterdrückung:
Temperaturerhöhung auf 80°C (blanchieren)
--> vollständige Inaktivierung der PPO
pH-Senkung unter 3
--> vollständige Inaktivierung der PPO
O2-Ausschluss
Citronensäure: Komplexbildung mit Cu-Zentralatom
Wie machen sich Oxidations- und Kondensationsreaktionen der Polyphenole sensorisch bemerkbar?
Bräunliche Färbung (durch Melanine), Abnahme des adstringierenden Geschmacks (zusammenziehend)
Bildung von Aroma- und Geschmacksstoffen
--> durch Eiweißfällung
Erklären Sie die wesentlichen Reaktionsabläufe bei der Fermentation des Kakaosamens.
Fermentation = Rotten
Bildung von Vorstufen charakteristischer Geschmacks- und Aromastoffe--> Für die Röstung
--> Bildung von Farbstoffen (typisches Kakaobraun) auch durch PPO
--> Abnahme des adstringierenden Geschmacks
-->Ablauf in zwei Reaktionsstufen
1. Zu Beginn der Fermentation: Reaktionen im
Fruchtfleisch (Pulpa)
2. Reaktionen im Kakaosamen
- enzymatische Reaktionen
-->Invertase bildet reduzierende Zucker, PPO,
Proteinasen bilden Aminosäuren
-Nicht-enzymatische Reaktionen:
--> Maillard-Reaktion
Warum werden Kakaobohnen geröstet?
Entstehung charakteristischer Farb- und Aromastoffe-->besonders Pyrazine & Furanone
-Maillard-Reaktion
-Strecker-Abbau (AS zu Melanoiden)
-Oxidation der Gerbstoffe
-->weitere Ziele:Inaktivierung von Enzymen, Reuktion des Wassergehaltes auf ca. 3%, Entfernung von leicht flüchtigen Fehlaromen (Essigsäure), Abtötung von Schädlingen, Härtung für bessere Ablösung der Kakaosamenschale
Worin unterscheidet sich der Fermentationsprozess der Kaffeeherstellung von dem der Kakaoherstellung?
Kaffee:
Geringe Auswirkungen auf den Samen, Dauer 6-24h, wird ständig durchgespült, Temperatur: 20-40°C, Pulpa wird mechanisch entfernt, keine Milchsäure- oder Mikroorganismengärung
Kakao:große Auswirkung auf den Samen --> der Keimling stirbt ab, Dauer sortenabhängig: Criollo: 2-3Tage, Torasko: 5-8Tage, Umschichten bei 45-50°C, die Pulpa wird enzymatisch entfernt, es findet Milchsäure-/Mikroorganismengärung statt
Welche wesentlichen Reaktionen spielen beim Röstvorgang des Kaffees eine Rolle und welche Auswirkungen haben diese auf das Endprodukt?
Röstung = trockene Erhitzung des Rohkaffees führt zur wasserverdunstung auf < 5%
-Quellung der Kaffeebohnen bei ca. 100°C
-Platzen der Kaffeefurche bei 120-150°C --> Entfernung leicht flüchtiger Fehlaromen
-intensive Farb- und Aromastoffbildung ab ca. 170°C
--> Karamellisierung (Reaktion nicht reduzierender Zucker)
-->Maillard-Reaktion (Reaktion reduzierender Zucker+Aminosäuren)
-->Strecker-Abbau (Reaktion von alpha-Dicarbonylverbindungen zu Aminocarbonylverbindungen, Aldehyden und CO2)
--> Kondensations- und Oxidationsreaktionen (Chlorogensäureabbau)
-->Verbrennung bzw. Überröstung >250°C
Welche Farbe hat der wässrige Aufguss von schwarzem Tee und wie kommt diese zustande?
Weißer Tee: nur junge Knospen
Grüner Tee: Junge Knospen + Sprossen
Schwarzer Tee: Junge Knospen, Sprossen und Fermentation
Farbe: Kupferfarben, rötlich-braun
-entsteht durch Kondensation und Oxidation von Phenolen während des Fermentationsvorganges --> Theaflavine und Thearubigene
--> dabei Farbänderung von rötlich zu bräunlich (Kupfer)
-bei Trocknung:
Antrocknen des Zellsaftes auf den Teeblättern und Farbänderung von Kupfer zu Dunkelbraun bis schwarz
-bei Aufguss:
Ablösen des farbigen Zellsaftes von den Blättern
--> Färbung des Teewassers
Beschreiben Sie die Funktion von pektinolytischen Enzymen. Nehmen Sie dabei auch Bezug auf den Aufbau des Pektinmoleküls.
Aufbau Pektinmolekül:
-Matrixsubstanz in der Zellwand
-Galacturonsäure, alpha (1-4)verknüpft
-Carboxylgruppe mit Methanol verestert (21-95%)
-teilweise Verknüpfung mit L-Rhamnose und anderen Monosacchariden
-teilweise acetylierte OH-Gruppen
-Ca-Ionen können Carboxylgruppen vernetzen --> Bildung des unlöslichen Protopektins
Funktionen:
pektinolytische Enzyme: Pektinesterase (PE)
Polygalacturonase (PG)
Pektinlyase
PE: hydrolitische Abspaltung von Methanol (vom Pektin), ermöglicht den Angriff für PG --> hydrolytische Spaltung von Pektat --> Abbau hochmolekularen Pektins
Aufgabe allgemein:
1. Maischebehandlung und Saftgewinnung, Abbau
von Zellwandbestandteilen - Saftausbeute steigt
2. Verflüssigung: Maceration (Verflüssigung des kompletten Gewebes)
3. Klärhilfsmittel: Pektine als Schutzkolloide der
Trubstoffe werden entfernt, partielle Pektinolyse
der Trubstoffhüllen --> Pektin und Teil der Trubstoffe
fällen ausund können filtriert werden
--> Gelatine (ist NICHT negativ geladen) aggregiert mit
negativ geladenen Trubstoffen --> Abtrennung
Nachteil hochmolekularer Pektine:
-Filtrationsschwierigkeiten durch Viskositätserhöhung
-Entstehung von Nachtrübungen
-Bildung von Ausflockungen und Gelierungen
Beschreiben Sie die Schritte der Saftherstellung und die Aufgaben der Enzyme, die eingesetzt werden.
1. Rohware wird verlesen, gewaschen und mechanisch
aufgeschlossen
2. Maische:
Einwirkung von
-Pektinasen, Cellulasen, Hemicellulasen
-Abbau löslicher Pektine
-Senkung der Saftviskosität
-Maceration
3. Trüber Saft, Einfluss von
-Pektinasen, Amylasen, Hemicellulasen
- Vorbereitung zur Fällung
- Vermeidung der Nachtrübung
-Viskositätssenkung
--> fällen der Trubstoffe und Filtration und stabilisieren gegen Nachtrübung
4. Klarer Saft
-entweder: Pasteurisierung und Direktvermarktung
- oder: Konzentrierung