BGS HF12 LGD B02
Körpertemperaturregulation, Infektionen und Fieber
Körpertemperaturregulation, Infektionen und Fieber
Kartei Details
Karten | 36 |
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Lernende | 32 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 20.11.2012 / 29.12.2022 |
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Welche drei Möglichkeiten hat der Körper, Wärme abzugeben?
-Wärmeabgabe durch Verdunstung (Evaporation)
-Temperaturstrahlung/Wärmeabstrahlung (Radiation):
-Temperaturleitung (Konvektion):
Nenne drei Beispiele zu den exogenen Einflussfaktoren.
Exogene Einflussfaktoren:
•Sonne
•Wind
•Regen, Wasser, Schnee
•Außen- Innentemperatur
•Kleidung
Nenne drei Beispiele zu den endogenen Einflussfaktoren.
Endogene Einflussfaktoren:
•Stoffwechselaktivität
•Drogen
•Alter
•Hormone
•Infektionen, allgemein Erkrankungen
•Körperliche Aktivität
Die Körpertemperatur wird im Wärmeregulationszentrum, des Hypothalamus, gesteuert. Dieser vergleicht den Ist-Wert der Thermorezeptoren mit dem Sollwert im Hypothalamus, und leitet entsprechende Maßnahmen zur Angleichung ein (also Wärmeabgabe / Wärmeproduktion).
Erkläre die Konvektion
Temperaturleitung (Konvektion): Die Luftschicht welche unmittelbar mit der Haut Kontakt hat wird erwärmt. Wird sie weggeblasen geht die Wärme verloren. Dabei kann jemand mit einer größeren Oberfläche mehr Wärme abgeben.
Erkläre die Radiation
Temperaturstrahlung/Wärmeabstrahlung (Radiation): Ähnlich wie ein Heizungsradiator gibt der Körper Wärme als Wärmestrahlung ab, umgekehrt kann der Körper auch Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Begünstigt wird dies durch eine Weitstellung der Gefäße.
Erkläre die Evaporation
Wärmeabgabe durch Verdunstung (Evaporation): Über die Verdunstung von Schweiß kann der Körper eine beträchtliche Wärmemenge abgeben (Perspiratio sensibilis). Durch das Schwitzen über die Haut entsteht Verdunstungskälte und so wird der Körper abgekühlt. Zudem Verdunstet Wärme zusätzlich beim Atmen durch abgeben von Wasserdampf über die Lunge. (Perspiratio insensibilis). Die Wärmeabgabe durch Verdunstung kann nur dann stattfinden, wenn einen relativ trockene Umgebungsluft vorhanden ist, da die Luft nur eine bestimmte Menge an Flüssigkeit als Wasserdampf aufnehmen kann. (Sättigung)
Welche Möglichkeiten gibt es um im menschlichen Körper Wärme zu bilden?
•Muskeltonus erhöhen
•Unwillkürliche Muskelkontraktion (Zittern)
•Pyrogene ( exogene= von außen in der Körper gelangt, und endogene= Durch Organismus selbst produziert) Pyrogene sind fiebererzeugende Stoffe
•Hemmung der Schweißdrüsen Aktivität
•Verengen der Gefäße in der Peripherie, es kommt zur Zentralisation
•Wie läuft die Regulation der Temperatur im Körper ab?
•Aktivierung des Stoffwechsels, vor allem in der Leber
Was passiert bei der Wärmebildung?
Liegt der Ist- Wert der Körpertemperatur unter dem Soll-Wert, informieren die Thermorezeptoren der Haut das Wärmeregulationszentrum im vorderen Teil des Hypothalamus. Dieser gibt dann über das Zentrale- und periphere Nervensystem die Befehle an die ausführenden Organe und Muskeln Wärme zu produzieren. Eine drohende Auskühlung kann durch die Vasokonstriktion (Engstellung der Hautgefässe) verhindert werden. Durch die Vasodialatation (Weitstellung der Hautgefässe) wird Wärme vermehrt über die Haut abgeführt.
Als Schalentemperatur wird die Temperatur an der Haut und den Gliedmassen bezeichnet. Sie liegt meist zwischen 28 bis 33° C und ist damit tiefer als die Kerntemperatur. Beeinflusst wird die Schalentemperatur von der Durchblutung und der Umwelttemperatur und schwankt deshalb stärker als die Kerntemperatur.
Die Kerntemperatur, die in den stoffwechselintensiven Organen des Rumpfes und des Schädels herrscht, beträgt 37° C. Bei dieser Temperatur laufen die nötigen Stoffwechselaktionen in einem für den Organismus günstigen Tempo ab. Dieses Tempo wird bei einer Temperatursenkung verlangsamt und beschleunigt sich bei einer Temperaturerhöhung.
Was ist ein Fieberkrampf?
Fieberkrämpfe sind vom Gehirn ausgehende Krampfanfälle bei Fieber. Sie betreffen etwa 3 – 5 % aller Kinder zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 5. Lebensjahr. Kinder mit Fieberkrämpfen sind normal entwickelt und sonst gesund, insbesondere haben sie keine anderen Erkrankungen des Gehirns.In der überwiegenden Zahl der Fälle handelt es sich um einen so genannten einfachen Fieberkrampf,der nur wenige Minuten dauert. Er geht einher mit Bewusstseinsverlust, Blaufärbung im Bereich der Lippen (Zyanose), Muskelverspannung, Erschlaffung oder Muskelzuckungen. So schlimm
dieses Ereignis auch erscheint, das Kind erholt sich davon typischerweise rasch. In seltenen Fällen dauert der Anfall länger als 15 Minuten oder es treten andere Auffälligkeiten hinzu. Dann handelt es sich um einen so genannten komplizierten Fieberkrampf.
Wie heissen die verschiedenen Körpertemperaturen?
Normaltemperatur: 35.8 – 37.2 °C
•schwankt normalerweise im Tagesverlauf. Nachts tiefer.
erhöhte Temperatur:
37.5 – 38.0 °C
Fieber:
•38.1 – 38.5 °C (leichtes)
•38.6 – 39.0 °C (normales)
•39.1 – 42 °C (hohes bis sehr hohes)
•ab 42.6° C beginnen sich Proteinstrukturen zu verändern
Weshalb können Neugeborene ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren?
Frühgeborene können ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren, da ihr Wärmeregulationszentrum noch nicht vollständig ausgereift ist. Babys geben mehr Wärme ab, als das was sie produzieren können. Deshalb sieht man sie auch häufig mit Baumwollmützchen, Söckchen und Handschuhen.
Was ist die Hypothermie?
Von Hypothermie spricht man, wenn sich die Körpertemperatur in einem Bereich unter 36° Celsius befindet. Der Körper kann seine Temperatur durch ständige und andauernde Kälte nicht aufrechterhalten und sinkt somit ständig (z.B.Unfall im Gebirge). Das Gegenteil hierzu ist Hyperthermie.
Man unterscheidet verschiedene Abstufungen:
leichte Hypothermie: = bis 32° Celsius
mäßige Hypothermie: = bis 29° Celsius
tiefe Hypothermie: = bis 20° Celsius
Bei einer Temperatur von unter 30° Celsius schwindet das Bewußtsein
Was ist die Hyperthermie?
Hyperthermie ist eine Überwärmung des Körpers gegen die Tendenz des Wärmeregulationszentrums. Im Gegensatz zum Fieber ist sie nicht durch Pyrogene ausgelöst und spricht daher nicht auf fiebersenkende Medikamente an. Eine Sonderform ist die Maligne Hyperthermie, bei der die erhöhte Körpertemperatur als schwere unerwünschte Arzneimittelwirkung, bei gewissen Personen auch Narkosemittel und auch beim Konsum von bestimmten Drogen (z.B. Ecstasy) auftritt.
Was ist Fieber?
Fieber ist keine Krankheit, sondern zeigt an, dass der Körper mit einer Krankheit kämpft. Fieber ist also ein Symptom. Fieber ist eine Schutzreaktion des Körpers und ist Ausdruck einer Aufrüstung der Abwehrkräfte.
Man spricht von Fieber, wenn die Körpertemperatur über 38°C ansteigt
Was ist Schüttelfrost?
Für diese Fieberreaktion ist der als Hypothalamus bezeichnete Teil des Zwischenhirns verantwortlich: Er verstellt den Sollwert der Körperkerntemperatur nach oben. Daraufhin sorgen die Mechanismen der Wärmeregulierung, die sonst die Körpertemperatur (mehr oder weniger konstant) auf 37 Grad Celsius halten, für eine zunehmende Temperatur – zum einen über eine verringerte Wärmeabgabe (durch eine verminderte Durchblutung der Haut, weshalb die Haut abkühlt) und zum anderen über eine erhöhte Wärmeerzeugung (durch Muskelzittern = Schüttelfrost). Dieser Fieberanstieg dauert so lange an, bis der neue Temperatursollwert erreicht ist – dann verschwindet der Schüttelfrost.
Was sind Pyrogene?
Fiebererzeugende Stoffe
Was sind Endogene Pyrogene?
Endogene (körpereigene) Pyrogene:
•Prostaglandine
•Histamin
•Bradykinin
•Zytokine (IL-1, IL-6, TNF-αetc.)
Werden vom Körper als Antwort auf eine Infektion oder eine Substanz ausgeschüttet.
Was sind Exogene Pyrogene?
Exogene (von aussen zugeführte) Pyrogene:
•Bakterielle Pyrogene
–Endotoxine gramnegativer Bakterien (Bestandteile der Bakterienmembran)
–Bestandteile grampositiver Bakterien
•Viruspyrogene
•Pyrogene als Bestandteile von Pilzen
•Pyrogene nicht biologischen Ursprungs (Metallverbindungen in Elastomeren, Gummiabrieb)
Welche Fiebermuster gibt es?
Fiebermuster:
–Kontinuierliches Fieber, länger gleichbleibend (Pneumonie)
–Intermittierendes Fieber, stark schwankend (Endokarditis)
–Wechselfieber, z.B. 3 Tage Fieber, fieberfreie Tage dazwischen (Malaria)
–Doppelgipfliges Fieber, kurzfristige Besserung, dann erneuter höherer Anstieg (Masern)
Nenne die 3 typischen Fieberphasen und deren Symptome
•Fieberanstieg:
–Frieren, kalte Hände und Füße, Muskelzittern, Schüttelfrost
•Plateauphase
•Fieberabfall:
–Hitzegefühl, Schwitzen, Rötung der Haut, Gefäßerweiterung in der Körperperipherie, Schwindel
Was können allgemeine Fiebersymptome sein?
•Schwitzen, Zittern, Schüttelfrost
•Symptome, die mit der allgemeinen Stoffwechselbeschleunigung bei Fieber zusammenhängen:
–Anstieg Pulsfrequenz
–Anstieg der Atemfrequenz
•Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen
•Schmerzempfindlichkeit, verstärkte Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Berührungsempfindlichkeit
•Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Schlaflosigkeit, Albträume
•Wahrnehmungsstörungen, Unruhe, Verwirrtheitszustände
•Symptome durch Flüssigkeitsverlust:
–verminderter und konzentrierter Urin,
–trockene und belegte Zunge, rissige und spröde Lippen,
–erhöhter Durst, Gewichtsabnahme, Verstopfung
Erkäre Hitzeschlag
Nach langem Aufenthalt in Hitze oder körperlicher Anstrengung oder dicker Kleidung, wenn der Körper nicht mehr mit Kühlen nachkommt
Symptome:
•stark erhöhte Körpertemperatur
•heiße, trockene, rote Haut
•Kopfschmerz
•Schwindel
•Erbrechen
•beschleunigte Atmung
•beschleunigter Herzschlag
•ev. Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle
•Therapie: Kühlung von aussen (Wasser, Wickel)
Bei Schockzuständen ist die Behandlung in einem Krankenhaus mit intensivmedizinischer Überwachung und Behandlung notwendig
Wo ist das Temperaturzentrum und die Temperaturregulation?
Steuerzentrum der Körpertemperatur:
•Liegt im Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns)
•Hält die Körpertemperatur in einem engen Bereich durch ein Gleichgewicht zwischen Wärmebildung und –abgabe
•Konstante Temperatur wird benötigt, da die enzymatischen Reaktionen im Körper stark temperaturabhängig sind und nur so der Stoffwechsel aufrecht erhalten werden kann
•erhält Information (Istwert) von Thermorezeptoren (Wärme und Kälterezeptoren) der Haut und der inneren Organe
•Legt die Sollwärme (Sollwert) fest
Welche aktive/passive Mechanismen der Wärmeabgabe gibt es?
Aktive:
–Schwitzen
–Erhöhte Hauttemperatur
–Vermehrte Hautdurchblutung
–Vermehrte Atmung
Passive:
–Verringerte Kleidung
–Kältere Umgebung
–Luftzug/ Wind
–Vermindere Luftfeuchtigkeit
Wie/Wieso entsteht Fieber?
Bei Fieber entsteht bekanntlich eine Übertemperatur, aber nicht jede Übertemperatur gilt als Fieber. Die Körpertemperatur des Menschen ist ca. bei 37 Grad konstant. Bei Fieber wird diesem Regelkreis eine höhere Sollgrösse vorgegeben z.B. 39 Grad. Der Körper versucht durch Drosselung der Wärmeabgabe (Verminderung durch der Hautdurchblutung) oder durch vermehrte Wärmebildung (Schüttelfrost) die neue vorgegebene Temperatur zu erreichen. Solange der Patient Schüttelfrost hat, wird das Fieber steigen. Ein Schweissausbruch signalisiert einen Fieber Abfall. Die Sollwerteinstellung des Regelkreises, der zur Aufrechterhaltung einer gleich bleibenden Körpertemperatur dient, geschieht im Hypothalamus. IL-1 ist der wesentliche körpereigene Stoff, der dem Hypothalamus das Signal zur Fieberbildung gibt. Es wird daher auch als endogenes Pyrogen bezeichnet. IL-1 verursacht auch Müdigkeit und Appetitlosigkeit, was bewirkt dass der kranke Mensch sich schont und nicht zu viel Energie über Verdauungsproz
Nenne 2 verschiedene Fiebermuster und erläutere diese.
Kontinuierliches Fieber:
-Zeichnet sich aus indem das Fieber mindestens einige Tage in gleich bleibender Höhe bleibt. Ausserdem können der Fieberbefall und der Fieberanstieg rasch oder allmählich verlaufen.
Intermittierendes Fieber:
-Stark schwankend
Wechselfieber:
-Fieberfreie Tage dazwischen
Doppelgipfliges Fieber:
-Charakteristisch ist der zweiphasige Temperaturanstieg, welches von einem fieberfreien Intervall unterbrochen wird. In der zweiten Fieberphase liegt die Temperatur meist höher als in der ersten Phase.
Was unternehmt ihr wenn ein Patient Schüttelfrost hat?
Tritt der Schüttelfrost im Rahmen einer einfachen Erkältung oder grippalen Infekts auf, so ist nicht zwangsweise die Behandlung durch einen Arzt notwendig. Hier helfen vor allen wärmende Tees und ein Zudecken durch Decken, um die erwärmung des Körpers zu beschleunigen.
Eine Infektion entsteht sobald ein Erreger in den Körper eindringt. Richtig oder falsch? Begründe.
Eine Infektion entsteht, wenn die Krankheitserreger in den Körper eingedrungen sind. Ob jedoch eine Infektionskrankheit entsteht, hängt von der Virulenz (Aggressivität), der Abwehrlage des Infizierten so wie der Pathogenität (Fähigkeit, krank zu machen) ab.
Nenne 3 typische Symptome bei einer Infektion.
-Rötungen (rubor)
-Schwellungen (tumor)
-Schmerzen(dolor)
-Überwärmung (calor)
-Bewegungseinschränkung (functio laesa)
Warum sind alte Menschen und chronisch kranke Menschen besonders gefährdet?
Aufgrund ihres geschwächten Immunsystem können Erreger sich leichter Ausbreitung, dadurch erhöht sich das Risiko zu erkranken.
Nenne 3 Gründe, weshalb die Gefahr einer nosokomialen Infektion in den vergangenen Jahren gestiegen ist?
•Überalterung der Bevölkerung
•Verlängerte überleben von Patienten mit chronischen Krankheiten
•Häufung von invasiven diagnostischen und therapeutischen Eingriffen
•Implantation von prothetischem Material
•Intensive Chemotherapie (Leukozytopenie)
•Organtransplantation, Immunsupression
•Gesteigerte Gebrauch und Missbrauch von Antibiotika
Wer ist an der Übertragung einer nosokomialen Infektion am nächsten?
Am direktesten sind Pflegepersonal und Ärzte daran betroffen – da sie unmittelbaren Kontakt mit den Patienten haben
Zähle die direkten Kosten einer nosokomialer Infektion auf.
•Verlängerung des Spitalaufenthalts
•Zusatzuntersuchungen
•Behandlungen
•Versicherungen, juristische Deckung