Bewirtschaftung von Stockwerkeigentum FA
Lehrgang Immobilienbewirtschaftung FA
Lehrgang Immobilienbewirtschaftung FA
Set of flashcards Details
Flashcards | 102 |
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Students | 286 |
Language | Deutsch |
Category | Career Studies |
Level | Other |
Created / Updated | 23.11.2014 / 29.05.2025 |
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Was bedeutet Stockwerkeigentum?
-Miteigentum an der Gesamtliegenschaft
-Sonderrecht(e) an bestimmten Teilen der Liegenschaft
Wie häufig muss eine Eigentümerversammlung stattfinden?
einmal pro Jahr
In welchem Recht und Art. ist das Stockwerkeigentum geregelt?
ZGB Art. 712a - 712t
Wie wird Stockwerkeigentum begründet?
ZGB Art. 712d:
durch Eintragung im Grundbuch (bedarf seiner Gültigkeit der öffentlichen Beurkundung)
Was sind materielle Grundlagen / Voraussetzung für die Begründung von Stockwerkeigentum?
-Grundstück (Liegenschaften)
-in sich abgeschlossen / eigener Zugang
-wirtschaftliche Einheit (für sich existenzfähig sein)
Was sind formelle Vorschriften für die Begründung von Stockwerkeigentum?
bedarf der Gültigkeit der öffentlichen Burkundung
Erkläre den Entstehungsakt von Stockwerkeigentum!
-wird durch Eintragung im Grundbuch begründet, dafür benötigt es ein zweiseitiges oder einseitiges Rechtsgeschäft, ein Rechtsgrund muss vorliegen
Wann kann Stockwerkeigentum begründet werden?
-jederzeit
-eine Eintragung von Stockwerkeigentum kann bereits vor Erstellung des Gebäudes begründet werden, wenn mit der anmeldung die Aufteilungspläne eingereicht werden
Was muss im Begründungsakt zwingend einthalten sein?
ZGB Art. 712e
-klarer Wille zur Bildung von Miteigentum an eime Grundstück
-genaue Bezeichnung der Stockwerke mit angabe ihrer Anteile am Gesamtgrundstück
-räumliche ausscheidung jedes Stockwerkes
Welche Daten sind aus dem Grundbuch ersichtlich?
-Bezeichnung des Grundstücken
-Angaben über die Art und Grösse des Grundstückes
-Eigentümer
-Gebäude Nr.
-Anmerkungen
-Vormerkungen
-Dienstbarkeiten und Grundlasten
-Grundpfandrechte und Bemerkungen zu den Grundpfandrechte
Was sind gemeinschaftliche Teile? Beispiele
-Bestandteile des Stockwerkeigentums, welche nicht zu Sonderrecht ausgeschieden werden können.
Boden, Fundament, tragende Mauern, Isolation, Abdichtungen, Treppenhaus, Lift, zentrale Heizung, Leitungen, Zivilschutzräume
Was ist ein Sonderrecht? Beispiele
-ein Stockwerkeigentümer darf seine im Sonderrecht stehende Räume nach freiem Ermessen ausschliesslich nutzen oder benutzen lassen
-muss min. einen Raum enthalten, eine wirtschaftliche Einheit bilden, einen eigenen Zugang haben
-eigene wohnung, Fenster und Türe von innen
-Keller, Estrich, Garage
-Balkone, Loggias, Veranden und Fenster sind von aussen gemeinschaftliche Teile (von aussen sichtbar) aber von innen Sonderrecht
Was sind Sondernutzungsrechte / ausschliessliche Benutzungsrechte?
-alleinige Benutzungsrecht von gemeinschafltichen Räumen, nicht aber dessen Verwalung und Ausgestaltung
-Abstellplätze im Freien, Gartensitzplätze, Innenhof
Was sind Wertquoten?
Drückt die Rechtsposition des einzelnen Stockwerkeigentümers im Vergleich zu den anderen aus.
Welche Bedeutung kommt den Wertquoten zu?
-Eigentumsverhältnisse an der Gemeinschaft
-Rechte der Stockwerkeigentümer
-Pflichten der Stockwerkeigentümer
Ist die Wertquote für den Verkehrswert oder den Kaufpreis massgebend?
Nein.
Wieso gibt es Wertquoten?
-Feststellung der Beschlussfähigkeit der Versammlung
-Massgebend für die Verteilung der finanziellen Leistungen (Vertilung der Kosten)
-Massgebend für die Versicherungssumme, die ausbezahlt wird, wennd as Gebäude bei seiner ganzen oder teilweisen Zerstörung nicht wieder aufgebaut wird
Welche Faktoren sidn für die Berechnung der Wertquoten massgebend?
-Grundfläche m2 oder Rauminhalt m3
-Nebenräume
-die eingeräumten ausschliesslichen Benutzungsrechte
-Lade des Stockwerks im Haus
-Aussicht
-Himmelsrichtung
-Lärmimmissionen
-Zugang/Benutzbarkeit
-besondere eignung der Stockwerkeinheit
-Grösse und Aufteilung der Einheit
Ausbaustandart ist NICHT massgebend
Wie können sie Wertquoten geändert werden?
Änderungen bedürfen der Zustimmung aller unmittelbar Beteiligten und der Genehmigung der Versammlung der Stockwerkeigentümer.
Wann endet das Stockwerkeigentum?
mit dem Untergang der Liegenschaft oder des Baurechtes und mit der Löschung im Grunbuch
Von wem und aus welchem Grund kann die Aufhebung von Stockwerkeigentum verlangt werden?
-von jedem Stockwerkeigentümer
-wenn das Gebäude zu mehr als der Hälfte seines Wertes zerstört ist
Was ist der relative Untergang des Stockwerkeigentums?
-es handelt sich um ein Rechtsgeschäft
-z.B
-Veräusserung einer Stockwerkeinheit
-Verzicht auf eine Stockwerkeinheit
-Enteigung einer Stockwerkeinheit
-Zwangsverwertung einer Stockwerkeinheit
-Ausschluss eines Stockwerkeigentümers aus der Gemeinschaft
-Aufhebung der Stockwerkeinheit
Was ist der absolute Untergang des Stockwerkeigentums?
-das Stockwerkeigentum als solches wird aufgehoben
-z.B.
-dem Untergang der Liegenschaft (Erdrutsch, Erdbeben, etc.)
-dem Untergang des Baurechtes
-der Aufhebungsvereinbarung
-der Aufhebungserkläung
-der Aufheung durch Aufhebungsklage
-der willentlichen oder vom Grundbuchverwalter angeordneten Umwandlung in gewöhnliches Miteigentum
-der Zwangsverwertung der Stammliegenschaft
-der Enteignung der Stammliegenschaft
Welches ist das einzige zwingende notwendige Organe und die oberste Gewalt einer Gemeinschaft?
Die Stockwerkeigentümerversammlung
In welchem Gesetz und Artikel sin ddie Aufgaben einer Versammlung geregelt?
ZGB Art. 712m
Was wird an den Versammlungen beschlossen und genehmigt?
Beschlossen:
-gemeinschaftliche Angelegenheiten
Genehmigt:
-die Rechnung für das abgelaufene Jahr und den Kostenvoranschlag
Welche Fristen gelten für die einberufung einer Versammlung?
Das Gesetz schreibt keine Frist vor. Jedoch steht in den meisten Reglementen eine Frist. Ansonsten sollten min. 10 Tage eingehalten werden.
Wann muss zu der Versammlung eingeladen werden?
-wenn ein Fünftel aller Stockwerkeigentümer die Einberufung verlangt
-vom Bewirtschafter, wenn der Jahresabschluss vorliegt
Welche formvorschrift gibt es für die Einberufung der Versammlung?
keine. Schriftlichkeit sollte jedoch in der Praxis die Regel sein. Gemäss ZGB Art. 712m Abs. 2 sind Beschlüsse nur über "gehörig angekündigte" Geschäfte möglich. Demnach sollte die Einladung eine aussagefähige Traktandenliste beinhalten, wobei die Schriftlichkeit unumgänglich wird.
Mögliche Traktandenliste:
- Begrüssung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
- Wahl des Protokollführers
- Protokoll der 4. ordentlichen Versammlung vom 15. Januar 2014
- Jahresabschluss vom 01.10.2013 - 30.09.2014 und Décharge-Erteilung an Verwaltung
- Instandstellung Betonpflastersteinbelag Besucherparkplatz / Entscheid und Finanzierung
- Budget vom 01.10.2014 - 30.09.2015 und Festsetzen Einlage in Erneuerungsfonds
- Wahlen
7.1 Verwaltung
7.2 Stellvertreter Verwaltung und Rechnungsrevision
- Information Stand Behebung Wassereintritte in Garantie
- Abtransport Grüngutabfälle
- Verschiedenes
Wann ist eine Versammlung beschlussfähig?
ZGB Art. 712p Abs. 1
-die Hälfte aller Stockwerkeigentümer (mind. 2) anwesend oder rechtskräftig vertreten sind
und
-die Hälfte aller Wertquoten anwesend oder rechtskräftig vertreten sind
Wann muss die zweite Versammlung stattfinden, wenn die Erste nicht beschlussfähig war und wie sieht es dann mit der Beschlussfähigkeit aus?
-darf nicht vor Ablauf von 10 Tagen seit der ersten Versammlung stattfinden
-Gemeinschaft ist beschlussfähig, wenn min. ein Drittel der Stockwerkeigentümer anwesend oder vertreten sind (min. 2). Die Wertquoten sind nicht zu beachten.
Wie können Beschlüsse gefasst werden?
-an einer Versammlung
-durch einen Zirkulationsbeschluss
-durch die Urabstimmung
Erkläre die Einstimmigkeit und Beispiele!
-es müssen alle Stockwerkeigentümer anwesend oder vertreten sein
-ist die strengste Form der Beschlussfassung
-Beispiele:
.räumliche Ausscheidung von gemeinschaftlichen Teilen und Sonderrechten
.Begründung und Aufhebung von Vorkaufsrechten
.Veränderung aller Wertquoten
.Anordnung luxuriöser Baumassnahmen
.Änderung der Zweckbestimmung der Liegenschaft
.Aufhebung des Stockwerkeigentums
Erkläre das qualifizierte Mehr und Beispiele!
-ein mix. von den Kopfstimmen und der Wertquoten
-z.B.
.Erlass des Reglements
.Anordnung wichtiger Verwaltungshandlungen
-Anordnung nützlicher baulicher Massnahmen
Erkläre das einfache Mehr und Beispiele!
-Kopfstimmen, der anwesenden oder vertretenden Stockwerkeigentümer
-z.B.
.Erlass der Hausordnung
.Genehmigung von Budget, Jahresrechnung und Kostenverteilung
.Schaffung einer Erneuerungsfonds
.Abschluss von Versicherungen
.Anordnung der notwendigen baulichen Massnahmen
.Beschluss über die Einleitung einer Ausschussklage
.Wahl des Bewirtschafters
Was gehört zu den gewöhnlichen Verwalungshandlungen? Beispiele
Dringliche Massnahmen:
-Reparatur einer zerbrochenen Fensterscheibe
-Feuer löschen
-Gebrochene Wasser- oder Gasleitung reparieren
-Instandstellung einer defekten allgemeinen Beleuchtung
-Ausbesserung eines beschädigten Daches
-Bezahlung von Baurchtszinsen, Hypothekarzinsen, Versicherungsprämien etc.
Notwendige Massnahmen:
-Vornahme von Ausbesserungen oder ständig wiederkehrenden Kleinreparaturen
-Ausübung der Befugnisse aus Miet-, Pacht- und Werkverträgen
-Bezahlung von Versicherungsprämien, Baurechtszinsen, Liegenschaftssteuer etc.
-Zahlungen zur Abwendung einer Zwangsvollstreckung
-bauliche Massnahmen gegen Naturereignisse (Lawinenschutz)
Was gehört zu den wichtigen Verwalungshandlungen? Beispiele
-die eigentlichen Massnahmen zur Bewirtschaftung einer Liegenschaft, die nicht nur der Werterhaltung dienen
-z.B.
.Änderung der Benutzungsweise (Umgestaltung einer Stockwerkeigentums, Schrebergärten in Parkplätze umwandeln)
.Abschluss und Aufhebung von Miet- und Pachtverträgen
.Erwerb von teurem Betriebsmaterial
Was sind notwendige bauliche Massnahmen?
ZGB Art. 712c
-Erhaltung des Werts und der Gebrauchsfähigkeit
-etwas durch etwas gleichwertiges ersetzen
-z.B.
.Ergreiffen von Massnahmen gegen Naturereignisse
.die Reparatur defekter gemeinschaftlicher Teile
.Erstellung von Besucherparkplätzen
.Massnahmen, um Dritte vor Schäden zu bewahren
.Ersatz einer beschädigten Isolation
-einfaches Mehr
-gerichtlich durchsetzbar
Was sind nützliche bauliche Massnahmen?
-Massnahmen, die ohne notwendig zu sein, eine Wertsteigerung, eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit oder der Gebrauchsfähigkeit bezwecken
-der Ersatz hat mehr Komfort
-z.B.
.Verbesserung der Wärme- und Schallisolation
.Neubau einer unterirdischen Autoeinstellhalle bei notorischen Mangel an Parkplätzen
.Ausbau des bisher ungenutzten Dachgeschosses
.Erneuerung einer funktionierenden Heizungsanlage, um den Energieverbrauch zu senken
.Einbau einer moderneren Waschküche
-qualifiziertes Mehr
-nicht gerichtlich durchsetzbar