Rettungsdienst Glossar
Kleines medizinisches Wörterbuch
Kleines medizinisches Wörterbuch
Kartei Details
Karten | 65 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 27.04.2016 / 28.04.2016 |
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Luxation
Unter einer Luxation versteht man eine Gelenkverletzung, die durch übermäßigen, passiven, unkontrollierten Gewalteinfluss entsteht. Dadurch kommt es zu einem Gelenkkapselriss mit Verschiebung der sonst miteinander in Kontakt stehenden Gelenkflächen.
Im erweiterten Sinn wird auch die Verlagerung eines Organs aus seiner physiologischen Lage als Luxation bezeichnet, z.B. die Linsenluxation.
Subluxation
Eine teilweise, unvollständige Luxation
Abatisch (Abasie)
Gehunfähig
Wolff-Parkinson-White-Syndrom
Das Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW-Syndrom) ist eine Herzrhythmusstörung, ausgelöst durch eine elektrisch kreisende Erregung (circus movement) zwischen Herzvorhöfen und den Herzkammern. Dieses Kreisen geschieht über eine akzessorische (= zusätzliche) Leitungsbahn, die beim gesunden Herzen nicht vorhanden ist.
Frank-Starling-Mechanismus
Der Frank-Starling-Mechanismus beschreibt die Zusammenhänge zwischen der Füllung und der Auswurfleistung des Herzens. Durch ihn wird die Tätigkeit des Herzens an kurzfristige Schwankungen von Druck und Volumen angepasst, so dass beide Herzkammern dasselbe Schlagvolumen auswerfen.
Die Kraft der Herzmuskelzellen hängt von der Vorlast ab, also von ihrer Vorspannung vor Beginn der Kontraktion. In bestimmten Grenzen ist sie umso höher, je mehr die Sarkomere der Muskelzellen gedehnt sind. Durch die enddiastolische Erhöhung des Volumens kommt es zur optimalen Überlappung der Aktin- und Myosinfilamente (von ursprünglich 1,9 µm Sarkomer-Länge auf etwa 2,2 µm Sarkomerlänge). Diese optimale Überlappung bewirkt eine Maximalkraft bei etwa 2,2 µm (andere Bücher sprechen auch von 2,6 µm). Diese Länge wird bei Gesunden normalerweise nicht überschritten. Wird sie doch überschritten, nimmt die Maximalkraft wiederum ab, da die kontraktilen Elemente sich teilweise nicht mehr überlappen.
Bei optimalem Überlappungsbereich wird in den Myofibrillen eine Calcium-Sensitivierung bewirkt. Der kontraktile Apparat wird empfindlicher gegenüber dem Calcium. Damit reicht schon der übliche Calciumeinstrom bei Ausbildung eines Aktionspotentials, um eine stärkere Reaktion der Myofibrillen zu bewirken.
Agonist
Als Agonist wird in der Pharmakologie eine Substanz (Ligand) bezeichnet, die durch Besetzung eines Rezeptors die Signaltransduktion in der zugehörigen Zelle aktiviert.
Antagonist
Chemische Verbindungen, die zwar an einen Rezeptor binden, diesen aber nicht aktivieren, und somit blockieren und hemmend wirken.
- Bei einem kompetitiven Antagonisten kann der Antagonist durch höhere Agonistenkonzentrationen entsprechend dem Massenwirkungsgesetz wieder verdrängt werden.
- Ein nichtkompetitiver Antagonismus kann vorliegen, wenn der Antagonist nicht an der Bindungsstelle des Agonisten an einem Rezeptor bindet, sondern an einer anderen „allosterischen“ Position. Antagonisten, die eine irreversible Bindung mit dem Rezeptor eingehen, wie etwa mit Alkylantien, führen ebenso zu einem nicht-kompetitiven Antagonismus.
Uterusmyom
Uterusmyome sind gutartige Tumore, die von der glatten Muskulatur der Gebärmutter (Uterus), dem Myometrium, ausgehen. Ihr Wachstum wird durch Östrogene beschleunigt, durch Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten gehemmt. Meist kommen sie im Corpus uteri vor.
Paroxysmal
Paroxysmal entstammt dem Griechischen und bedeutet "anfallsartig".
Koronare Herzkrankheit
Die Koronare Herzkrankheit, kurz KHK, ist eine chronische Erkrankung des Herzens, die durch atherosklerotische Veränderungen der Koronararterien (Herzkranzgefäße) ausgelöst wird. Diese Veränderungen führen zu einer zunehmenden Verengung (Stenosierung) der betroffenen Arterien, die man als Koronarstenose bezeichnet. Die Koronarstenose zieht wiederum Durchblutungsstörungen des Herzmuskels nach sich.
Es handelt sich um eine Manifestationsform der arteriellen Verschlusskrankheit (AVK). Die KHK kann sich klinisch durch eine Angina pectoris bemerkbar machen oder "stumm" bleiben.
Die Unterscheidung der KHK von der Koronarsklerose erfolgt durch eine engere (ältere) Definition der KHK, wonach mindestens eine hochgradige Koronarstenose in einem Koronargefäß vorliegen muss. D.h. Patienten mit Wandunregelmäßigkeiten bzw. "nur" leichten oder "mäßigen" Koronarstenosen haben danach eine Koronarsklerose.
ARAS
Synonym: Ascending Reticular Activating System (Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem)
Als Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem, kurz ARAS, bezeichnet man eine Gruppe diffus verteilter Kerngebiete in der Formatio reticularis, die für die allgemeine Aktivierung verantwortlich sind.
Retikulär
Das Adjektiv retikulär wird vor allem verwendet, um histologische Strukturen zu bezeichnen und bedeutet "netzartig" bzw. "netzartig verzweigt".
Formatio reticularis
Die Formatio reticularis ist eine netzartige Anordnung aus grauer (Substantia grisea) und weißer Substanz (Substantia alba), die den ganzen Hirnstamm bis zum Rückenmark durchzieht. Sie besteht aus diffus verteilten Kerngebieten, die netzförmig miteinander verbunden und makroskopisch schwer abgrenzbar sind.
Adrenalinumkehr
Als Adrenalinumkehr wird der unter der Therapie mit Alpha-Blockern, wie beispielsweise Prazosin, beobachtete paradoxe Effekt einer Senkung statt einer Steigerung des Blutdrucks nach Adrenalingabe bezeichnet.
Aszendierend
Aszendierend bedeutet "aufsteigend".
Deszendierend
Deszendierend bedeutet "absteigend".
Der Begriff wird häufig in Zusammenhang mit Infektionen benutzt und bedeutet dann, dass die Erreger sich über Spalträume aus einer kranial gelegenen Körperregion in eine weiter kaudal gelegene Region ausbreiten.
Ektopisch
Ektopisch bedeutet "nicht am physiologischen Ort befindlich".
Fallot-Tetralogie
Die Fallot-Tetralogie ist eine kongenitale Fehlbildung des Herzens und der herznahen Gefäße. Sie führt zu einer verminderten Lungendurchblutung.
ie Fallot-Tetralogie ist durch folgende vier (griechisch: "tetra") Defekte gekennzeichnet:
- Ventrikelseptumdefekt (VSD)
- Einengung der rechtsventrikulären Ausflussbahn (infundibuläre Pulmonalstenose - oft in Kombination mit valvulärer Pulmonalstenose)
- reitende" bzw. überreitende Aorta (ist direkt über dem VSD lokalisiert)
- Rechtsherzhypertrophie (eine Linksherzhypertrophie kommt nicht vor)
In ca. 20 % der Fälle liegt zusätzlich ein Vorhofseptumdefekt vor. In diesem Fall spricht man auch von einer Fallot-Pentalogie.
Interkostalneuralgie
Als Interkostalneuralgie wird ein neuralgiformes Schmerzsyndrom im Zwischenrippenbereich der Brustwand bezeichnet. Meist liegt ein ziehender, anhaltender Schmerz vor.
Die Schmerzen einer Interkostalneuralgie treten gürtelförmig im Brust- oder Rückenbereich auf und können durch Bewegung, Pressen oder Husten verstärkt werden. Meist werden die Schmerzen als lange anhaltend beschrieben, es finden sich auch anfallsartige Schmerzspitzen. Diese können von Gefühlsstörungen, Missempfindungen (Kribbeln) oder Atembeschwerden begleitet sein.
Lumbago
Unter Lumbago, im Volksmund gängigerweise als "Hexenschuss" bezeichnet, versteht man starke akute Rückenschmerzen im Bereich der Lenden. Sie gehören zu den häufigsten Rückenschmerzen.
Läsion
Läsion ist ein medizinischer Fachbegriff, der "Schädigung", "Verletzung", "pathologische Veränderung" oder "Störung" bedeutet.
Persistierend
Persistierend oder persistent bedeutet "fortbestehend" bzw. "andauernd".
Torsade-de-Pointes-Tachykardie
Die Torsade-de-Pointes-Tachykardie zählt zu den ventrikulären Tachykardien. Im EKG sieht man sich um die isoelektrische Linie drehende Wellen (Kammerkomplexe) mit Frequenzen >150 min-1, die sich etwa alle fünf bis zehn Schläge in ihrer Amplitude ändern, was zu ihrem typischen spindelförmigen Aussehen führt.
Vesikuläratmen
Das Vesikuläratmen, oder nach neuerer Nomenklatur periphere Atemgeräusch ist der Anteil des zentralen Atemgeräuschs ("Bronchialatmen"), der durch das Lungengewebe, die Pleura und die Brustwand gedämpft wird.