Beckengliedmasse

Vier Gelenksäcke ohne Kommunikation, von denen der proximale (Articulatio tarsocruralis) am geräumigsten und auch zugänglich ist. Anschwellungen können auf der Dorsalseite vor dem Malleolus medialis auftreten (zwischen der Sehne des M. tibialis cranialis und dem Malleolus). Auf der plantaren Seite des Gelenkes treten Anschwellungen hinter dem Malleolus medialis auf oder hinter dem Malleolus lateralis. Da der Gelenkspalt der Articulatio tarsocruralis ja durch das ganze Gelenk hindurch läuft, können Flüssigkeitsvermehrungen von den dorsalen Aussackungen durch Eindrücken mit dem Daumen auf die plantare Seite verlagert werden. Auf der plantaren Seite wird dadurch die Aussackung hinter dem lateralen Malleolus zusätzlich ausgebuchtet. Da die Gelenkflüssigkeit hierbei von dorso-medial nach lateral und plantar kreuzt, wird diese Umfangsvermehrung in der Art. tarsocruralis mit den auftretenden Anschwellungen der Gelenkaussackungen im klinischen Sprachgebrauch auch als "Kreuzgalle" bezeichnet

Unter der Haut auf der Fersenbeinkappe. Bei Anschwellungen dieser Bursa spricht man von einer "Piephacke"

Diese Bursa zwischen der Fersenbeinkappe des oberflächlichen Zehenbeugers und dem Knochen (Calcaneus) wird bei Anschwellung auch als "Eiergalle" bezeichnet

Diese Bursa liegt zwischen der Sehne des M. tibialis cranialis (Spatsehne) und dem medialen Kollateralband bzw. Tarsalknochen

Bei Pferd und Rind plantar auf dem Sustentaculum tali eine gemeinsame Sehnenscheide für die Sehnen des M. flexor digitalis lateralis und des M. tibialis caudalis; bei Flüssigkeitsvermehrung spricht man von einer "Kurbengalle".

Medial und plantar: um die Sehne des M. flexor digitalis medialis

Dorsal: um die Sehne des M. extensor digitalis longus

Lateral und dorsal: um die Sehne des M. extensor digitalis lateralis

siehe Schultergliedmasse

Aorta abdominalis liegt als kräftiges Rohr den Wirbelkörpern ventral an, wird beidseitig von der Psoasmuskulatur begleitet
rechts zudem von Vena cava caudalis
auf Höhe des vorletzten Lendenwirbels teilt sie sich in ihre Endäste auf

Als paarige Abgänge zuerst die Aa. iliacae externae für die Versorgung der Beckengliedmasse

Als paarige Abgänge Aa. iliacae internae für die Versorgung der Beckenwand (Muskulatur), der Beckeneingeweide und der proximalen Gliedmassenteile
Fortsetzung in A. pudenda interna und ausserhalb des Beckens (namentlich bei männlichen Tieren als A. dorsalis penis, weibliche Tiere A. dorsalis clitoridis)

A. sacralis mediana stellt caudale Fortsetzung der Aorta adominalis dar und geht ventral an den Schwanzwirbeln in die A. caudalis mediana über

beim Fleischfresser Schema durchbrochen indem noch vor der paarigen Endaufzweigung der Aorta abdominalis aus ihr die paarigen Aa. circumflexae ilium profundae entspringen und die vordere Oberschenkelseite mit angrenzender Bauchwand versorgen

A. iliaca interna geht kurz nach Abgang der A. iliaca externa aus der Aorta hervor und zieht medial des M. iliopsoas in die Beckenhöhle

Fortsetzung nach Abgang der A. glutaea caudalis ist die A. pudenda interna, welche ihrerseits zur A. dorsalis penis wird

Bei Wdk und Schwein A. glutaea cranialis und A. glutaea caudalis einzeln aus der A. iliaca interna hervorgehend

Bei Hd und Pfd geht die A. glutaea cranialis aus der früh die A. iliaca interna verlassenden A. glutaea caudalis hervor

A. glutaea cranialis zieht durch das Foramen ischiadicum majus in die Kruppenmuskulatur, während die A. glutaea caudalis durch das Foramen ischiadicum minus die Schwanz- und Hinterbackenmuskulatur erreicht

A. iliolumbalis entspringt tierartlich unterschiedlich, verläuft jedoch regelmässig zwischen Darmbein und M. iliopsoas und cranial um das Corpus ossis ilii
vaskularisiert die innere Lendenmuskulatur, das Darmbein sowie letztlich die Muskeln craniolateral am Oberschenkel

A. obturatoria (fehlt Hd und Rnd) zieht mit dem N. obturatorius zum Foramen obturatum, durch das sie hindurchtritt
versorgt intrapelvinen Muskeln und in tierartlich unterschiedlichem Ausmass Hüftgelenk- und Hinterbackenmuskulatur

Verlässt die Aorta abdominalis auf Höhe der letzten Lendenwirbel

Zieht ventral über die innere Lendenmuskulatur, medial dem Corpus ossis ilii entlang (rektale Untersuchung), erreicht so die Lacuna vasorum und passiert diese gemeinsam mit der V. iliaca externa und dem N. saphenus

Lacuna vasorum liegt ventromedial der Lacuna musculorum zwischen Os pubis und Arcus inguinalis
Lateral wird die Lacuna vasorum von den Muskeln begrenzt, welche die Lacuna musculorum passieren, und medial erstreckt sie sich bis zum Tendo praepubicus

Flfr: Arterie direkt aus der Aorta hervorgehend

A. circumflexa ilium profunda entspringt dem Anfangsabschnitt der A. iliaca externa

überquert in Begleitung des N. cutaneus femoris lateralis, die innere Lendenmuskulatur, durchbohrt den M. transversus abdominis und zieht mit dem M. tensor fasciae latae in die Kniefalte

A. iliaca externa entlässt noch vor ihrem Eintritt in den Canalis femoralis (Schenkelspalt) die A. profunda femoris

Tritt zwischen M. iliopsoas und M. pectineus hindurch an die Adduktoren

Entlässt aus Cranialwand den Truncus pudendoepigastricus, der sich nach kurzem subperitonealem Verlauf in A. pudenda externa und A. epigastrica caudalis aufteilt
A. pudenda externa versorgt nach Durchtritt durch den Canalis inguinalis beim männlichen Tier die Haut der äusseren Geschlechtsorgane. Bei weiblichen Tieren versorgt sie die Vulva und beteiligt sich an der Versorgung des Euters
A. epigastrica caudalis zieht in den M. rectus abdominis und anastomosiert hier mit der von cranial kommenden A. epigastrica cranialis

Nach Abgabe des Truncus pudendoepigastricus geht aus A. profunda femoris die A. circumflexa femoris medialis hervor
caudal um den Oberschenkelknochen zwischen M. adductor und M. quadratus femoris nach lateral wendet

Fortsetzung der A. iliaca externa nach Abgang der A. profunda femoris

Läuft im Canalis femoralis (Schenkelspalt) über den M. vastus medialis und zieht durch oder distal des M. adductor in die Kniekehle und zwischen die Gastrocnemiusköpfe

Muskeläste versorgen den M. quadriceps

Beim Flfr bietet sie sich zum Palpieren des Pulses an

Entlässt der Reihe nach die A. circumflexa femoris lateralis (zwischen M. vastus medialis und M. rectus femoris), die A. saphena, die A. genus descendesn sowie die A. caudalis femoris distalis

Medial über die Ansatzsehne des M. gracilis und teilt sich auser bei Wdk und beim Schw in einen Ramus cranialis und einen Ramus caudalis

R. cranialis (bei Wdk und Schw fehlend und beim Pfd nur schwach ausgebildet) überquert medial die Tibia und läuft cranial an deren Planum cutaneum in die Beugeseite des Sprunggelenks
Aus diesem Ast gehen beim Flfr die Aa. digitales dorsales communes hervor

R. caudalis zieht medial über den M. flexor digitalis (pedis) profundus
proximal des Tarsus erreicht er den N. tibialis mit dem er über das Sustentaculum tali läuft
beim Pfd nimmt er kurz zuvor die A. tibialis caudalis auf

R. caudalis entlässt auf Höhe des Sprunggelenkes die A. plantaris medialis und die A. plantaris lateralis (beim Flfr setzt sie sich nach distal fort)

Bei Flfr besitzen die Aa. digitales plantares communes damit ihr eingenes Stammgefäss

Die A. genus descendens verlässt die A. femoralis - kurz nach Abgang der A. saphena- nach cranial. Sie läuft Richtung Patella in der Rinne zwischen M. vastus medialis und M. semimembranosus, bedeckt vom M. sartorius

Von den caudalen Femoral-Arterien ist die A. caudalis femoris distalis die stärkste. Sie entspringt in der Tiefe, medial bedeckt vom M. semitendinosus, und läuft dem Caput laterale m. gastocnemii entlang. Beim Pfd entlässt sie einen Begleitast, der mit dem N. tibialis nach distal zieht und in den R. caudalis der A. saphena mündet

Die A. poplitea setzt die A. femoralis in der Kniekehle fort. Sie verläuft zwischen den Gastrocnemiusköpfen und zieht in die Tiefe zwischen Tibia und M. popliteus. Über dessen proximalem Rand entlässt sie die A. tibialis caudalis und zieht, nunmehr als A. tibialis cranialis, durch die Membrana interossea auf die craniolaterale Seite der Tibia

Nach ihrem Ursprung aus der A. poplitea gelangt die schwächere A. tibialis caudalis auf die caudale Fläche des M. popliteus. Sie endet ausser beim Perd in ihrem Versorgungsgebiet der Muskeln caudal am Unterschenkel. Beim Pferd verbindet sie sich allerdings mit dem R. caudalis der A. saphena und beteiligt sich somit an der Blutversorgung des Fusses