Bauverfahren

Bauverfahren, ETHZ, D-BAUG FS 2016

Bauverfahren, ETHZ, D-BAUG FS 2016


Kartei Details

Karten 120
Lernende 250
Sprache Deutsch
Kategorie Statik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 09.07.2016 / 05.02.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/bauverfahren1
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/bauverfahren1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Verschiedene Arten von Tunnelvortriebsmaschienen

  • TBM ohne Schild
    • Gripper TBM
    • Aufweitungs TBM
  • TBM mit Schild
    • Einfachschild
    • Zweifachschild
  • Schildmaschienen
    • Vollflächiger Abbau
    • Teilflächiger Abbau

Einsatzbedingungen für Gripper TBM

  • Standfestes und weitgehend störzonenfreies Gebirge (>85%)
  • Gesteinsfestigkeiten
    • Druckfestigkeit
      > 100MPa für Verspannbarkeit
      < 300MPa für Abbaubarkeit
  • Sicherungskonzept
    • Bögen
    • Anker
    • Spritzbeton 

Bohrzyklus einer Gripper-TBM

Einsatzbedingungen für Schild TBM

  • Nachbrüchiges bis gebräches Gebirge
  • Gesteinsfestigkeiten
    • Druckfestigkeit
      > 50MPa für Verspannbarkeit
      < 250MPa für Abbaubarkeit
  • Sicherungskonzept
    • Permanenter Tübbingeinbau
    • Abdichtung Tübbingfugen (gegen Wassereinbruch)

Vorteil beim Einsatz einer TBM

  • Wirtschaftlich bei langen Tunnel (> 2500m)
  • Kürzere Bauzeit (gegenüber Spreng- und TSM-vortrieb)
  • Keine merkbaren Erschütterungen
  • Personaleinsparung (gegenüber Sprengvortrieb)
  • Humanere Arbeitsbedingungen (gegenüber Spreng- und TSM-vortrieb)
  • Statisch günstige Profilgestaltung
  • Kaum Mehrausbruch
  • relativ gebirgsschonender Abbau -> längere Stehzeit

Nachteile beim Einsatz einer TBM

  • Kreisförmige QS -> mehr ausbruch
  • Störzonen für Gripper-TBM problematisch, da kein Schutz der Maschiene
  • Bei kleinen Durchmessern ist die Ausbruchssicherung schwer möglich
  • Starke Wasserzutritte können zur Verschlammung der Maschiene führen
  • Aufweitungen nur nachträglich möglich
  • Hohe Investitionskosten
  • Bauprozess nur bedingt Adaptionsfähig

Ortsbruststützsysteme bei Schildmaschienen

  • Offene Schneidschuhschilde
  • Mechanische Stützschilde
  • Druckluftschilde
  • Hydroschilde
  • Erddruckschilde

Einsatzmöglichkeiten des Pressvortriebs

  • Fast alle Lockergesteine mit oder ohne GW
  • Besonders geeignet: sandig, kiesige, bindige (tonige) Böden
  • Findlinge erschweren den Vortrieb
  • Hohe Reibungskräfte im Fels nur schwierig reduzierbar
  • Grosse Setzungen in Fliessanden und Mooren durch Injektionen zu stabilisieren

Zwischenpresstation erforderlich im Pressvortrieb falls

Vorpresswiederstand übersteigt

  • Rohrdruckfestigkeit
  • Wiederlagerwiederstand
  • Presskraft der Hauptpressen

~ @100m

Erreichbare Durchmesser mit Microtunneling

0.025 - 4 m

Vorteile Microtunneling

  • Minimale Erdbewegung
  • Geringe Störung von Verkehr und Anwohner
  • Geringe Gefährdung benachbarter Bauten/Leitungen
  • Grosse Leitungslängen (bis 150m) mit hoher Zielgenauigkeit

Vortriebsarten Microtunneling

  • Bodenverdrängungsverfahren
    • Verdrängungshammer
    • Rammvortrieb mit geschlossenem Rohr
  • Bodenentnahmeverfahren
    • Rammvortrieb mit offenem Rohr
    • Hammerbohrung
    • Pressbohrung mit offenem Rohr

Anwenungsbereich des Bodenverdrängverfahrens beim erstellen eines Microtunnels

  • Rohrdurchmesser < 200mm
  • Länge < 60m
  • Hohe Überdeckung
  • verdrängungsfähiger Boden

Wie heisst das skizzierte verfahren

Spülbohrverfahren

Rütteldruckverfahren: Einsatz und Herstellung

Bennene die fünf Phasen der Bauplanung gemäss SIA 112

  1. Strategische Planung
  2. Vorstudien
  3. Projektierung
    1. Vorprojekt
    2. Bauprojekt
    3. Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt
  4. Ausschreibung
  5. Realisierung
  6. Bewirtschaftung

Welches sind die Erdbauprozesse

  1. Lösen
  2. Laden
  3. Transport
  4. Abladen
  5. Wiedereinbau

Nenne Beispiele für Standbagger

Nenne Beispiele für Fahrbagger

Nenne Beispiele für Flachbagger

Ziele und Massnahmen des gebirgsschonenden Sprengen

Ziele:
Genauere Profilkontur
Minimierung der Spannungen und Auflockerung des Gebirges
Minimierung der Spengerschütterungen

Massnahmen:
Geringere Ladung in den Kranzlöchern
Bohrlochabstand der Kranzlöcher veringern(80-90cm)

Anforderungen an die Dichtigkeit nach SIA 270 

Dichtigkeitsklassen: 
-  1: vollständig trocken 
-  2: Trocken bis leicht feucht (kein tropfendes wasser) 
-  3: feucht (örtlich begrenzte Feuchtstellen und einzelne Tropfstellen) 
-  4: feucht bis nass 

Abdichtungskonzepte nach SIA 270: 

Abdichtungskonzept: Gesamtheit aller aufeinander abgestimmten Komponenten welche die Abdich-
tungs- und Entwässerungsfunktion umfassen 
Abdichtungskonzept richtet sich nach 
-  Bauwerksnutzung 
-  Ökologischen, Klimatischen, hydrogeologischen Bedingungen 

Ableitkonzept:  
- Drainage des Grund-/Bergwasser
-kein zusätzlicher Wasserdruck

Verdrängerkonzept:
-Wasser wird verdrängt -> geringe Störung des Grundwassers
-auf gesamtes bauwerk anordnen
- Wasserdruck!

Abdichtungssysteme SIA 272:(welches wasser wird abgeleitet?; Entwässerungselemente)

-  Wasser aus dem Baugrund 
-  Oberflächenwasser 
-  Wasser und andere Flüssigkeiten aus der Nutzung 

Entwässerungselemente: 
-  Flächendrainagen 
-  Einzeldrainagen 
-  Sickerpackungen 
-  Roher, Rinnen 
-  Schächte 

Projektphasengerechte Kostenermittlung

Strategische Planung -> Schätzung des Finanzbedarfs

Vorstudie -> Kostengrobschätzung

Vorprojekt -> Kostenschätzung

Bauprojekt -> Kostenvoranschlag

Auschreibung, Realisierung -> Revidierter Kostenvoranschlag, Schlussabrechnung

 

Bestandteile Direkte Kosten(fix und variabel)

 Fixe Kostenbestandteile 
o  Abschreibung 
o  Verzinsung 
o  Versicherung 
o  Stationierung 
o  Zusätzliche Versicherungen und Gebühren 

-  Variable Kostenbestandteile 
o  Reparatur und Revisionskosten (RR) 
o  Energie und Schmiermittel (ES) 
o  Bedienung und Wartung 

Bestandteile Indirekte Kosten 

-  Lohnnebenkosten (LNK) 
-  Baustellengemeinkosten: Löhne, Material, Inventar, Fremdleistungen 
-  Kosten für Aufsicht und Führung (Baubüro, Bauführung, Verbessung, Technische bearbeitung)

Varianten der Kostenzurechnung von Aufsicht und Führung

Variante A: Zurechnung auf Element Lohn(Gebrauch: hoher Lohnanteil)

Variante B: Zurechnung auf Kostenelemente(Gebrauch: falls Lohnanteil nicht massgebend)

Variante C: Zurechnung auf Baustelleneinrichtung

Verfahren Preisänderung(Teuerung)

SIA 121 Objektindexverfahren(OIV): Objektspezifischer Index erstellen, der Veränderung gegenüber Stichtag für jeden Monat abbildet

SIA 122 Gleitpreisformel(GPF): Für bestimmte Periode wird die Abweichung zu Stichtag berechnet

SIA 124 Mengennachweisverfahren(MNV): Jede Abrechnungsperiode und für jede Kostenart wird Menge und die Änderung im Detail ausgewiesen

SIA 123 Poroduktionskosten-Index mit NPK-Kapiteln (PKI-NPK): der PKI weist Kostenindizes für die Baugewerbe verwendeten NPK-Kapitel aus Produktionskosten mit Bausparte: der PKI weist Kostenindizes für verschiedene Bausparten 
aus 

Bestandteile Oberbau bzw Unterbauerneuerung (im Bahnbau)

Oberbauerneuerung: Schienen, Schwellen, Schotter
Unterbauerneuerung: Fundationsschicht, Sperrschicht, Bankett

Instandhaltung Gleise

Schotterreinigung
Schienenwechsel
Schwellenwechsel
Schienenschleifen
Gleisstopfungen

Umbau in Intervallen(Vor-  und Nachteile)

Vorteile: 
-  Kurze Betriebsunterbrüche 
-  Wenig Fahrgäste betroffen 

Nachteile: 
-  Lange Bauzeiten 
-  Schlechtere Qualität 
-  Geringe Wirtschaftlichkeit 
-  Höhere Lärmbelastung in Ruhezeiten 
-  Ungünstige Arbeitszeiten

Umbau in Totalsperrung(Vor- und Nachteile)

Vorteile: 
-  Kurze Bauzeit 
-  Hohe Qualität 
-  Gute Wirtschaftlichkeit 

Nachteile: 
-  Lange Betriebsunterbrüche 
-  Einschränkung für viele Fahrgäste 
-  Verfügbarkeit von Gleisbaumaschinen bedingt

Gleiserneuerung: Gründe für Fliessbandverfahren oder mehrere Arbeitsschritte

Fliessbandverfahren: Erneuerung mit Umbauzug in einem Arbeitsgang 
-  Grosse Umbaulängen und einheitliches Querprofil 
-  Ohne seitliche Angriffsmöglichkeit wie Zufahrten oder parallelen Strassen 
-  Mit oder ohne Unterbauerneuerung 

Erneuerung in mehreren Arbeitsgängen: 
-  Bei kurzen Umbaulängen (Intervallen) 
-  Bei längeren Totalsperrungen 
-  Bei wechselnden Querprofilen (Damm, Einschnitt) -  Bei vielen Hindernissen (Brücken, Tunnel) 
 

Aufgaben einer Betonschalung

Formgebung
Lagesicherung (Bauteil und Armierung)
Oberflächenstruktur
Kraftableitung
Arbeitsebene für Einbauarbeiten

Schalungsarten

-  Wandschalung 
-  Stützenschalung 
-  Deckenschalung 
-  Balken-/Unterzugschalung 
-  Treppenschalung 
-  Fundamentschalung 
-  Stirnschalung/Arbeitsfugen 
-  Aussparung 
-  Verlorene Schalung (bleibt drinnen) 
-  Sonderschalung (Kombination)

Bauteile einer Betonschalung:

-  Trennmittel (Schalungsöl – «Ratrenn») 
-  Schalhaut 
-  Trägerlage (Rippli) 
-  Longarine (Verteilträger, Joch, Stahlgurtung) 
-  Anker (spannstab), Untersützungssysteme 
-  Elemente der Lagesicherung (RSK, Verschwertung, Ketten) 
-  Sicherheitseinrichtung (Gerüst Arbeitsbühne, Leiter) 
-  Hilfsmittel 

Bauteile einer Betonschallung

-  Trennmittel (Schalungsöl – «Ratrenn») 
-  Schalhaut 
-  Trägerlage (Rippli) 
-  Longarine (Verteilträger, Joch, Stahlgurtung) 
-  Anker (spannstab), Untersützungssysteme 
-  Elemente der Lagesicherung (RSK, Verschwertung, Ketten) 
-  Sicherheitseinrichtung (Gerüst Arbeitsbühne, Leiter) 
-  Hilfsmittel 

Materialen Schallhaut

-  3S Platte 
-  Betonsperrholz 
  o  Sperrholz 
  o  OSB/Spanplatte 
  o  Stabsperrholz 
-  Vollkunststoff 
-  Schalbretter 
-  Bretterplatten 
-  Strukturschalung 
  o  PS, PVC, PU, Glasfaser

Kräfte und Lasten auf Schalung

-  Frischbetondruck 
-  Eigengewicht Beton und Bewehrung 
-  Eigengewicht Schalung 
-  Verkehrslasten 
-  Zusatzlasten (Wind, Gerüste, Auflasten,…)