Basic Life Support mit Frühdefibrillation
Handbuch Basic Life Support mit Frühdefibrillation, Grundkurs auf der Grundlage der ILCOR Guidelines 2010 und des BLS-AED Algorithmus 2011 des Swiss Resuscitation Council (SRC)
Handbuch Basic Life Support mit Frühdefibrillation, Grundkurs auf der Grundlage der ILCOR Guidelines 2010 und des BLS-AED Algorithmus 2011 des Swiss Resuscitation Council (SRC)
Fichier Détails
Cartes-fiches | 41 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine/Pharmacie |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 19.02.2013 / 13.04.2023 |
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Welche Erkrankungen stellen in den westlichen Ländern die häufigste Todesursache bei Erwachsenen dar?
Beim Erwachsenen wird ein Herz-Kreislaufstillstand in etwa einem Drittel der Fälle durch ..... verursacht.
Was ist bei Kindern der häufigste Grund für einen Herzkreislaufstillstand?
die primäre Atemstörung mit nachfolgender Bradykardie und anschliessenden Asystolie
Was ist das häufigste Leitsymptom für eine lebensbedrohliche Störung?
Wie lange dauert es nach einem Herzkreislaufstillstand bis der Patient bewusstlos wird?
Wie ist die rechtliche Grundlage in der Schweiz zur Hilfe von lebensrettenden Sofortmassnahmen?
Nach Art. 128 des StGB ist jedermann / jedefrau verpflichtet, Hilfe zu leisten, wenn ein Mensch in unmittelbarer Lebensgefahr schwebt. Die Pflicht zur Hilfe besteht dann, wenn sie nach den Umständen zumutbar ist. Unterlassung der Nothilfe ist nur bei Vorsatz, nicht aber bei Fahrlässigkeit strafbar.
Wer haftet, wenn ein Patient oder eine Drittperson durch den Einsatz eines AED zu schaden kommt?
Ein genereller Schutz vor Schadenersatzansprüchen bei Nothilfe (wie in vielen Staaten der USA) besteht bei uns nicht. Die schweizerische Rechtsprechung orientiert sich am bestmöglichen Nutzen für den Geschädigten, was bei Handeln nach bestem Wissen und Gewissen beim Patienten im Herzkreislaufstillstand immer das Ergreifen von BLS-Massnahmen und Einsatz des AED'S bedeutet.
Welches sind die vier Glieder der Überlebenskette?
Wie hoch ist die Rate von überlebenden Menschen nach Kreislaufstillstand ohne schwere Folgeschäden und wie kann die Überlebensrate erhöht werden?
Die Überlebensrate ist bei 5 - 10%.
Überlebensraten von 20 - 30% können erreicht werden, wenn die Überlebenskette lückenlos funktioniert.
Wie ist der primäre Handlungsablauf für BLS und AED bei Erwachsenen, Kinder und Säuglinge (ab 1 Monat) nach den Reanimations-Richtlinien 2010 Swiss Resuscitation Council (SRC) nach ILCOR Empfehlungen?
- Bewusstlose Person / Bewegungs- / reaktionslosese Kind => Nach Hilfe rufen
- Atmung normal? => Ja, Seitenlagerung => Nein => Alarmierung Tel. 144, AED holen oder anfordern
- 30 Thoraxkompressionen gefolgt von 2 Beatmungsstössen oder mind. 100 Thoraxkompressionen pro Minute ohne Beatmung bis AED eintrifft
- AED trifft ein => Rhythmus?
- nicht defibrillierbar => BLS sofort wieder aufnehmen => mit BLS weiterfahren bis professionelle Helfer übernehmen oder die Person sich bewegt
- defibrillierbar => 1. Defibrillation und dann sofort BLS wieder aufnehmen
Wie verhalte ich mich bei einer bewusstlosen Person, welche noch atmet und noch einen Puls vorhanden ist und / oder indirekte Kreislaufzeichen?
- stabile Seitenlage bringen
- regelmässig Bewusstsein, Atmung und Kreislauf kontrollieren
- Patient wenn möglich nicht verlassen
Wie führe ich eine Bewusstseinskontrolle durch?
Die Person laut ansprechen und Klopfen auf die Schulter. Wenn keine Antwort => Kneifen im Bereich des M. pectoralis beidseits oder an der Oberarminnenseite beidseits.
Kneifen ist ein stärkerer Reiz als Rütteln, und es besteht weniger die Gefahr, bei instabilen Halswirbelsäulenverletzungen unnötige Bewegungen zu verursachen.
=> falls keine Reaktion, Patient bewusstlos => laut um Hilfe rufen!
Wie gehe ich vor bei einem bewusstlosen Patienten, welcher nicht mehr atmet, Puls ist vorhanden und / oder indirekte Kreislaufzeichen? (nur für Profis)
- Rückenlage
- Beatmung
- regelmässig Bewusstsein, Atmung und Kreislauf kontrollieren
Wie gehe ich vor bei einem bewusstlosen Patienten, welcher nicht mehr atmet und kein Puls oder indirekte Kreislaufzeichen mehr hat?
BLS (Basic Life Support) inklusive AED (Automatischer externer Defibrillator)
Was mache ich als erstes, wenn ich zu einer Unfallstelle komme?
Mir einen Überblick verschaffen. Vor jeder Hilfeleistung die Situation auf Gefahrenquellen wie z.B. Strom, Rutschgefahr, Ansteckungsrisiken einschätzen und Selbstschutz sicherstellen.
Wie gehe ich vor bei der Beurteilung der Atmung?
- Atemwege freimachen durch Kopfreklination und Kinn anheben (eine Hand auf der Stirn, die Finger der anderen Hand heben das Kinn an, von der Seite ausgeführt). Keine Zeit verlieren mit Fremdkörpersuche. Merke: Bei Verdacht auf HWS-Verletzung keine Kopfreklination sondern nur KInn anheben. (Laien: Immer Kopfreklination und Kinn anheben, auch bei Traumapatienten)
- Bei Säuglingen und Kleinkindern ein Tuch unter die Schultern legen. Häufigste Ursache der Atemwegsobstruktion ist die Zunge, welche am Gaumen klebt. Deshalb Mund öffen!
- Atmungskontrolle durch Hören, Sehen, Fühlen (Ohr am Gesicht, Blick gegen Brust und Abdomen) während zwei eigenen Atemzüge (5 bis max. 10 Sek.)
- Falls keine normale Atmung => Alarmieren!
Wie beurteile ich ob eine Thoraxkompression notwendig ist?
Bei bewusstlosen Patienten ohne Lebenszeichen (normale Atmung), sofortiger Beginn mit BLS. Professionelle Helfer machen vorher eine kurze Pulskontrolle, während max. 10 Sek. Bei fehlendem Puls oder Unklarheit ob Puls vorhanden unverzüglicher Beginn mit Thoraxkompression.
Erwachsene: Zwei Finger an der Halsschlagader an einer Seite auf Höhe des Schildknorpels.
Kleinkinder: Pulskontrolle an der A. brachialis (Oberarminnenseite unter dem M. biceps brachii) oder an der A. femoris (an Oberschenkelinnenseite). Die A. carotis eignet sich erst bei älteren Kindern.
Wie lange wird die BLS durchgeführt?
Die BLS wird solange durchgeführt bis die Rettungskräfte oder ein Arzt vor Ort eintreffen, bzw. bis der Helfer erschöpft ist (Reanimation in abgelegenen Gebieten, wo Rettungskräfte einen sehr langen Anfahrtsweg haben).
Wann verwende ich den den AED beim Kreislaufstillstand?
Sobald ein AED vorhanden ist, wird dieser eingeschaltet und die Klebeelektroden aufgeklebt. Sind 2 Helfer anwesend, führt einer Thoraxkompression und Beatmung durch, während der andere den AED startet und gemäss Audio-Anweisungen des Gerätes vorgeht. Ist nur ein Helfer vor Ort und ein AED in Griffnähe, soll der Helfer vor Beginn der Thoraxkompression den AED anschliessen und starten. Wenn kein AED verfügbar ist, sofort mit CPR beginnen bis die Rettungskräfte oder ein AED eingetroffen sind.
Wie wird der Patient beatmet?
- Der Pat. liegt auf dem Rücken, der Kopf wird überstreckt (durch Anheben des Kieferwinkels), wobei die Zunge nach vorne verlagert und der obere Atemweg frei wird.
- Es wird nur soviel Atemzugvolumen insuffliert, dass sich der Thorax-Abdomen-Bereich des Pat. gut sichtbar hebt. Ein Atemstoss über ca. 1 Sek. (zu schnell, zu viel => Gefahr Magenblähung mit Beeinträchtigung der Beatmung und Gefahr der Aspiration)
- Der Erfolg der Beatmung wird während jedes Atemstosses durch das Beobachten der Thorax-Abdomen-Exkursion kontrolliert.
- Sind keine Hilfsmittel greifbar, so wird eine Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase-Beatmung durchgeführt. (Die Mund-zu-Mund Beatmung ist vorzuziehen, da sie wirkungsvoller ist, weil der Atemwegswiderstand durch die Nase erhöht ist).
Was kann der Grund sein, dass es bei der Beatmung zu einer fehlenden Thorax-Abdomen-Exkursion kommt?
- ungenügende Kopfreklination
- Fremdkörper (selten)
- Bei Kleinkindern klebt die Zunge oft am Gaumen, weshalb der Mund beim Beatmen offen gehalten werden soll.
Wie geht man vor falls keine Hilfsmittel zum Beatmen das sind und eine Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase Beatmung dem Helfer nicht gelingt oder nicht zumutbar ist?
In diesem Fall wird ununterbrochen Thoraxkompression durchgeführt. Professionelle Helfer sollen nicht auf die Beatmung verzichten. Sie vergügen über Hilfsmittel, welche einen sicheren Schutz vor Körperflüssigkeiten des Pat. gewährleisten.
Wie wird beim Kleinkind < 1 Jahr beatmet?
Mund-zu-Mund und Nase
Wie wird mit dem Beatmungs-Beutel mit Maske beatmet?
- Die Maske muss dicht verschliessen
- Der Sauerstofffluss muss > 10 l/min. betragen. Falls mit Einwegventilmaske (Kissenmaske) beatmet wird, Sauerstoff-Katheter unter die Maske legen.
- Pro Beatmungsstoss 1 Sek. bis Thorax sich sichtbar hebt (500 - 600 ml).
- Hat der Patient lose Zahnprothesen, müssen die lockeren Prothesen entfernt werden. (Zusätzlich kann ein Güdeltubus in den Mund eingeführt werden.)
- Haltung beim Beatmen mit dem Beatmungsbeutel: Helfer kniet am Kopf des Pat., hat Kopf zwischen seinen Beinen eingeklemmt, der Beutel liegt auf dem Oberschenkel des Helfers. Oder wenn genug Helfer hält jemand die Maske und die andere Hilfsperson pumpt die Luft.
Was bildet bei der CPR das Kernstück und die Voraussetzung für eine erfolgreiche Reanimation?
eine effektive Thoraxkompression
Wie wird die Thoraxkompression durchgeführt?
- möglichst am entblössten Oberkörper durchführen
- Rückenlage
- idealer Druckpunkt: Linie zwischen Sternum (ungefähr untere Hälfte des Brustbeins) bei Erwachsenen und Kindern
- Kompressionstiefe: beim Erwachsenen mind. 5 cm bzw. 1/3 des Thoraxdurchmessers bei Kinder.
Der Druckpunkt unmittelbar auf dem Schwertfortsatz geht mit einer erhöhten Verletzungsgefahr der Oberbauchorgane einher. Schäden entstehen sofort beim ersten, falsch platzierten Stoss.
Wie ist die korrekte Händeposition bei der Thoraxkompression?
Die Handballen werden übereinander gelegt, die Finger bleiben abgespreizt ohne den Brustkorb zu berühren. Die Finger beider Hände ineinander verschränken. Die Arme sind gestreckt, die Schultern des Helfers senkrecht über dem Brustbein.
Wie ist die Frequenz bei der Thoraxkompression?
- mind. 100 (max. 120) pro Min.
- Die Hände bleiben immer mit dem Pat. in Kontakt, und der Thorax muss zwischen zwei Kompressionen vollständig entlastet werden
- Verhältnis Kompressionszeit und Dekompressionszeit beträgt 1:1, damti ein max. Bltutfluss erzielt wird.
- Es wird laut gezählt "1 und 2 und 3 und ..." wegen zeitlichem Verhältnis und Koordination mit anderen Helfer.
- Wenn möglich soll der Helfer, welcher die Thoraxkompression durchführt, alle 2 Min. gewechselt werden.
Was passiert wenn man bei der Thoraxkompression den falschen Druckpunkt hat?
- Rippen-, Sternumfraktur
- Verletzung innerer Organe
- ungenügender Effekt
Was passiert, wenn man bei der Thoraxkompression in den Ellenbeugen einknickt?
- Kraftverlust
- Ineffizienz
Was passiert, wenn man bei der Thoraxkompression hüpft und federt auf dem Thorax?
- Verlust des optimalen Druckpunktes
- Verschiebung des Druckpunktes => erhöhte Gefahr von Rippen- und Knorpelfrakturen
Was passiert, wenn Finger auf Thorax seitlich abgestützt werden während der Thoraxkompression?
- Rippen-, Sternumfrakturen
- Verletzung innerer Organe
Was passiert bei zu kurzen, stossartigen, zu schnellen Druckimpulsen während der Thoraxkompression?
- Frakturgefahr
- Ineffizienz
Was passiert, wenn die Frequenz bei der Thoraxkompression zu schnell oder zu langsam ist?
- Ineffizienz