Antihypertensiva
Pharmavorlesung zu Antihypertensiva (Vorlesung von Manuel Haschke, MD)
Pharmavorlesung zu Antihypertensiva (Vorlesung von Manuel Haschke, MD)
Kartei Details
Karten | 141 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.12.2015 / 05.07.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/antihypertensiva1
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/antihypertensiva1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Welche Halbwärtszeit zeigt Amlodipin (Norvasc)?
35-50h --> muss daher nur einmal täglich eingenommen werden!!
Welche Nebenwirkungen sind bei Calcium-Antagonisten (Dihydropyridinen) zu erwarten und wie sind diese zu erklären?
Kopfschmerzen --> aufgrund der Vasodilatation
Flushing --> aufgrund der Vasodilatation
Schwindel --> aufgrund der Vasodilatation
Hypotonie --> aufgrund der Vasodilatation, und die allgemein gewünste Wirkung
Knöchelödeme --> aufgrund der Vasodilatation
Tachykardie
Angina pectoris, als Reaktion auf eine Reflextachikardie
Obstiation (sollte immer in Kombination mit einem Laxans verschreiben werden)
Selten: Hepatopathie
Selten: Hyperglykämie
Welche Nebenwirkungen treten bei Calcium-Antagonisten (Nichtdihydropyridine) auf und wie können diese erklärt werden?
Kopfschmerzen --> aufgrund der Vasodilatation
Flushing --> aufgrund der Vasodilatation
Schwindel --> aufgrund der Vasodilatation
Hypotonie --> aufgrund der Vasodilatation und allgemein der gewünsten Wirkung der Calcium-Antagonisten
Knöchelödeme --> aufgrund der Vasodilatation
Bradykardie --> Die Calcium-Antagonisierung im Reizleitungssystem wirkt negativ inotrop und kann daher auch zu stark negativ inotrop wirken
AV-Block
Konstipation (Verstopfung) -- nur bei Verapakil!!
(Buch: allergische Hautreaktionen)
(Buch: reversible Leberschäden)
(Buch: Nervoität)
Wo liegt der Unterschied zwischen Dihydropyridinen und Nicht-Dyhydropyridinen abgesehen vom Nicht?
Die Dihydrophyridine wirken nur an den Gefässen. Durch die Verhinderung der Calcium-Bindung können sie eine Vasodilatation erreichen.
Die Nichtdihydrophyridine hingegen zeigen neben der Wirkung an den Gefässen auch am Herz. Man nennt diese Wirkung kardiodepressiv.
Buch: Worauf ist bei einer intravenösen Gabe von Nichtdyhydropyridine zu achten?
Es muss auf ein langsames Verabreichen geachtet werden, da eine zu rasche intravenöse Gabe einen Herzstillstand verursachen kann.
Buch: Welche Kontraindikationen bestehen bei Calcium-Antagonisten (Nichtdyhyropyridine)?
- Herzinsuffizienz
- partieller Überleitungsblock
- ventrikuläre Arrythmien
Wie ist der Wirkmechanismus von Dyhydropyridinen (Calcium-Antagonisten)?
Die Dyhydropyridine blockieren den Calcium-Kanal vom L-Typ in der glatten Muskulatur der peripheren Gefässen und verhindern dadurch eine durch Calciumausschüttung getriggerte Vasokonstriktion. Diese Vasodilatation mindert den totalen peripheren Wiederstand und der Blutdruck sinkt.
Gleizeitig werden auch die Calcium-Kanäle der glatten Muskulatur der Coronarien blockiert, was zu einer Vasodilatation der Coronarien führt. Entsprechend wird die Durchblutung des Herzens und Angina pectoris verbessert. Insbesondere durch den Mechanismus das das Herz weniger arbeiten muss.
Wie ist der Wirkmachanismus von Nich-Dyhydropyridinen (Calcium-Antagonsten)?
Die Vasodilatierenden Mechanismen für periphere Gefässe und Corarien sind analog der Dyhydropyridinen. (Die Dyhydropyridine blockieren den Calcium-Kanal vom L-Typ in der glatten Muskulatur der peripheren Gefässen und verhindern dadurch eine durch Calciumausschüttung getriggerte Vasokonstriktion. Diese Vasodilatation mindert den totalen peripheren Wiederstand und der Blutdruck sinkt.
Gleizeitig werden auch die Calcium-Kanäle der glatten Muskulatur der Coronarien blockiert, was zu einer Vasodilatation der Coronarien führt. Entsprechend wird die Durchblutung des Herzens und Angina pectoris verbessert.)
Die Nicht-Dihydropyridine wirken zusätzlich auf die Calcium-Kanäle vom T-Typ des kardialen Reizleitungssystemes und verlangsamen auf diese Weise die Erregungsbildung im Sinusknoten (negativ chronotrop d.h tiefere Schlagfrequenz) und die AV-Überleitung im AV-Knoten (negativ dromotropen d.h. die Überleitung ist verlangsamt).
Durch eine Blockierung der L-Typ-Calciumkanälen in den Ventrikelzellen wird die Calciumausschüttung vermindert und die Kontraktionskraft der Ventrikel nimmt ab (negativ inotrop oder kardiodepressiv).
--> diese kardialen Wirkungen vermindern das HZV und können damit den Blutdruck weiter senken.
Diltiazem (Dilzem) ist ein Nichtdyhydropyridiner Calcium-Antagonist. Zu welcher anderen Arzneimittelkategoie gehört Diltiazem, welche alle eine eine Calcium-Antagonistische Wirkung zeigen?
Benzothiazepine (Benzos!!)
Welchen Antihypertensiva kann man eine Mortalitätssenkende Wirkung tatsächlich bis jetzt nachweisen?
- ACE-Hemmer
- Angiotensin II-Rezeptor-Blocker
- Betablocker tief dosiert
- Aldosteron-Rezeptor-Blocker
Um welche Arzneimittelgruppe (genau!!) handelt es sich bei Hydrochlorthiazid (Esidrex) und wie wird es Dosiert?
Es handelt sich um ein Thiazid-Duiretikum. Es wird mit 12.5-50mg pro Tag dosiert.
Wobei handelt es sich um Thiazid-Diuretika?
Wie wird Chlothalidon (Hygroton) dosiert?
12.5 -50mg alle 1-2 Tage
Wie wird Metolazon dosiert?
5mg pro Tag
Wie werden Thazid-Diuretika hauptsächlich eliminiert?
fasst vollständig renal (primäre Sekretion und Filtration)
Bei welchen Indikationen kommen Diuretika zum Einsatz?
arterielle Hypertonie
(Buch: Herzinsuffizienz, weil die Thiazide die Vorlast senken und die kardialen Ödeme ausschwemmen)
(Buch: Ödeme bei nephrotischem Syndrom)
(Buch: manchmal zur Behandlung einer positiven Calciumbilanz bzw. zur verminderung einer Hypercalciurie)
Wie ist die Wirkdauer von Hydrochlorthiazid?
12-18h
Wie ist die Wirkdauer von Chlorthalidon (Hygroton)?
24-72h
Was versteht man unter Salturetika?
Bei Salturetika handelt es sich um Diuretika, die überwiegend NaCl zur Ausscheidung bringen.
Wie ist der Wirkmechanismus von Thiazid-Diuretiak?
Thiazide blockieren die Na+-Cl- Pumpe zu Beginn des distalen Konvolutes. Dadurch wird weniger Natrium und weniger Chlorid resorbiert.
Im weiteren Verlauf steht dem distalen Nepron mehr Natrium zur Verfügung welches durch Kalium ersetzt werden kann. (Gleichzeitig wird vermehrt Calcium rückresorbiert).
Da die Thiazide zuerst per Sekretion und Filtration in den Urin gelangen und dann von der luminalen Seite her die Natrium-Chlorid-Pumpe beeinflusst verlieren sie ab einer GFR unter 30ml/min ihre Wirkung (Ausnahme: Metolazon).
Die vermehrte Ausscheidung von Kalium und z.T. von Natrium bewirkt eine verminderte Wasserretention und es kommt zur diuretischen Wirkung. Die vermehrte Volumenausscheidung vermindert das Blutvolumen und senkt auf diese Weise den Blutdruck und schwemmt Ödeme aus.
Zusätzlich können, vermutlich durch die verminderte Natriumkonzentration im Extrazellulärraum, Thiazide durch Vasodilatation den peripheren Wiederstand senken. Dieser Effekt stritt aber erst Wochen nach der Thiazid-Therapie auf.
Welche Nebenwirkungen können bei Thiaziden auftretten?
Hyponatriämie --> wegen vermehrter Natriumausscheidung
Hypokaliämie bis hin zur metabolischen Alkalose --> wegen vermehrter Kaliumausscheidung (Die Alkalose ist vermutlich durch eine vermehrte H-Ausscheidung oder vermehrter HCO3 Resorption zu erklären)
Hypomagnesiämie
Hyperkalziämie --> wegen vermehrter Calcizm-Resorption
reversible Hyperurikämie (kann bei vorbestehender Gicht eine Gichtausfall auslösen, ist sonst aber unbedeutend) --> wegen verminderter Ausscheidung von Harnsäure
Hyperglykämie
Dyslipidämie
(Buch: LDL-Anstieg bei Therapiebeginn, bildet sich aber bei Therapiefortsetzung wieder zurück)
(Buch: Magenbeschwerden, ERbrechen und Durchfälle)
sehr seltene Nebenwirkungen:
- Knochenmarkssuppression
- akute Pankreatitis
- (Buch: Purpura)
- (Buch: Hyperparathyroidismus)
Aus welchem Grund gehören die Thiazid-Diuretika aus Pharmakologensicht nicht zur First-Line-Therapie der arteriellen Hypertonie?
Die Thiazid-Diuretika können eine Dyslipidämie verursachen und wirken sich damit nicht so kardioprotektiv aus wie andere Antihypertensva.
Welche Interaktionen sind bei Thiazid-Diuretika zu beachten?
Lithium-Medikament --> Die Clearance von Lithium wird vermindert und es kann zu einer Akumulation von Lithium kommen. Deshalb ist auf eine Überwachung des Lithiumspiegels bei Kombination mit Thiazid-Diuretika Wert zu legen.
NSAID --> Da die NSAIDs die Nierendurchlutung vermindern, schwächen sie die Wirkung der Diuretika ab.
Medikamente die ein SAIDH verursachen können (Antiepileptika, Antidepressiva und Antipsychotika) --> beim vorliegen eines SAIDH besteht ein erhöhtes Risiko für eine Hyponatriämie, welche durch die Verabreichung von Diuretika erhöht wird (oder so ählich stelle ich mir das vor -- habe keine hilfreichen Angaben dazu gefunden.)
Welche der folgenden Aussagen stimmt?
Wie können Hyponatriämien unter Thiazid-Therapie verhindert werden?
1. Während des ersten Monates Na-Spiegel monitorisieren
2. Trinkexzesse verhindern
Welche Reserve-Antihypertensiva gibt es, die zum Einsatz kommen, wenn die gebräuchlicheren nicht zur Anwedung gebraucht werden können.
- Alpha-1-Rezeptor-Blocker --> Dilatation der peripheren Gefässe
- -zosin
- Alpha-2-Agonisten --> zentrale Hemmung der Noradrenalinausschüttung
- z.B Clonidin oder Methyldopa
- Minoxidil --> Kalium-Kanal-Öffner
- Reserpin
- in der Schweiz nur in Kombinationspräparaten erhätlich
- Dihydralazin --> Mechanismus unklar
- nicht zugelassen in der Schweiz
Welche Antihypertensiva kommen bei Aortenklappenstenose zur Anwendung?
1. Diuretika
2. in zweiter Linie:
- Dihydropyridine (Calcium-Antagonisten)
- ACE-Hemmer
- Angiotensin II-Reeptor-Blocker
Welche Antihypertensiva finden bei Mitralinsuffizienz Anwendung?
- ACE-Hemmer
- Angiotensin II-Rezeptor-Blocker
- Diuretika
Welche Antihypertensiva eignen sich für die Anwendung bei Aorteninsuffizienz?
- ACE-Hemmer
- Angiotensin II-Rezeptor-Blocker
- Diuretika
Wie funktioniert der Wirkmechanismus der Schleifendiuretika.
Schleifendiuretika hemmen den Na- 2Cl-K-Cotransporter im dicken Abschnitt der aufsteigenden Henle-Schleife. Damit wird die Anreicherung des Nierenmarkes mit Osmotisch wirksamen Elektrolyten verhindert. Damit wird die Wasserrückresorbtion vermindert. Es wird mehr Wasser und mehr Elektrolyte ausgeschieden.
Gleichzeitig haben Schleifendiuretika einen direkten Einfluss auf die Gefässe und dilatieren die Kapazitätsgefässe und die Nierengefässe.
Welche wichtigen Nebenwirkungen gibt es bei Schleifendiuretika zu beachten?
Elektrolytstörungen:
- Hyponatriämie
- Hypokaliämie --> bis zur metabolischen Alkalose
- Hypomagnesiämie
- Hypoclaciämie (kein Dauereinsatz bei Osteoporose)
- Anstieg des Harnsäure Spiegls
Andere:
- Exantheme
- Beeinträchtigung des Hörvermögens durch Elektrolytverschiebungen in der Endolymphe
- erhöhte Tromboseneigung
Welches sind die heute wichtigsten 2 Vertreter der Schleifendiuretika?
- Furosemid (Lasix)
- Torasemid
Was sind die Indikationen für Schleifendiuretika?
(arterielle Hypertonie --> nicht Mittel der 1. Wahl)
Ödeme, sowohl kardiale, renale wie hepatische Ödeme
eingeschränkte Nierenfunktion (auch unter 30ml/min)
drohende Anurie bei akutem Nierenversagen (hohe Dosen)
Wie ist der Wirkmechanismus der Kalium-sparenden Diuretika zu beschreiben?
Sie blockiren von der luminalen Seite (wie andere Diuretika auch) im Verbindungstubulus und in den oberen Abschnitten des Sammelrohres den Austauch von Natrium durch Kalium oder Protonen. Damit wird weniger Kalium dafür mehr Natrium ausgeschieden. Dem Natrium folgt mehr Wasser wodurch der diuretische Effekt zu erklären ist.
Welches sind die wichtigsten 2 Vertretter der Kalium-sparenden Diuretika und wie werden diese verabreicht?
- Triameteren (nur per os)
- Amilorid (nur per os)
Was sind die Indikationen für Kalium-sparende Diuretika?
Prävention der Hypokaliämie als Kombination bei Therapie mit Thiaziden.
Mit welchen Nebenwirkungen ist bei Kalium-sparenden Diuretika zu rechnen?
- Hyperkaliämie
- Hyponatriämie
- Störungn der Magen-Darm-Funktion
Was sind die Kontraindikationen von Kalium-sparenden Diuretika?
- gleichzeitige Einnahme von ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptor-Blocker
- gleichzeitigemedikamentöse Kaliumzufuhr
Welches Medikament ist typsich für ein Aldosteron-Antagonist?
Spironolakton
Wie ist der Wirkmachanismus von Aldosteron-Antagonisten?
Alsodteron-Antagonisten binden an den Aldosteron-Rezeptor und verhindern damit den Einbau der Na-Kalium-Austauscher (Na-K-ATPase) und wirkt auf diese Weise wie ein Kalium-sparendes Diuretikum.
--> Mehr Ausscheidung von Na, weniger Ausscheidung von Cl, K, Ca, Mg, H
(Ich finde leicher nicht, ob auch der Einbau des Natriumkanals verhindert wird, sollte aber. Ich gehe davon aus hier liegt ebenfalls eine grosse diuretische Wirkung.)
Durch Blockierung des Aldosteron-Rezeptors wird auch das Remodeling bei Herzinsuffizinez vermindert, weil die Aldosteron induzierte Fibrose verhindert wird.