Anorganische Chemie
AC für 1. Semester Medizin UZH
AC für 1. Semester Medizin UZH
Kartei Details
Karten | 236 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Chemie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.12.2015 / 09.08.2024 |
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Verbrennung
Kohlenwasserstoff + O2 → CO2 + H2O + CO (bei unvollständiger Verbrennung)
Sauerstoff
· Herstellung durch Luftverflüssigung und Destillation
· 2 Modifikationen: Singulett-Sauerstoff und Triplett-Sauerstoff
· Singulett-Sauerstoff: diagmagnetisch, energiereich, sehr reaktiv, kurzlebig (〈O=O〉)
· Triplett-Sauerstoff: paramagnetisch, energiearm, reaktionsträge, langlebig ( |Ȯ - Ȯ| )
(paramagnetisch: ungepaare Elektronen, werden vom Magnetfeld angezogen
diamagnetisch: gepaarte Elektronen, werden vom Magnetfeld abgestossen)
Ozon O3
· nicht-biologische Modifikation von Sauerstoff (farblos - bläulich)
· starkes Oxidationsmittel
· Vorkommen in der Stratosphäre (fängt kosmische Strahlung ab (siehe unten), wird durch Chlor als Katalysator zerstört)
· kann aus Sauerstoff gebildet werden:
3 O2 → 2 O3 (durch elektrische Entladung)
O2 → 2 O → 2 O3 (erste Reaktion durch UV-/Röntgenstrahlung, zweite Reaktion durch Zugabe von 2 O2)
Sauerstoffverbindungen ( O2- / H2O2 / ·OH )
· sind starke Oxidationsmittel
· tragen vermutlich zum Alterungsprozess bei
· ·OH-Radikal ist ein Proteinkiller (kann mit allen Molekülbestandteilen in der Zelle reagieren)
· Superoxid(Hyperoxid)-Ion (O2-) ist schädigend und wird deshalb durch Enzym gespalten (O2- + HO2 → O2 + HO2-)
· Peroxid-Ion (O22-) ist eine starke Base, liegt deshalb in physiologischen Lösungen nur als H2O2 oder HO2- vor
· 2 H2O2 disproportionieren zu 2 H2O + O2 (Katalase als Katalysator)
· H2O2 ist Reduktionsmittel als auch Oxidationsmittel (durch Zugabe von nur 1 e- bildet sich OH- + ·OH)
Wasser
· sp3 - Hybridisierung des O-Atoms
· Bindungswinkel ist kleiner als idealer Tetraederwinkel (109.28° vs. 105°; Begründung: Abstossung der n.b. Elektronenpaare)
· Dichteanomalie des Wasser: noch nicht gefrorene Wassermoleküle können noch in die vorhandenen Hohlräume eindringen
· hat ungewöhnlich hohe Dielektrizitätskonstante (wegen H-Brücken, nicht wegen Dipolmoment) = Abschrimung des E-Feld
Schwefel
· Nur Pflanzen können Schwefel als Sulfat aufnehmen
· Sulfat wird in Cystein umgewandelt (Schwefelquelle für Mensch und Tier)
Schwefelverbindungen ( H2S / S2- / SO3 / H2SO4 )
· H2S ist giftig und eine sehr schwache Säure (aber stärker als Wasser)
· S2- ist sehr gross und daher leicht polarisierbar → führt zur Überlappung von Orbitalen (z.B. zwischen Anion und Kation) und
zur Bildung von kovalenten Bindungen → Sulfide sind sehr schlecht löslich
· SO3 (Schwefeltrioxid) wird weltweit am meisten produziert (2 SO2 + O2 → 2 SO3)
· H2SO4 ← SO3 + H2O
Halogene
· kommen elementar als X2 - Moleküle vor
· Gase sind starke Atemgifte
· Fluor (gasförmig / F- härtet den Zahnschmelz)
· Chlor (gasförmig / Cl- ist häufigstes Gegenanion von Metallkationen)
· Brom (flüssig)
· Iod (fest / IO3- wird in Iod-Tabletten verabreicht)
Halogenverbindungen mit positiven Oxidationszuständen
Chlor:
· OCl- / Hypochlorit (+I) (bei Immunabwehr / Bleichmittel / Desinfektionsmittel)
· ClO2- / Chlorit (+III) (Bleichmittel / Desinfektionsmittel)
· ClO3- / Chlorat (+V) (Oxidationsmittel / Feuerwerk)
· ClO4- / Perchlorat (+VII) (Oxidationsmittel / HClO4 ist eine der stärksten Säuren)
Brom:
· wie Chlor-Verbindungen
Iod:
· IO3- / Iodat (+V)
· IO4- / Periodat (+VII)
Fluor:
· nicht möglich, da EN = 4 = maximum
(In Klammern steht die Oxidationszahl des Halogen-Atoms)
Königswasser
· 1 HNO3 + 3 HCl
· Löst Gold und Platin
Gips / Glaubersalz
· Sulfate
· Gips: CaSO4 · 2 H2O
· Glaubersalz: Na2SO4 · 10 H2O
Chromate
· Cr (+VI)
· stark oxidierend
· cancerogen
Verwendung von TiO2 / CrO2 / MnO2
(Oxidationszahl +IV)
TiO2: Weisspigment / Photokatalysator
CrO2: ferromagnetisch / Magnetbänder
MnO2: Braunstein / wichtiges Manganmineral
Koordinationszentrum
· Metallatom / Metall-Ion
· Lewis-Säure
Ligand
· Ion oder Molekül (= Neutralligand)
· Lewis-Base
Koordinationszahl
Anzahl Liganden pro Koordinationszentrum
Typische Eigenschaften von Komplexen
· starke Färbung
· Redoxeigenschaften
· Ionenreaktionen
Ligand - Bindungsstelle
· Donoratom
· Koordinationsstelle
Chelatliganden
· besitzen mehrere Donoratome im Molekül
· Beispiel EDTA
Lewis-Säure
Elektronenpaarakzeptor
Lewis-Base
Elektronenpaardonator
stabil / instabil vs. inert / labil
· stabil: Bildungsenthalpie ∆H < 0 (Thermodynamik)
· instabil: Bildungsenthalpie ∆H > 0 (Thermodynamik)
· inert: hohe Aktivierungsenergie (Kinetik)
· labil: niedrige Aktivierungsenergie (Kinetik)
Bindungsisomere (von Komplexen)
· Ein Ligand besitzt mehrere Donoratome
Beispiele:
· LnM←NO2 / LnM←ONO
· LnM←CN / LnM←NC
Stereoisomere (von Komplexen)
· Konfigurationsisomere
· gleiche Verknüpfung der Atome
· unterschiedlicher räumlicher Bau
Stellungsisomere (von Komplexen)
· geometrische Isomere
· Stereoisomere, die sich in der Anordnung der Liganden um das Metallzentrum unterscheiden
Racemat
Homogenes 1:1 Gemisch von Enantiomeren
Chelateffekt
· Chelatkomplexe sind stabiler, weil die Entropie zunimmt (frei bewegliche Zeilchenzahl nimmt zu)
· Der Effekt wird umso grösser, je mehr Donoratome ein Chelatligand (Chelator) hat
Disproportionierung
· Ein Element fungiert sowohl als Reduktionsmittel, als auch als Oxidationsmittel
· Häufig bei Übergangsmetallen