Anorganische Chemie

AC für 1. Semester Medizin UZH

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Flashcards 236
Students 18
Language Deutsch
Category Chemistry
Level University
Created / Updated 21.12.2015 / 09.08.2024
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pH-Näherung für schwache Basen

\(pH = {1 \over 2}(pK_S + log \space c_{Base}) +7\)

Titration einer starken Säure mit einer starken Base

Am Äquivalenzpunkt hat die starke Säure zu 100% zu einer schwachen Base und Wasser reagiert.

→ Der pH liegt deshalb ziemlich genau bei pH 7.

→ Neutralisation

Titration einer schwachen Säure mit einer starken Base

Aus der Puffergleichung folgt, dass bei Halbtitration pH = pKS ist.

Der Äquivalenzpunkt liegt nicht bei pH 7, da die schwache Säure zu einer mittlestarken Base (pH > 7) reagiert hat.

Henderson-Hasselbalch-Gleichung (Puffergleichung)

· \(pH = pK_S -log{c_{HA} \over c_{A^-}}\)       (erhält man durch Umstellen des Massenwirkungsgesetzes)

· Grösste Pufferwirkung bei pH = pKs

· Je konzentrierter die Pufferlösung, desto grösser ist die Pufferkapazität

pH - Indikator

Bei \({c_{{Ind}^-}\over c_{HInd}} = 10 \)  Farbe von Ind- dominierend

Bei \({c_{{Ind}^-}\over c_{HInd}} = 0.1\)  Farbe von HInd dominierend

 

Aus  \(pH = pK_S(HInd) + log {c_{{Ind}^-}\over c_{HInd}}\) folgt:

Umschlagbereich liegt bei pH = pKS ± 1

Regeln zur Ermittlung der Oxidationszahl

1. Die Oxidationszahl eines Atoms im elementaren Zustand ist null

2. In Ionenverbindungen ist die Oxidationszahl eines Elementes identisch mit der Ionenladung

3. Kovalente Verbindungen werden in Ionen aufgeteilt (Bindungselektronen erhält der elektronegativere Partner)

Eigenschaften der Oxidationszahlen

· Die positive Oxidationszahl kann nicht grösser sein als die Gruppennummer dieses Elements (Ausnahme: 1. Nebengruppe)

· Die maximale negative Oxidationszahl beträgt -VIII

· Fluor besitzt nie eine positive Oxidationszahl

· Der Oxidationszahlenbereich eines Elements kann maximal 8 Einheiten betragen

Oxidation

· Elektronenabgabe

· Oxidationszahl wird erhöht

Reduktion

· Elektronenaufnahme

· Oxidationszahl wird erniedrigt

Redoxreaktion

Weil Elektronen nie frei auftreten können, sind chemische Reaktionen stets eine Kopplung von 2 Redoxpaaren:

Oxidation + Reduktion

Oxidationsmittel

· nimmt Elektronen auf

· wird selbst reduziert

Reduktionsmittel

· gibt Elektronen ab

· wird selbst reduziert

· Alkalimetalle sind starke Reduktionsmittel

Konventionen zu Elektrodenprozessen

s. Bild

Galvanisches Element

hier (Bild): Daniell-Element

Zellpotential

· elektrisches Potential einer galvanischen Zelle

· elektromotorische Kraft (EMK) = ∆E°

elektrochemische Spannungsreihe

Aufreihung der Standardpotentiale

(Konvention in der Schreibweise: Immer als Reduktionsprozess)

Halbzellenpotential der Standard-Wasserstoffelektrode

E° (H| H3O+) = 0 V

Satz über Standardpotential E°

Je positiver das Standardpotential, desto stärker oxidierend.

Je negativer das Standardpotential, desto stärker reduzierend.

Satz über die Freiwilligkeit von Redox-Reaktionen

Freiwillig reagieren nur Stoffe "rechts oben" mit "links unten" (in der Spannungsreihe).

∆E° = E°(Reduktion) - E°(Oxidation)

Nernst-Gleichung

· \(E = E° - {0.059 \over n} log \space {c_{Red} \over c_{Ox}}\)      (n = Zahl der übertragenen Elektronen)

 

· Beispiel 2 H+ → H2:

  \(E = E° + {0.059 \over 2}\space log{{c_{H^+}}^2\over p_{H_2}}\)

(un)edle Metalle

· In starker Säure (c(H3O+) = 1 mol/L) ist \(E = E° + {0.059 \over 2}\space log{{c_{H^+}}^2\over p_{H_2}} \approx 0\)

  → Metalle oberhalb 2 H+ | H2 in der Spannungsreihe reagieren freiwillig unter Auflösung → unedle Metalle

  → Metalle unterhalb 2 H+ | H2 in der Spannungsreihe zeigen keine Reaktion → edle Metalle

Reaktion von Wasser mit Metallen

alle* Metalle, deren Potential negativer als -0.41 V ist, reagieren mit Wasser.

Begründung:  \(E = 0 - {0.059 \over 2}log{{({10^{-7} {mol \over L})}^2}\over 1 \space bar} = -0.42 \space V\)

* Einige Metalle gehorchen bei Reaktionen mit H2O nicht der Spannungsreihe!

  Gründe dafür sind:

  1. Kinetik (z.B. Überspannung)

  2. Oberflächenreaktionen (z.B. Passivierung)

  3. Sekundäre Reaktion (z.B. neue Reaktionsprodukte)

Elektrolyse

· Umkehrung des galvanischen Elementes

· Wird durch Zuführung von elektrischer Arbeit erzwungen

Komplexzerfallskonstante / Komplexbildungskonstante

· KD = Komplexzerfallskonstante / Dissoziationskonstante

· KK = 1 / KD = Komplexbildungskonstante / Stabilitätskonstante

· Bildung und Zerfall eines Komplexes verläuft Stufenweise → KD = KD1 · KD2

Übersicht der biologisch essentiellen Elemente

· ca. ¼ (30) der 112 bekannten Elemente

· f-Elemente haben keine biologische Bedeutung

Chemie der s-Block Elemente

· Vorkommen als Ionen

· In Zellen hohe Konzentrationen (~mmol / L)

· Essentiell für Pflanzenwachstum (K)

· Wichtigerbestandteil in Skeletten (Ca)

· Auslöserionen für biochemische Prozesse (Ca, Mg)

· Aktivatoren für Enzyme (K, Mg)

· Stabilisatoren für biomolekulare Strukturen (Ca, Mg)

Wasserstoff

· H/ H+ / H- / H·

· H2: Reaktion wird durch Enzyme (Hydrogenasen) katalysiert / Heterolytische Spaltung in H+ / H-

· H+: Protonenübertragung gehört zu den schnellsten Reaktionen (10-13 s)

· H-: Elektronenkonfiguration 1s2 / Salzartige Hydride sind starke Reduktionsmittel / Reagiert in H2O zu H2 und OH-

Ammonium-Ion

· NH3 + H+ → NH4+

· einziges nicht-metallisches Kation, das unter physiologischen Bedingungen stabil ist

· kann zum schonenden "Aussalzen" von Proteinen verwendet werden

· Ammoniumsalze zersetzen sich beim Erwärmen: NH4Cl → NH3 + HCl

· Ammonium-Ion ist vergleichbar mit dem Kalium-Ion (Radius, Löslichkeit, ...)

Definition "isoelektronisch"

· gleiche Atomanzahl, Elektronenzahl und Elektronenkonfiguration

· Beispiele:   BH4- / CH4 / NH4         O2- / F- / Ne / Na        HF / OH- / NH2-

Lithium / Natrium / Kalium

· sehr reaktiv (Elektronegativität ist sehr klein → E° ist sehr negativ)

· hydratisierte Metallionen (ausser Li+) tauschen die Wassermoleküle der Hydrathülle sehr schnell aus

· Lithium ist kein biologisch vorkommendes Ion (wird verwendet um Depressionsphasen zu verkürzen)

Magnesium / Calcium

· Magnesium hat grosses Ionenpotential → Salze sind nur schwer wasserlöslich

· Verbindungen: CaCO3 (Kalk) / CaSO4 · H2O (Gips) / Ca(HCO3)2 (gut wasserlöslich, verantwortlich für Wasserhärte)

· Apatit (Ca10(PO4)...* ) ist Hauptbestandteil der festen Knochensubstanz (* (OH)2 bei Hydroxyapatit / F2 bei Fluorapatit))

· Ca2+ ist ein Boten-Ion / Extrazellulär 25x höher konzentriert als intrazellulär / Wichtig für Verdauungsenzyme

 

Chemie der p-Block Elemente

· C, H, N, O machen 99% der lebenden Materie aus

· in wichtigen gasförmigen Stoffen / kleinen Molekülen vorhanden

· bilden wichtigste Anionen des Lebens

Kohlenstoff

· Verbindungen: CH4 / CO2 / CO / H2CO3 (instabil) / HCO3- / CO32- / HCN / CN-

· Kohlensäure wird nur sehr langsam aus Wasser und CO2 gebildet → Carboanhydrasen als Katalysatoren

· Körper steuert über Kohlensäure (bzw. CO2 und HCO3-) seinen pH-Wert

· NaHCO3 wird als Antacidum (für Neutralisierung der Magensäure) verwendet (z.B. für Sodbrennen)

· CO ist sehr giftig, kommt aber als Spurengas in der Atmosphäre vor

· Calciumoxalat (CaC2O4) bildet Niedern und Blasensteine

Bor

· Borsäure reagiert zu Borat ( B(OH)3 + 2 H2O → B(OH)4- + H3O+ )

· Borsäure ist eine Lewis-Säure, keine Brönstedt-Säure (Hydroxidakzeptor nicht Protonendonator)

· Erst nach der H2O-Anlagerung an die Borsäure tritt die Protolyse ein!

· Bor erzeugt grüne Flamme

Stickstoff

· bildet 80% der Atmosphäre

· als Flüssigkeit ein billiges Kühlmittel

· Verbindungen: N2O (Lachgas, Narkosegas) / NO* / NO2** / N2O4***

* physiologisch wichtig / paramagnetisch, da es eine ungerade Anzahl von Elektronen besitzt / toxisch / Botenstoff /

   cytotoxisch (zerstört Zellen von eindringenden Bakterien) / cytostatisch (blockiert Zellteilung und Zellwachstum)

** paramagnetisch / wird spontant gebildet (Autooxidation: 2 NO + O2 → 2 NO2)

*** steht im Gleichgewicht mit NO2 ( 2 NO2 (braun) ⇄ N2O4 (farblos) ) / Dimer von NO2 / über N-N-Bindung gepaart

Haber-Bosch-Verfahren

· N2 + 3H2 → 2NH3 (mit Eisen als Katalysator, unter hohem Druck und Temperatur)

· Wichtig für Herstellung von Düngemitteln

Stickstoffdünger

· Ammonium-Ion (in höheren Konzentrationen giftig)

· Nitrat-Ion (Herstellung mittels Oxidation von NH3 zu NO und danach zu NO3)

Phosphor

· Elementarer Phosphor tritt in mehreren Modifikationen auf (wichtig sind weisser und roter Phosphor)

· Weisser Phosphor: P4-Moleküle / sehr giftig / sehr reaktiv

· Roter Phosphor: unregelmässiges Netzwerk von Atomen / ungiftig

· Bei Phosphan (PH3) keine Hybridisierung

  → Bindungswinkel von Phosphan (sehr giftig, Sumpfgas, selbstentzündlich) ist 90°

Lernziele 4

H3PO4

· ortho-Phosphorsäure

· entsteht durch gezielte Umsetzung von Phosphoroxiden mit Wasser ( P4O10 + 6 H2O → 4 H3PO4 )