Angewandte FEM in der Statik
Prüfungsfragenkatalog
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Set of flashcards Details
Flashcards | 82 |
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Students | 45 |
Language | Deutsch |
Category | Statics |
Level | University |
Created / Updated | 08.06.2016 / 22.03.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/angewante_fem_in_der_statik
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1. Welches sind die Vorteile der FEM-Analyse?
- Effizientes Optimierungswerkzeug
- Universell einsetzbar für viele technische Fragestellungen
- Analyse und Optimierung von Bauteilstrukturen
- Erkenntnisse schon früh in der Produktentwicklungsphase
- Risikominimierung
- Einsparung von prototypischer Entwichlungsschleife
2. Wie hat sich die FE-Methode entwickelt und seit wann wird sie eingesetzt?
Im Jahre 1950 wurde das erste Mal Strukturberechnungen durchgeführt, das war in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrtindustrie. 1967 kam das erste Mal der Name FEM ins Spiel. Zuerst waren nur mechanische FE-Methoden möglich, bis heute wurden weitere FE-Methoden entwickelt wie Strömung, Multiphysik und Magnetismus.
3. Welches ist der heutige Stand der FEM-Analyse?
Durch die schnelleren Rechner heutzutage, ist es möglich schneller und genauer die FEM-Analyse durchzuführen. Heute ist es möglich Multiphysik und Mehrskalensimulationen durchzuführen.
4. In welche Richtung geht heute der Entwicklungstrend der FEM?
Die Entwicklung geht Richtung Integration ins CAD-System, bzw. in den Entwicklungsprozess.
5. Welches sind die Schritte vom realen Bauteil zum FE-Modell?
- Idealisierung – Welche physikalischen Idealisierungen müssen berücksichtigt werden?
- Modellbildung – Wie kann die idealisierte Physik mit der FE-Methode beschrieben werden?
7. Wie ist die Aussagesicherheit bei FE-Analysen und durch was wird deren Genauigkeit beeinflusst?
Aussagesicherheit wird beeinflusst durch:
- Physikalisch unkorrekte Annahmen
- Ausgewählte Elemente (Netz) geben die Reaktionen des Bauteils nur unzureichend wieder
- Zu stark Vereinfachte Geometrie führen zu nicht vorhandenen Spannungsspitzen
- Zu grob gewähltes Netz für zuverlässliche Aussagen
8. Welche Anforderungen stellen sich an die Qualitätsstandards einer FE-Analyse?
Um einen hohen Qualitätsstandard zu erreichen muss die Rückverfolgung, Verifikation und die Validierung klar ersichtlich sein, um FE-Analysen zu prüfen.
9. Was für Vorteile bringt eine computergestützte Produktentwicklung?
Verkürzung der Entwicklungszeiten
Reduktion von Herstellkosten und Einsparung von Ressourcen
Innovation und Kreativität
Erzielung höherer Qualität
- Erfüllung zunehmend strengerer Normen
10. Welches Potenzial liegt in der Simulation?
Mit einer Simulation können bereits in der frühen Entwicklungsphase Probleme erkannt werden.
12. Welches sind die Aufgaben und Anforderungen an einen Anwender der FEM?
Die Aufgaben des FEM Anwender ist es die richtige Idealisierung und Modellbildung für die Aufgabenstellung zu finden. Des Weiteren muss für die Auswertung und Interpretation der FEM-Analyse ein solides Grundwissen im Bereich Mechanik, Strukturmechanik und Werkstoffkunde vorhanden sein, um die Ergebnisse auf Plausibilität zu überprüfen.
13. Was versteht man unter CAE?
CAE ist Computer Aided Engineering (de.: rechnergestützte Entwicklung)
CAE ist eine Kombination von CAD und FEM.
15. Welche Alternativen gibt es zur konventionellen CAE-Prozesskette?
Das integrierte CAD/CAE-System z.b. bei NX. Ideal für Konstruktionsbegleitete Berechnungen unter einfachen Bedingungen (z.b. Linear).
Vorteile:
• Zugriff auf Parametrik
• Keine Schnittstellenverluste
• Eine Oberfläche
Nachteile:
• Komplexe Rand- und Anfangsbed. häufig nicht möglich
• selten komplexe Materialmodelle
• Gefahr: Black Box Anwendungen
16. Was versteht man unter einem Schnittstellenprotokoll?
Das Schnittstellenprotokoll kann direkt oder indirekt geschehen. Es ist zwischen CAD-System und Pre-Prozessor, also eigentlich „Wie wird die Geometrie vom CAD ins FEM gebracht?“
17. Welche Schnittstellenprotokolle finden hauptsächlich Verwendung?
Direkt: Parasolid, UG, etc.
Indirekt: IGES, STEP, DXF, etc.
18. Welche Aspekte gibt es bei einer CAD-FEM Kopplung zu beachten?
Die Gefahr ist es zu viel Wissen/Geometrie vom CAD ins FEM zu übernehmen, die nicht relevant für die FE-Analyse sind.
19. Welche Arten der Nichtlinearitäten gibt es und was wird darunter verstanden?
- Material-Nichtlinearität (Inhomogenes Material)
Kriechen
Plastizität
Hyperelastizität
- Geometrische-Nichtlinearität
Grosse Verformung bei kleiner Spannung
Instabilitätsprobleme
- Randbedingungen
- Kontakt mit Reibung
Mangelnde Grundlagenkenntnisse in Mechanik, Festigkeitslehre und Werkstoffkunde
Mangelnde konstruktive Erfahrung
Ungenügende theoretische Grundkenntnisse zur FE-Methode
Mangelnde Auseinandersetzung mit dem zu analysierenden Problem
Fehlendes Verständnis für die Motivation des Auftraggebers
Unterlassung einer kritischen Durchsicht der Unterlagen bzw. Angaben
Nachlässigkeit bezüglich fehlender Daten
Falsche Einschätzung der Leistungsfähigkeit des FE- Programms
Mangelnde Übung im Umgang mit dem FE- Programm
Voreilige Interpretation: Glaube an „bunte Bilder“
Unterlassung der „Buchführung“ über wichtige Entscheidungen, Inputparametern und Dateien
- Termindruck
21. Welche Fehlerquellen können sich bei der Programm-Handhabung ergeben?
Pre-Processing
schlechte Vernetzung
schlechte Elementformulierung
keine Warnungen (Elementcheck)
Lösungsverfahren
zu ungenauer Gleichungslöser
ungenaue Rückrechnung
keine Warnungen
Post-Processing
falsche Mittelung
falsche Darstellung
- keine Warnungen
22. Was gibt es bei den Masseinheiten zu beachten?
Frei wählbar, bzw. von der Software umrechenbar.
Beachten, welche Einheiten eingestellt sind!
23. Welche Faktoren beeinflussen die Genauigkeit der Ergebnisse?
Ansatzfunktion (höhere Ordnung ist genauer)
Elementform (möglichst Regelmässige geformt)
- Elementgrösse
24. Welche Qualitätssicherungsmassnahmen sind zu treffen?
Um einen hohen Qualitätsstandard zu erreichen muss die Rückverfolgung, Verifikation und die Validierung klar ersichtlich sein, um FE-Analysen zu prüfen.
25. Was stellt die FEM aus rein mathematischer Sicht dar?
Ein numerisches Verfahren zum Lösen von partiellen DGL, welche in ein algebraisches Gleichungssystem überführt werden.
26. Für was stehen die einzelnen Terme in der Gleichung [K] {u} = {F} ?
[K] ist die Steifigkeits-Matrix
{u} ist der Verschiebungsvektor
{F} ist der Kraftvektor
28. Wie viel Freiheitsgrade haben die verschiedenen Elementtypen?
Balken: 3 Verschiebungen, 3 Verdrehungen
Scheiben: 2 Verschiebungen
Schale: 3 Verschiebungen, 3 Verdrehungen
Volumen: 3 Verschiebungen
29. Was sind Freiheitsgrade in einem FE-Modell?
Die Freiheitsgrade sind mögliche Verschiebungen und Verdrehungen eines Knoten.
30. Was sind Kontinuumselemente?
Kontinuumselemente dienen zur Diskretisierung von Scheiben- und Volumenelemente. Sie weisen als Freiheitsgrad im Allgemeinen nur die Verschiebungskomponenten in den Knotenpunkten eines finiten Elements auf.
31. Welche Elemente gibt es neben den Kontinuumselementen noch und wodurch unterscheiden sie sich?
Strukturelemente dienen zur Diskretisierung von Schalen und Balken. Die Knotenpunkte werden nur auf einer Achse eines Stabes bzw. einer Mittelfläche einer Schale oder Platte angeordnet, wobei die Freiheitsgrade in einem Knotenpunkt aus Verschiebung und Verdrehungen bestehen.
32. Wie ist ein Balken-Element definiert und wann kann es verwendet werden?
Das Balkenmodell ist ein 3D Element, welches in jedem Knoten 3 Verschiebungs- und 3 Verdrehungsfreiheitsgrade hat. Der Balken wird verwendet bei langen und schlanken Bauteilen die auf Längs-/Querkraft, 2-Achsige Biegung und Torsion belastet sind.
33. Wie ist ein Volumen-Element definiert und wann wird es eingesetzt?
Das Volumenelement ist ein 3D Element, welches in jedem Knoten 3 Verschiebungsfreiheitsgrade hat. Das Volumenelement wird verwendet bei voluminösen Bauteilen, welches Abmessungen in alle drei Raumrichtungen besitzt.
34. Wie ist ein Schalen-Element definiert und welche Eigenschaften besitzt es?
Das Schalenelement ist ein 3D Element, welches in jedem Knoten 3 Verschiebungs- und 3 Verdrehungsfreiheitsgrade hat. Das Schalenelement ist geeignet für dünnwandige Bauteile (z.b. Rohre), wie z.b. Ebene Flächentragwerke wo Biege- und Normalspannungen auftreten.
35. Was sind Randbedingungen und wie werden diese realisiert?
Die Randbedingungen sind:
Lasteinleitung: gemäss Idealisierung
Lagerung: Vermeidung von Starrkörpermods, realitätsnah
Zwangsbedingung: Kopplung von Freiheitsgraden
36. Was versteht man unter Starrkörperbewegungen?
Eine Fläche bzw. ein Element, das sich nicht verformen kann, weil es zu wenige Randbedingungen hat. Das Element kann sich ins “Unendliche” bewegen.
38. Was gilt es bei Diskontinuitäten zu beachten?
Es sind Elementgrenzen(-knoten) vorzusehen, wo Unstetigkeit entstehen.
39. Was versteht man unter einem ebenen Spannungszustand?
Der ebene Spannungszustand hat 2 Verschiebungsfreiheitsgrade. Der ESZ wird verwendet bei deren Form und Belastung nicht von der Z-Richtung abhängig ist. Normal-/Schubspannungen hat es nur in der XY-Ebenen (in Z-Richtung keine Spannungen). Es gibt jedoch Dehnungen in XYZ-Richtungen. Der ESZ wird verwendet bei dünnen Flächentragwerken.
40. Was ist unter einem ebenen Verformungszustand zu verstehen?
Der ebene Verformungszustand hat 2 Verschiebungsfreiheitsgrade. Der EVZ wird verwendet bei deren Belastung nicht von der Z-Richtung abhängig ist. Dehnungen hat es nur in der XY-Ebene. Normal-/Schubspannungen hat es in der XY-Ebene und zusätzlich hat es Normalspannungen in der Z-Richtung. Der EVZ wird verwendet bei Strukturen bei der die Belastung nur in der XY-Ebene ist, z.b. Staumauer, Strangpressprofile