Angewandte statistik

HTW Chur Peter Tromm

HTW Chur Peter Tromm

Kathrin Bohnenblust

Kathrin Bohnenblust

Kartei Details

Karten 59
Lernende 24
Sprache Deutsch
Kategorie Mathematik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.04.2012 / 25.11.2024
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Mögliche Definitionen für Statistik

1. Lehre von den Verteilungen

2. Statistik berechnet aus einer grossen Datenmenge Grundlagen für Entdscheidungen

3. Zahlenmässige Untersuchung von Massenvorgängen

Was macht Statistik?

1. Beschreiben (Deskription); von Merkmalen bzw. Variablen, die gewisse Ausprägungen oder Werte besitzen.

2. Suchen (Exploration); von Strukturen und Besonderheiten in den Daten

3. Schliessen (Schlüsse ziehen, Induktion); durch Einbezug von Wahrscheinlichkeitstheorie und -berechnungen

Beispiel für Merkmal

Augenfarbe

Beispiele für Merkmalsausprägung (Augenfarbe)

blau grün brau etc.

Merkmalsträger (Augenfarbe)

Mensch

Stichprobe

hängt von der Grundgesamtheit ab

gross 2000-3000 Personen

klein 200-300 Personen

Beispiel Grundgesamtheit

Alle Schweizer

Beispiel Teilgesamtheit

Alle Bündner

qualitative Merkmale

Sagt etwas über Träger aus

Beispiele: Augenfarbe, Noten, Blutgruppe, Autofarbe, Nasenform, Weinetiketten, Blattformen von Bäumen

quantitative Merkmale

sagen nichts über Träger aus

Beispiele: Meter, Quotient, Temperatur in C°, Körpergewicht

Ermittlung von Merkmalsausprägungen, Merkmalswerten, Daten durch...

Zählung

Messung

Befragung

Beobachtung

Primärstatistik

Beobachten, Befragen

Neuerhebung der Daten

Sekundärstatistik

Zurückgreifen auf bereits vorhandene Daten

Welche Voraussetzung muss zur Anwendung von statistischen Methoden gegeben sein?

grosse Datenmenge

Was ist ein Untersuchungsobjekt, ein Merkmal und eine Merkmalsausprägung?

Untersuchungsobjekt: Mensch

Merkmal: Augenfarbe

Merkmalsausprägung: braun, grün, blau

Das Unternehmen X macht einen Umsatz in Höhe von 5.5 Mio. EURO. Erklären Sie die Begriffe Untersuchungsobjekt, Merkmal und Merkmalsausprägung an diesem Beispiel.

Uo: Unternehmen X

M= Umsatz

Merkmalsausprägung= 5,5 Mio. EURO

An dem Untersuchungsobjekt "Unternehmen" werden folgende Merkmale erfasst: Rechtsform, Umsatz, Gewinn, Branche. In welchen Skalen werden diese Merkmale gemessen?

Rechtsform: Nominalskala

Umsatz: Verhältnisskala

Gewinn: Verhältnisskala

Branche: Nominalskala

Warum ist vor der Phase der Datenerfassung die Analyse des vorhandenen Materials wichtig?

Um vorher falsche oder fehlerhafte Daten aussortieren zu können --> Vermeidung eines verfälschten Resultats.

Sie haben die Aufgabe, aus der Personalkartei einen Überblick über die Anzahl der Krankheitstage der Mitarbeiter anzufertigen. Schildern Sie eine mögliche Vorgehensweise nach den besprochen 6 Stufen.

Siehe Bild.

Vorgehensweise bei statistischen Untersuchungen

1. Probelmstrukturierung

2. Analyse des vorhandenen Materials

3. Datenbeschaffung/ Daten erheben

4. Datenaufbereitung

5. Auswertung

6. Interpretation

Datenbeschaffung/-erhebung

= Gewinnung des statistischen Datenmaterials

Untersuchungsplan mit Arbeits-, Zeit- und Kostenplan

Datenmaterial kann ... vorliegen.

- eindimensional (Umsatz eines Touristen pro Tag)

- zweidimensional (Umsatz und Alter)

- dreidimensional (Umsatz + Alter + Ferienort)

- mehrdimensional (+ weitere Merkmale)

Aufbereitung des Datenmaterials

- Codierung (Zuweisen an Zahlen)

- Datenauszählung (Häufigkeitstabelle)

- Klassenbildung (Intervalle bilden)

Wichtige Anforderungen an eine gute Tabelle:

- Überschrift und evt. Tabellennummer

- Tabellenkopf (Inhalt der Spalten)

- Vorspalte (Inhalt der Zeilen)

- Masseinheiten

- Quellenangaben

- evt. Nummerierung der Zeilen und Spalten, um im Text darauf verweisen zu können

Verhältniszahlen

Verhältniszahlen haben die Aufgabe Beziehungen zwischen den einzelnen statistischen Merkmalen übersichtlich zu machen.

Bei der Bildung von Verhältniszahlen werden statistische Zahlen dadurch miteinander verglichen, dass man sie durcheinander dividiert.

Man spricht auch von Kennzahlen.

Man unterscheidet folgende Verhältniszahlen:

- Gliederungszahlen

- Beziehungszahlen

- Messzahlen

Gliederungszahlen

Bei Gliederungszahlen wird eine Teilmasse einer ihr übergeordneten Gesamtmasse gegenüber gestellt.

Gliederungszahl = (Teilmasse/Gesamtmasse)*100

Beziehungszahlen

Bei Beziehungszahlen werden verschiedenartige statistische Massen einander gegenübergestellt.

Beziehungszahl = (Gesamtmasse A / Gesamtmasse B)*100

Messzahlen

Bei Messzahlen werden gleichartige statistische Massen einender gegenübergestellt.

Messzahl = (gleichartigeMasseA / gleichartigeMasseB)*100

Nennen Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile der Sekundärstatistik im Vergleich zu Primärstatistik.

Vorteile:

Schnell, kostengünstig

Nachteile:

Daten eventuell veraltet und nicht genau zur Fragestellung passend

Handelt es sich um Primär- oder Sekundärstatistik, wenn Sie zu Analyse der Marktchancen in Portugal vom dortigen statistischen Amt Unterlagen anfordern?

Sekundärstatistik, da die Daten in Portugal bereits vorliegen.

Wenn Sie in Ihrer Zeitung die monatlichen Arbeitslosenzahlen veröffentlicht sehen, meinen Sie, dass die Zeitungsredaktion diese Werte durch Primär- oder Sekundärforschung gewonnen hat?

Sekundärforschung, die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt

Warum wird auf die Repräsentativität einer Stichprobe ein so grosser Wert gelegt?

Der Repräsentationsschluss, der Schluss von der Stichprobe auf die Gesamtheit, ist nur bei Repräsentativität der Stichprobe zulässig.

Was versteht man unter einer Häufigkeitstabelle?

Eine Tabelle, die allen Merkmalsausprägungen die beobachteten Häufigkeiten zuordnet.

Ein deutsches Unternehmen will eine Jugendzeitschrift für 16 bis 19-Jährige in Griechenland einführen. Beschreiben Sie Probleme der Datenerfassung zur Ermittlung der Anzahl der potentiellen Leser.

Sekundärstatistik:

- nicht aktuelle Daten

- anders festgelegte Altersklassen

Primärstatistik:

- nur Teilerhebung möglich

- eventuell nicht repräsentativ

Definition Mittelwerte

Mittelwerte werden als Durchschnittswerte bezeichnet. Sie geben an, an welcher Stelle der x-Achse (Abszisse der Schwerpunkt einer Verteilung liegt.

Definition Modus

Der Modus ist die Merkmalsausprägung mit der grössten Häufigkeit. Der Modus ist eindeutig, falls die Häufigkeitsverteilung ein eindeutiges Maximum besitzt.

Ist der wichtigste Mittelwert für qualitative Merkmale und bereits auf Nominalskalenniveau sinnvoll

Definition Median

Der Median teilt eine Datenreihe teilt eine Datenreihe in zwei Hälften

Setzt ein mindestens ordinalskaliertes Merkmal voraus

arithmetisches Mittel

Das arithmetische Mittel ist definiert als die Summe der Merkmalsausprägungen dividiert durch deren Anzahl. Es wird aus der Datenliste x1,...,xn wie folgt berechnet:

x(arithm.) = (x1+x2+x3+...+xn) / n

Sinnvoll für quantitative Merkmale, reagiert empfindlich auf "Ausreisser" in den Daten

Definition Streuungswerte

Der Streuungswert zeigt die Abweichung der einzelnen Werte vom Mittelwert.

Definition Spannweite

Differenz zwischen dem grössten und dem kleinsten Merkmalswert.

Spannweite r = xmax - xmin

Die Spannweite dient lediglich dazu, einen schnellen Überblick über eine Verteilung zu gewinnen. Damit kann bei einem Vergleich zweier Verteilungen eine erste Aussage gemacht werden.

Nachteil:

- Alle Werte zwischen den Extremen werden ignoriert

- Sie ist sehr empfindlich gegen Ausreisser

- Sie zeigt die Konzentration um den Mittelwert nicht auf

Vorteile:

- Man kann sehr schnell sagen in welchem Bereich alle Werte liegen.