Uni Hamburg (SoSe 2015)


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 02.09.2015 / 03.03.2025
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Erklären Sie Akquisition mit dem Rescorla-Wagner-Modell.

Beim ersten Durchgang wird auf die Präsentation des CS (der da noch neutraler Reiz ist) kein UCS erwartet, aber es folgt ein UCS. Damit ist der tatsächliche UCS stärker als der erwartete UCS. Es findet demnach eine exzitatorische Konditionierung statt (zunehmende Stärke der CS-UCS-Assoziation). Mit jeder CS-UCS Paarung (jedem Durchgang) steigt Erwartung und der Vorhersagefehler sinkt → die Konditionierung nimmt in immer geringerem Maße zu.

Was bezeichnet man unter latenter Hemmung?

Ein Reiz der zunächst keine Reaktion auslöst ist anschließend schwerer als Cs zu lernen --> er wirkt latent hemmend. Dieser Effekt wird auch CS-Präexpositionseffekt genannt.

Was ist das Resorla-Wagner-Modell?

Das Rescorla-Wagner-Modell ist ein mathematisches Modell, das die klassische Konditionierung und einige ihrer wichtigsten Effekte vorhersagbar machen soll. Die Grundannahme des Modells besagt, dass ein Reiz nur als guter Prädiktor zum Vorhersagen von Effekten dienen kann, wenn er überraschend ist.

Was wird als bedingte Inhibition bezeichnet?

Wenn einem exzitatorischen bedingten Reiz (CS+) ein inhibitorisch bedingter Reiz (CS-) folgt, der dafür sorgt, dass die bedingte Reaktion auf den exzitatorischen bedingten Reiz (CS+) schwächer ausfällt oder gar nicht auftritt.

Was versteht man in der klassischen Konditionierung unter Blockierung?

Wird gleichezitg mit einem schon konditionierten CS ein neutraler Reiz präsentiert, kann letzterer nicht konditioniert werden.

Wie wird Blockierung durch das Rescola-Wagner-Modell erklärt?

Regel 6: Erwartung ist Summe der einzelnen Stimuli → Mit dem neuen Stimulus wird keine Erwartung assoziiert (null) → keine Konditionierung, da der ursprüngliche CS schon mit dem UCS assoziiert ist (keine Überraschung).

Wie wird Extinktion nach dem Rescola-Wagner-Modell erklärt?

Ist die Intensität des tatsächlichen UCS schwächer als erwartet (z.B. kein Futter nach CS), werden Reize, die mit dem UCS gepaart werden, inhibitorisch konditioniert.

Was wird als Überschattung (overshadowing) bezeichnet?

Wenn sich der CS aus einem intensivem und einem schwachem Reiz zusammensetzt, produziert der starke CS später alleine eine starke CR und der schwache CS nur eine schwache (oder keine) CR.

Welche Regel des Rescorla-Wagner-Modells kann Überschattung erklären?

Salientere (auffälligere) Reize führen schneller zur Konditionierung (Regel 5).

Erklären Sie den Übererwartungseffekt mit hilfe des Rescorla-Wagner-Modells.

Zwei CS werden einzeln zu dem gleichen UCS konditioniert. Werden beide gleichzeitig präsentiert, wird die doppelte Intensität des UCS erwartet.

Welche Effekte können nicht durch das Rescorla-Wagner-Modell erklärt werden?

latente Hemmung (CS-Präexpositionseffekt), Spontanerholung

Beschreiben Sie den CS-Präexpositionseffekt.

Wird ein neutraler Reiz vor seiner Konditionierung bereits präsentiert, ist seine Konditionierung hin zu einem CS langsamer und schwächer.

Wodurch lässt sicht der Präexpositionseffekt erklären?

Habituation

Was besagt Mackintoshs Theorie zur Aufmerksamkeit?

Entgegen des Rescorla-Wagner-Modells ist die Salienz und nicht die Diskrepanz zwischen Stärke der Erwartung und Stärke des US das entscheidende: Werden ein CS mit hoher Vorhersagekraft und ein CS mit geringerer Vorhersagekraft gleichzeitig konditioniert, schwächt sich die Aufmerksamkeit auf den Reiz mit geringerer Vorhersagekraft bis auf null ab.

Was wird als Konditionierung zweiter Ordnung bezeichnet?

Wird ein neutraler Reiz in Zusammenhang mit einem bereits konditionierten Reiz präsentiert, besteht die Möglichkeit, dass die durch den konditionierten Reiz bedingte Reaktion zukünftig auch durch den neutralen Reiz hervorgerufen wird und dieser somit in einen konditionierten Reiz umgewandelt wird.

Wird bei der Konditionierung zweiter Ordnung eine S-S oder eine S-R Assoziation gelernt?

Beides ist möglich.

Was sind Kontextreize und welche Rolle spielen sie bei der Konditionierung?

Auch Umgebungsreize (z.B. Raum, Geruch) werden mit dem UCS assoziiert; fallen sie weg, ist die Konditionierung einfacher

Was wird als sensorische Präkonditionierung bezeichnet?

Herstellung einer Assoziation zwischen zwei gleichzeitig dargebotenen neutralen Reizen, bevor einer von ihnen zusammen mit einem unkonditionierten Reiz auftritt.

Können CS-CS-Assoziationen gelernt werden?

Ja. Z.B. bei der sensorischen Präkonditionierung.

Was bezeichnet man als occasion setting?

= Ein Stimulus der auf indirekte Weise eine konditionierte Reaktion beeinflusst.

= eine Art Schalter, der umgelegt werden muss um CS-US-Verbindung zu vervollständigen

Beispiel: Auf ein Lichtstimulus folgt ein Tonstimulus, darauf folgt ein UCS; Wird allerdings der Ton ohne vorherigen Lichtreiz präsentiert, folgt kein UCS. Das Licht ist hierbei kein normaler konditionierter Stimulus, sondern ein sogenannter Setter.

Nennen Sie ein Beispiel für occasion setting.

Licht -> Ton -> Futter; wenn nur Ton --> kein Futter; --> Licht wirkt wie eine Art Schalter, der den folgenden konditionierten Reiz (Ton) ausschalten kann.

Was besagt das Kontiguitätsprinzip?

Lernen findet nur bei (relativ) kurzen Verzögerungen zwischen CS und US statt.

Nennen Sie ein Beipsiel, das das Kontiguitätsprinzip widerlegt.

  • Ratten wurde nach dem erstmaligen Genuß von gesüsstem Wasser Gift gesprizt, welches zu Überlkeit führte. Der Zeitraum zwischen CS und US wurde variiert → immer Aversion gegen gesüßtes Wasser → auch lange Zeiträume möglich
  • Wenn ein Tier in der Wildnis Verdorbenes isst, wird es auch erst nach Stunden/Tagen krank

 

Was besagt die Äquipotenzannahme?

  • alle Reize sind mehr oder weniger gleich gut konditionierbar (trotz Unterschieden in Lernrate etc.)
  • ein Stimulus bleibt in verschiedenen Kontexten gleich gut konditionierbar

Was konnte die Studie von Garcia et al. (1966) zum Geschmacksaversions-Lernen zeigen?

Die Art eines CS (z.B. Elektroschock) kann die Konditionierung einer weiteren CS (z.B. audiovisuell) beeinflussen --> Dies widerspricht der Äquipotenzannahme.

Beschreiben Sie das Experiment von Garcia zum Geschmacks-Aversions-Lernen.

1. Gruppe: gesüßtes Wasser oder Licht + Ton (CS) → Gift (US);

2. Gruppe: gesüßtes Wasser oder Licht + Ton (CS) → Elektroschock (US);

Danach in beiden Gruppen Löschung (nur Licht und Ton oder gesüßtes Wasser, ohne US)

Bei Konditionierung mit neuen Reizen zeigte die Giftgruppe eine höhere Aversion gegen Geschmacks-CS und die Schock-Gruppe höhere Aversion gegen audiovisuelles CS.

Dies widerspricht der Äquipotenzannahme von Skinner.

 

Was wird als biologisch-vorbereitetes Lernen bezeichnet?

Es gibt vorbereitete Assoziationen, also angeborene Neigungen, die sich zwischen den Spezien unterscheiden und eine Konditionierung vereinfachen oder erschweren können..

Wer berichtete von biologisch-vorbereitetes Lernen?

Seligman

Nennen Sie Beipiele für biologisch-vorbereitete Assoziationen.

bei Menschen: Angst vor Schlangen oder Spinnen

Was besagt die Conditioned Opponent Theorie?

Jeder Stimulus der mit einer emotionalen Erfahrung kombiniert wird, wird ein CS, der kompensatorische Reaktion auslösen kann.

Welche UR werden als monophasisch, welche als biphasisch bezeichnet?

monophasische UR: z.B. Lidschlag

biphasische UR z.B. Herzrate nach Elektroschock --> erst hoch, dann runter

Was besagt die Sometimes Opponent Theorie (SOP)?

Stimuli die mit emotionaler Erfahrung kombiniert werden, können entweder eine ähnliche oder eine kompensatorische Reaktion auslösen. Die Art der Rekation hängt davon ab, ob der UR biphasisch oder monophaisisch ist, wobei biphasische zu kompensatorischen Reaktionen führen.

Insbesondere welche Gehirnregionen sind bei der klassischen Konditionierung beteiligt?

Cerebellum, Hypothalamus, Amygdala

Kann auch eine Verschaltung von nur drei Neuronen konditioniert werden?

ja.

Wer hat die klassische Konditionierung bei nur drei Neuronen gezeigt und welches war das wichtigste Kriterium damit es funktioniert?

Kandell; zeitliche Kontinguität

Werden bei der CR und bei der UR die gleichen neuronalen Pfade verwendet?

Nein.

Findet Konditionierung immer in den gleichen Gehirnregionen statt?

Nein. Vermutlich werden für unterschiedliche Konditionierungsphänomene auch unterschiedliche Gehirnareale verwendet.

Definiere operante Konditionierung.

Die operante Konditionierung ist ein Paradigma der behavioristischen Lernpsychologie und betrifft das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten. Die Häufigkeit eines Verhaltens wird durch seine angenehmen (appetitiven) oder unangenehmen (aversiven) Konsequenzen nachhaltig verändert (verstärkt).

Was bezeichnet Skinner als das Grundprinzip der operanten Konditionierung?

Wenn  auf die „richtige“ Weise operiert (gehandelt) wird, wird dieses Verhalten verstärkt.

Mit welchen Tieren arbeitete Thorndike mit seinen Problemkäfigen?