Uni Hamburg (SoSe 2015)


Set of flashcards Details

Flashcards 198
Students 15
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 02.09.2015 / 03.03.2025
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https://card2brain.ch/box/allgemeine_psychologie_ii_lernen_gedaechtnis
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Was ist ein sekundärer Verstärker?

Was trifft nicht auf positive Bestrafung zu?

Was stimmt nicht über die phonologische Schleife?

Welchen Teil des Gedächtnisses hat Sperling mit seinen experimenten zu Teil- und Vollbericht untersucht?

Welche Aussage über den neutralen Reiz trifft bei der klassischen Konditionierung zu?

Welche ist keine Kompinente von Baddeleys Modell vom Gedächtnis?

Was versteht man unter fixen Verhaltensmustern?

  • Teil des Verhaltensrepertoirs der Spezies
  • durch Schlüsselreiz angestoßen
  • Verhaltensweisen treten in starrer Reihenfolge auf
  • Verhaltensmuster nicht auf Lernerfahrungen zurückzuführen

Was versteht man unter Reaktionsketten?

  • Sequenz von Verhaltensweisen
  • Unterschied zu fixen Verhaltensmustern: Sequenz wird abgebrochen, wenn passende Stimuli fehlen oder können bei entsprechenden Schlüsselreizen auch in der Mitte anfangen 
  • Das Verhalten kann daher besser angepasst werden als fixe Verhaltensmuster

Sind die meisten menschlichen Fähigkeiten erlernt oder angeboren?

Die menschliche Verhaltensweisen wahrscheinlich vorwiegend erlernt.

Was ist assoziatives und was nicht-assoziatives Lernen?

Assoziatives Lernen:  Reiz wird mit anderem Reiz oder bestimmter Reaktion verknüpft

Nicht-assoziatives Lernen: Lernprozesse über sich wiederholende Ereignisse, ohne dass diese mit anderen Reizen oder Reaktionen verknüpft werden

Was bedeutet Habituation und wofür ist sie gut?

  • abnehmende Reaktion nach wiederholter Darbietung des Reizes, der die Reaktion hervorruft
  • ermöglicht Unterscheidung von bedeutenden und weniger bedeutenden Reizen, indem weniger wichtige nach Wiederholung ignoriert werde

Ist Habituation stimulusspezifisch

ja.

Was sind die allgemeinen Prinzipien der Habituation?

  • Reaktion lässt bei jeder Reizpräsentation nach (asymptotischer Verlauf)
  • Effekt des Verstreichens von Zeit --> Nach Zeitintervall ohne Reiz, wieder verstärkte Reaktion
  • Erneutes Lernen --> auch wenn Habituation nach längerer Zeit ohne Reiz verschwinden kann, tritt sie bei erneuter Reizpräsentation schneller wieder ein.
  • Wirkung der Reizintensität --> bei sehr intensiven Reizen, bleibt Habituation nahezu aus
  • Wirkung des Überlernens --> Habituationslernen finden auch dann noch statt, wenn keine offene Reaktion mehr erkennbar ist
  • Generalisierung --> Übertragung der Habituation von einem Reiz auf einen neuen, ähnlichen Reiz

 

Was bezeichnet man als Überlernen?

Habituationslernen finden auch dann noch statt, wenn keine offene Reaktion mehr erkennbar ist.

Von wem stammt die Opponent-Process-Theorie?

Solomon & Corbit, 1974

Welche Prozesse unterscheidet die Opponent-Process-Theorie bei der Habituation emotionaler Reaktionen?

  • a-Prozess: erste emotionale Reaktion (schnell)
  • b-Prozess: Nachreaktion (langsamer)
  • b-Prozess kann nach wiederholter Reizpräsentation gegenüber dem a-Prozess stärker werden
  • Die beiden Prozesse sind antagonistisch (entegegengesetzt)

 

Welche Formen des nicht-assoziativen Lernens durch Reizwiederholung kennen Sie?

  • Habituation
  • Sensibilisierung: Reiz führt zu stärkerer Reaktion auf nachfolgenden Reiz
  • Priming: Vorerfahrung mit Reiz erhöht Fähigkeit, denselben oder ähnliche Reize später wiederzuerkennen
  • Perzeptives Lernen: wiederholte Reizdarbietung kann Wahrnehmungsleistung für jeweiligen Reiz verbessern, z.B. Erkennung von Hautkrankheiten oder Geschlechtern bei Tieren

 

Schildern sie die Situation vor, während und nach einer klassischen Konditionierung.

1. Vor der Konditionierung 

  • Neutraler Reiz (NS; z.B. Ton) führt zu neutraler Reaktion (NR; z.B. Ohrenspitzen/Orientierung)
  • Unkonditionierter Reiz (UCS; z.B. Futter) führt zu unkonditionierter Reaktion (UCR; z.B. Speichelfluss) --> ist angeboren

2. Konditionierungsphase

  • Neutraler Reiz und unkonditionierter Reiz werden zusammen dargeboten
  • eine unkonditionierte Reaktion wird hervorgerufen
  • der neutrale Reiz wird mit dem unkonditionierten assoziiert

3. Ergebnis der Konditionierung

  • nach wiederholter Paarung von neutralem und unkonditioniertem Reiz kann der neutrale Reiz allein die unkonditionierte Reaktion auslösen
  • aus dem neutralem Reiz wird ein konditionierter Reiz (CS), der eine konditionierte Reaktion (CR) hervorruft

Schilder sie ein Beispiel für eine klassische Konditionierung.

  •  Hunden Futter verabreicht und Speichelbildung untersucht --> wenn bestimmter Reiz zeitgleich (oder vor) Futtergabe auftrat, konnte dieser Reiz allein den Speichelfluss hervorrufen  
  • Lidschluss-Konditionierung (eyeblink conditioning): 1. Ton (NS), Orientierung (NR), 2. Luftstoß ins Auge (UCS), Lidschluss (UCR), 3. Ton + Luftstoß ins Auge --> Lidschluss, 4. Ton (CS) --> Lidschluss (CR)
  • Furchtkonditionierung: 1. Quadrat (NS), Orientierung (NR), 2. Elektroschock (UCS), Furchtreaktion (UCR), 3. Quadrat + Elektroschock --> Furchtreaktion, 4. Quadrat (CS) --> Furchtreaktion (CR)

 

Wie unterscheiden sich die konditionierte (CR) von der unkonditionierten Reaktion (UCR)?

  • Unterschiede in der Intensität und dem zeitlichem Verlauf sind möglich
  • nicht alle Komponenten der UCR müssen auch Teil der CR sein
  • CR kann auch Komponenten umfassen, die nicht Teil der UCR sin

Werden bei der klassischen Konditionierung Reiz-Reiz- oder Reiz-Reaktions-Assoziationen gelernt? Beschreiben sie das passende Experiment.

Das Experiment von Rescorla und Wagner ergab, das Reiz-Reiz-Assoziationen gelernt werden. Denn wenn der konditionierte Reiz habituiert wird, wurde auch die Reaktion auf den unkonditionierten Reiz schwächer. Wäre eine Reiz-Reaktions-Assoziation gelernt worden, hätte die Habituation keine Auswirkung.

Nennen sie die allgemeinen Prinzipien der klassischen Konditionierung.

Erwerb (Akquisition)

  • vereinzelt vollständige Konditionierung nach einmaliger NS-UCS Paarung (one-trial learning; z.B. Geschmacksaversionen)
  • meist jedoch graduelle Zunahme der Reaktion bei wiederholter Paarung bis Plateau erreicht (asymptotischer Verlauf)

 
Extinktion

  • wiederholte Präsentation des CS ohne den UCS führt zu zunehmender Schwächung der CR

 
Spontanerholung (spontaneous recovery)

  • Wiedereintreten einer (abgeschwächten) CR, wenn gewisse Zeit seit letzter Extinktion vergangen

Renewal

  • Wiederauftreten der CR in Kontext A, wenn Extinktion in Kontext B und Akquisition in Kontext A stattgefunden hat

 
Reinstatement

  • Wiederauftreten der CR im Extinktionskontext nach Präsentation eines aversiven UCS

Disinhibition

  • wird nach der Extinktion ein anderer relevanter (ablenkender) Reiz vor dem CS präsentiert, tritt die CR wieder auf

Schneller Wiedererwerb

  • Wiedererwerb einer CS-UCS Assoziation nach vorheriger Akquisition und Extinktion dieser Paarung erfolgt wesentlich schneller und stärker als in der initialen Akquisition

Konditionierte Inhibition

  • Inhibitorischer CS ist ein Reiz, der das Auftreten einer CR reduziert oder verhindert

 
Generalisierung

  • nach Konditionierung wird CR auch durch Reize ausgelöst, die CS ähneln (Generalisierungsgradient)

Diskrimination

  • nach wiederholtem Training CR auf CS, aber nicht auf ähnlichen Reiz, der nie mit UCS gepaart wurde

Der kleine Albert hört jedesmal ein lautes, furchteregendes Geräusch wenn er mit einem Kaninchen spielt. Er hat später Angst vor Pelzmänteln und Weihnachtsmännern. Wie nennt man diesen Effekt?

Generalisierung

Nennen unterschiedlichen Arten des CS-UCS-Intervalls bei der klassischen Konditionierung.

Simultane Konditionierung

Spurenkonditionierung (trace conditioning)

Konditionierung mit Verzögerung (delay conditioning)

Rückwärtsgerichtete Konditionierung (backward conditioning)

Wie unterscheiden sich Spurenkonditionierung und verzögerte Konditionierung?

  • Bei der Spurenkonditionierung erfolgt der CS erst, wenn der UCS schon vorbei ist.
  • Bei der verzögerten Konditionierung hat der UCS bereits begonnen, wenn der CS anfängt, beide enden jedoch gleichzeitig.

Was sind die Auswirkung einer positiven und was einer negativen Korrelation zwischen CS und UCS?

  • Positive Korrelation: CS wird exzitatorisch
  • Negative Korrelation: CS wird inhibitorisch

Wer erfroschte den Blockierungseffekt?

Kamin 1968

Was besagt der Blockierungseffekt?

Es gibt in der klass. Konditionierung eine geringe oder keine Konditionierung auf einen Reiz, wenn dieser in Konditionierungsversuchen zusammen mit einem früher konditionierten Stimulus präsentiert wird. 

D.h.: Wird in einer ersten Lernphase der Reiz A als bedingter Reiz konditioniert und anschließend versucht, die Kombination von Reiz A und einem weiteren Reiz B in einer zweiten Lernphase ebenfalls als bedingter Reiz zu konditionieren, kann danach Reiz B alleine die bedingte Reaktion nicht auslösen.

Beschreiben Sie ein Experiment, welches den Blockierungseffekt zeigt.

In der Kontrollgruppe werden ein Licht- und ein Tonreiz präsentiert und lösen eine CR aus. In der Testphase wird nur der Tonreiz präsentiert und ein CR ist die Folge.

In der Blockierungsgruppe wird zunächst nur der Lichtreiz mit dem CR assoziiert. In der nächsten Phase werden Licht- und Tonreiz zusammen präsentiert und lösen einen CR aus. In der Testphase wird nur der Tonreiz präsentiert, löst aber kein CR aus.

--> Der CR war schon mit dem Licht alleine assoziiert, der Tonreiz hatte keine weiteren Information

--> Widerspricht dem Häufigkeitsprinzip der klassischen Konditionierung. 

Welches ist die korrekte mathematische Formulierung des Rescrola-Wagner-Modells?

Die mathematiche Formulierung welchen Modells lautet ΔVcs = c (Vmax –Vall)?

REscorla-Wagner-Modell

Was bezeichnen die einzelnen Variablen des Rescorla-Wagner-Modells ΔVcs = c (Vmax –Vall)?

V = Stärke der Assoziation

Δ = Veränderung

c = allgemeiner Lernparameter (Lernrate)

Vmax = maximale Assoziationsstärke, die für UCS möglich ist

Vall = Gesamtheit der Assoziationsstärke für alle vorhandenen Reize

Vcs = Assoziationsstärke des CS

Was ist die Grundidee des Rescorla-Wagner-Modells?

Lernen (Konditionierung) findet statt, wenn eine Erwartung verletzt wird (Vorhersagefehler).

Welches ist kein zentrales Element des Rescorla-Wagner-Modells?

Welche Formen der Konditionierung können nach dem Riscorla-Wagner-Modell nach einem Durchgang der Konditionierung auftreten?

Es kann eine exitatorische, inhibitorische oder gar keine Konditionierung stattfinden.

Wann erwarten sie eine exitatorische Konditionierung?

Wann findet nach REscorla-Wagner keine Konditionierung statt?

Wenn die Stärke des UCS der ERwartubng entspricht.

Werden salientere Reize nach dem Rescorla-Wagner-Modell stärker konditioniert?

Nennen Sie die Regeln die für das Rescorla-Wagner-Modell gelten.

  1. Intensität des UCS stärker als erwartet → Reize, die mit UCS kombiniert, werden exzitatorisch konditioniert
  2. Intensität des UCS schwächer als erwartet → Reize, die mit UCS kombiniert, werden inhibitorisch konditioniert
  3. Wenn: Intensität des UCS = Erwartung → keine Konditionierung
  4. je größer die Diskrepanz zwischen Erwartung und Erfahrung, desto stärker die Konditionierung
  5. saliente Reize stärker konditioniert als weniger saliente
  6. wenn mehrere konditionierte Reize zugleich präsentiert, bezieht sich Erwartung auf Gesamtintensität

Welche Effekte der klassischen Konditionierung können mit dem Rescorla-Wagner-Modell erklärt werden?

  • Akquisition
  • Blockierung
  • Extinktion
  • Überschattung (overshadowing)
  • Übererwartungseffekt