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Langue Deutsch
Catégorie Economie politique
Niveau Université
Crée / Actualisé 17.06.2016 / 02.12.2024
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Schweizerische Energiestatistik 

Vier Phasen und heute 

  • Bis 1945 moderate Zunahme des Energieverbrauchs
  • 1945 bis 1975: Energieverbrauch pro Kopf wächst schneller als BIP pro Kopf
  • 1975 bis 1995: nur Stromnachfrage pro Kopf wächst schneller als BIP pro Kopf
  • 1995-2010: BIP pro Kopf steigt schneller, Pro-Kopf-Endenergieverbrauch sinkt leicht,
  • Stromnachfrage pro Kopf bleibt konstant

heute: 

  • Erdöl macht 50 Prozent aus, v.a. Treibstoffe
  • Elektrizität macht ein Viertel aus
  • Übrige erneuerbare Energien sind vernachlässigbar (nur 2 Prozent)

Energiestrategie 2050 "Energiewende"

Auf der Welt gibt es zwei Energiewende -> DE & CH

Mit Enegiewende ist die senkung von Stromverbrauch gemeint - aber kritisch betrachtet und nur AKW/Abschaffung in den Fokus gebracht (aber relativ CO2 Neutralt) - CO2 Abbaumassnahmen sollen richtig gemacht machen

Vorgeschichte Energiestrategie

Energiestrategie 2007 (beruhend auf Energieperspektiven 2035)
- Energieeffizienz
- Erneuerbare Energien
- Ersatz und Neubau von Grosskraftwerken zur Stromproduktion (inkl. neue Kernkraftwerke)
- Energieaussenpolitik

Energiewende im Frühling 2011

  • Wendepunkt Fukushima 2011 (11. März)
  • 14. März 2011: Regierung Merkel beschliesst Atom-Moratorium: alle 17 deutschen Atomkraftwerte sollen einer Sicherheitsprüfung unterzogen und die sieben ältesten Kraftwerke drei Monate still gelegt werden; Merkel spricht bald von der Energiewende (im Juni 2011 offiziell lanciert)
  • 25. Mai 2011: „Bundesrat beschliesst im Rahmen der neuen Energiestrategie schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie“ (Ausstieg ist von Volk bisher abgelehnt worden)

Stossrichtungen der Energiestrategie 

Energie- und Stromverbrauch senken: Der sparsame Umgang mit Energie im Allgemeinen
und Strom im Speziellen wird mit verstärkten Effizienzmassnahmen gefördert. Im
Energiegesetz werden entsprechende quantitative Ziele festgeschrieben, die bis 2020 und
2035 erreicht werden sollen.

Anteil der erneuerbaren Energien erhöhen: Die Stromproduktion aus Wasserkraft sowie aus
den neuen erneuerbaren Energien (Sonne, Biomasse, Biogas, Wind, Abfall, Geothermie) wird
ausgebaut. Im Energiegesetz werden entsprechende quantitative Ziele festgeschrieben, die
bis 2020 und 2035 erreicht werden sollen. Weiter soll die Möglichkeit bestehen, die
Nachfrage falls nötig durch den Ausbau der fossilen Stromproduktion aus
Wärmekraftkopplungsanlagen (WKK-Anlagen) und Gaskombikraftwerken zu decken
und/oder durch vermehrte Stromimporte.

Um- und Ausbau der elektrischen Netze und Energiespeicherung: Das heutige
Übertragungsnetz muss erneuert werden. Der zunehmende Ausbau der neuen erneuerbaren
Energien mit wetter-, tages- und jahreszeitlich bedingten Produktionsschwankungen
erfordert zudem einen Ausbau der Stromübertragungsnetze und den Umbau der Netze zu
Smart Grids. Das Schweizer Netz soll optimal an das europäische Netz angebunden werden.
Zudem wächst der Bedarf an Energiespeichern.

Quantitative Ziele der Energiepolitik

drei Szenarien:
1. Weiter wie bisher (WWB)
2. Politische Massnahmen Bundesrat (POM) = Energiestrategie 2050
3. Neue Energiepolitik (NEP) = internationale Vereinbarungen (Schweiz dabei)

  • POM versucht, Vereinbarungen der NEP umzusetzen, aber kann in der vorliegenden Form die

Ziele der NEP (noch) nicht ganz erreichen

Ziele des Bundesrates bis ins Jahr 2050 und der politischer Prozess

extrem ehrgeizig! 

  • absichtlich sehr unübersichtlich => Referendum ist fast unmöglich
  • im Grundsatz hat Parlament Energiewende gutgeheissen, aber es ist absehbar, dass der ursprüngliche Plan nicht realisierbar ist
  • absehbare Folge: zusätzliche Subventionen, kaum Reduktion des CO2, wichtigste Folge ist Ende der Atomkraft (eigentlich keine Massnahme für die Reduktion des CO2)
  • Wirtschaft ist deshalb nicht auf Opposition, für Schweizer Banken und Basler Chemie ist die Energiefrage ohnehin sekundär
  • neustes Problem: Wasserkraftwerke sind nicht mehr rentabel wegen der tiefen europäischen Grosshandelspreise (= Folge der deutschen Energiewende): weitere Subventionen absehbar
  • wahrscheinliches Endergebnis: Zunahme des Stromimports

subventionsmaschinerie wird nicht weit führen, da die CH dort kaum brauchbar, da kaum Wind und Sonne -> lieber Import von erneuerbaren Energien und Abgaben einführen -> Steuern -> Systemwechsel notwendig

Kritik Energiewende

  • bisher kaum neutrale, kritische Forschung
  • Magazin des Seco „Die Volkswirtschaft“ (05/2015): nur Schips/Hirter sind kritisch: „Der Bundesrat stellt die Schweiz vor ein Dilemma: Die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen ist mit dem gleichzeitigen Ausstieg aus der weitgehend CO2–freien Stromerzeugung in Kernkraftwerken kaum zu erreichen.“
  • Opposition kommt von ausserparlamentarischen Gruppen, die nicht in Verbänden vertreten sind

Grundlagen Arbeitsmarkt 

vor 2002 

  • relativ schwache Gewerkschaften, relative starke Arbeitgeberverbände
  • Arbeitsgesetz: altes Fabrikgesetz (1877), kein Kündigungsschutz
  • grosszügige Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe (Flexicurity)
  • Sozialpartner bestimmen Löhne, Arbeitszeit etc. im Gesamtarbeitsabkommen (GAV)

Grundlagen Arbeitsmarkt seit der Einführung der Personenfreizügigkeit

  • flankierende Massnahmen gegen Lohndumping
  • GAV wird gestärkt, d.h. keine Abnahme wie in anderen Ländern 
  • insbesondere Zunahme der allgemein verbindlich erklärten GAV (AVE)
  • deshalb grosse Differenz zwischen gewerkschaftlicher Organisation (abnehmend) und stabiler GAV-Abdeckung 

Quoren 

  • Am GAV müssen mehr als die Hälfte aller Arbeitgeber beteiligt sein (Arbeitgeberquorum),
  • die beteiligten Arbeitgeber müssen mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmenden beschäftigen (gemischtes Quorum),
  • am GAV müssen mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmenden beteiligt sein (Arbeitnehmerquorum).

Die beiden ersten Quoren sind zwingend, während vom Arbeitnehmerquorum bei besonderen Verhältnissen abgesehen werden kann. Die Ausnahme vom Arbeitnehmerquorum ist deshalb heute praktisch zur Regel geworden.

 

Entwicklung der Erwerbstätigkeit

  • starker Anstieg der Erwerbsquote der Frauen
  • hoher Anteil der Teilzeitarbeit bei Frauen
  • Ausländeranteil wieder steigend seit frühen 2000er Jahren

Entwicklung der Erwerbslosigkeit

  • Krise der 1990er Jahre als Zäsur: Immobilien-/Bankenkrise und restriktive Geldpolitik
  • registrierte Arbeitslose fluktuieren, aber seit zehn Jahren nicht mehr unter 100‘000 Personen
  • Personen mit Sozialhilfe mit starkem Trendwachstum nach oben.
  • Personen mit IV-Rente nehmen wieder leicht ab

Drei Wachstungstreiber und Beobachtung von Hansen

Wachstumstreiber (Investitionen)
a) Erfindungen
b) Entdeckung und Entwicklung von neuen Territorien und neuen Ressourcen
c) Bevölkerungswachstum

Beobachtung von Hansen: Nachfrage nach Investitionen geht zurück
- Bevölkerungswachstum verlangsamt sich
- Territorium der USA ist erschlossen (vs. 19. Jahrhundert)

vier Arten von Gegenwind

Demography 

Education 

Inequality

Public Debt

Mögliche Erklärungen für die Nachfraeschwäche bei den Investitionen

  • Langsameres Bevölkerungswachstum und möglicherweise ein Rückgang des technologischen Fortschritts, d.h. weniger Nachfrage nach neuen Kapitalgütern
  • Kapitalgüter sind günstiger geworden, so dass es weniger Sparkapital braucht
  • Steigende Ungleichheit, deshalb weniger Konsum und Investitionen in Realkapital
  • Grössere Friktionen bei der „finanziellen Intermediation“ wegen der Risiko-Aversion der Finanzmarktakteure und der stärkeren Regulierung
  • Zentralbanken und Regierungen vergrössern ihre Devisenreserven, was zu einer Zinssenkung bei den sicheren Anlagen führt
  • Weitere Senkung der Inflation, deshalb höhere Realzinsen nach Steuern

Gegenwind von Kenneth Rogoff

  • Erholung nur verzögert wegen grossem Schuldenüberhang
  • Nur temporäre Verschiebung
  • Entgegnung von Lawrence Summers:
  • Wachstum vor der Finanzkrise war bereits schwach trotz niedrigen Realzinsen und schnellem Verschuldungswachstum (gleichzeitig: keine Inflation!)

Gegeneinwände von Ben Bernanke

1. Negative Realzinsen werden sich auf die Dauer nicht einstellen, weil sonst unsinnige Investitionen getätigt wurden, denn ein Schuldner würde ja bei negativen Zinsen noch Geld bekommen
2. Die Zentralbank kann den negativen Realzins ins Positive kehren, indem sie die Inflationserwartungen erhöht.
3. Ein Hauptproblem ist die grosse Sparquote einiger Länder (Deutschland, Japan). Mit der Zeit werden sich die internationalen Ungleichgewichte abbauen lassen

Antwort Summers (auch Krugman)

1. Negative Zinsen heisst nicht, dass der Schuldner tatsächlich Geld von der Bank bekommt, wenn er Geld ausleiht (Bernanke gesteht dies ein)
2. Beispiel Japan zeigt, dass es für die Zentralbank sehr schwierig ist, Inflationserwartungen zu erhöhen
3. Die Eurozone spart viel, daran liegt es nicht.

FTA Nutzungsporbleme

sig. prositive Faktoren

  • Unternehmensgrösse,
  • Tochterunternehmen im Partnerland
  • Volumen des Handels mit Partnerland

höhere Nutzungsrate in bestimmten Sektoren,
tiefer in anderen

FTA Nutzungsporbleme

Hauptgründe für die Nichtnutzung von FTAs

  • Keine oder tiefe Zölle
  • Geringes Handelsvolumen
  • Informations- / Erfahrungsdefizite
  • Aufwand Ursprungsnachweis

incentive + convenience + routine