Aktiver Bewegungsapparat
MGL 609
MGL 609
Kartei Details
Karten | 33 |
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Lernende | 24 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 12.02.2014 / 08.09.2024 |
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M. rectus abdominis (gerader Bauchmuskel)
Allgemeines
Der gerade Bauchmuskel verläuft der Vorderseite des Bauches entlang und verbindet die untersten Rippen, respektive das Brustbein, mit dem Becken. Der Muskel liegt in einer Muskelscheide. ln seinem Verlauf wird er in 4-5 Segmente unterteilt.
U: Knorpel der 5.-7. Rippe sowie am Brustbein
A: Schambein, lateral der Symphyse
F: Er verspannt die Bauchwand, beugt als Gegenspieler des M. erector spinae den Rumpf nach vorn und hebt das Becken. Ausserdem dient er der Bauchpresse und der Exspiration.
M. glutaeus maximus (grosser Gesässmuskel)
Allgemeines:
Dieser sehr mächtige Muskel verursacht, neben Fettpolstern, die charakteristische Wölbung des Gesässes. Er ist die muskuläre Sicherung gegen das Vorwärtskippen des Beckens.
U: Hinterer Teil des Beckenkammes, Kreuzbein, Steissbein
A: Er verläuft schräg nach unten/aussen, unterhalþ des Trochanter major. Eine flächige Sehne (Tractus illiotibialis, Fascia latea) verläuft zudem als Verstärkungszug an der Aussenseite des Femurs (Oberschenkel) und erstreckt sich vom Darmbeinkamm bis unterhalb des Kniegelenkspaltes.
F: Er wirkt als stärkster Extensor (Strecker) des Hüftgelenks und stabilisiert das Becken beim aufrechten Stehen und Gehen. Er ist beim Aufrichten des Körpers aus der sitzenden Position aktiv. Ausserdem vermag er den Oberschenkel nach aussen zu rotieren. Sein kranialer Teil unterstützt die Abduktion, sein kaudaler Teil die Adduktion. Zudem strahlen Fasern in den Verstärkungszug, der sich lateral im Oberschenkel nach distal zieht. Dadurch wird das Kniegelenk gesichert und die Belastbarkeit des Femurs erhöht.
M. glutaeus medius (Mittlerer Gesässmuskel)
Allgemeines:
Der posteriore Anteil des M. glutaeus medius liegt unterhalb des M. glutaeus maximus, sein unterer Teil überdeckt den M. glutaeus minimus. Die vorrangige Funktion dieses Abduktors des Oberschenkels ist die Stabilisierung des Beckens während der einbeinigen Standphase beim Gehen.
U: äusserer Darmbeinkamm und Darmbein
A: Trochanter major (grosser Rollhöcker des Oberschenkels)
F: Abduktion im Hüftgelenk
M. piriformis (Birnenförmiger Muskel)
Allgemeines
Der M. piriformis, ein in der Tiefe des Gesässes gelegener Muskel, ist Urheber der Symptome des Piriformissyndroms. Er ist ein ,,zweifacher Teufel", denn er verursacht durch Nervenengpässe (N. ischiadicus) nicht weniger Beschwerden als durch Übertragungsschmerzen seiner Triggerpunkte. Die Funktion des M. piriformis am nicht belasteten Bein besteht hauptsächlich in der Aussenrotation bei extendiertem Hüftgelenk, bei 90 Grad flektiertem Hüftgelenk ist er ausserdem an der Abduktion beteiligt.
U: Ventralam Os sacrum
A: Trochanter major
F: Aussenrotat¡on, Abduktion im Hüftgelenk
M. iliopsoas (Hüft - Lendenmuskel)
Allgemeines:
Der M. iliopsoas ist ein ,,versteckter Schelm", da er zur Ausführung einiger wichtiger Funktionen dient, oft Schmerzen verursacht und relativ schwer zugänglich ist. Vorrangige Funktion der Mm. Psoas major und M. iliacus ist die Flexion des Oberschenkels im Hüftgelenk. lm Stehen und bei normaler Lendenlordose unterstützt der M. psoas die Extension der Lendenwirbelsäule. Ausserdem ist er für die aufrechte Haltung wichtig.
M. psoas major
U: Lendenwirbel Th12 bis L4
A: Trochanter minor
F: Flexion im Hüftgelenk, hilft bei Aussenrotation und Adduktion.
M. iliacus
U: Innenseite des Os ilium
A: Trochanter minor
F: Flexion im Hüftgelenk, hilft bei Aussen rotation und Adduktion
Verkürzungen des M. lliopsoas, begünstigt durch häufige sitzende Tätigkeit, wirken sich somit auf die Statik der Lendenwirbelsäule aus.
M. quadriceps femoris (vierköpfiger Oberschenkelmuskel)
Allgemeines:
Der M. quadriceps femoris besteht aus vier Anteilen. Der gerade Muskel, M. rectus femoris, stellt einen zweigelenkigen Muskel dar und kommt in die Rinne zu liegen, die von den übrigen drei eingelenkigen Muskeln gebildet wird.
Gerader Anteil (M. rectus femoris)
U: Oberer Rand der Hüftgelenkspfanne
Mittlerer Anteil (M. vastus intermedius)
U: Vorderfläche des Oberschenkels
Seitlicher Anteil (M. vastus lateralis)
U: Aussenseite der Oberschenkelvorderfläche
lnnerer Anteil (M. vastus medialis)
U: Innenseite der Oberschenkelvorderfläche
A: Die vier Muskeln vereinigen sich zu einer gemeinsamen Sehne, die an der Kniescheibe ansetzt. Unterhalb der Kniescheibe führt ein Sehnenzug weiter. Dieser setzt an der Vorderseite der Tibia (Schienbein), direkt unterhalb des Kniegelenks, an.
F: Der M. quadriceps femoris ist der Hauptextensor (Strecker) im Kniegelenk. Der gerade Anteil (M. rectus femoris) flektiert zudem das Hüftgelenk.
M. sartorius (Schneidermuskel)
Allgemeines:
Der Schneidermuskel zieht über 2 Gelenke und verdankt seinen Namen seiner Fähigkeit, das Bein in die Schneidersitzposition zu bringen. Der Muskel überkreuzt in seinem Verlauf den ganzen Oberschenkelvon oben lateral nach unten medial.
U: Spina anterior superior, entspricht der vordersten Spitze des Darmbeinkamms
A: distal des Kniegelenkes auf der medialen lnnenseite der Tibia
F: Flexion im Kniegelenk. Bei gebeugtem Knie wirkt er als lnnenrotator des Unterschenkels. Beugen in der Hüfte, sowie Aussenrotator des Oberschenkels.
M. biceps femoris (Zweiköpfiger Oberschenkelmuskel)
Allgemeines:
Der M. biceps femoris besteht aus einem langen Kopf, der über zwei Gelenke zieht, und einem kurzen Kopf, der das Kniegelenk überbrückt. Gemeinsam setzen sie an der proximalen Fibula an.
Langer Kopf
U: Sitzbein
Kurzer Kopf
U: Mittleres Drittel des Femurs an der Aussenseite
A: Die beiden Köpfe vereinigen sich zum M. biceps femoris, der am Wadenbeinköpfchen ansetzt,
F: lm Hüftgelenk wirkt der lange Kopf als Extensor. lm Kniegelenk flektiert der M. biceps femoris und rotiert den Unterschenkel bei gebeugter Kniestellung nach aussen. Er ist der einzige Aussenrotator im Kniegelenk und hält allen Einwärtsrotatoren die Waage.
Mm. semimembranosus und semitendinosus (Plattensehnenmuskel)
Allgemeines:
Die Funktion der echten ischiocruralen Muskulatur ist es in erster Linie, der Tendenz zur Hüftgelenksflexion entgegenzuwirken, die in der Standphase des Ganges vom Körpergewicht hervorgerufen wird. Sie wirken vorrangig als Hüftextensoren und Knieflexoren.
M. semimembranosus
U: Sitzbein
M. semitendinosus
U: Sitzbein
A: Am Condylus medialis der Tibia
F: lm Hüftgelenk wirken sie als Extensor. lm Kniegelenk flektieren die beiden und rotieren den Unterschenkel bei gebeugter Kniestellung nach innen.