Abdichtungsmaterialien und Klebstoffe

Baustoffkunde für Bauberufe - ZFA 2015

Baustoffkunde für Bauberufe - ZFA 2015


Kartei Details

Karten 27
Lernende 30
Sprache Deutsch
Kategorie Handwerk
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 01.03.2015 / 20.03.2025
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In welchen Situationen müssen Bateile abgedichtet werden?

- Regenwasser

- Nichtdrückendes Wasser (Niederschlagswasser, Sickerwasser, Brauchwasser, Feuchtigkeit)

- Drückendes Wasser (Grundwasser, Schichtenwasser, Hangwasser, Pool)

- Wasserdampf

- Aufsteigende Feuchtigkeit (Kapillarwasser)

- Luft

In welche Kategorien werden Abdichtungsmaterialien unterteilt?

- Anstriche

- Imprägnierungen

- Beschichtungen

- Baupapiere und Folien

- Dichtungsbahnen

Bei den Sperrstoffen (für Flächen) kennen wir drei Hauptkategorien. Nennen Sie diese drei und je ein Beispiel dazu.

Bituminös: Dachpape besandet, mit Jutegewebe verstärkt, Asphalt

Polymerbitumen: Bikutop/Bikuplan, mehrschichtig mit Glasvlieseinlage

Kunststoff: PVC, OE, Butylkautschuk, EPDM

Erklären sie folgende Begriffe:

- drückendes Wasser

- Wasserdampf

- Kapillarwasser

- Hydrophobierung

drückendes Wasser:

Drückendes Wasser ist Wasser (Grundwasser, Schichtenwasser, Hangwasser) wekches einen Druck uf das Gebäude ausübt. Es kann nicht bis schwer abfliessen.

 

Wasserdampf:

Gasförmiges Wasser; in der Luft vollständig aufgelöstes Wasser

 

Kapillarwasser:

Wasser welches über Kapillarkräfte nach oben transprtiert wird. Durch Heizen wird das Wasser aufgelöst und neues nachgezogen.

 

Hydrophobierung:

Imprägnierung -> Reduziert Wasseraufnahme der darunterliegenden Schicht

Welche Abkürzungen (gemäss Norm SIA 270 aus dem Jahr 2007) sind im Abdichtungsbereich gebräuchlich?

BD: Bitumendichtungsbahn

EDB: Elastomerdichtungsbahn

FLK: Flüssigkunststoff

KDB: Kunststoff-Dichtungsbahn

PBD: Polymerbitumen-Dichtungsbahn

WDB: Wasserdichter Beton

WDM: Wasserdichter Mörtel

AM: Asphaltmastix

MA: Gussasphalt

TDP: Tonabdichtungen

AC: Walzasphalt

Wie unterscheidet sich eine Beschichtung von einem Anstrich?

Anstrich:

Einkomponentiges Schutzsystem mit einer Schichtstärke bis 0.5 mm, reduziert Wasseraufnahme

 

Beschichtung:

Ein- oder mehrkomponentiges Schutzsystem mit einer Gesamtstärke über 0.5 mm, versiegelt Bauteil

Erklären Sie den Begriff Gussasphalt. Für was wird er hauptsächlich verwendet?

Mineralgemisch, dessen Hohlräume vollständig mit Bitumen ausgefüllt sind. Die Masse wird bei der Aufbereitung erhitz und durchgemischt, sodass das Mischgut in giessfähigem Zustand von Hand oder maschinell eingebracht werden kann.

 

- im Strassenbau und Brückenbau

- für Parkgaragen und Rampen

- für Fussgängerflächen

- für Flachdächer 

Gussasphalt ist ein Belag und keine Folie. Weshalb?

Zuschlagstoff Sand wird mit Bitumen gebunden und in einer minimalen Stärle von 2 cm eingebaut. Die Folie ist ein werkfertiges Material und wird auf der Baustelle nur verlegt - der Gussasphalt wird vor Ort gegossen.

Wie lösen Sie den Wandanschluss eines Gussasphaltbelages?

Randpartien mit abgewinkelten und aufgebordeten Polymerbitumenstreifen abkleben, dann Gussasphalt darüber giesen. Überlappung 10 cm

Wie unterscheiden sich Beschichtungen, Anstriche und Imprägnierungen von allen anderen Abdichtungsmaterialien?

Es sind alles "flüssige" Abdichtungsmaterialien.

Erklären Sie die Begriffe und die Anwendungsgebiete von Ölpapieren, Kraftpapieren und Folien.

Ölpapier:

Packpapier in Öl getränkt, dadurch recht reissfest und feuchtigkeitsunempfindlich. Verwendung finden Ölpapiere als Feuchtgkeitsschutz der Dämmschicht bei Unterlagsböden.

 

Kraftpapiere:

Imprägnierte, beschichtete oder mehrlagige Papiere. Zwischenlager aus Glasfaser oder Bitumen mit Sisalfasern. Verwendung finden Kraftpapiere als Winddichtungen, Dampfbremsen oder Trägern von Dämmplatten.

 

Folien:

PE-Folien werden als Feuchtigkeitsschutz der Dämmschicht bei Unterlagsböden oder "Bauplastik" als Abdeck- und Schutzfolien verwendet.

Wie wird Bitumen hergestellt und wie wird Rohbitumen weiterverarbeitet um die Elastizität und die Beständigkeit gegen Hitze und Kälte zu erhöhen?

Bitumen ist der Rückstand, der bei der Destillation von Erdöl entsteht. Bitumen ist braun-schwarz glänzend, dickflüssig und klebrig. Verwendung findet er hauptsächlich im Strassenbau, bei Abdichten von Gebäuden und Staudämmen. Um die Elastizität zu erhöhen wird Gewebe beigegeben, während die Hitze- und Kältebeständigkeit durch das Einblasen von Luft gewährleistet wird.

Was müssen Dichtungsbahnen aufweisen sollten sie ohne Schutzschicht ausgeführt werden?

Sie müssen auf ihrer Oberfläche vollständig beschiefert sein.

Wie viel sollte die Überlappung von mehrlagigen Abdichtungssystemen mindestens betragen? Und wie müssen die Nähte angelegt werden?

Die Überappung sollte mindestens 100 mm betragen. Zweilagige Systeme werden direkt übereinander verlegt und vollflächig verklebt oder verschweisst. Die Nähte der einzelnen Lagen müssen versetzt oder kreuzweise angelegt werden.

Was unterscheidet die Dampfsperre von der Wassersperre?

Die Dampfsperre ist sowohl wasser- wie auch dampfdicht - die Poren sind geschlossen, sie liegt immer auf der Warmseite der Wärmedämmung. Eine Wassersperre ist wasserdicht, wirkt Dampfbremsend, die Poren sind sehr klein, sie kann auf der Warm- wie auf der Kaltseite liegen.

Wofür stehen die einzelnen Zeichen der folgenden Produktbezeichnung: E-P,V-5.0-tf-MA (C1)

E: Art des Bitumens - in diesem Fall Elastomerbitumen

P,V: Trägereinlage (zusätzliche Trägereinlagen werden durch ein Komma getrennt) - in diesem Fall Polyestervlies und Glasvlies

5.0: Dicke gemäss Hersteller - in diesem Fall 5.0 mm

tf: Art der Oberflächenausrüstung an der Oberfläche (erster Buchstabe) und an der Unterseite (zweiter Buchstabe) - in diesem Fall Talk-Sand-Gemisch (Oberseite) und Flammfolie (Unterseite)

MA: spezielle Zuordnung - in diesem Fall für den Einsatz unter Gussasphalt

(C1): Anwendungsgruppe - in diesem Fall Verkehrsflächen aus Asphaltbelägen auf Betonbrücken (Abdichtung von befahreren Flächen)

Welche Verbindungs- und Befestigungsarten gibt es bei flächig verlegten Sperrmaterialien?

Mechanisch befestigt, verklebt (heiss und kalt), verschweissen, vulkanisieren

Je nach Fugenart stehen drei Abdichtungssysteme zur Verfügung. Nennen Sie diese drei.

1. Fugendichtungsmasse (Kittfuge) -> mit Hinterfüllmaterial

2. Profildichtungen -> Kompressionsprofile, einbetonierte Fugenbänder, geklebte Membrandichtungen

3. Dichtungselemente -> bei Leitungsdurchführungen

Erklären Sie folgende Begriffe:

- Anschlussfuge

- Arbeitsfuge

- Bauteilfuge

- Flügelfalzfuge

- Gebäudetrennfuge

- Lagerfuge

- Scheinfuge

- Schwindfuge

- Verglasungsfuge

Anschlussfuge:

Fuge zwischen Material oder Funktion unterschiedlicher Bauteile.

 

Arbeitsfuge:

Durch Arbeitsunterbruch bedingte Fuge oder Fugeineinlage, sofern das später eingebrachte Material nicht Kraftschlüssig mit dem bereits eingebrachten verbunden wird.

 

Bauteilfuge:

Fuge zwischen Material oder Funktion gleichartigen Bauteilen.

 

Flügelfalzfuge:

Fuge zwischen Flügel und Rahmen beim Fenster.

 

Gebäudetrennfuge:

Fuge zwischen Bauwerk oder Bauwerksteilen, deren Auflager ebenfalls durch eine Fuge getrennt sind.

 

Lagerfuge:

Horizontale Fuge zwischen einem Auflager und einem auf ganzer Länge aufliegendem Bauteil.

 

Scheinfuge:

Sollbruchstelle in einem Bauteil, aus der beim Auftreten von Spannung eine durchgehende Bewegungsfuge entstehen kann.

 

Schwindfuge:

Durch Fugeneinlage, in ganzer Tiefe, in Ortbeton ausgebildete Fuge, die das entstehen von Rissen infolge des Abbindeschwunds verhindern soll.

 

Verglasungsfuge:

Fuge zwischen Flügel bzw. Rahmen und Verglasung.

Bennenen Sie folgende Positionen

1. Beschichtungssystem aussen

2. Beschichtungssystem nicht über die Fuge ziehen

3. Fugendichtungsmasse

4. Fugenhinterfüllprofil

5. Fugenbreite (hier ausgefüllt mit Mineralwolle)

6. Porenbeton

7. Tragende Stützenkonstruktion

Was für Fugenbreiten und -tiefen gibt es?

Fugenbreite

Elementlänge:

bis 3 m -> 10 mm Fugenbreite

4 m -> 15 mm Fugenbreite

4 m -> 20 mm Fugenbreite

bis 7 m -> 25 mm Fugenbreite

8 m -> 30 mm Fugenbreite

bis 10 m -> 40 mm Fugenbreite

 

Fugenbreite

- Mindesttiefe allgemein 12 mm

- Mindesttiefe bei Bodenfugen 10 mm

- Mindesttiefe bei Bodenfugen mit Heisvergussmassen 12 mm

Welche Arten von Fugenabdichtungen unterscheiden wir?

Kompressionsprofile:

Anwendung im Berreich Trennfugen und Bauteilfugen unter und über Terrain. Die Dichtigkeit der Fuge wird durch den Anpressdruck der Voll- und Hohlprofile gewährleistet.

 

Geklebte Membrandichtungen:

Die Profile haben folienartigen Charakter. Sie erlauben einen sehr grossen Toleranzausgleich und nehmen grosse Bewegungen auf. Die Anwendung wird bei Fugenbewegungen von mehr als 10 mm empfohlen.

 

Einbetonierte Fugenbänder:

Anwendung im Bereich nichtdrückendes Wasser. Die Fugenbänder sind fest in die Schallung einzubauen oder an der Bewehrung zu verankern, damit sie beim Einbringen und Verdichten des Betons nicht verschoben werden.

Welche Art der Abdichtung inkl. Materialvorschlag nehmen Sie bei einer Bodenplatte und Aussenwand unter Terrain aus Beton?

Bitumendichtungsbahn bzw. Schutzanstrich aus kunststoffvergüteter Bitumenemulsion

Welche Art der Abdichtung inkl. Materialvorschlag nehmen Sie bei einer Decke über dem UG aus Stahlbeton mit darüberliegender Wärmedämmung und Unterlagsboden? 

über Stahlbeton: Dampfbremse, Schwarzanstrich

über Unterlagsboden: Feuchtigkeitsschutz, Ölpapier

Welche Art der Abdichtung inkl. Materialvorschlag nehmen Sie bei einer Aussenwand aus Backstein mit verputzter Aussenwärmedämmung? 

Schutzanstrich oder Versiegelung

Welche Art der Abdichtung inkl. Materialvorschlag nehmen Sie bei einem Warmdach mit extensiver Begrünung über einer Stahlbetondecke? 

über Stahlbeton: Dampfbremse, Kraftpapier

über Dämmung: Bitumen

Nennen Sie je ein Materialbeispiel für eine Wassersperre bei einem Flachdach, wenn folgende Systeme angewendet werden:

Schwarzdachsystem:

Polymerbitumenbahn PBB:

Schwarzdachsystem: Kunststoffsystem

Polymerbitumenbahn PBB: Thermopoliolefinfolie TPO