3.1Malnutririon
Pflege HF
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 16 |
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Utilisateurs | 20 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Soins |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 30.10.2014 / 19.05.2023 |
Lien de web |
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Intégrer |
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Definition Malnutrition
Ein anhaltendes Defizit an Energie und / oder
Nährstoffen im Sinne einer negativen Bilanz
zwischen Aufnahme und Bedarf mit Konse-
quenzen und Einbussen für Ernährungszustand,
physiologischen Funktionen und
Gesundheitszustand.
Formen der Malnutrition
Quantitative Malnutrition:
– Mangel an Fett, Eiweiss und Kohlehydraten
Protein –Energie –Malnutrition (PEM)
Qualitative Malnutrition:
– Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen
Allgemeine Risikofaktoren (Krankheits-, therapie- und altersbedingte Einschränkungen:)
– Akute und chronische Krankheiten
– Multimorbidität
– Auswirkungen von Krankheit / Behandlung
– Nebenwirkungen von Medikamenten
– Erhöhter Energie-, Nährstoff- oder Flüssigkeitsbedarf
– Kognitive Beeinträchtigungen
– Verminderte Sinneswahrnehmung
– Schluckstörungen, schlechter Mund-, Zahnstatus
– Appetitlosigkeit
Allgemeine Risikofaktoren (Psychosoziale Einschränkungen)
– Depressionen
– Einsamkeit / Isolation
– ungünstiges Ernährungsverhalten
– Ängste
– Schlankheitswahn
Allgemeine Risikofaktoren (Umgebungsbedingte Einschränkunge)
– unflexible Essenszeiten
– unzureichendes, unangemessenes Hilfsmittel-oder Unterstützungsangebot
– Unruhe, Unterbrechungen während den Mahlzeiten
– unerkannter oder ungeäusserter Unterstützungsbedarf beim Essen und Trinken
Risikofaktoren im Spital
• Ernährungsbeeinträchtigende Krankheiten bzw.
chirurgische Eingriffe
• Angst vor Diagnose, Behandlung
• ungewohnte, befremdende Umgebung
• Abneigung gegen Spitalkost
• Unterbrechungen bei den Mahlzeiten
• störende Mitpatienten
• ungeäusserte Wünsche
Ursachen Malnutrition
1. Die Verantwortlichkeiten sind nicht geklärt
2. Die Behandlungsteams sind ungenügend ausgebildet
3. Die Patienten haben zu wenig Einfluss
4. Die verschiedenen Berufsgruppen arbeiten zu wenig zusammen
5. Das Spitalmanagement ist nicht verantwortlich involviert
Symptome Malnutrition
• ungewollte Gewichtsabnahme
• beeinträchtigte psychische und physische Funktionen
• Genesungsprozess wird negativ beeinflusst
beeinträchtigte psychische und physische Funktionen:
• Mangelernährung kann weitreichende Folgen
haben, da beinahe alle Organsysteme davon betroffen werden.
• Veränderungen und Beschwerden an:
– Haut, Schleimhäuten, Haare, Nägel,
– Blutbildung,
– Muskulatur, Herz, Lunge, Augen, Knochen,Verdauungssystem, Nieren, Leber, Nervensystem Gehirn, ...
Auswirkungen und Folgen von Malnutrition
• Malnutrition wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus
• Malnutrition führt zu erhöhten Komplikationsraten
• Die Multimorbidität und Mortalität nimmt zu
• Durch Mangelernährung wird der Genesungsprozess negativ beeinflusst
• die Hospitalisationsdauer verlängert sich dadurch
• höhere Behandlungskosten
• Mangel an Nährstoffen, Vitaminen und Spurelementen
Welche Empfehlungen für die Erfassung der Ernährungssituation gibt es
• Keine evidenzbasierten Empfehlungen über den Zeitpunkt des Screening
und die Erfassung der Ernährungssituation, bzw. wie häufig die Erfassung
wiederholt werden soll.
• Routinemässiges Mangelernährungsscreening bei allen Patienten vor oder während dem Eintritt,
dem sich bei erkanntem Risiko ein systematisches Ernährungsassessment anschliessen soll.
• Im Rahmen der Pflegeanamnese und im Langzeitbereich alle 3 Monate eine Risikoerfassung (Screening) durchführen.
Generelle Kriterien für die Risikoerfassung von Mangelernährung
a) Grobe Anzeichen für einen Nahrungsmangel:
• Unbeabsichtigter messbarer Gewichtsverlust (5% in 1-3 Monaten, 10% in 6 Monaten)
• Subjektiver Eindruck des Ernährungszustandes: unterernährte bzw. untergewichtige Erscheinung
(eingefallene Wangen, tiefliegende Augen...)
• BMI < 20
• Zeichen, die mit einem Flüssigkeitsmangel in Verbindung gebracht werden könnten: plötzliche, unerwartete Verwirrtheit, konzentrierter Urin.
b) Auffällig geringe Ess-/Trinkmengen
– Beobachtung oder Vermutung, dass die Speisen oder Getränke nicht oder nicht vollständig verzehrt werden
(Essensreste; weniger als 1l/Tag über mehrere Tage)
– Appetitmindernde schwere Erkrankungen oder Behandlungen, die den Appetit mindern, oder eine
Nahrungskarenz erfordern (Medikamente, Operationen)
c) Erhöhter Energie- und Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf
Assessment bei Mangelernährung
– Überprüfen erkannter Risiken für Mangelernährung mit: Verzehrprotokollen
– Abklärung von Ursachen für Mangelernährung mittels Kriterienliste für ein tiefer gehendes Assessment:
• Körperliche oder kognitive (geistig) Beeinträchtigung
• Fehlende Lust am Essen/Trinken, kein Appetit, Ablehnen der Angebote
• Umgebungsfaktoren
• Essens- bzw. Trinkangebot
• Gründe für einen erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf
Welche Bahndlungsmöglichkeiten gibt es?
a) Interaktionsgestaltung bei den Mahlzeiten
• Aktives Einbeziehen der Pflegebedürftigen in Pflegeplanung und Massnahmen
• Unterstützung durch verbale Aufforderung und Berührung
• Gesellschaft bei den Mahlzeiten
• Sinnliche Anreize bei den Mahlzeiten.
b) Umfeld und Umgebungsgestaltung
• Mahlzeiten in vertrauter familiärer Weise
• Einsatz von Trinknahrung
• Personalbesetzung und Ort der Mahlzeiten
• Esskultur, traditionelle Aspekte und Gewohnheiten
• Teilhabe und Mitbestimmung
Informieren, Beraten und Anleiten von Patienten / Bewohnern und ihren Angehörigen
Behandlungsmöglichkeiten Pyramide
5. parenterale Nahrung (Umgehung des Magen-Darm-Trakts, auf Dauer über ZVK)
4. enterale Nahrung (Energiegehalt, Sondennahrung für spez. Indikationen, Flüssigkeit)
3. Ergänzungs- und Zusatznahrung z.B. Trinknahrung: möglichst kühl, nach dem Essen, versch. Aromen anbieten)
2. Anreicherungen (Fett: hochwertiges Pflanzenöl, Butter Rahm, Kolhlenhydrate: Zucker, Honig, Eiweisse: Quark, Ei)
1. normale Ernährung (Auswahl anbieten, Zwischenmahlzeiten bestellen,Kalorienhaltige Süssgetränke statt Wasser, Ernährungsberatung miteinbeziehen)
Präventionen und Interventionen bei Malnutrition
Prävention:
- Genug Flüssigkeit zu sich nehmen
- Pat. Zum Trinken auffordern und anbieten
- Zeit lassen nicht drängeln
- Soll einladend sein
- Regelmäßig kleinere Trinkportionen anbieten
Interventionen:
- Gespräch über Essensgewohnheiten (Benötigt Hilfe?, Lieblingsessen)
- Ernährungsprotokoll
- Beobachtungen dokumentieren
- Kleine Zwischenmahlzeiten anbieten
- Püriert oder Flüssige Nahrung anbieten
- Abwechslungsreiche Mahlzeiten anbieten
- Zu Bewegung anregen
- Selber entscheiden lassen über Essgewohnheiten wie wo wann?
- Bei Übelkeit 30 min zuvor Medikament verabreichen z.B Motilium
Erfassungsmöglichkeiten im Alltag:
Sationär: Zur Erfassung eignet sich das Screeningsystem nach Kondrup, es gibt für verschiedene Sachen Punkte. Wenn man mehr als 3 Punkte hat, ist das Risiko für Mangelernährung erhöht.
In der ambulanten Praxis: Man stellt drei minimale Fragen: "Haben sie unabsichtlich Gewicht verloren?", Wenn Ja, wie viel?", "Haben sie wegen verminderten Appetits weniger gegessen?" Es gibt verschiedene Anzahl Punkte und wenn es mehr als 2 sind, ist das Risiko ebenfall erhöht.