Pflege HF


Kartei Details

Karten 30
Lernende 41
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 05.11.2014 / 30.04.2025
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Einflussfaktoren für Wundheilungsstörungen

  • Das Alter
  • Grunderkrankungen
  • Immunstatus
  • Ernährungsstatus
  • Qualität der Wundbehandlung
  • Medikamente z.B. Zytostatika
  • Allergie
  • Rauchen
  • Alkoholabusus
  • Lokale Einflüsse
  • Wundzustand
  • postoperative Komplikationen
  • Durchblutung

Mechanisch/traumatische Wunden + Entstehung

Mechanisch/traumatisch:

  • Schürfwunde
  • Stichwunde
  • Schnittwunde
  • Platzwunde
  • Quetschwunde
  • Schusswunde


Entstehung:

  • Unterschiedliche Kraft-und Gewalteinwirkung
  • Auch geplant gesetzte Wunden (OP)
  • Kriegsbedingte Wunden

Thermische und chemische Wunden + Entstehung

  • Verbrennung
  • Erfrierung
  • Verätzungen
  • Strahlenschäden

Entstehung:

  • Einwirkung von Hitze und Kälte
  • gewebschädigende Strahlen
  • Säuren und Laugen

Geschwürwunden + Entstehung

  • Dekubiti
  • Ulcera

Entstehung:

  • meist keine traumatischen Ereignisse von aussen
  • lokale Ernährungsstörungen
  • durch venöse, arteriell oder neuropatisch bedingte Gefässschädigungen
  • Ulcera sind chronische Wunden (> 8 Wo.)

Arten von Wunden

  • Mechanisch / traumatisch
  • thermisch / chemisch
  • Geschwürswunden
     

Was passiert in der 1. Wundheilungsphase und wie heisst sie?

  1. Traumatische Phase

    Beginnt unmittelbar mit der Verletzung, geht einher mit einer schnellen Blutstillung und schnellen Schutz des Wundgebiets durch fibrinreichen Wundschorf.
  • Wundsekret: Blut, Lymphe, Fibrin; Fibrin gerinnt: Wundschorf
  • Wundödem (Rand)
  • seröses Exsudat
  • Thrombosierung kleiner Gefässe

 

Wie heisst die zweite Wundheilungsphase und was passiert da?

2. Reinigungsphase = exsudative Phase

Gründliche Säuberung der Wunde.

  • Granulolzyten (nach ca. 6h)
  • Makrophagen (nach ca. 12h)
  • Phagozytose, Wachstumsfaktor
     

Wie heisst die 3. Wundheilungsphase und was passiert?

3. Proliferative Phase 3.-10. Tag

Die Wunde füllt sich während der ersten Woche mit Granulationsgewebe, es werden Sekundärinfektionen verhindert.

  • Proliferation von Fibroblasten
  • Kapillarsprossen

Wie heisst die 4. Wundheilungsphase und was passiert da?

4. Reparative Phase

Umfasst die Bildung von Narbengewebe und die Epithelisierung, also Wundverschluss.
Bindegewebsbildung ab dem 8. Tag
 

Wie heissen die Wundheilungsphasen?

  1. Traumatische Phase
  2. Reinigungsphase = exsudative Phase
  3. Proliferative Phase
  4. Reparative Phase

Voraussetzungen für Primäre Wundheilung

(per primam intentionem)

  • kein zu grosser Gewebeverlust
  • keine Infektonen mit virulenten (Krankmachende) Keimen
  • eine normale Heilungstendenz

Wie funktioniert die primäre Wundheilung

  • Wundheilung durch verkleben der aneinanderliegenden Wundränder durch Fibrinausscheidung
  • verwachsen unter minimaler Beubildung von Gewebe
  • nur eine geringe Narbenbildung
  • keine INfektion
  • Wundränder sind glatt und adaptiert
  • Die Wunden sind nicht älter als 6h

Merkmale der Sekundären Wundheilung

(per sekundam intentionem)

  • Ausgedehnte Gewebedefekte
  • ausgeprägte entzündliche, granulierende Reaktion
  • Auseinanderklaffen der Wundränder

Was passiert bei der sekundären Wundheilung

  • Absonderung von Sekreten
  • dauert erheblich Länger
  • die Ausfüllung der Wundlücke erfodert eine umfangreiche Neubildung von Gewebe
  • Narbenentstehung

Klassifikation der Wundkontamination

Wirt ist Stärker (Patient) = aseptisch --> kontaminiert
Wundheilingsförderndes Klima mit entsprechenden Verbänden schaffen.

Keim ist stärker = kritisch kolonisiert --> infiziert
Behandlung die die Bakterienlast reduziert (z.B. Spülungen mit physiologischen Lösungen, desinfektionslösungen, systemische Antibiotika)
 

Was bedeutet Kontamination, Kolonisation und Infektion?

Kontamination: Keime sind vorhanden

Kolonisation: Keime sind vorhanden und vermehren sich, er erfolgt keine immunologische Wirtsreaktion

Infektion: Keime vermehren sich, es erfolgt massive immunologische Wirtsreaktion

Nenne die vier Kontaminationsgrade

  1. Klinisch saubere Operationswunden
  2. Klinisch saubere, aber kontaminierte Wunde
  3. Kontaminierte Wunde
  4. Massiv kontaminierte oder infizierte Wunden (septische Wunden)

Wie heisst der 1. Grad der Kontamination und Merkmale
 

Klinisch saubere Operationswunde:

  • Verschluss durch Primärnaht
  • keine Zeichen von Wundheilungsstörung oder Infektion

Wie heisst der 2. Grad der Kontamination und Merkmale
 

Klinisch saubere, aber kontaminierte Wunde

  • frisch unfallbedingte oder operationsbedingte Wunde

Wie heisst der 3. Grad der Kontamination und Merkmale
 

Kontaminierte Wunden:

z.B. offene Frakturen, Rektumoperationen, Biss-/ Schusswunden.

  • Alle offen behandelten Wunden, solange keine Infektion
  • Voraussetzung ist, das keine Infektion besteht

Wie heisst der 4. Grad der Kontamination und Merkmale
 

Massiv kontaminierte oder infizierte Wunde (septische Wunde):

  • Wunden in infizierten Gebieten z.B. Abszesse
  • alte Verletzungswunden
  • Wunden mit fäkaler Kontamination und bei MRSA
  • Eiterherde (Abszess, Phlegmone)
     

Therapieziele der Wundbehandlung

  1. Erkennung und Beseitigung der wundsetzenden Noxen, minimierung von Risikofaktoren
  2. Wundsäuberung, chirurgisches Debridement (Wunde befreien von schmierigen oder nektrotischen Belägen; Befreien von Infektion)
  3. Granulierung
  4. Wundverschluss
     

Welche Bedenken bestehen bei einer lokalen Antibiotikatherapie?

  • Eine Keimfreihei der Wunde wird nicht erreicht
  • Gefahr der Selektion resistenter Bakterienstämme besteht
  • Allergenität bzw. Sensibilisierung steigt.

Regeln zur Wunddesinfektion

Aseptische Wunden:
 

  • Mit desinfektionsmittel gut benetzen
  • Mit Tuper nur einmal über die Selbe stelle wischen.

Kontaminierte, kolonisierte etc Wunden:

  • desinfizieren oder reinigen
  • Mit Tuper nur einmal über die Selbe stelle wischen, aber solange bis Wunde&Umgebung vollständig gereinigt ist.
  • Immer Handschuhe tragen
  • Heäufigste infizierte Wunden:
    Dekubitus, Ulcus cruris

Unphysiologische Wundbehandlung

  • Offenprige Schaumstoffkompressen reissen das neu gebildete Gewebe wieder auf.
  • Auskühlen lassen der Wunde
  • Unnötig häufige Verbandswechsel vermseiden, zügig wechseln, Spüllösung möglichst körperwarm.
  • Tägliche Inspektion ist nicht nötig!
  • Granulations/Epithelisierungsphase brauchen eine lange Wundruhe, Sitz und Beschaffenheit muss trotzdem täglich kontrolliert werden --> Durchnässte Verbände wechseln!

 

Optimierte Verbandtechnik heisst:

  • Auswahl von Wundauflagen die für den Wundtyp geeignet ist
  • Ein feuchtes Wundmileau aufrecht erhalten, keine Reibung verursachen
  • Schmerzen und Trauma beim Verbandswechsel vermeiden
  • Verbandswechselhäufigkeit verringern

Ziele des Verbandwechsels bei einer infizierten Wunde

  • Keine Keime zuführen
  • Beobachten des Wundgebiets
  • Kontrolle der Wundheilung (Wunde gesäubert)
  • Keime bekämpfen
  • Umgebung vor Keimen schützen
  • Wundheilung fördern

Kriterien zur Beurteilung von Wunden nach Turner

  1. Grösse und Tiefe der Wunde, vorhandene Wundhöhlen, Wundränder und Lokalisation
  2. Betroffene Gewebsschichten
  3. Exsudatmenge : trocken, feucht, nass
  4. Geruch
  5. Zeichen einer Infektion
  6. Wundheilungsgrad
    Schwarz für nekrotische Wunden
    Gelb für mit Fibrin belegte Wunden
    Rot für granulierende Wunden
    Rosa für epithelisierte Wunden
  7. Patientenfaktoren: Alter, Geschlecht, Ernährung,...
  8. Schmerzen
  9. Kosten
  10. Verfügbarkeit der Produkte

Kriterien für einen Wundverband (nach Turner)

  1. Erhalten eines hohen Feuchtigkeitsgrades zwischen der Wunde und dem Verband
  2. Entfernen von Exsudat und toxischen Komponenten
  3. Gewährleisten des Gasaustsches
  4. Wärmeisolierung der Wundoberfläche
  5. Undurchlässig für Bakterien
  6. Entfernung ohne Verletzung

Dokumentation der Wundbeobachtung

  • Im Pflegebericht
  • Wundprotokoll --> um Verlauf zu verfolgen und spezielle Verordnungen darzustellen
  • die Pflegeplanung einbeziehen