39. Geld und Konjunktur

Repertorium 2015/2016

Repertorium 2015/2016


Kartei Details

Karten 36
Lernende 32
Sprache Deutsch
Kategorie VWL
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 11.05.2015 / 15.11.2022
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Was versteht man unter Geld?

Geld ist jedes allgemein anerkannte Tausch- und Zahlungsmittel.

Nennen Sie die zwei Formen des Geldes.

- Bargeld (Münzen und Noten)

- Buchgeld (Giralgeld)

Erklären Sie den Begriff Buchgeld.

Guthaben bei den Banken, über die der Kunde ständig verfügen kann. Dieses Geld ist jedoch "unsichtbar" und physisch nicht vorhanden.

Nennen Sie die Funktionen des Geldes.

1. Zahlungsmittel (-> zahlen)

2. Wertaufbewahrungsmittel (-> sparen)

3. Wertmasstab (-> Preisvergleich)

Wie wird Teuerung (Inflation) in der Schweiz gemessen? Beschreiben Sie, wie diese Messzahl zustande kommt.

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) gibt den Gesamtpreis an, den eine gleich bleibende Menge von Gütern und Dienstleistungen (-> Warenkorb) zu einem bestimmten Zeitpunkt kostet.

Nennen Sie zwei Einsatzbereiche, wo der LIK als Informationsgrundlage verwendet wird.

- Beobachtung der allgemeinen Preisentwicklung
- Anpassung von Löhnen, Renten und Mieten an die Teuerung (-> Indexierung)
- Presibereinigung statistischer Daten (z.B. Berechnung der Reallöhne, des realen BIP usw.)
- Wirtschaftspolitische Entscheidungsgrundlage, z.B. für die SNB

Erklären Sie den Begriff Inflation.

Erhöhung des allgemeinen Preisniveaus, Kaufkraftverlust des Geldes.

Nennen Sie die allgemeine Ursche der Inflation.

Geldstrom > Güterstrom

Beschreiben Sie zwei verschiedene Ursachen der Inflation, die von der Geldseite stammen.

- SNB erhöht die Geldmenge
- Geschäftsbanken gewähren mehr Kredite
- Zunahme der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

Beschreiben Sie eine Ursache der INflation, die von der Güterseite her stammt.

- Abnahme der Produktion, z.B. durch lang andauernde Streiks, Kreige, Naturkatastrophen
- Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ist grösser als das Angebot -> Nachfrageüberschuss

Nennen Sie mindestens drei Gruppen, die durch die Inflation Nachteile erleiden.

- Arbeitnehmer

- Rentner

- Gläubiger

- Sparer

Erklären Sie warum die Gläubiger zu den Verlierern der Inflation gehören.

Gläubiger sind Verlierer, weil deren Guthaben durch den Kaufkraftverlust des Geldes entwertet wird.

Erklären Sie, warum die Eigentümer von Sachwerten (z.B. Liegenschaften) zu den GEwinnern der Inflation gehören.

Eigentümer von Sachwerten sind Gewinner, weil durch die erhöhte Nachfrage nach Sachwerten die Preise steigen.

Was versteht man unter einer Deflation?

Senkung des allgemeinen Preisniveaus, Kaufkraft des Geldes steigt. 

Nennen Sie mindestens drei Gruppen, die durch die Deflation Nachteile erleiden.

- Eigentümer von Sachwerten

- Schuldner

- Staat

- Unternehmer

Erklären Sie, warum die Unternehmer zu den Verlieren der Deflation gehören.

Die kleinere Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen führt zu einem harten Preiskampf. Weiter sinkende Preise führen zu Gewinnrückgängen und zu Gefährdung der Existenz.

Beschreiben Sie drei verschiedene Ursachen der Deflation, die von der Geldseite her stammen.

- SNB verkleinert die Geldmenge.
- In Erwartung sinkender Preise sparen die Konsumenten mehr und konsumieren weniger.
- Investitionen und damit auch auch die benötigten Kredite gehen zurück.
- Wegen Lohnkürzungen und mehr Arbeitslosen senken die Haushalte den Konsum weiter.
- Wegen geringeren Steuereinahmen muss der Staat die Ausgaben senken.

Beschreiben Sie eine Ursache der Deflation, die von der Güterseite her stammt.

- Überproduktion bei Unternehmungen

- Aufgrund von Importüberschüssen ist die Gütermenge grösser als die Geldmenge.

Was versteht man unter einer Stagflation?

Die Stagflation beschreibt ein wirtschaftliches Umfeld mit Nullwachstum und entsprechender Arbeitslosigkeit sowie steigenden Preisen (Inflation)

Was macht die Bekämpfung der Stagflation so schwierig?

Arbeitslosigkeit und Inflation können nicht gleichzeitig bekämpft werden. Bekämpfung der Inflation führt zu mehr Arbeitslosigkeit und umgekehrt (-> Zielkonflikt)

Nennen Sie mindestens drei Aufgaben der SNB.

- Aufrechterhaltung der Preisstabilität
- Gewährleistung der Bargeldversorgung
- Bargeldloser Zahlungsverkehr
- Überwachung der Stabilität des Finanzsystems

Nennen Sie das geldpolitische Hauptziel und die beiden Nebenziele der SNB.

- Hauptziel: Preisstabilität

- Nebenziele: Wirtschaftswachstum und stabile Wechselkurse

Nennen Sie zwei wichtige Instrumente der Geldpolitik.

- Repogeschäft

- Devisenhandel

Was versteht man unter dem Repogeschäft?

SNB gibt den Geschäftsbanken Kredite für einen Tag oder einige Wochen gegen Abgabe von erstklassigen Wertpapieren. Geschäftsbanken zahlen dafür einen Zinssatz, den so genannten Repo-Satz.

Nennen Sie zwei Folgen einer Senkung des Repo-Satzes.

- Geschäftsbanken nehmen bei der SNB mehr Kredite auf -> Geldmenge steigt.
- Zinssätze der Geschäftsbanken gegenüber den Kunden werden ebenfalls gesenkt.

Wie funktioniert das SNB-Instrument des Devisenhandels?

Die SNB kauft oder verkauft Devisen (-> Fremdwährungen) bei den Geschäftsbanken gegen Schweizer Franken.

Erklären Sie den Begriff Konjunktur.

Gesamtsituation einer Wirtschaft.

Mit welcher Grösse wird die Konjunktur üblicherweise gemessen?

Wirtschaftswachstum, reales Bruttoinlandprodukt.

Was versteht man unter dem Konjunkturzyklus?

Wiederkehrendes Grundmuster von "Hoch" und "Tiefs" einer Wirtschaft.

Wie heissen die 4 Phasen eines Konjunkturzyklus?

- Konjunkturaufschwung (Erholung)

- Hochkonjunktur (Boom)

- Konjunkturabschwung (Rezession)

- Depression (Krise)

Nennen Sie vier Merkmale einer Hochkonjunktur.

- hohes Wirtschaftswachstum

- Konsum ist hoch

- steigende Zinsen

- steigende Einkommen

 

Nennen Sie vier Merkmale einer Rezession.

- stagnierendes oder fallendes Wirtschaftswachstum

- abnehmender Konsum

- sinkende Zinsen

- stagnierende oder fallende Einkommen

Was versteht man unter der Fiskalpoitik?

Alle Massnahmen des Staates, um Konjunkturschwankungen entgegenzuwirken.

Beschreiben Sie die beiden grundlegenden Ziele der Fiskalpolitik.

- In Phasen Konjunkturaufschwung/ Hochkonjunktur:
Gesamtwirtschaftliche Nachfrage dämpfen

- In Phasen Konjunkturabschwung/ Depression:
Gesamtwirtschaftliceh Nachfrage stimulieren
-> Ausschläge im Konjunkturverlauf sollen "geglättet" werden.

Nennen Sie die beiden grundsätzlichen Instrumente der Fiskalpolitik und nenen Sie je ein Beispiel dazu.

- Erhöhung oder Senkung von Staatseinnahmen, z.B. steuerpolitische Massnahmen.

- Erhöhung oder Senkung von Staatsausgaben, z.B. bei staatlichen Bauaufträgen, sozialer Wohlfahrt usw.

Welche Frage müssen für eine wirkungsvollen Einsatz von fiskalpolitischen Massnahmen sorgfältig abgeklärt werden?

- Wie stark wird die gesamtwirtschaftliche nachfrage durch die Massnahme überhaupt beeinflusst?

- Mit welcher zeitlichen Verzögerung wird die gesamtwirtschaftliche Nachfrage beeinflusst?