3424
Arbeitspsycho
Arbeitspsycho
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Cartes-fiches | 199 |
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Utilisateurs | 21 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 23.01.2015 / 04.07.2020 |
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Wenn Tätigkeitsanforderung steigt und Freiheitsgrade steigen (Arbeitsbedingungen)
Kompensation der negativen Auswirkungen
Untersuchung Neubach& Schmidt zu Altenpflegekräfte und deren gestiegenen Selbstkontrollanforderungen (z.B. Emotionskontrolle -> immer freundlich sein)
Werden die beanspruchenden Wirkung dieser Form der Arbeitsbelastung durch situative Spielräume der KOntrolle und Einflussnahme abgeschwächt bzw. moderiert?
Grundlage: Demands-Control-Modell von Karasek
Zusammenhang zwischen geforderter Selbstkontrolle und Beanspruchungsindikatoren (=emotionale Erschöpfung etc.) wird durch Kontrollmöglichkeit moderiert
Tatsächlich konnte gezeigt werden, dass zunehmende Selbstkontrollanforderungen nur mit einer signifikanten Abnahme der Arbeitszufriedenheit sowie mit einem signifikanten Anstieg der emotionalen Erschöpfung und der gesundheitlichen Beschwerden einhergehen, wenn die situativen Spielräume der Kontrolle und Einflussnahme gering ausgeprägt sind. Bei großen situativen Spielräumen wird dieser ungünstige Beanspruchungseffekt der Selbstkontrollanforderungen wiederum aufgehoben.
Wie sieht das
Grobschema der Ausfürhungsbedingungenvon Arbeitstätigkeiten aus psychologischer Sicht (Hacker)
- aus?
Einteilung in 1. und 2. die in Wechselwirung stehen
1. Auf den Arbeitenden einwirkenden Arbeitsbedingungen
- Allgemeine Arbeitsbedingungen wie wirtschaftspolitische Ausgangsbedingungen und Folgebedingungen, raum-zeitliche und Arbeitsumweltbedingungen (darin Teilgruppe : natürliche Bedingungen)
- Arbeitstätigkeitsspezifische Arbeitsbedingungen
- Arbeitsplatzspezifische Bedingungen
2. Beim Arbeitenden als Leistungsvorausetzungen vorliegende personale Bedingungen
- Habituelle Leistungsvoraussetzungen wie körperliche Leistungsvorausetzungen, Psychopysische und psychische Leistungsvorausetzungen
- Aktuelle Leistungsvorausetzungen, die während der Auseinandersetzung mit dem Arbeitsauftrag prozessbedingt entstehen
Metaanalyse (Robie, Ryan..) zu unterschiedlichen Anforderungsleveln von Arbeitsaufgaben (z.B. mit Arbeitszufriedenheit)
verschiedene Operationalisierungen wie Anforderungen in unterschiedlichen Berufsgruppen oder Komplexität der Arbeitsanforderung werden zusammengefasst
Job Level und Arbeitszufriedenheit korrelieren moderat aber konsistent positiv
bei Operationalisierung durch Komplexität sogar noch höher
Arbeitsaufgabe
Schnittpunkt zwischen Organisation und Individuum
herausragende Rolle in AP, (Volpert: wichtigster Teil der vorgegebenen Arbeitsbedingungen)
stellen konkrete Handlungsanforderungen
Primat der Aufgabe
Zentrale Dimensionen nach denen Arbeitsaufgaben differenziert werden können
- verschiedene Formen von Freiheitsgraden (Autonomie, Variabilität, Zeitelastizität)
- Ganzheitlichkeit Vollständigkeit
- Sinnhaftigkeit
Volperts Frage
kann eine Aufgabe überhaupt Autonomie im Sinne der vollständigen Handlung gewähren, wenn sie doch externe Vorgabe ist?
Die Erhöhung der Regulationserfordernisse und die Erweiterung des Spielraums ist damit auch die Hauptrichtung handlungspsychologisch begründeter Vorschläge zu Arbeitsgestaltung
Dienstleistungen (Arbeitsbedingungen, Arbeitsinhalte)
Interaktion zwischen Anbieter und Kunde
immateriell (Immaterialitätsprnzip, Intangibilitätsprinzip)
nicht lager- oder oder transportfähig, werden zum Zeitpunkt ihrer Erstellung konsumiert (Uno-actu-Prinzip)
Herstellung bedarf der Beteiligung des Kunden
Merksatz: Dienstelistungen sind i.d.R. nur ein einem Interaktionsprozess erstellbar und zudem durch soziale Handlungen begleitet
Theorien der Interaktion
Gap-Modell
SERV-QUAL- Fragebogen
Arten von Dienstleistungen (Sammelkategorie)
unterstützend- interaktive Dienstleistung z.B. Reperatur (Dienstelistung z.B. Auftragsannahme bzw. Kundenkontakt beschränkt)
problemorientiert-interaktive Dienstleistung z.B. Anwälte (.d.R. intensiver kommunikativer Austausch erforderlich, da der Kunde seine Vorstellungen und Wünsche in die Produktion der Dienstleistung interaktiv mit einbringt)
persönlich-interaktive Dienstleistung z.B. therapeutische Behandlung ( Kunde selbst ist das Objekt der Leistungserstellung; Diese Dienstleistungsart ist besonders interaktiv, da sie auf den intellektuellen, emotionalen oder physischen Bereich des Kunden einwirken muss.
mit steigendem Interaktionsgrad steigt die Anforderung an den Dienstleister
Emotionsarbeit (Arbeitsbedingungen)
= spezifische Form von Arbeitsanforderung, bei der durch die eigene Tätigkeit bei einer anderen Person ein positiv bewerteter Gefühlszustand erzeugt und erhalten werden soll.
-> Begriff geprägt von Arlie Hochschild
-> zentrales Merkmal für personenbezogene Dienstleistungen
Problem = emotionale Dissonanz, d.h. man soll positive Gefühle nach außen zeigen, fühlt sich selbst aber gerade ganz anders
nicht gut für Psyche und Gesundheit, kann zur Vorhersage von psychosomatischen Beschwerden genutzt werden
Beispiel: Call Center
Auch Produktion kann Dienstleistungsanteile enthalten, Call-Center dagegen taylorische Arbeitsteilung
Grad der Arbeitsteilung nimmt zu und die Arbeit für den Mitarbeiter vereinfacht sicht
Grad der Oragnisationskomplizierung steigt (Koordinationsaufwand steigt) und auch der Perfektionierung
-> gleichermaßen steigen Erwartungen an die Führungskräfte
Indirketer Einfluss der Führung
transformationale Führungsstil führt über eine bessere Vermittlung der Bedeutung der Arbeit zu höherem Wohlbefinden
Dilemma der "kontrollierten Autonomie"
Begriff aus der Industriesoziologie
=Missverhältnis zwischen Verantwortungszuschreibung für die Zielerreichung und einem Mangel an Einflussmöglichkeiten bei der Setzung der Ziele bzw. einem Mangel an notwendigen Mitteln zur Zielerreichung
-> Widerspruch führt zu Befindlichkeitsstörungen &Belastungserleben
-> Gegenstück zu „personaler Führung“
Kontrollierte Autonomie
Begriff zeigt Veränderung der Arbeitsbedingungen
entsteht aus Dezentralisiertung von Produktionsverantwortung und höhere Arbeitsautonomie und Vermischung mit neuen und effektiven Mitteln der Kontrolle
Arbeitstypus ist höher qualifiziert und belastet plus autonom und verdichtet
zwingt zu Qualifizierung um Status quo der Beschäftigung zu halten
hohes Qualifikationsniveau, erweiterte Dispositionsspielräume am Arbeitsplatz und intensive soziale Beziehung führen unter neuen Arbeitsbeingungen nicht automatisch zur Verringerung von Belastung
Permanente Vermengung mit Leistungsdruck, Qualifizierungszwängen und Gruppendruck führt vielmehr zu anderen Belastungsformen als konventionelle Arbeitskorrekturen
Folgen partialiserter Arbeit für Persönlichkeits- und Gesundheitsentwicklung Ergebnisse von Längsschnittstudien
psychosomatische Beschwerden, Qualitätsverluste der Freizeit, beeinträchtigte Gesundheit und Planungs-/Zielsetzungsverhalten im höherem Lebensalter
Quellen psychischer Belastung auch nach DIN ISO EN 10075
pysikalische Bedingungen
chemische Bedingungen
räumliche Bedingungen
soziale Bedingungen
erfordert Zusamenarbeit von medizinern, Arbeitspsychologen etc
Bsp. nach Friesling und Sonntag zur dirketen (und nicht nur indirekten) Beeinfussung der Arbeitsumweltgestaltung auf die Struktur der Arbeitstätigkeit
Büroumgestaltung
räumliche Bedingungen können Kommunikationssttechnischen Gesichtspunkten stattrukturen verändern (Fließband zur Insel)
zumeist findet eine Optmierung nur unter Fertigungs
Das Silent-Room®-Konzept im Call Center
(Krajewski und Wieland)
Merkmale
abschließbare Kabinen
medial vermittelte Entspannungsinstruktionen
medizinische Liegen
Wirksamkeit hinsichtlich Beanspruchungsreduktion mehrfach feldexperimentell nachgewiesen
Telearbeit
Heimarbeitsplatz oder 2. Arbeitsplatz
forciert Aufhebung der raum-zeitlichen Trennung von Beruf, Familie und Freizeit
Gestaltung von Telearbeit nicht ohne ganzheitliche Systembetrachtung
Ziel von Arbeitsmitteln
Sicherheit, Verlässlichkeit und Fehlerfreiheit
3 Bereiche der Arbeitsmittel
Werkzeuge
Bedienelemente
Anzeigen
Handarbeit (Stufe 1) [Arbeitsmittel]
handgeführte Werkzeuge, „Schnittstelle“ ist der Griff -> damit gute Gestaltung z.B. rutschfest
schlecht gestaltete Werkzeuge können auch psychisch belastend sein, weil sie die schnelle
und korrekte Arbeitsausführung behindern
->Regulationsbehinderungen
Einfache Maschinenen (2.Stufe) [Arbeitsmittel]
Bearbeitungsprozesse werden durch die Maschine ausgeführt
Bearbeitungsfunktionen werden durch Bedienteile in Gang gesetzt
Bearbeitungsvorgang wird vom Menschen beobachtet,Eingreifen erfolgt jedoch nur indirekt (Knöpfchen drücken)
Anzeigen müssen fehlerfrei abgelesen und interpretiert werden.
Problem: zunehmende Indirektheit, d.h. der Abstand zwischen Mensch und Prozesseingriff bzw. der unmittelbaren Gegenstandsveränderung wird größer (Servo-Prinzip)
Maschinen über Computer stueren (Stufe 3) [Arbeitsmittel]
Maschine wird nur noch über einen oder mehrere Rechner und vernetzte Systeme gesteuert
Verschiebung der Schnittstelle Mensch-Maschine zu Mensch-Computer
„ferngesteuerte“ Prozesse
Systemergonomie (Arbeitsmittel)
nicht mehr ausschließlich „anthropometrische Arbeitsplatzgestaltung“ wie z.B. Bildschirmgröße
auch der Informationsfluss muss in diesem Sinne ergonomisch sein (optimal angepasst)
Software Ergonomie:
untersucht unter informationstheoretischen und organisationspsychologischen Aspekten, die Gestaltung / Implementierung von Software
Arbeitsmittel als Hygienefaktoren
schlechte Arbeitsmittel werden als mangelnde Wertschätzung für die übertragene Arbeit wahrgenommen
->gehören im Sinne der Zweifaktorentheorie zu den Hygienefaktoren, die Unzufriedenheit auslösen können oder auch echte Aggressionen
Dimensionen der Arbeitszeitgestaltung
Dauer der Arbeitszeit CHronometrie: Vertraglich vereinbarte Arbeitszeit, gleich oder verschieden für Beschäftigte
Lage der Arbeitszeit Chronologie: Beginn und Ende der Arbeitszeit: einförmig oder vielgestaltig
Verteilung der Arbeitszeitt; CHronomorphie: gleichmäßige oder unregelmäßige Verteilung der Arbeitszeit, starr oder flexbel
Flexibilität in der Arbeit
zentraler Begriff im Zusammenhang mit neuen Organisationsformen der Arbeit
Unterscheidung: interne, externe, numerische und funktionale Flexibilität
Flexible Arbeitszeitmodelle, Teilzeitarbeit wie auch variierende Mitarbeiterzahl sind Aspekte der numerischen Flexibilität, die sich definitionsgemäß auf personbezogene Maßnahmen der zeitlichen und räumlichen Arbeitsverteilung bezieht
Zeitsouverinität
wichtiges persönlichkeitsförderliches Merkmal von Arbeit, ähnlich wie Autonomie etc.
Gefahr: Überforderung, z.B. bei Telearbeitsformen
Einfluss auf psychische Ermüdung und Schutz
Gestaltung der Arbeitszeit = stärkster Einfluss auf die psychische Ermüdung
Risikofaktoren: überlange tägliche Arbeitszeiten, fehlende oder ungünstig gelegene Pausen, Schichtarbeit
ebenso: variable, flexible Arbeitszeiten bei gleichzeitig eingeschränkter Zeitautonomie (Unvorhersehbarkeit der Arbeitszeiten, keine Mitsprachemöglichkeit)
Arbeitszeitgesetz
Allgemeines zur Wirkung und Folgen von Arbeitsgestaltung
Arbeit verändert Mensch und Umwelt, Wirkungen eher unbeabsichtigt
Positive Effekte durch Arbeit selten genutzt
gerade positive Folgen können Hinweise auf eine humanorientierte Arbeitsgestaltung geben
Positive und negative Wirkungen von Arbeitsbeanspruchung
die arbeitspsychologische Terminologie „Beanspruchung“ und „Beanspruchungsfolgen“ sind nicht negativ, sondern neutral zu verstehen
sie können sowohl positive (gesundheitsförderliche, persönlichkeitsförderliche) Ausprägungen haben als auch negative (Fehlbeanspruchungen, Stress und Burnout etc.)
Wirkung von Arbeitsbeanspruchung ist im Zusammenspiel mit anderen Faktoren wie Ressourcen und anderen gesundheitsförderlichen Bedingungen abhängig.
steht in komplexer Beziehung mit anderen Lebens- und Tätigkeitsbereichen
Gesundheit (WHO)
Gesundheit = die Fähigkeit und Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen
Problem: sehr personalistisch orientiert, hängt auch von gesellschaftlichen Bedingungen ab
Gesundheit umfasst körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden
Gesundheitsförderung (WHO)
Gesundheitsförderung = allen Menschen in höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen (WHO)
Gesundheitsförderung schafft sichere, anregende, befriedigende und angenehmeArbeits- und Leistungsbedingungen.
Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft die Arbeit, die Arbeitsbedingungen und die Freizeit organisiert, sollte eine Quelle der Gesundheit und nicht der Krankheit sein (WHO)
Verantwortung Gesundheitsförderung im Gesundheitssektor, Politik und zeilt auf Förderung des allgemeinen Wohlbefinden
Betriebliche Gesundheitsförderung
Zweig der arbeitspsychologischen praxisorientierten Forschung
Überschneidung zu Gesundheitspsychologie
Stratgien zur Prävention (Wirkungen und Folgen Arbeit, Gesundheit)
haben nicht nur die Verhinderung von Krankheit zum Ziel, sondern die Herstellung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen
Berücksichtigung des Verhaltens des einzelnen Mitarbeiters und der Verhältnisse des Betriebs
Wo sind die Präventionsaufgaben gesetzlich verankert?
Arbeitsschutzgesetz §2 Verhütung von Unfällen und menschengerechte Arbeitsgestaltung
Betriebsverfassungsgerecht
DIN EN ISO 10075 (eher negativ formuliert)
Was ist richtig?
Fehlbeanspruchung
Beanspruchungen, die sich aus einer Diskrepanz zwischen den individuellen Leistungsvoraussetzungen und den durch die Arbeitsaufgabe und den objektivenAusführungsbedingungen (Arbeitsbedingungen) resultierenden Anforderungen ergeben
Diskrepanz kann Lernprozesse auslosen ->dann u.U. persönlichkeitsförderlich
Diskrepanz zu hoch->dann eher (gesundheits-)schädlich